„Science Center“ – Versionsunterschied

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Version vom 18. Oktober 2007, 09:45 Uhr

Ein Science Center (auch Hands-on-Museum) ist die Umsetzung eines Ausstellungskonzeptes, in dem versucht wird, den Besuchern mittels „Learning by doing“, das heißt durch eigenständiges, spielerisches Experimentieren in „Mitmachausstellungen“ technische und naturwissenschaftliche Zusammenhänge und Phänomene nahe zu bringen. Die Exponate in einem Science Center erfordern Mittun, statt „Berühren verboten“ gilt „Anfassen erwünscht“. (Dieses Ziel verfolgen auch die so genannten Kindermuseen; siehe auch Museumspädagogik). Im Gegensatz zu Naturkundemuseen besitzen die meisten Science Center keine eigenen Sammlungen, die betreut werden müssen und der Wissenschaft zur Forschung dienen. Daher handelt es sich laut dem Internationalen Museumsrat (ICOM) nicht um Museen, sondern um Ausstellungshäuser.

Hugo Kükelhaus präsentierte auf der EXPO in Montreal 1967 erstmals sein „Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne“. Diese ca. 35 spielerischen Experimentieranordnungen waren wichtige Wegbereiter zur Entwicklung dieses neuen Museumskonzeptes.

Das Science Center „Universum“ in Bremen

Geschichte

Als erstes Science Center wurde 1969 das Exploratorium San Francisco eröffnet, das von Frank Oppenheimer initiiert wurde. Ziel ist die Aufklärung über die moderne Wissenschaft und Technik sowie die Anregung zur eigenständigen Auseinandersetzung. Die menschlichen Sinne konstituieren das Ordnungsprinzip des Exploratoriums: Gehörsinn, Gesichtssinn, Geschmacks-, Geruchs- und Tastsinn sowie die Sinne zur Kontrolle des Gleichgewichts, der Fortbewegung und des Hantierens bilden die Grundordnung, nach der die Experimente präsentiert werden. Mit einer jährlichen Besucherzahl von über einer halben Million hat das Exploratorium nach wie vor eine hohe Anziehungskraft und bestimmt konzeptionell noch heute viele Neugründungen. Innerhalb von 30 Jahren folgt in den USA die Gründung von über 300 Science Center. Zum Teil werden die Experimente und Exponate des Exploratoriums kopiert oder als Reproduktionen gekauft. Das Exploratorium verfügt über eigene Werkstätten, die Nachbauten anfertigen und weltweit exportieren. Erst in den 1980er Jahren entstehen europäische Science Center. Als erstes deutsches Science Center wird das Berliner Spectrum [1] 1982 eröffnet. Bereits 1980 werden in Flensburg unter dem Begriff Phänomenta erste Science-Center-Experimentierstationen aufgebaut. Weitere Phänomenta Science Center gibt es mittlerweile auch in Bremerhaven, Lüdenscheid, Peenemünde und Templin. Neugründungen sind das Universum in Bremen, das seit September 2000 geöffnet ist, und das von Zaha Hadid architektonisch gestaltete Science Center Phaeno in Wolfsburg, das am 24. November 2005 eröffnet wurde. Am 31. März 2007 eröffnete als erstes Science Center Baden Württembergs das "Science House Rust" neben den Toren des Europa-Parks. Von Joe Ansel stammt das Konzept des interaktiven und themenbezogenen "Science Centers", das er schon in anderen Ländern eingeführt hat.[2] Mit der im September 2005 in Hameln eröffneten Erlebniswelt Renaissance wird der Ansatz erstmalig für ein geisteswissenschaftliches Thema umgesetzt.

Mittlerweile gibt es weltweit mehr als 400 Science Center.

Historische Vorgänger

Schon Francis Bacon, René Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz entwickeln Konzepte zur Popularisierung von Wissenschaft und Technik, und bereits im 17. und 18. Jahrhundert finden Wissenschaftsausstellungen ihr Publikum. Frühe Ansätze eines „Public Understanding of Science“ sind auch die berühmten Weihnachtsvorlesungen von Michael Faraday (1860) sowie die Vorträge über die „Physik der Welt“, die Alexander von Humboldt seinerzeit in Berlin hält. Aus den fürstlichen Kunstkabinetten und Wunderkammern (Kuriositätenkabinett) entwickeln sich Technische Museen und Sammlungen. 1903 eröffnet das Deutsche Museum in München. Als Vorläufer eines Science Centers lässt sich die Berliner Urania begreifen, die bereits 1889 über eine Sternwarte, ein Wissenschaftliches Theater und einen Laienexperimentiersaal verfügt. Im dortigen Wissenschaftlichen Theater werden mit den damals zur Verfügung stehenden Medien Wissenschaft und Technik möglichst plastisch dargestellt: So zum Beispiel eine Reise „Von der Erde bis zum Monde“ und die „Geschichte der Urwelt“. Ende 1889 besuchte Thomas Alpha Edison in Begleitung von Werner von Siemens die Urania. Der Besuch hatte folgen. Das Wissenschaftliche Theater der Urania wurde zu einer Tournee in Städten der Ostküste der USA eingeladen. Der Direktor der Urania Max Wilhelm Meyer und der Theatermaler Wilhelm Kranz, beide waren Schulfreunde in Braunschweig gewesen, machten sich auf die Reise nach New York. Das Theaterstück "Von der Erde bis zum Monde" wurde ins englische übersetzt. Der Titel war "A Trip to the Moon". Die "Geschichte der Urwelt" wurde zu "From Chaos to Men". In New York wurden beide Stücke in der damals neuen Carnegie-Hall aufgeführt.

Quellen

  1. Spectrum - das Berliner Science Center
  2. „Und noch’n Versuch“, Die Zeit, 24. November 2005, Nr. 48

Wichtige Science Center

Deutschland

In Bau:

Europa

Weltweit

Literatur

  • Hendrik Neubauer: Erlebnis Wissen. Die besten Erlebnismuseen und Science-Center, Bube-Verlag 2007, 290 S., ca. 320 farbige Fotos, ISBN 978-3-938806-86-9 (Reiseführer), erweiterte und aktualisierte 2. Auflage
  • Petra Schaper-Rinkel, Susanne Giesecke, Daniel Bieber, Science Center, Berlin 2002 (Studie im Auftrag des BMBF, pdf-Datei, 50 S.)
  • Hilde S. Hein: Naturwissenschaft, Kunst und Wahrnehmung – der neue Museumstyp aus San Francisco, Stuttgart 1993.
  • Victor J. Danilov: Science and Technology Centers, London 1982.