„Peter Kaiser Schuhfabrik“ – Versionsunterschied

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Die '''Peter Kaiser Schuhfabrik''' aus dem [[Rheinland-Pfalz|rheinland-pfälzischen]] [[Pirmasens]] ist die älteste unter den heute noch existierenden Schuhfabriken in Deutschland. Die 1838 gegründete Firma fertigte 2012 in zwei Standorten in Pirmasens und [[Felgueiras]] ([[Portugal]]) etwa 940.000 Paar [[Schuhe]].<ref name="sz">Elisabeth Dostert: ''Pfälzische Schuhfirma wird 175: Kaisers neue Schuhe.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 1. Mai 2013 ([http://www.sueddeutsche.de/stil/pfaelzische-schuhfirma-wird-kaisers-neue-schuhe-1.1676892-2 sueddeutsche.de]).</ref>
Die '''Peter Kaiser Operations GmbH''' (vormals:'''Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH''' mit Sitz im [[Rheinland-Pfalz|rheinland-pfälzischen]] [[Pirmasens]] ist ein deutscher Schuhhersteller. Sie galt bis zum Produktionsende am Standort Pirmasens als älteste unter den heute noch existierenden Schuhfabriken in Deutschland. Das 1838 gegründete Unternehmen fertigte 2012 in zwei Standorten in Pirmasens und [[Felgueiras]] ([[Portugal]]) etwa 940.000 Paar [[Schuhe]].<ref name="sz">Elisabeth Dostert: ''Pfälzische Schuhfirma wird 175: Kaisers neue Schuhe.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 1. Mai 2013 ([http://www.sueddeutsche.de/stil/pfaelzische-schuhfirma-wird-kaisers-neue-schuhe-1.1676892-2 sueddeutsche.de]).</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Im Jahr 1838 gründete der Unternehmer Peter Kaiser die gleichnamige Schuhfabrik in Pirmasens, das damals Zentrum der deutschen Schuhindustrie war. Schon fünf Jahre später begann das aufstrebende Unternehmen, ins europäische Ausland und bis nach Übersee zu exportieren. Das im 20.&nbsp;Jahrhundert auftauchende Problem der fehlenden Konkurrenzfähigkeit mit billigen Schuhen aus [[Italien]] und [[Portugal]] löste die Firma mit hoher Qualität, der Einschränkung der Produktion nur auf Damenschuhe sowie dem Anspruch, mit möglichst naturbelassenen Materialien zu produzieren.
Im Jahr 1838 gründete der Unternehmer Peter Kaiser die gleichnamige Schuhfabrik in Pirmasens, das damals Zentrum der deutschen Schuhindustrie war. Schon fünf Jahre später begann das aufstrebende Unternehmen, ins europäische Ausland und bis nach Übersee zu exportieren. Das im 20.&nbsp;Jahrhundert auftauchende Problem der fehlenden Konkurrenzfähigkeit mit billigen Schuhen aus [[Italien]] und [[Portugal]] löste die Firma mit hoher Qualität, der Einschränkung der Produktion nur auf Damenschuhe sowie dem Anspruch, mit möglichst naturbelassenen Materialien zu produzieren.


Im Jahr 2001 wurde nach einer Marktanalyse entschieden, statt einer Verlagerung der Komplettproduktion ins Ausland, in Pirmasens ein neues, modernes Werk zu errichten.<ref>Abels&Kemmer: {{Webarchiv |url=http://www.ak-online.de/2002-09/pot2002-3-2/ |wayback=20160804120041 |text=Pirmasens oder Portugal? }}</ref> Die ''Peter Kaiser GmbH'' ist heute eine der wenigen überlebenden und auch mittlerweile die größte Schuhfirma in Pirmasens von ehemals 240&nbsp;Fabriken im Jahr 1914 mit damals 14.000&nbsp;Beschäftigten. Im Jahr 2007 wurde für das Werk in Portugal eine neue Fabrikhalle gebaut.
Im Jahr 2001 wurde nach einer Marktanalyse entschieden, statt einer Verlagerung der Komplettproduktion ins Ausland, in Pirmasens ein neues, modernes Werk zu errichten.<ref>Abels&Kemmer: {{Webarchiv |url=http://www.ak-online.de/2002-09/pot2002-3-2/ |wayback=20160804120041 |text=Pirmasens oder Portugal? }}</ref> Die ''Peter Kaiser GmbH'' war über viele Jahre einer der wenigen überlebenden und auch mittlerweile der größte Schuhhersteller in Pirmasens, wo es im Jahr 1914 rund 240&nbsp; Schuhfabriken mit damals 14.000&nbsp;Beschäftigten gab. Im Jahr 2007 wurde für das Werk in Portugal eine neue Fabrikhalle gebaut.


2020 meldete das Unternehmen Insolvenz an. In der Folge wurde es durch den seitherigen Geschäftsführer sowie zwei weitere Investoren übernommen. Die Produktion in Pirmasens wurde per Ende April 2021 eingestellt.<ref>[https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/glaeubigerversammlung-entscheidet-ueber-zukunft-von-peter-kaiser-100.html ''Aus für Produktion bei Peter Kaiser in Pirmasens'', swr.de vom 24. Februar 2021, abgerufen am 8. Juni 2021</ref>
Der Betrieb ist immer noch im Besitz der Nachkommen des Gründers.


== Fakten ==
== Fakten ==

Version vom 8. Juni 2021, 16:15 Uhr

Peter Kaiser Operations GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1838
Sitz Pirmasens, Deutschland
Leitung Stefan Frank[1]
Mitarbeiterzahl ~500 Mitarbeiter (2019)
  • 200 in Pirmasens[2] und
  • ~300 in Portugal[3]
Umsatz 56,0 Mio. € (2018)[4]
Branche Schuhproduktion
Website www.peter-kaiser.de

Die Peter Kaiser Operations GmbH (vormals:Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH mit Sitz im rheinland-pfälzischen Pirmasens ist ein deutscher Schuhhersteller. Sie galt bis zum Produktionsende am Standort Pirmasens als älteste unter den heute noch existierenden Schuhfabriken in Deutschland. Das 1838 gegründete Unternehmen fertigte 2012 in zwei Standorten in Pirmasens und Felgueiras (Portugal) etwa 940.000 Paar Schuhe.[3]

Geschichte

Im Jahr 1838 gründete der Unternehmer Peter Kaiser die gleichnamige Schuhfabrik in Pirmasens, das damals Zentrum der deutschen Schuhindustrie war. Schon fünf Jahre später begann das aufstrebende Unternehmen, ins europäische Ausland und bis nach Übersee zu exportieren. Das im 20. Jahrhundert auftauchende Problem der fehlenden Konkurrenzfähigkeit mit billigen Schuhen aus Italien und Portugal löste die Firma mit hoher Qualität, der Einschränkung der Produktion nur auf Damenschuhe sowie dem Anspruch, mit möglichst naturbelassenen Materialien zu produzieren.

Im Jahr 2001 wurde nach einer Marktanalyse entschieden, statt einer Verlagerung der Komplettproduktion ins Ausland, in Pirmasens ein neues, modernes Werk zu errichten.[5] Die Peter Kaiser GmbH war über viele Jahre einer der wenigen überlebenden und auch mittlerweile der größte Schuhhersteller in Pirmasens, wo es im Jahr 1914 rund 240  Schuhfabriken mit damals 14.000 Beschäftigten gab. Im Jahr 2007 wurde für das Werk in Portugal eine neue Fabrikhalle gebaut.

2020 meldete das Unternehmen Insolvenz an. In der Folge wurde es durch den seitherigen Geschäftsführer sowie zwei weitere Investoren übernommen. Die Produktion in Pirmasens wurde per Ende April 2021 eingestellt.[6]

Fakten

Im Jahr 2007 setzte die Firma 54,9 Mio. € um und erwirtschaftete einen Gewinn von 3,6 Mio. €. Nach jährlichen Steigerungen seit 2004 wurde 2008 erstmals mit 51,3 Mio. € ein Umsatzrückgang verzeichnet, während der Bilanzgewinn auf 4,5 Mio. € anstieg. Im Jahr 2009 fiel der Umsatz weiter auf 42,867 Mio. € und der Bilanzgewinn auf 3,4 Mio. €; 2011 stieg der Umsatz auf 46,6 Mio. €. Die Peter Kaiser GmbH hatte Ende 2011 etwa 770 Mitarbeiter, wovon noch 469 im Stammwerk in Pirmasens beschäftigt waren. Im Ausland besitzt die Firma Niederlassungen in Felgueiras, Saargemünd (Frankreich) sowie in New York. Jährlich werden eine Million Paar Schuhe produziert, wovon rund 60 % ins Ausland exportiert werden.[4] Von den Anfang 2012 noch verbliebenen rund 450 Mitarbeitern im Stammwerk sind bis 2013 etwa 100 weggefallen, wobei ein Teil der Stellen ins portugiesische Werk verlagert wurde.[7] Bis Anfang 2019 sank die Anzahl der Mitarbeiter in Pirmasens auf 200,[2] während in Portugal etwa 300 Menschen für Peter Kaiser tätig waren.

Einzelnachweise

  1. Peter Kaiser Schuhfabrik GmbH: Impressum
  2. a b Mechthild Treusch: Entlassungen bei Peter Kaiser. In: Rheinpfalz. 15. Februar 2019 (rheinpfalz.de).
  3. a b Elisabeth Dostert: Pfälzische Schuhfirma wird 175: Kaisers neue Schuhe. In: Süddeutsche Zeitung. 1. Mai 2013 (sueddeutsche.de).
  4. a b Elektronischer Bundesanzeiger: Jahresabschluss per 31.12.2018
  5. Abels&Kemmer: Pirmasens oder Portugal? (Memento vom 4. August 2016 im Internet Archive)
  6. [https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/glaeubigerversammlung-entscheidet-ueber-zukunft-von-peter-kaiser-100.html Aus für Produktion bei Peter Kaiser in Pirmasens, swr.de vom 24. Februar 2021, abgerufen am 8. Juni 2021
  7. Peter Kaiser schließt Stellenabbau ab. In: Die Rheinpfalz. 27. September 2014, abgerufen am 19. April 2020.