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=== Geschäftspraktiken ===
=== Geschäftspraktiken ===
Zentral bei Neueröffnungen von Filialen ist die Wahl eines stark frequentierten Standortes (Flughäfen sowie Bahnhöfe, Einkaufszentren oder Zentren großer Städte, häufig in Fußgängerzonen und in verkehrsberuhigten Bereichen sowie an Plätzen, die von vielen Passanten genutzt werden) sowie ein großflächiger Einstieg in nationale Märkte, häufig in Kooperation mit nationalen Unternehmen wie zum Beispiel KarstadtQuelle in Deutschland. Nach einer erfolgreichen Positionierung am Markt trennt sich Starbucks häufig von den Kooperationsunternehmen, oft werden diese auch übernommen, so zum Beispiel durch die ''Seattle Coffee Company'' in Großbritannien oder ''Sazabys'' in Japan. Die oft frei erfundenen Produktnamen sind zumeist Eigenkreationen in einer Mischung aus in erster Linie [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]], teilweise fließen auch [[Französische Sprache|französische]] Begriffe mit ein. Einher damit geht die Bezeichnung der Angestellten als [[Barista]]s, eigentlich eine italienische Berufsbezeichnung für Bedienungspersonal, das [[Espresso]] zubereitet.
Zentral bei Neueröffnungen von Filialen ist die Wahl eines stark frequentierten Standortes (Flughäfen sowie Bahnhöfe, Einkaufszentren oder Zentren großer Städte, häufig in Fußgängerzonen und in verkehrsberuhigten Bereichen sowie an Plätzen, die von vielen Passanten genutzt werden) sowie ein großflächiger Einstieg in nationale Märkte, häufig in Kooperation mit nationalen Unternehmen wie zum Beispiel KarstadtQuelle in Deutschland. Nach einer erfolgreichen Positionierung am Markt trennt sich Starbucks häufig von den Kooperationsunternehmen, oft werden diese auch übernommen, so zum Beispiel durch die ''Seattle Coffee Company'' in Großbritannien oder ''Sazabys'' in Japan. Die oft frei erfundenen Produktnamen sind zumeist Eigenkreationen in einer Mischung aus in erster Linie [[Englische Sprache|Englisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]], teilweise fließen auch [[Französische Sprache|französische]] Begriffe mit ein. Einher damit geht die Bezeichnung der Angestellten als [[Barista]]s, eigentlich eine italienische Berufsbezeichnung für Bedienungspersonal, das [[Espresso]] zubereitet.

==== Aggressive Steuerplanung ====
{{Siehe auch|Double Irish With a Dutch Sandwich}}
Die Kette ist an „aggressiver Steuerplanung“ beteiligt. Darunter versteht man den Vorgang, dass Unternehmen Geldbeträge so verlagern, dass sie ihren Gewinn weniger oder gar nicht versteuern. Diese Geschäftspraktik ist legal.<ref name="faz-steuer-1">{{Internetquelle | url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/konzerne-ab-in-die-steueroase-12536214.html?printPagedArticle=true | titel=Ab in die Steueroase | zugriff=2014-02-16}}</ref> Starbucks zahlte im Zeitraum 2002 bis 2012 keine Ertragsteuern an den deutschen Staat. Das Handelsblatt stellt dies dem Umsatz des Unternehmens von 117 Mio. Euro im Jahr 2011 gegenüber. <ref name="handelsblatt-steuer">{{Internetquelle | url=http://www.handelsblatt.com/finanzen/recht-steuern/steuern/kaffeekette-wie-starbucks-sich-um-die-steuern-drueckt/7339136.html | titel=Wie Starbucks sich um die Steuern drückt | zugriff=2014-02-16}}</ref> In Großbritannien hat Starbucks im Zeitraum 1997-2013 keine Ertragssteuer bezahlt. Um dies zu erreichen, zahlte das Unternehmen Lizenzgebüren an die Geschäftszentrale in den Niederlanden, wo Lizenzeinnahmen nicht besteuert werden.<ref name="spiegel-steuer">{{Internetquelle | url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/steuervermeidung-starbucks-zahlt-keine-abgaben-in-grossbritannien-a-908528.html | titel= Steuervermeidung: Starbucks zahlt 2012 keine Abgaben in Großbritannien | zugriff=2014-02-16}}</ref><ref name="faz-steuer-1" /> Nach andauernder Kritik<ref name="spiegel-steuer"/> sowie Auseinandersetzung des britischen Parlaments mit dem Fall<ref name="handelsblatt-steuer"/> erklärte sich das Unternehmen mit der Zahlung von 10 Millionen Pfund Steuern in Großbritannien für die Jahre 2013 und 2014 einverstanden.<ref name="spiegel-steuer"/>


=== Geschäftsdaten ===
=== Geschäftsdaten ===

Version vom 16. Februar 2014, 13:43 Uhr

Starbucks Corporation

Logo
RechtsformCorporation
ISINUS8552441094
Gründung30. März 1971 (Seattle, Washington)
SitzSeattle, Vereinigte Staaten
Leitung
Mitarbeiterzahl128.898 (2009)
Umsatz8,668 Mrd. USD (Q3 2011)[2]
BrancheQuickservice-Systemgastronomie
Websitewww.starbucks.com

Die Starbucks Corp. (NASDAQ: SBUX) ist ein auf Kaffeeprodukte spezialisiertes und international tätiges Einzelhandelsunternehmen mit Hauptgeschäftssitz in Seattle in den Vereinigten Staaten, das Kaffeebohnen kauft, röstet und über die konzerneigenen und lizenzierten Kaffeehäuser vertreibt.

Geschichte des Unternehmens

Gründung

Starbucks-Zentrale in Seattle

Im April 1971 eröffneten die Studienfreunde Gerald Baldwin, Gordon Bowker und Zev Siegl aus San Francisco im alten Hafen Seattles, am Pike Place 1912 das Kaffee-, Tee- und Gewürzgeschäft „Starbucks Coffee, Tea and Spice“. Den Namen wählten sie in Anlehnung an den Steuermann Starbuck aus Herman Melvilles Roman Moby Dick.[3] Bis 1981 wurden weitere drei Filialen in Seattle eröffnet.

Einstieg von Howard Schultz

1982 übernahm Howard Schulz bei Starbucks die Leitung des Einzelhandels und der Vermarktung. Zunächst weitete er das Geschäft auf die Belieferung gehobener Restaurants und Espresso-Bars mit Kaffeebohnen aus. Der Besuch einer Verkaufsmesse in Mailand brachte ihn 1983 auf die Idee, neben Bohnen Kaffee als Getränk anzubieten. 1984 gestanden ihm die Inhaber zu, kleine Espresso-Bars in den Läden einzurichten. Das Kaffeebarkonzept erwies sich als erfolgreich, wenngleich eine weitere Expansion abgelehnt wurde, da Baldwins, Bowkers und Siegls Liebhaberei immer Vorrang vor dem Geschäftlichen haben sollte. Das führte schließlich zum Bruch der Geschäftsbeziehung. Schultz kündigte bei Starbucks und eröffnete 1985 seine eigene Kaffeebar namens Il Giornale, wobei ihn seine früheren Arbeitgeber unterstützten. Nachdem er Investoren gefunden hatte, war er in der Lage, seinen früheren Arbeitgebern und Kaffee-Connaisseuren ein überzeugendes Übernahmeangebot zu machen. 1987 kaufte er die Firma Starbucks für 3,8 Mio. USD und begann – mit 11 Läden und 100 Angestellten – mit deren Expansion.

Expansion und weitere Entwicklung

1989 hatte Schultz die Anzahl seiner Filialen auf 55 verfünffacht, vor allem an der Westküste und in Portland, Oregon. 1992 erfolgte die Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Die Stammaktien werden seither am NASDAQ National Market unter dem Kürzel „SBUX“ gehandelt. Mit dem Geld des Börsengangs konnte das Filialnetz ausgebaut werden; Starbucks war bald an 272 Standorten vertreten. 1994/95 war die Westküste und der Golf von Mexiko erreicht mit insgesamt 676 Standorten US-weit.

Ab 1996 folgten erste Standorte in Japan, Singapur und auf den Philippinen und bis zum Jahr 2000 Filialen im Vereinigten Königreich, der Republik China, Thailand, Neuseeland, Malaysia, der Volksrepublik China, Kuwait, Südkorea, dem Libanon, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Katar, Bahrain, Saudi-Arabien sowie die ersten Filialen in Australien.

Dabei kaufte Starbucks 1999 den Teehersteller Tazo auf, um somit sein Sortiment um Tee erweitern zu können.[4] Zudem wird mit Thermoplan ein Vertrag über die exklusive Lieferung der Kaffeemaschinen abgeschlossen. Im Jahr 2000, bei weltweit 3500 Standorten, zog sich Schultz aus dem operativen Geschäft zurück und wechselte in den Aufsichtsrat. 2001/2002 erfolgten Filialeröffnungen in der Schweiz und Österreich und in Deutschland ein Joint Venture mit der KarstadtQuelle AG, die KarstadtCoffee GmbH  eingeht. Die Expansion setzte sich fort mit Kaffeehäusern in der Türkei, Chile und Peru auf weltweit 7225 Standorte. 2004/2005 gerät Starbucks’ deutscher Partner Arcandor in finanzielle Schwierigkeiten, worauf die KarstadtCoffee GmbH vom US-amerikanischen Mutterkonzern übernommen wurde.

In einem öffentlich bekannt gewordenen Memo von Schultz an die oberste Führungsebene im Februar 2007 beklagte er, dass „die Romantik und das Schauspiel verschwunden sind“, die Läden hätten ihre Seele verloren.[5] Die Vollmechanisierung des Brühprozesses, lange Warteschlangen und Sandwiches anstelle von Muffins trieben laut seiner Aussage die Kunden von Starbucks zur Konkurrenz. Am 8. Januar kehrte Schultz als CEO zurück und leitete eine Sanierung und eine neue Markterschließungsstrategie ein.[6] In den USA werden 600 Filialen geschlossen und bis zu 12.000 Teil- und Vollzeitarbeitsplätze abgebaut.[7]

Unternehmen

Das Starbucks-Logo wurde aus Gründen der politischen Korrektheit über die Jahre geändert. Am Anfang war die Sirene[8] noch barbusig. In der zweiten Version verdeckten dann Haare die Brüste, es war aber noch ein Bauchnabel zu sehen. In der Version ab 1992 ist auch dieser nicht mehr zu sehen.[9] Seit 2011 wird die umlaufende Firmenbezeichnung weggelassen, die Sirene alleine bildet das Firmenlogo.

Produkte

Zu den weltweit einheitlichen Produkten der Starbucks-Kette zählen in erster Linie Kaffeespezialitäten. Darüber hinaus besteht ein Angebot an Kaffeebohnen. Generell besteht der Starbucks-Kaffee aus dunkel gerösteten Arabica-Kaffeebohnen. Weiter vertreibt Starbucks mehrere Musik-CDs unter eigenem Label.[10] Kuchen und Gebäck werden teilweise für die Zielmärkte direkt aus den USA bezogen. Gäste bei Starbucks können zudem aus verschiedenen Milchsorten (wie Vollmilch, fettarme Milch, fettreduzierte Milch, laktosefreie Milch, Magermilch und Sojamilch) wählen.

Starbucks bietet neben Eigenkreationen landläufig Bekanntes wie normalen Filterkaffee, Caffè Latte, Cappuccino oder Espresso an. Darüber hinaus gibt es noch Variationen dieser Kaffeegetränke, wie Caramel Macchiato, Caffé Mocha und White Caffé Mocha sowie eisvermischte Getränke (Frappuccino), bei denen eine Kaffee- („blended coffee“) oder Milchbasis („blended cream“) mit zerkleinertem Eis und verschiedenen Aromen zu einem Kaltgetränk verarbeitet wird. Fruchtsäfte wie Himbeer- und Mangosaft werden mit Tazo Tea und zerkleinertem Eis zu „blended juice drinks“ kombiniert.

Seit September 2012 bietet Starbucks unter dem Namen „Verismo“ eine Ein-Tassen-Kaffeemaschine für Espresso, Caffè Latte und Filterkaffee an.

Niederlassungen

Starbucks ist auf mehreren Kontinenten präsent und eine bekannte Marke auf der Welt, vergleichbar mit McDonald’s.

Starbucks in Deutschland

Die ersten beiden Starbucks-Filialen in Deutschland wurden im Mai 2002 in Berlin eröffnet. Im Juni 2011 zählte Starbucks 151 Filialen in Deutschland. Die meisten Filialen hat Berlin mit 19, gefolgt von Frankfurt am Main mit 16 und Hamburg mit 15 (Stand: August 2013).

Die Starbucks-Filialen in Deutschland sind keine Franchiseunternehmen. Sie werden alle direkt von der Starbucks Coffee Deutschland GmbH mit Sitz in München betrieben, die bis Mai 2012 ihren Sitz in Essen hatte.[11] Die deutschen Starbucks-Filialen gehörten bis November 2004 zu 82 % dem Kaufhaus-Konzern KarstadtQuelle, der seine Beteiligung krisenbedingt an die US-Kaffeehauskette Starbucks veräußert hatte.[12]

Starbucks in Österreich

In Österreich ist die Kaffeehauskette mit 16 Filialen vertreten (Stand: September 2013),[13] diese umfassen 13 Filialen in Wien, eine am Flughafen Wien (Stadt Schwechat) und zwei in Salzburg.[14]

Starbucks in der Schweiz

Seit 2001 ist Starbucks in der Schweiz mit 49 Filialen (Stand: 2011) vertreten. Von diesen entfallen alleine 21 Filialen auf die Stadt Zürich sowie jeweils 5 Filialen auf Basel und Genf. Die im März 2001 eröffnete Starbucks-Filiale am Zürcher Central war die erste Niederlassung des Konzerns in Kontinentaleuropa.[15]

Im Rahmen einer neunmonatigen Testphase betreibt Starbucks in Kooperation mit Elvetino seit dem dem 21. November 2013 einen Doppelstock-Speisewagen der Schweizerischen Bundesbahnen auf der Linie St. Gallen – Genf.[16] Im Gegensatz anderen Filialen werden komplette Mahlzeiten angeboten. Softdrinks und alkoholischen Getränke sind weggefallen. Im Obergeschoss findet Bedienung statt, im Untergeschoss Selbstbedienung und Stehtische, betrieben von bis zu 4 Mitarbeitern. Die Kosten für den Umbau des ersten Fahrzeugs beziffert die SBB auf 1,6 Millionen Franken.[17]

Geschäftspraktiken

Zentral bei Neueröffnungen von Filialen ist die Wahl eines stark frequentierten Standortes (Flughäfen sowie Bahnhöfe, Einkaufszentren oder Zentren großer Städte, häufig in Fußgängerzonen und in verkehrsberuhigten Bereichen sowie an Plätzen, die von vielen Passanten genutzt werden) sowie ein großflächiger Einstieg in nationale Märkte, häufig in Kooperation mit nationalen Unternehmen wie zum Beispiel KarstadtQuelle in Deutschland. Nach einer erfolgreichen Positionierung am Markt trennt sich Starbucks häufig von den Kooperationsunternehmen, oft werden diese auch übernommen, so zum Beispiel durch die Seattle Coffee Company in Großbritannien oder Sazabys in Japan. Die oft frei erfundenen Produktnamen sind zumeist Eigenkreationen in einer Mischung aus in erster Linie Englisch und Italienisch, teilweise fließen auch französische Begriffe mit ein. Einher damit geht die Bezeichnung der Angestellten als Baristas, eigentlich eine italienische Berufsbezeichnung für Bedienungspersonal, das Espresso zubereitet.

Geschäftsdaten

2007 war Starbucks in über 43 Ländern vertreten und erwirtschaftete mit über 172.000 Mitarbeitern in 14.400 eigenen und lizenzierten Kaffeehäusern weltweit einen Jahresumsatz von 9,4 Milliarden USD (2007).[18]

Trotz steigender Anzahl von Läden musste Starbucks am 15. November 2007 erstmals einen Rückgang der Kundenzahlen in den USA bekanntgeben.

Die Starbucks-Aktie startete im Juni 1992 mit 17 US$, erreichte am 5. Mai 2006 mit 39,63 US$ ihren bisherigen Höchststand und rutschte bis zum 2. Januar 2008 um 48 Prozent auf 19,31 US$ ab.[19]

Digitalisierung

In vielen Ländern wird kostenfreier Internetzugang angeboten, den Starbucks in Zusammenarbeit mit British Telecom realisiert. Zudem war das Unternehmen einer der ersten Dienstleister, der mobiles Bezahlen über das Smartphone ermöglicht hat. Insbesondere war Starbucks ein Pionier bei der Unterstützung von Apples Passbook.[20]

Kritik

Handel mit Kaffeeerzeugern

Ein Rechtsstreit zwischen äthiopischen Kaffeebauern und Starbucks belastete 2007 den Ruf von Starbucks als fairer Handelspartner. Zwar bezahlt Starbucks den Bauern einen überdurchschnittlich hohen Preis, doch die äthiopischen Bauern wollten durch einen juristischen Namensschutz der Anbauregion als Warenzeichen Sidamo mehr Kontrolle über den Vertrieb und damit auch einen höheren Preis erhalten.[21] Starbucks wollte jedoch kein Lizenzabkommen unterschreiben und veranlasste über den Kaffeeverband National Coffee Association of USA (NCA) den Widerspruch des Namenschutzes.[22] Eine enge Verbindung zur NCA besteht durch Dub Hay, Vizepräsident von Starbucks und zuständig für den weltweiten Einkauf, der gleichzeitig als Lobbyist für die NCA tätig ist. Die NCA hatte zunächst durch juristischen Einspruch erreicht, dass das Patentamt den äthiopischen Antrag abgelehnt hat. Als Folge des drohenden Ansehensverlustes hatte Starbucks im Juni 2007 die drei äthiopischen Kaffeesorten Sidamo, Harar und Yirgacheffe als Handelsmarken anerkannt und einen Lizenz-, Vertriebs- und Marketingvertrag unterzeichnet.[23][24]

Starbucks gibt an, den Kaffee „fair“ einzukaufen und praktiziert durch das eigene Projekt „Coffee and Farmer Equity-Practices“ (C.A.F.E.) die Bezahlung eines über dem Markt liegenden Preises mit Einbeziehung qualitativer, wirtschaftlicher, ökologischer und sozialer Kriterien, erarbeitet durch Kaffeefarmer, Nachhaltigkeitsexperten und Mitarbeiter der „Conservation International“ (CI). Dadurch würden humanitäre Projekte unterstützt, etwa „CSR Projekte“ an Schulen der Fundraising Akademie gGmbH.[25] Die Kaffeesorte Estima wird durch die unabhängige Organisation Fair Trade zertifiziert.

Gewerkschaftsfeindliche Unternehmenspolitik

Kritiker, wie Naomi Klein, Autorin von No Logo, werfen dem Unternehmen vor, einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten lokaler Betriebe und der bei Starbucks beschäftigten Mitarbeiter auszufechten.[26] Die internationale Gewerkschaft IWW rief im August 2006 zum Boykott von Starbucks auf, nachdem vier ihrer Mitglieder, die der IWW Starbucks Workers Union angehörten, gekündigt worden waren.[27] Bis zum Ende des Jahres 2006 erhöhte sich die Zahl der Gekündigten auf fünf IWW-Mitglieder.

Im April 2007 erhob die Nationale Behörde für Arbeitsbeziehungen der USA (National Labour Relations Board, NLRB) auf Betreiben der IWW Anklage gegen Starbucks in 30 Fällen. Es ging um angeblich gewerkschaftsfeindliche Praktiken, unfaire Maßnahmen gegen Angestellte und Kündigungen unter angeblich konstruierten Vorwänden. Der Prozess begann im August 2007 in New York und dauerte zu Beginn des Jahres 2008 an.[28]

Im März 2008 wurde der Konzern verurteilt, ca. 100 Millionen Dollar einbehaltener Trinkgelder an Beschäftigte zurückzuzahlen. Eine Beschäftigte hatte seit 2004 eine Sammelklage gegen die Praxis geführt, Vorgesetzte in Starbucks-Shops an den Trinkgeldern ihrer Mitarbeiter zu beteiligen.[29]

Der vor Gericht bisher nie widerlegte Autor Günter Wallraff schreibt 2009, nach „Recherchen hinter der In-Fassade der Kaffeehauskette Starbucks“, dort würden „menschenunwürdige Verhältnisse“ herrschen.[30][31]

In deutschen Filialen werden Betriebsräte gezielt nach Vorgaben und unter Druck der Geschäftsleitung gewählt. Diese angeblichen Arbeitnehmervertreter sind nach Auskunft der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten nicht ihren Kollegen, sondern der Geschäftsleitung gegenüber loyal. Tatsächlich unabhängige Betriebsräte werden mit falschen Anschuldigungen und Abmahnungen drangsaliert und zur Aufgabe der Arbeitsstelle genötigt.[32][33]

Aggressive Steuerplanung

Attac und Die Linke[34][35] kritisieren Starbucks wegen der aggressiven Steuerplanung des Unternehmens (siehe oben). Attac kreierte die Website "sparbucks.de"[36], in welchem kritische Informationen zusammengestellt wurden. Außerdem teilten Attac-Aktivisten als PR-Teams von Starbucks getarnt "Sparbucks"-Gutscheine aus, um gegen die Steuerpolitik von Starbucks zu protestieren.[37][38][39][40]

Starbucks in der Popkultur

Tassen mit altem Starbucks-Logo

In Shrek 2 („Farbucks“) sowie in der Simpsons-Folge Homer geht zur Marine wird die zügige Ausbreitung von Starbucks in der ganzen Welt parodiert, während in der Zeichentrickserie Family Guy Starbucks als Treffpunkt geltungssüchtiger Möchtegernschriftsteller dargestellt wird. In der Comic-Version von Futurama wird ebenfalls die rasche Expansion Starbucks’ parodiert, in einem Einkaufszentrum werden alle Läden zu Starbucks-Filialen gemacht, ähnlich auch in einer Episode von Little Britain. In der Fernsehserie Scrubs – Die Anfänger eröffnet im Sacred Heart Hospital ein Café namens „Coffebucks“ mit ähnlichem Firmenlogo und typischer Inneneinrichtung. In der Fernsehserie South Park (in der 17. Episode der 2. Staffel, „Böse Buben bringen Beistand“) geht es um Starbucks als Großkonzern, der kleinere Kaffeehäuser verdrängt. Im Computerspiel Monkey Island 4 kann der Spieler eine Starbucks-Filiale auf einer Karibikinsel erkunden, wobei die meist sehr langen und komplizierten Produktnamen von Starbucks parodiert werden. Die zum Teil willkürlich aus Italienisch, Französisch und Englisch zusammengesetzten Produktnamen sind des Öfteren Gegenstand ironischer Seitenhiebe auf die Kette, unter anderem durch den Komiker Dieter Nuhr oder den US-amerikanischen Komiker Lewis Black, der das Ende des Universums zwischen zwei exakt gegenüberliegenden Starbucksfilialen in Houston[41] proklamiert. Im Roman Vollidiot von Tommy Jaud findet auch Starbucks eine Erwähnung, in der gleichnamigen Verfilmung bevorzugt man jedoch die Bezeichnung All American Coffee Company.[42] In dem Film Idiocracy, der im Jahr 2505 spielt, ist aus Starbucks eine Art Bordell geworden. In der US-Fernsehserie Navy CIS trinkt Hauptdarsteller Jethro Gibbs fortwährend Kaffee aus Bechern, die denen von Starbucks gleichen. Jedoch ist der Schriftzug Starbucks Coffee durch Hot Fresh Coffee ersetzt und die auf dem Logo abgebildete Sirene durch eine stilisierte Tasse Kaffee.[43] Tom Hanks nimmt in dem Film e-m@il für Dich jeden Morgen einen Kaffee in einer Starbucks-Filiale zu sich.

In der Videospiel-Reihe Grand Theft Auto wird Starbucks unter dem Namen Tarbrush Café parodiert. Im Film Austin Powers – Spion in geheimer Missionarsstellung befindet sich im Space Needle eine futuristische Starbucks-Zentrale, die als geheimer Unterschlupf für Dr. Evil dient.

Literatur

  • Howard Schultz & Dori Jones Yang: „Die Erfolgsstory Starbucks.“ Seedorf: Signum 2003, 334 S.
    - Übersetzung von „Pour Your Heart Into It. How Starbucks Built a Company One Cup at a Time.“ Hyperion Books: New York 1999 ISBN 0-7868-8356-1.
  • Naomi Klein: No Logo! Der Kampf der Global Player um Marktmacht. Ein Spiel mit vielen Verlierern und wenigen Gewinnern“, Goldmann Verlag, München 2005 ISBN 3-442-15312-3, S. 152–156.
  • Constanze Ullmann: Internationalisierung von Coffee-Shops. Markterschliessungsstrategien zwischen Fast Food und Feel Good. VDM Verlag Dr. Müller, Saarbrücken 2006, 138 S., ISBN 978-3-86550-244-5.
  • Free Starbucks Coffee Recipe E-Book.
  • Joseph A. Michelli: Das Starbucks-Geheimnis. Wie aus Kaffee Gold wird. Redline Wirtschaftsverlag, München 2008, 208 Seiten, Gebunden, ISBN 3-636-01560-5, Vorwort, Klappentext, SZ-Besprechung.
  • Howard Schultz, Joanne Gordon: Onward: Wie Starbucks erfolgreich ums Überleben kämpfte, ohne seine Seele zu verlieren, ISBN 3527506357.
Commons: Starbucks – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Presse-Artikel

Einzelnachweise

  1. „Ailing Starbucks Brings Back Its Architect Schultz Returns as Company Retrenches“, Washington Post, 8. Januar 2008
  2. Starbucks Reports Record Third Quarter 2011 Results, Starbucks Newsroom, 28. Juli 2011, abgerufen am 3. November 2011
  3. Erik Neu: „The Concise and Correct Explanation of the Starbucks Naming Myth“, 27. Februar 2006
  4. Tazo#History
  5. „Verschwundene Romantik bei US-Kaffeehauskette“, WirtschaftsWoche, 6. März 2007
  6. „Starbucks streicht in USA 600 Jobs“, Die Presse, 22. Februar 2008
  7. "Starbucks schließt unrentable US-Filialen", Süddeutsche, 2. Juli 2008
  8. Starbucks Siren Takes It All Off
  9. Heinz Insu Fenkl: The Mermaid (engl.)
  10. Robert Levine: „Would You Like an Extra Shot of Music With That Macchiato?“, New York Times, 3. November 2004
  11. Starbucks zieht nach München. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 29. August 2011, ISSN 0174-4909 (online [abgerufen am 15. März 2012]).
  12. Handelsblatt vom 3. Januar 2005, Starbucks übernimmt Karstadt Coffee GmbH abgerufen am 23. Juli 2013
  13. http://www.starbucks.at/de-at/_Our+Stores/
  14. Salzburg Stadt: Starbucks eröffnet am Hagenauerplatz in Salzburger Nachrichten vom 3. September 2013
  15. http://www.starbucks.ch/de-ch/_About+Starbucks/Starbucks+in+der+Schweiz.htm Starbucks in der Schweiz
  16. Weltpremiere: Starbucks auf Schienen.
  17. Rollende Starbucks-Filiale auf dem SBB-Netz. In: Eisenbahn-Revue International, 1/2014, S. 14f.
  18. Starbucks Webseite
  19. Bloomberg, 2. Januar 2008: Starbucks Falls Most in 17 Months After Stock Rating Is Lowered
  20. Moritz Stückler: Passbook: Starbucks-Kaffee bei Betreten eines Ladens bezahlen. In: t3n Magazin. 4. Oktober 2012, abgerufen am 4. Oktober 2012.
  21. Vorlage:Tagesschau, tagesschau, 7. März 2007
  22. „Starbucks verhindert, dass es Äthiopiens Kaffeebauern besser geht: Oxfam fordert den Kaffeekonzern auf, eine Lizenzvereinbarung für Kaffee-Namen abzuschließen“, Oxfam, 7. März 2007
  23. „Rohstoffe: Schwarz und stark“, Spiegel online, 5. Juni 2007
  24. „Oxfam begrüßt Einlenken von Starbucks bei äthiopischen Kaffeemarken“, Entwicklungspolitik Online, 22. Juni 2007
  25. Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen aus Unternehmenssicht – Corporate Social Responsilbilty bei Starbucks norddeutscher-fundraisingtag.com abgerufen 1. April 2008
  26. Klein, N.: No Logo (2000) HarperCollins, London, S. 136 ff.
  27. iww.org: Kündigungen wegen gewerkschaftlicher Betätigung: Internationale Proteste gegen Starbucks
  28. New York Times, 22. Januar 2008: Icy Day Finds Old Union Outside Modern City Shops
  29. Spiegel-Online, 21. März 2008: Starbucks muss Trinkgeld an Mitarbeiter auszahlen
  30. Günter Wallraff: Neues Wallraff-Buch ist Reise in soziale Wüste. Focus Online, S. 1,8, abgerufen am 1. Dezember 2009.
  31. BERICHT/002: Gerhard Zwerenz und Günter Wallraff lesen beim Literaturfestival in Leipzig (SB). In: Schattenblick. MA-Verlag, abgerufen am 1. Dezember 2009: „… - sowie Recherchen hinter der In-Fassade der Kaffeehauskette Starbucks, der er sektenähnliche Strukturen attestiert, die ihr Unternehmen "Familie", Gehirnwäsche "Weiterbildung" und die Angestellten und Arbeiter "Partner" nenne und sie dabei "auspreßt bis zum geht nicht mehr" …“
  32. Video Frontal 21: Starbucks – „Miese Methoden im Kaffeehaus“ (14. Dezember 2010) in der ZDFmediathek, abgerufen am 3. November 2011. (offline)
  33. Video heute: „Wie Starbucks mit Mitarbeitern umgeht“ (14. November 2011) in der ZDFmediathek, abgerufen am 3. November 2011. (offline)
  34. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen handelsblatt-steuern.
  35. Unternehmen dürfen weiter steuertricksen. Abgerufen am 16. Februar 2014.
  36. Siehe sparbucks.de
  37. [www.attac.de/index.php?id=70030 Steuertricks stoppen! Bilanzen offenlegen! Gesamtkonzernsteuer jetzt!] Abgerufen am 16. Februar 2014.
  38. Attac demonstriert vor Starbucks-Filialen gegen Steuertricks. Abgerufen am 16. Februar 2014.
  39. Proteste gegen Steuertricks des Kaffeerösters. Abgerufen am 16. Februar 2014.
  40. Abgerufen am 16. Februar 2014.
  41. http://www.chron.com/disp/story.mpl/business/6624772.html
  42. „Und täglich grüßt der Vollidiot“, Focus, 12. April 2007
  43. http://img146.imageshack.us/img146/7041/2578ml.jpg

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