„Schloss Ramholz“ – Versionsunterschied

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Es wurde 1167 erstmals als Herrenhof („''curia''“) derer von Steckelberg erwähnt. 1501 wurde hier als Wohnsitz der Familie von [[Hutten (Adelsgeschlecht)|Hutten]], denen die Anlage seit 1482 gehörte, ein neues Gebäude errichtet, das ''Alte Schloss''. Das Huttenschloss ist bis heute als Teil von Schloss Ramholz erhalten und wartet mit architektonischen Besonderheiten wie [[Staffelgiebel]]n und [[Treppenturm]] auf. 1698 erbten die [[Degenfeld (Adelsgeschlecht)|Grafen von Degenfeld]] das Anwesen. 1790 gelangten das Schloss und mit 1800 [[Hektar]] Ländereien<ref name="Orangerie" /> in den Besitz des Hauses [[Ysenburg-Büdingen-Büdingen]].
Es wurde 1167 erstmals als Herrenhof („''curia''“) derer von Steckelberg erwähnt. 1501 wurde hier als Wohnsitz der Familie von [[Hutten (Adelsgeschlecht)|Hutten]], denen die Anlage seit 1482 gehörte, ein neues Gebäude errichtet, das ''Alte Schloss''. Das Huttenschloss ist bis heute als Teil von Schloss Ramholz erhalten und wartet mit architektonischen Besonderheiten wie [[Staffelgiebel]]n und [[Treppenturm]] auf. 1698 erbten die [[Degenfeld (Adelsgeschlecht)|Grafen von Degenfeld]] das Anwesen. 1790 gelangten das Schloss und mit 1800 [[Hektar]] Ländereien<ref name="Orangerie" /> in den Besitz des Hauses [[Ysenburg-Büdingen-Büdingen]].


Seit 1883 befindet sich die Anlage im Eigentum der Unternehmerfamilie [[Stumm (Montanunternehmer)|Stumm]] und deren Nachfahren. Freiherr [[Hugo Rudolf von Stumm]] ließ in den Jahren 1893–1896 im Wettbewerb mit seinen Brüdern [[Ferdinand Eduard von Stumm]] und [[Carl Ferdinand von Stumm-Halberg|Carl Ferdinand von Stumm]], die gleichfalls prächtige Schlösser im Stil des [[Historismus]] erbauen ließen ([[Schloss Rauischholzhausen]] und [[Schloss Halberg]]), von den Münchner Architekten [[Emanuel von Seidl|Emanuel]] und [[Gabriel von Seidl]] dem ''Alten Schloss'' einen ''Neubau'' hinzufügen, ebenso einen Wirtschaftshof unter Einbeziehung von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert sowie Wohnhäuser für die Angestellten und ein Maschinenhaus zur Stromversorgung des Anwesens. Das Schloss mit seinen 80 Zimmern<ref name="FR" /> ist im [[Baustil|Stil]] des [[Historismus]] erbaut und vereinigt Elemente von [[Gotik]], [[Renaissance]], [[Barock]], [[Klassizismus]] und [[Jugendstil]]. In der ehemaligen [[Orangerie]] befindet sich seit 1997 ein Restaurant<ref>[http://www.schlosscafe-ramholz.de/gfx/rueckblick/presse/kinzigtal_nachrichten Kinzigtal-Nachrichten vom 20. Juli 2009] aufgerufen am 26. Februar 2013</ref>.
Seit 1883 befindet sich die Anlage im Eigentum der Unternehmerfamilie [[Stumm (Montanunternehmer)|Stumm]] und deren Nachfahren. Freiherr [[Hugo Rudolf von Stumm]] ließ in den Jahren 1893–1896 im Wettbewerb mit seinen Brüdern [[Ferdinand Eduard von Stumm]] und [[Carl Ferdinand von Stumm-Halberg|Carl Ferdinand von Stumm]], die gleichfalls prächtige Schlösser im Stil des [[Historismus]] erbauen ließen ([[Schloss Rauischholzhausen]] und [[Schloss Halberg]]), von den Münchner Architekten [[Emanuel von Seidl|Emanuel]] und [[Gabriel von Seidl]] dem ''Alten Schloss'' einen ''Neubau'' hinzufügen, ebenso einen Wirtschaftshof unter Einbeziehung von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert sowie Wohnhäuser für die Angestellten und ein Maschinenhaus zur Stromversorgung des Anwesens. Das Schloss mit seinen 80 Zimmern<ref name="FR" /> ist im [[Baustil|Stil]] des [[Historismus]] erbaut und vereinigt Elemente von [[Gotik]], [[Renaissance]], [[Barock]], [[Klassizismus]] und [[Jugendstil]]. In der ehemaligen [[Orangerie]] befindet sich seit 1997 ein Restaurant.


== Park ==
== Park ==

Version vom 27. Januar 2016, 00:52 Uhr

Schloss Ramholz
Staat Deutschland
Ort Schlüchtern-Vollmerz (Ramholz)
Entstehungszeit 1501, 1893–1896
Erhaltungszustand Erhalten
Geographische Lage 50° 20′ N, 9° 37′ OKoordinaten: 50° 19′ 56,7″ N, 9° 36′ 44,4″ O
Schloss Ramholz (Hessen)
Schloss Ramholz (Hessen)

Schloss Ramholz liegt im historischen Landschaftspark Ramholz, im Ortsteil Vollmerz der Stadt Schlüchtern. Schloss und Park sind Kulturdenkmäler nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz.

Eigentümer

Schloss

Es wurde 1167 erstmals als Herrenhof („curia“) derer von Steckelberg erwähnt. 1501 wurde hier als Wohnsitz der Familie von Hutten, denen die Anlage seit 1482 gehörte, ein neues Gebäude errichtet, das Alte Schloss. Das Huttenschloss ist bis heute als Teil von Schloss Ramholz erhalten und wartet mit architektonischen Besonderheiten wie Staffelgiebeln und Treppenturm auf. 1698 erbten die Grafen von Degenfeld das Anwesen. 1790 gelangten das Schloss und mit 1800 Hektar Ländereien[1] in den Besitz des Hauses Ysenburg-Büdingen-Büdingen.

Seit 1883 befindet sich die Anlage im Eigentum der Unternehmerfamilie Stumm und deren Nachfahren. Freiherr Hugo Rudolf von Stumm ließ in den Jahren 1893–1896 im Wettbewerb mit seinen Brüdern Ferdinand Eduard von Stumm und Carl Ferdinand von Stumm, die gleichfalls prächtige Schlösser im Stil des Historismus erbauen ließen (Schloss Rauischholzhausen und Schloss Halberg), von den Münchner Architekten Emanuel und Gabriel von Seidl dem Alten Schloss einen Neubau hinzufügen, ebenso einen Wirtschaftshof unter Einbeziehung von Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert sowie Wohnhäuser für die Angestellten und ein Maschinenhaus zur Stromversorgung des Anwesens. Das Schloss mit seinen 80 Zimmern[3] ist im Stil des Historismus erbaut und vereinigt Elemente von Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus und Jugendstil. In der ehemaligen Orangerie befindet sich seit 1997 ein Restaurant.

Park

Gruftkapelle im Park Ramholz

Die etwa 80 Hektar große Anlage des Landschaftsparks ist eine der bedeutendsten des Historismus in Deutschland.[6] Der Entwurf stammt von dem schwedischen Landschaftsgärtner Jens Person Lindahl (1843–1887), und dem Obergärtner Felix Schnetzer. Die gesamte das Schloss umgebende Landschaft, einschließlich der Burg Steckelberg, ist in die Gestaltung einbezogen. Kleinarchitekturen schmücken den Park, darunter auch ein aus Würzburg hierher translozierter Pavillon von Balthasar Neumann. Stumm ließ zunächst das Pförtnerhaus (späteres Forsthaus) an der zum Schloss führenden Lindenallee bauen. Weiter zählt dazu die unweit des Schlosses um 1910 im Wald errichtete und im Jugendstil ausgemalte Gruftkapelle.

In der Anfangszeit war der Park für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und wurde nur an bestimmten Tagen in Ausnahmefällen geöffnet. In den 1960er Jahren öffnete Knut von Kühlmann-Stumm den Park ganzjährig für die Bevölkerung. In den 2000er Jahren wurde ein großer Teil der Ländereien sowie der dritte Parkabschnitt mit allen Gebäuden an einen anderen Privatbesitzer verkauft.

Der Naturpark Hessischer Spessart sowie der bekannte Landschaftsarchitekt Hans Dorn aus Frankfurt am Main bieten hin und wieder Führungen durch den verbliebenen öffentlichen Teil des Parks an. Die Gartenanlagen dicht um das Schloss herum sind nicht zugänglich.

Im Sommer 2013 wurden Pläne der RhönEnergie Fulda bekannt, in Zusammenarbeit mit einem örtlichen Waldbesitzer, den Kamm des Talkessels mit zehn Windrädern zu bebauen. Dagegen hat sich eine Bürgerinitiative gebildet.

Galerie: Gruftkapelle

Literatur

  • Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler – Hessen II. Regierungsbezirk Darmstadt. (Bearb.: Folkhard Cremer u.a.), 3. Aufl., München 2008.
  • Schlösser, Burgen, alte Mauern. Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei. Wiesbaden 1990. ISBN 3-89214-017-0, S. 317–320.
  • Bratner, Wenzel: Schlosspark Ramholz bei Schlüchtern. Ein Landschaftspark aus der Zeit des Historismus, in: Zeitschrift "Denkmalpflege und Kulturgeschichte", herausgegeben vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Ausgabe 2/2002, Seite 17–22

Einzelnachweise

  1. a b c Geschichte von Schloss Ramholz aufgerufen am 26. Februar 2013
  2. Friedrich Schunder, Günter Hollenberg [Hessisches Staatsarchiv Marburg]: Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Marburg, 1992 S. 472
  3. a b c d e Marodes Märchenschloss, Frankfurter Rundschau vom 25. Februar 2013 aufgerufen am 26. Februar 2013
  4. Fuldaer Nachrichten vom 3. Oktober 2012 aufgerufen am 26. Februar 2013
  5. Schloss Ramholz verkauft, Kinzigtal Nachrichten vom 2. September 2014
  6. Dehio, S. 786.