Przemyśl
Przemyśl | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen | |
Woiwodschaft: | Karpatenvorland | |
Powiat: | Kreisfreie Stadt | |
Fläche: | 44,10 km² | |
Geographische Lage: | 49° 47′ N, 22° 46′ O | |
Einwohner: | 59.779 (31. Dez. 2020)[1] | |
Postleitzahl: | 37-700 bis 37-720 | |
Telefonvorwahl: | (+48) 16 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Straße: | E 40 Krakau–Kiew | |
Eisenbahn: | Krakau–Lemberg | |
Nächster int. Flughafen: | Rzeszów-Jasionka | |
Gmina | ||
Gminatyp: | Stadtgemeinde | |
Fläche: | 44,10 km² | |
Einwohner: | 59.779 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1356 Einw./km² | |
Gemeindenummer (GUS): | 1862011 | |
Verwaltung (Stand: 2012) | ||
Stadtpräsident: | Robert Choma | |
Adresse: | Rynek 1 37-700 Przemyśl | |
Webpräsenz: | www.um.przemysl.pl |
Przemyśl Vorlage:Audio-IPA (ukr. Перемишль/Peremyschl; russisch Перемышль/Peremyschl; deutsch (wenig gebräuchlich): Premissel) ist eine Stadt in der Woiwodschaft Karpatenvorland im äußersten Südosten Polens am Fluss San mit rund 65.000 Einwohnern. Die Stadt liegt verkehrsgünstig an der Grenze zur Ukraine und besitzt einen wichtigen Grenzbahnhof an der Strecke Krakau–Lemberg.
Przemyśl | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Przemyśl im Jahre 981 als Peremyschl, eine Stadt der Kiewer Rus. In den Jahren 1085 bis 1269 war sie das Zentrum eines eigenständigen russischen Teilfürstentums. Als Folge der mongolischen Verwüstung der Rus wurde sie im 13. Jahrhundert von Polen erobert. Zu Zeiten der österreichischen Monarchie gehörte Przemyśl zum Kronland Galizien. In den letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg wurde die ganze Stadt zu einer Festung gegen die sich entwickelnde Bedrohung durch das Russische Reich ausgebaut (äußerer Festungsring: 45 km). 1914 waren über 140.000 Soldaten dort stationiert. Im März 1915 wurde die Festung nach einer langen Belagerung von den Russen eingenommen (sogar der russische Zar besuchte damals Przemyśl). Im Juni 1915 folgte die Rückeroberung durch österreich-ungarische und deutsche Truppen. Da die meisten Verteidiger der Festung Ungarn waren, wurde in Budapest ein Denkmal an der Margaretenbrücke zum Andenken an die Schlacht im Jahre 1915 errichtet. In Przemyśl gab es ein Schtetl.
Von Bedeutung im alltäglichen Leben der Stadt waren bis zum Zweiten Weltkrieg die große jüdische (siehe auch: Massaker von Przemyśl, Judenverfolgung in Przemyśl) und die ukrainische Bevölkerungsgruppe (siehe Aktion Weichsel).
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e9/Poland_Przemysl_-_cathedral.jpg/220px-Poland_Przemysl_-_cathedral.jpg)
Sehenswert sind die Altstadt, die römisch-katholische und die griechisch-katholische Kathedrale und verschiedene Klöster.
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0d/Przemysl_Bahnhof.jpg/220px-Przemysl_Bahnhof.jpg)
Gedenkstätten
Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat bei Przemysl eine Kriegsgräberstätte für über 5.000 deutsche Kriegstote angelegt (Zahl von Dezember 2011).
Ehrenbürger
- 20. Oktober 1997: Wilhelm Lüke (* 1934), deutscher Politiker und Sonderschulrektor
- 20. Oktober 1997: Heidi Wernerus-Neumann (1947-2011), deutsche Politikerin
Söhne und Töchter der Stadt
- Maksymilian Rose (1883–1937), polnischer Neurologe und Psychiater
- Helene Deutsch (1884–1982), österreichisch-US-amerikanische Psychoanalytikerin und Mitarbeiterin Sigmund Freuds
- Czesław Marek (1891−1985), polnischer Komponist
- Artur Malawski (1904–1957), polnischer Komponist, Pädagoge und Dirigent
- Matthias Mieses (* 1885-1945); osteuropäischer Philologe, vergleichender Kulturhistoriker und Journalist.
- Iwan Choma (1923−2006), ukrainischer katholischer Erzbischof
- Celino Bleiweiß (* 1938), deutscher Regisseur und Drehbuchautor
- Małgorzata Marcinkiewicz (* 1962), polnische Politikerin
- Piotr Tomański (* 1969), Abgeordneter des Sejm
verbunden mit Przemyśl
- Marc Rich (1934-2013); internationaler Rohstoffhändler und Investor, sein Vater David Reich kam aus dem Schtetl Przemyśl
Partnerstädte
- Paderborn (Deutschland)
- South Kesteven (Großbritannien)
- Eger (Ungarn)
- Lemberg (Ukraine)
- Truskawez (Ukraine)
- Kamjanez-Podilskyj (Ukraine)
Siehe auch
- Liste der römisch-katholischen Bischöfe von Przemyśl
- Liste der ukrainisch-katholischen Bischöfe von Przemyśl-Warschau
Verweise
Literatur
- Muzeum Narodowe Ziemie Przemyskiej (Hrsg.): Tajemnice placu Berka Joselewicza w Przemyślu. Rezultaty badań archeologicznych w rejonie „żydowskiego miasta“. (Katalog wystawy). Przemyśl 2006, ISBN 83-921500-9-0.
Weblinks
- Website von Przemyśl (polnisch, deutsch, englisch)
- Overlay für Google Earth mit den Befestigungsanlagen zur Zeit des Ersten Weltkrieges
Fußnoten
- ↑ a b Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.