„Heinz Peter“ – Versionsunterschied

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'''Heinz Peter''' (* [[1924]] in [[Rögnitz]]; † [[1993]] in [[Hamburg]]) war ein deutscher [[Lithograf]], [[Radierung|Radierer]], [[Zeichner]] und [[Maler]].
'''Heinz Peter''' (* [[1924]] in [[Rögnitz]]; † [[1993]] in [[Hamburg]]) war ein deutscher [[Lithograf]], [[Radierung|Radierer]], [[Zeichner]] und [[Maler]].



Version vom 3. April 2020, 19:37 Uhr

Heinz Peter (* 1924 in Rögnitz; † 1993 in Hamburg) war ein deutscher Lithograf, Radierer, Zeichner und Maler.

Leben

Heinz Peter wurde am 26.08.1924 in Rögnitz bei Hagenow/Schwerin in Mecklenburg geboren. Die Mutter war polnischer, der Vater französischer Abstammung. Daher erscheinen neben den Signaturen "Heinz Peter" und "Heinz Peter Rögnitz" gelegentlich "Pierre" als französische Version des Vornamens und "de Mesnil" als Familienname der Vorfahren in den Bildunterschriften des Künstlers. Aufgewachsen ist er jedoch in Hamburg in der Gegend um den Heidenkampsweg in einfachen Verhältnissen. Bereits in frühester Jugend verfügte er über eine ausgeprägte zeichnerische Begabung. Aber weder seine leiblichen Eltern noch die Pflegeeltern, bei denen er zeitweise aufwuchs, kümmerten sich um eine weiterführende schulische oder künstlerische Ausbildung.

1939 begann er bei der Hamburger Schiffswerft Blohm & Voss in der Abteilung Flugzeugbau eine Lehre als technischer Zeichner. Seine Ausbildung umfasste die Arbeit als Zeichner im Büro für Flugzeugkonstruktion und die Kenntnis der praktischen Arbeiten in den Fertigstätten des Flugzeugbaus. Unter dem Einfluss eines kommunistischen Arbeitskollegen begann sich Peter durch intensives Lesen weiter zu bilden und eignete sich eine kritische politische Haltung an. Nach Abschluss der Lehre wurde er bei Blohm & Voss als Technischer Zeichner übernommen. Im Januar 1943 wurde er zum Kriegsdienst einberufen und in Magdeburg sowie im Waldviertel bei Wien in Reparaturbetrieben der Kriegsabwehr eingesetzt. Als Kriegs- und Regimegegner blieb er unbehelligt und erlebte das Ende des Zweiten Weltkrieges unbeschadet.

Nach dreimonatiger Kriegsgefangenschaft kehrte Peter im August 1945 nach Hamburg zurück, wo auch seine Eltern in der zerstörten Stadt überlebt hatten. Er fasste den Entschluss ein künstlerisches Studium zu beginnen und suchte ersten Kontakt zur Landeskunstschule am Lerchenfeld. Zunächst half er, Trümmer der im Krieg stark beschädigten Schulgebäude zu beseitigen und unzerstörte Räume, die zuletzt als britische Kaserne gedient hatten, wieder für den Lehrbetrieb herzurichten. Im Wintersemester 1945/46 begann er dann sein Studium an der Landeskunstschule, der späteren Hochschule für bildende Künste, in der Malklasse bei Willem Grimm.

"Er war sehr begabt", schreibt Grimm, "und hatte den großen Elan, den die Jugend um diese Zeit allgemein hatte, bemüht um geistige und kulturelle Belange. Seine natürliche Veranlagung lag in der farbigen Gestaltung; später holte er durch eifriges Naturstudium das formale Element nach. Peter schloß sein Studium durch ein Semester in der Bildhauerklasse bei Professor Gerhard Marcks ab." Außerdem, so ist zu ergänzen, besuchte Peter die Malklassen bei Erich Hartmann und Alfred Mahlau.

Schüler aus den ersten Studienjahrgängen der neu gegründeten Landeskunstschule haben mehrfach berichtet, dass nach der Reglementierung der Kunst während des Nationalsozialismus in den Nachkriegsjahren jede Bevormundung der Studenten durch die Lehrkräfte vermieden wurde. Die Anleitung zur selbstschöpferischen künstlerischen Tätigkeit und die nachfolgende Korrektur standen im Mittelpunkt der Lehre. Figuration und künstlerische Techniken wurden hingegen kaum aktiv vermittelt. Vicco von Bühlow, der zu Peters Studienjahrgang 1946 gehörte und später als Karikaturist unter dem Namen Loriot bekannt wurde, sagte hierzu 1993 anlässlich einer Ausstellungs-Eröffnung im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg: "Unsere Lehrer haben uns das Augenmaß für die weiße Fläche mitgegeben" und gedachte "mit tiefer Dankbarkeit und Liebe" seiner Lehrer Willem Grimm und Alfred Mahlau. Aus dem selben Studienjahrgang entwickelten sich neben von Bülow und Heinz Peter vermutlich aufgrund des liberalen Unterrichts ausgesprochen individualistische und bis heute hoch geschätzte Künstler wie Horst Janssen, Siegfried Oelke und Gisela Bührmann.

Aufgrund der durch die Lehrer vermittelten Tradition der Hamburgischen Sezession beschäftigten sich die Künstler an der Landeskunstschule in den Nachkriegsjahren vorwiegend mit der Darstellung der menschlichen Figur. Auch als in den Fünfzigerjahren die Landschaft, das Stillleben und die abstrakte Gestaltung in den Vordergrund traten, hielten Maler wie Hartmann, Grimm, Karl Kluth und Eduard Bergheer an der Schilderung des Menschen in seinen gesellschaftlichen, historischen und persönlichen Beziehungen und an der Einbindung der menschlichen Figur in ihre natürliche und gestaltete Umgebung fest. Das gilt ebenso für den Bereich der Skulptur, die in diesen Jahren in Hamburg besonders durch Gerhard Brandes und dessen zahlreichen Plastiken im öffentlichen Raum ("Drachensteigen", 1963, Alsterpark; "Fischer", 1968, Altonaer Balkon) repräsentiert wird. In dieser Zeit an der Landeskunstschule schuf Brandes eine Porträtbüste von Heinz Peter.

Werk

Die Arbeiten Heinz Peters sind geprägt von einer kritischen politischen Einstellung (als junger Mann neigte er einem idealen Kommunismus und dem Pazifismus zu) und dem Interesse an der Darstellung des Menschen und seines Erlebnisraumes. Konkret politische Themen griff er in der Druckgrafik auf; in der Malerei sind es „Großstadtbilder“, Porträts und Stillleben, häufig mit dem Memento-Mori-Motiv des Totenkopfes, die sein Werk bestimmen. Zu seinem Spätwerk zählen vor allem auch die Anfang der 1990er-Jahre entstandenen New Yorker Impressionen. Sein Malstil ist farbkräftig und expressiv; dies nimmt der Thematik das Bedrückende, ohne sie weniger eindringlich zu machen. Ein großer Teil der Druckgrafik befindet sich im Besitz des Altonaer Museums.

Ausstellungen

Heinz Peters hatte mehrere Einzelausstellungen in Hamburg und Berlin.

Literatur

  • Der Neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Altonas und der näheren Umgebung. Wachholtz, Neumünster 2005.