„Richard David Precht“ – Versionsunterschied

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== Veröffentlichungen ==
== Veröffentlichungen ==
1996 veröffentlichte er seine Dissertation ''Die gleitende Logik der Seele''. 1997 befasste sich Precht mit den ethischen Problemen im Verhältnis von Mensch und Tier ''(Noahs Erbe)''.
1996 veröffentlichte er seine Dissertation ''Die gleitende Logik der Seele''. 1997 befasste sich Precht mit den ethischen Problemen im Verhältnis von Mensch und Tier und ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung in Philosophie, Religion und Kultur ''(Noahs Erbe)''.


1999 schrieb Precht gemeinsam mit seinem Bruder Georg Jonathan den detektivischen Bildungsroman ''Das Schiff im Noor''. 2002 erzählte er das Schicksal von [[Sergei Konstantinowitsch Krikaljow|Sergej Krikaljow]], dem letzten Kosmonauten der [[Sowjetunion]], und montierte es parallel zu einer Berliner Liebesgeschichte in dem heiter-melancholischen Nachwende-Roman ''Die Kosmonauten''.
1999 schrieb Precht gemeinsam mit seinem Bruder Georg Jonathan den detektivischen Bildungsroman ''Das Schiff im Noor'' Die in den 1980er Jahren angesetzte Handlung verbindet die Idylle der Insel Lilleö (In Wirklichkeit die Insel Aerö im südfünischen Inselmeer) mit dem allmählich Einbruch des Irritierenden und des Irrationalen. Was an der Oberfläche die Struktur eines Kriminalromans aufweist, entwickelt sich mehr und mehr zu einem polyhistorischen Versuch über Chaos und Ordnung.


2002 erzählte Precht das Schicksal von [[Sergei Konstantinowitsch Krikaljow|Sergej Krikaljow]], dem letzten Kosmonauten der [[Sowjetunion]], und montierte es parallel zu einer Berliner Liebesgeschichte in dem heiter-melancholischen Nachwende-Roman ''Die Kosmonauten''. In der Montage von Szenen im (n)ostalgisch beleuchteten Ostberliner Tierpark gegen die schönen neuen Werbewelt des künftigen Berlin zeigt sich das Buch als Zeitroman der unmittelbaren Nachwendezeit. Der Journalist Stefan Maus lobte den Roman in der Neuen Zürcher Zeitung als ein "sehr schönes Buch".
Prechts autobiografisches Buch ''Lenin kam nur bis Lüdenscheid'' über seine linke Kindheit in den 1970er Jahren wurde von der Kritik gut aufgenommen und 2007 vom WDR, SWR und der Filmstiftung NRW verfilmt. Als Essayist schreibt Precht für große deutsche Zeitungen. Von 2002 bis 2004 war er Kolumnist der Zeitschrift [[Literaturen (Zeitschrift)|Literaturen]] und von 2005 bis 2008 freier Moderator der WDR-Sendung „Tageszeichen“ (ehemals „Kritisches Tagebuch“).


Prechts autobiografisches Buch ''Lenin kam nur bis Lüdenscheid'' über seine linke Kindheit in den 1970er Jahren wurde von der Kritik gut aufgenommen und 2007 vom WDR, SWR und der Filmstiftung NRW verfilmt. Der Film lief im Sommer 2008 in vielen deutschen Programmkinos und erreichte mehr als 20.000 Zuschauer.
2007 erschien ''Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?'', ein Einführungsbuch in die Philosophie, die Hirnforschung, die Psychologie und in andere Wissenschaften.

2007 erschien ''Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?'', ein Einführungsbuch in die Philosophie, die Hirnforschung, die Psychologie und in andere Wissenschaften. Das Buch befindet sich seit Ende Januar 2008 in den Bestsellerlisten und war mehr als 3 Monate die Nummer 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Als Essayist schreibt Precht für viele große deutsche Zeitungen und Zeitschriften. Von 2002 bis 2004 war er Kolumnist der Zeitschrift [[Literaturen (Zeitschrift)|Literaturen]] und von 2005 bis 2008 freier Moderator der WDR-Sendung „Tageszeichen“ (ehemals „Kritisches Tagebuch“). Als Talk-Show-Gast, Festredner und Referent gehört er derzeit zu den viel gefragten Intelektuellen der Republik.


== Zitat ==
== Zitat ==

Version vom 8. Oktober 2008, 20:57 Uhr

Richard David Precht (* 8. Dezember 1964 in Solingen) ist ein deutscher Philosoph, Schriftsteller und Publizist.

Biografie

Precht studierte Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Köln und promovierte 1994 über Robert Musil.

1997 war er Arthur F. Burns Fellow bei der Chicago Tribune und erhielt 1999 das Heinz-Kühn-Stipendium. 2000/2001 war er Fellow am Europäischen Journalistenkolleg in Berlin. 2001 erhielt er den Publizistik-Preis für Biomedizin.

Precht ist verheiratet mit der luxemburgischen Fernseh-Journalistin Caroline Mart. Er hat vier Kinder und lebt in Köln und in Luxemburg.

Veröffentlichungen

1996 veröffentlichte er seine Dissertation Die gleitende Logik der Seele. 1997 befasste sich Precht mit den ethischen Problemen im Verhältnis von Mensch und Tier und ihrer kulturgeschichtlichen Bedeutung in Philosophie, Religion und Kultur (Noahs Erbe).

1999 schrieb Precht gemeinsam mit seinem Bruder Georg Jonathan den detektivischen Bildungsroman Das Schiff im Noor Die in den 1980er Jahren angesetzte Handlung verbindet die Idylle der Insel Lilleö (In Wirklichkeit die Insel Aerö im südfünischen Inselmeer) mit dem allmählich Einbruch des Irritierenden und des Irrationalen. Was an der Oberfläche die Struktur eines Kriminalromans aufweist, entwickelt sich mehr und mehr zu einem polyhistorischen Versuch über Chaos und Ordnung.

2002 erzählte Precht das Schicksal von Sergej Krikaljow, dem letzten Kosmonauten der Sowjetunion, und montierte es parallel zu einer Berliner Liebesgeschichte in dem heiter-melancholischen Nachwende-Roman Die Kosmonauten. In der Montage von Szenen im (n)ostalgisch beleuchteten Ostberliner Tierpark gegen die schönen neuen Werbewelt des künftigen Berlin zeigt sich das Buch als Zeitroman der unmittelbaren Nachwendezeit. Der Journalist Stefan Maus lobte den Roman in der Neuen Zürcher Zeitung als ein "sehr schönes Buch".

Prechts autobiografisches Buch Lenin kam nur bis Lüdenscheid über seine linke Kindheit in den 1970er Jahren wurde von der Kritik gut aufgenommen und 2007 vom WDR, SWR und der Filmstiftung NRW verfilmt. Der Film lief im Sommer 2008 in vielen deutschen Programmkinos und erreichte mehr als 20.000 Zuschauer.

2007 erschien Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?, ein Einführungsbuch in die Philosophie, die Hirnforschung, die Psychologie und in andere Wissenschaften. Das Buch befindet sich seit Ende Januar 2008 in den Bestsellerlisten und war mehr als 3 Monate die Nummer 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Als Essayist schreibt Precht für viele große deutsche Zeitungen und Zeitschriften. Von 2002 bis 2004 war er Kolumnist der Zeitschrift Literaturen und von 2005 bis 2008 freier Moderator der WDR-Sendung „Tageszeichen“ (ehemals „Kritisches Tagebuch“). Als Talk-Show-Gast, Festredner und Referent gehört er derzeit zu den viel gefragten Intelektuellen der Republik.

Zitat

  • „Lernen und Genießen sind das Geheimnis eines erfüllten Lebens. Lernen ohne Genießen verhärmt, Genießen ohne Lernen verblödet.“ (Zitat aus: Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?)

Werke

  • Die gleitende Logik der Seele. Dissertation. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1996, ISBN 3-476-45151-8.
  • Noahs Erbe. Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen. Rowohlt, Reinbek 2000, ISBN 3-499-60872-3.
  • mit Georg Jonathan Precht: Das Schiff im Noor. Goldmann, München 2001, ISBN 3-442-44791-7.
  • Die Kosmonauten. Kiepenheuer und Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-03216-X.
  • Baader braun. In: Iris Radisch (Hrsg.): Die Besten 2004. Klagenfurter Texte. Die 28. Tage der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt. Piper, München/Zürich 2004, ISBN 3-492-04648-7.
  • Lenin kam nur bis Lüdenscheid. List, Berlin 2007, 3-548-60696-2.
  • Wer bin ich – und wenn ja, wie viele? Eine philosophische Reise. Goldmann, München 2007, ISBN 3-442-31143-8.

Verfilmung

  • 2007: Lenin kam nur bis Lüdenscheid. Eine „Florianfilm“-Produktion im Auftrag von WDR und SWR, die von der Filmstiftung NRW gefördert wurde. Die Publikumspremiere fand am 1. Juni 2008 in Solingen unter Anwesenheit von Regisseur André Schäfer und Drehbuchautor Richard David Precht statt.