Sibel Kekilli

Sibel Kekilli (* 16. Juni 1980 in Heilbronn) ist eine deutsche Filmschauspielerin türkischer Abstammung.

Nach der Mittleren Reife mit einem Abschluss der 10. Klasse als Klassenbeste (Notendurchschnitt von 1.7) arbeitete Sibel Kekilli als Verwaltungsfachangestellte im Heilbronner Rathaus im Dezernat für Abfallbeseitigung. Nebenbei verdiente sie sich Geld in unterschiedlichen Beschäftigungen, z.B. als Verkäuferin, Türsteherin, Reinigungskraft, Nachtclub-Geschäftsführerin, Kellnerin, Promoterin und Fotomodell. Außerdem spielte sie unter Pseudonymen, u.a. als "Dilara", in mehreren Pornofilmen mit. "Es war wirklich so, wie es immer heißt: ich war jung und brauchte Geld." (Zitat: faz.net, 23. 2. 2004)

Im Jahr 2002 wurde sie in Köln in einem Einkaufszentrum von einer Casterin angesprochen, ob sie in einem Film des Regisseurs Fatih Akin mitspielen wolle. Sie sagte zu und setzte sich beim Casting gegen ca. 350 Mitbewerberinnen durch. Dies war ihr Einstieg in eine bisher höchst erfolgreiche Karriere in der Filmbranche.

Filme

Gegen die Wand

Ihr erster Kinofilm war 2004 das Drama Gegen die Wand (Regie: Fatih Akin), in dem sie die Hauptrolle spielte. Der Film wurde bei der Berlinale mit dem Hauptpreis ausgezeichnet.

Als der Film bei der Berlinale mit dem Hauptpreis ausgezeichnet wurde, machte die deutsche Boulevardzeitung „Bild“ mit großen Schlagzeilen das „Vorleben“ Sibel Kekillis bekannt. Dies löste heftige Diskussionen, Missfallensäußerungen sowie Solidaritätsbekundungen aus und verschaffte dem Film so zusätzliche Aufmerksamkeit. Bei der im Fernsehen übertragenen Bambi-Verleihung am 18. November 2004 beklagte sich Sibel Kekilli öffentlich über „Bild“ und den Kölner „Express“ und forderte beide Zeitungen auf, „diese dreckige Hetzkampagne“ zu beenden. Am 2. Dezember 2004 rügte der Deutsche Presserat öffentlich die Berichterstattung von „Bild“ über Sibel Kekilli wegen Verletzung der Menschenwürde: „Das öffentliche Interesse deckt eine Form der Berichterstattung nicht, in der die Persönlichkeit der Betroffenen auf das reduziert wird, was man über diese in den Klappentexten von Pornofilmkassetten lesen kann“ (Pressemitteilung des Presserats vom 2. Dezember 2004).

Sibel Kekilli gewann aufgrund ihrer schauspielerischen Leistung in Gegen die Wand den "New Faces Award" und den "Undine Award" als beste Nachwuchs-Schauspielerin, die "Lola in Gold" des Deutschen Filmpreises 2004 sowie den "Bambi" als 'Shooting Star' des Jahres 2004.

Kebab Connection

Ihr neuer Film "Kebab Connection" ist bereits abgedreht und kommt voraussichtlich im Februar 2005 in die Kinos.

Der letzte Zug

Im Weltkriegs-Film "Der letzte Zug" wird Sibel Kekilli unter der Regie von Armin Mueller-Stahl eine von Nazi-Schergen verfolgte Jüdin spielen. [1]

Preise

Für ihre Rolle im Film "Gegen die Wand" erhielt Sibel Kekilli:

  • Goldener Bär
  • Preis beim deutsch-türkischen Filmfestival in Nürnberg als beste Darstellerin
  • Nominierung für den Deutschen Filmpreis als beste Hauptdarstellerin
  • "New Faces Award" als beste Nachwuchs - Schauspielerin
  • "Lola in Gold" als beste Hauptdarstellerin
  • "Undine Award" als beste jugendliche Hauptdarstellerin in einem Kinofilm
  • "Bambi" als 'Shooting Star des Jahres 2004'

Filmografie

Seit 2003

  • Gegen die Wand (2003-2004)
  • Kebab Connection (2004-2005)
  • Der letzte Zug (Dreharbeiten 2004/2005)

Bis 2002

  • 2002 wilde Sex-Nächte (2002)
  • Euro Mädchen - Amateure intim 11 (2002) (unaufgeführt) (als Dilara)
  • Hotel Fickmichgut (2002) (als Dilara)
  • Kesse Bienen (2002) (als Sybel) (alternativer Filmtitel: Teeny Exzesse 68 - Kesse Bienen)
  • Megageile Küken-Farm, Die (2002) (als Delara)
  • Sommertagstraum, Ein (2002) (unaufgeführt) (als Sarah)
  • Süsse Teeny-Träume (2002) (als Dilara)
  • Verfickte Praxis, Die (2002) (als Dilara)
  • Junge Debütantinnen 19: Deutsche Debütantinnen - Hart & herzlich (2001) (als Kim)

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