„Eschweiler“ – Versionsunterschied

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Die Stadt '''Eschweiler''' [{{IPA|ˈɛʃˌvaɪlɚ}}] (im [[Eischwiele Platt|Dialekt]] ''Eischwiele'' genannt) ist eine [[mittlere kreisangehörige Stadt]] in der [[Städteregion Aachen]]. Sie ist ein [[Mittelzentrum]] mit Teilfunktion eines [[Oberzentrum]]s, Sitz mehrerer [[Eschweiler#Öffentliche Einrichtungen|Behörden]] und hat eine zentrale Lage im [[Kreis Aachen]]. Die Einwohnerinnen und Einwohner heißen Eschweilerinnen und Eschweiler. Das Genitivattribut lautet ebenfalls so: beispielsweise Eschweiler Rosenmontagszug.
Die Stadt '''Eschweiler''' [{{IPA|ˈɛʃˌvaɪlɚ}}] (im [[Eischwiele Platt|Dialekt]] ''Eischwiele'' genannt) ist eine [[mittlere kreisangehörige Stadt]] in der [[Städteregion Aachen]]. Sie ist ein [[Mittelzentrum]] mit Teilfunktion eines [[Oberzentrum]]s, Sitz mehrerer [[Eschweiler#Öffentliche Einrichtungen|Behörden]] und der zentrale Ort des [[Kreis Aachen]]. Die Einwohnerinnen und Einwohner heißen Eschweilerinnen und Eschweiler. Das Genitivattribut lautet ebenfalls so: beispielsweise Eschweiler Rosenmontagszug.


In ihrer heutigen Form entstand sie 1972 durch Eingliederung von [[Dürwiß]], [[Laurenzberg]], [[Lohn (Eschweiler)|Lohn]] und [[Weisweiler]] sowie Wiedereingliederung von [[Kinzweiler]] in die vorherige Stadt Eschweiler.
In ihrer heutigen Form entstand sie 1972 durch Eingliederung von [[Dürwiß]], [[Laurenzberg]], [[Lohn (Eschweiler)|Lohn]] und [[Weisweiler]] sowie Wiedereingliederung von [[Kinzweiler]] in die vorherige Stadt Eschweiler.

Version vom 23. Juli 2006, 03:40 Uhr

WappenKarte
Stadtwappen EschweilerLage der Stadt Eschweiler in Deutschland
Basisdaten
Bundesland:Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk:Köln
Kreis:Aachen
Geografische Lage:Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe:110 - 262,5 m ü. NN
Fläche:76,559 km²
Einwohner:55.697 (31. Dezember 2004)
Details hier.
Bevölkerungsdichte:728 Einwohner je km²
Postleitzahl:52249
Vorwahl:02403
Kfz-Kennzeichen:AC
Gemeindeschlüssel:05 3 54 012
Stadtgliederung:22 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
52249 Eschweiler
Offizielle Website:www.eschweiler.de
E-Mail-Adresse:info@eschweiler.de
Politik
Bürgermeister:Rudi Bertram (SPD)
Wahlen
Details hier.

Die Stadt Eschweiler [ˈɛʃˌvaɪlɚ] (im Dialekt Eischwiele genannt) ist eine mittlere kreisangehörige Stadt in der Städteregion Aachen. Sie ist ein Mittelzentrum mit Teilfunktion eines Oberzentrums, Sitz mehrerer Behörden und der zentrale Ort des Kreis Aachen. Die Einwohnerinnen und Einwohner heißen Eschweilerinnen und Eschweiler. Das Genitivattribut lautet ebenfalls so: beispielsweise Eschweiler Rosenmontagszug.

In ihrer heutigen Form entstand sie 1972 durch Eingliederung von Dürwiß, Laurenzberg, Lohn und Weisweiler sowie Wiedereingliederung von Kinzweiler in die vorherige Stadt Eschweiler.

Geografie

Lage und landschaftliche Beschreibung

Eschweiler liegt am Nordhang der Eifel im Übergang zur Zülpicher Börde im westlichen Rheinland und damit in unmittelbarer Nähe des Dreiländerecks Deutschland-Niederlande-Belgien. Durch die Innenstadt sowie durch die Stadtteile Pumpe-Stich und Weisweiler fließt die Inde.

Das annähernd kreisrunde Stadtgebiet Eschweilers gliedert sich in die drei Zonen.

Quer durch das Stadtgebiet verläuft mittig das Indetal mit Auen entlang der zum Teil begradigten, zum Teil renaturierten Inde. Die nördliche Hälfte ist Teil einer Bördenlandschaft mit dem Blausteinsee (im Indeland), weiten Feldern und dem Golfplatz an Haus Kambach. Voreifellandschaft liegt im Süden; sie ist charakterisiert durch Höhen und größere Wälder wie den Propsteier Wald, den Ichenberg, den Eschweiler Stadtwald, den Korkus, den Bovenberger Wald und die Halde Nierchen.

Geologie

In der südlichen Hälfte des Stadtgebiets treten Ton-, Schluff- und Sandsteine mit Steinkohlenflözen, Quarziten, Konglomeraten, Kalk- und Dolomitsteinen aus dem Devon und dem Karbon auf, von denen Quarzit sowie Kalk- und Tonstein in wirtschaftlich bedeutender Quantität vorkommen. Von den vor 300 Millionen Jahren gefalteten Schichten blieb nur ein flachwelliger Gebirgsrumpf übrig, welcher in nördlicher Richtung unter die Lockergesteinsfüllung der Niederrheinischen Bucht taucht. Die nördliche Hälfte besteht aus bis zu 500 Meter mächtigen Tonen, Schluffen und Sanden mit Braunkohle des Tertiärs. Sie sind von Kiessanden der eiszeitlichen Maas großflächig bedeckt. Die Lockergesteine sind an bis heute noch aktiven Verwerfungen verstellt.

Die Böden im nördlichen Stadtgebiet sind ursprünglich Parabraunerden, seit der Rekultivierung des Braunkohletagebaus jedoch größtenteils künstlich aufgetragener Löss und Lösslehm. Der Steinkohlebergbau hinterließ mehrere aus Bergematerial aufgeschüttete und heute meist forstwirtschaftlich genutzten Halden wie den Schwarzen Berg (250 m) im Stadtwald, die Halde Nierchen (223 m) bei Hücheln und Auf der Kippe (169 m) bei Eschweiler-Ost. Im Tal der Inde sind unter dem Einfluss periodischer Überflutungen und starker Grundwasserschwankungen Auenböden entstanden: die Indeauen.

Primäre Grundwasserleiter sind auf Eschweiler Stadtgebiet die Kalk- und Dolomitgesteine sowie die oberflächennah anstehenden kiesig-sandigen Ablagerungen der Maas. Im südlichen Teil des Stadtgebiets wird der Festgesteinsuntergrund als sehr gut tragfähig eingestuft, und auch die Sande und Kiese in der nördlichen Hälfte können hohe Bauwerksbelastungen aufnehmen. In der Vergangenheit traten bergbaubedingte Einflüsse auf Bauwerke in geringem Maße auf.

Ausdehnung des Stadtgebiets

  • Fläche des Stadtgebiets: 76,57 km²
  • Weiteste Ost-West-Ausdehnung: 9,8 km
  • Weiteste Nord-Süd-Ausdehnung: 10,7 km
  • Tiefster Punkt (an der Inde bei Weisweiler): 110 m (über NN)
  • Höchster Punkt (am Stadtwald): 262,5 m (über NN)
  • Mittlere Höhenlage (Markt): 140 m (über NN)

Gewässer

Das größte fließende Gewässer in Eschweiler ist die Inde, welche bei Jülich in die Rur mündet. Weitere Bäche sind der Merzbach, der Omerbach, der Otterbach und zahlreiche Fließe. Das größte stehende Gewässer ist der künstlich angelegte Blausteinsee, gefolgt vom Koppweiher im Stadtwald. Weitere Teiche liegen im Propsteier Wald, Stadtwald, Bovenberger Wald, beim Industrie- und Gewerbepark IGP, im Gewerbegebiet Im Hasselt sowie bei Burgen und Mühlen.

Die Inde verläuft knapp 10 km durch das Stadtgebiet, wo über sie 1 Autobahnbrücke, 4 Eisenbahnbrücken, 7 Fußgängerbrücken (Aue, Jahnstraße, Wurstbrückchen Kochsgasse, Wollenweberstraße, Schlachthof, Wasserwiese, Am Mühlengraben Weisweiler) und 14 Straßenbrücken führen. 1993 erhielt die Inde zwei Autobahnhinweisschilder auf der A 4.

Der im 20. Jahrhundert mehrmals geplante, aber nie gebaute Rhein-Maas-Kanal hätte Eschweiler zu einer Hafenstadt gemacht.

Nachbargemeinden

Alsdorf und HoengenAldenhovenInden und Frenz
Würselen und BroichweidenLangerwehe
AachenStolbergGressenich



Stadtgliederung

Eschweiler gliedert sich in die fünfzehn Stadtbezirke (Bezirksnummer / Einwohnerzahl Ende 2004) Stadtzentrum mit Altstadt und Klee Oepe -- (01 / 11.823), Dürwiß (08 / 7.190), Weisweiler/Hücheln/Wilhelmshöhe (10 / 6.028), Bergrath/Bohl/Volkenrath (12 / 5.539), Röthgen (03 / 4.796), Innenstadt mit Eschweiler-Ost (02 / 4.681), Pumpe/Aue/Siedlung Waldschule (15 / 2.897), Stich (14 / 2.604), Röhe (04 / 2.336), Nothberg (11 / 2.159),Hastenrath/Scherpenseel (13 / 2.023), Kinzweiler (06 / 1.712), Hehlrath (07 / 1.285), St. Jöris (05 / 885) und Neu-Lohn/Fronhoven (09 / 857).

Klima

Eschweiler liegt in der kühl gemäßigten bis ozeanischen Klimazone, in welcher feuchte Winde aus westlichen Richtungen von der Nordsee vorherrschen. Hier fallen zu allen Jahreszeiten Niederschläge. Die Winter sind relativ mild und die Sommer verhältnismäßig kühl. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 8 bis 10 °C.


Geschichte

Geschichtlicher Abriss

Hauptartikel: Geschichte Eschweilers und Eschweiler Bergbau

Steinzeit und Kelten

Gesichert durch mehrere Funde ist eine Besiedlung in der Jungsteinzeit um 5500 v. Chr. Etwa ein Jahrtausend später betreiben erste Ackerbauer der Bandkeramikzeit Getreideanbau und Viehzucht auf den fruchtbaren Lössböden im Norden des Eschweiler Stadtgebiet am Merzbach. Ebenfalls gesichert ist eine zusammenhängende Siedlung der Rössener Kultur, eine jungsteinzeitliche Besiedlung, ein Keltendorf, erste Spuren menschlicher Ansiedlung in Eschweiler-Mitte der Latènekultur, ein keltisches Bergwerk aus der Eisenzeit und eine Siedlungsstelle der jüngeren Eisenzeit. Die Kelten hinterließen mehrere Namen in Eschweiler wie "Erberich", "Inde" und "Killewittchen".

Römerzeit und Aduatuca

Von den Römern sind in und um Eschweiler zahlreiche Villae rusticae und ein Straßennetz nachgewiesen. Das Tal der Inde war dicht besiedelt, jedoch bildete sich keine urbane Siedlung aus. Es gibt Hinweise, dass 54 v. Chr. die Schlacht um die Eburonenfeste Aduatuca am Ichenberg bei Eschweiler stattgefunden haben könnte. Weitere erwähnenswerte Funde sind eine Kultstelle der westgermanischen Sunuker zu Ehren ihrer Stammesgöttin Sunuxal im Propsteier Wald, eine Sesterze von 163 mit dem Bildnis Marc Aurels in Dürwiß, eine römische Leopardenstatuette aus Bronze aus dem 3. Jahrhundert im Propsteier Wald sowie Heiligtümer der Matronen Alaferhviae und Amfratninae.

Franken

476 gehört der Eschweiler Raum zum Frankenreich Chlodwigs I., 511 dann – nach der ersten Teilung – zum fränkischen Austrien und 714 zum karolingischen Frankenreich. Aus der Zeit um 800 stammt eine hölzerne Kapelle an der Stelle der späteren Kirche in Laurenzberg, welches um 1400 als "Berga Laurencii" erwähnt wird.

Erste Erwähnung und Mittelalter

Datei:Ew-einhardd.jpg
Einhard-Denkmal im Stadtgarten

Von 828 stammt die erste urkundliche Erwähnung Eschweilers als karolingisches Königsgut "Ascvilare" durch Einhard: Ascvilare wird ein Königsgut genannt, von Aachen vier Leugen (= rund 16 km) entfernt.. 830 werden die drei Rodungsorte Bergrath, Hastenrath und Volkenrath im Südosten des Königsgutes gegründet. 843 gehört Eschweiler zum Mittelreich Lothars I., welcher 851 eine Nona von der Villa "Aschwilra" dem Münsterstift zu Aachen schenkt. 888 erwähnt eine Urkunde Eschweiler als "Ascvilra".

Aus dem Hochmittelalter um 900 stammen vermutlich die Niederungsburgen (Motten) von Lürken und Kinzweiler. Eine Urkunde von 930 erwähnt Eschweiler als "Aschwilre". Um 950 kommt die Angriffswelle der Magyaren (Ungarn) im Eschweiler Raum an, und 962 gehört Eschweiler zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Urkunden erwähnen das zum Jülichgau gehörige Eschweiler 966 als "Aschwilra", 1003 als "Escuuilre", 1082 als "Escwilere", 1161 als "Eschuilre" und 1226 als "Eschwilre".

Von 1138 bis 1250 gehört Eschweiler zu Niederlothringen im Stauferreich, und 1216 verpfändet Gerhard von Randerath, der Vogt des Eschweiler Domhofes, seine Vogtei über Eschweiler, Aldenhoven, Inden und das Kirchspiel Lohn der Kölner Domkirche, wodurch der Eschweiler Raum an das Kölner Domkapitel kommt. Die Eschweiler Burg, eine von einer Schutzmauer mit sechs Türmen umgebene Wasserburg, stammt aus jener Zeit. 1274 wird das Zisterzienserinnenklosters St. Jöris gegründet.

1362 erwähnt eine Urkunde Eschweiler als "Eyschwilre", und zu jener Zeit schafft ein unbekannter Künstler die heute in St. Peter und Paul befindliche Lederpieta.

Von 1394 stammt die älteste bekannte Urkunde über den Eschweiler Bergbau: "Koylberg zu Eschwylre". Die Eschweiler Bergwerke sind im Besitz der Herzöge von Jülich.

Johann von Kempenich verkauft 1420 die Eschweiler Vogtei mit seinem dortigen Besitz an Herzog Reinald von Jülich, womit Eschweiler zum Herzogtum Jülich gehört und der Jülicher Löwe in das Eschweiler Siegel kommt. 1490 besiegeln Eschweiler Schöffen eine Urkunde, und das daran hängende Siegel zeigt den Jülicher Löwen und den Petrus-Schlüssel in der oberen rechten Ecke des Wappens, ohne dass wie auf dem heutigen Stadtwappen der Löwe den Schlüssel in seinen Vorderpranken hält; Eschweiler wird "Eschwillre" genannt und der dritte, gotische Bau der heutigen Kirche "St. Peter und Paul" wird vollendet.

Neuzeit

Aus dem Jahre 1533 datiert die erste Einwohnerangabe über 850 Seelen. 1542 tritt die erste für das Inderevier geltende Bergordnung in Kraft, und 1543 kommt es zur Plünderung Eschweilers und starken Beschädigung der Burg Nothberg durch die Truppen des Kaisers Karl V. während des Erbfolgestreits um Geldern. 1555 steht in einem Verzeichnis über die Gerichtsverfassung im Herzogtum Jülich das Gericht Eschweiler mit den Orten Eschweiler, Bergrath, Röhe, Röthgen und Schaufenberg und erfährt die Nothberger Burg eine große Umgestaltung.

1642 wird Eschweilers während des Dreißigjährigen Krieges durch hessisch-weimarisch-französische Truppen eingenommen und geplündert. 1646 reißen kaiserliche Truppen die Galerie der Nothberger Burg nieder, und 1678 plündern und brandschatzen Truppen des französischen Königs Ludwig XIV. Eschweiler vollständig. Die wertvolle Lederpieta wird jedoch gerettet, und beim Wiederaufbau erhält St. Peter und Paul eine barocke Turmhaube. Zwei Jahre später ist Eschweiler Marktflecken, zu dem Bergrath, Röthgen und Röhe gehören, und zählt wieder 2.000 Einwohner. 1756 richtet ein Erdbeben schwere Schäden an.

Vor und während der Franzosenzeit

Dampfmaschinenhaus

1749 gibt es auf dem Eschweiler Kohlberg 78 fördernde Gruben, und 1775 erlässt Kurfürst Karl Theodor eine Bergordnung für seinen Eschweiler Kohlberg. Dann erwirbt die Familie Wültgens-Englerth Abbaurechte, was 60 Jahre später zur Gründung des Eschweiler Bergwerksvereins führen wird. 1793 steht eine der ersten oder sogar die erste Dampfmaschine Deutschlands in Eschweiler-Pumpe, und im darauf folgenden Jahr besetzen die Franzosen das linke Rheinufer und errichten das Département de la Roer und damit auch den 19.000-Seelen-Canton Eschweiler als einen staatsrechtlichen Teil Frankreichs. Am 11. Oktober 1800 wird der etwa 2.900 Einwohner große Flecken Eschweiler zur Mairie erhoben mit Carl Englerth als ersten Maire. 1808 wird das Friedensgericht in das Haus des Friedensrichters Lorenz Eichhoff verlegt. Zu dem knapp 25.000 Einwohner zählenden Gerichtsbezirk gehören Bardenberg, Broich, Büsbach, Dürwiß, Eschweiler, Gressenich, Hoengen, Lamersdorf, Langerwehe, Nothberg, Stolberg und Weisweiler.

Preußen und Gründerzeit

Altes Rathaus Dürener Straße

Nach dem Wiener Kongress kommt 1815 die Rheinprovinz und damit auch Eschweiler an das Königreich Preußen, das im wesentlichen aus den Cantonen Burtscheid und Eschweiler den Landkreis Aachen bildet, der zum Regierungsbezirk Aachen gehört. Ab dem 27. Juni 1822 gehört die Stadt zur Rheinprovinz. 1834 gründet Christine Englerth den Eschweiler Bergwerks-Verein EBV und somit die erste preußische Aktiengesellschaft. 1841 wird Eschweiler an das Eisenbahnnetz angeschlossen, 1845 die Eschweiler Burg "De Kaffemöll" durch Friedrich Englerth für 100.000 Thaler wiederaufgebaut und 1854 das Hospitals eröffnet. Erst 1858 erfolgt Verleihung der Stadtrechte an die Gemeinde Eschweiler durch Allerhöchste Kabinettsorder König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen. 1873 führt durch Eschweiler eine zweite Eisenbahnlinie: die Bergisch-Märkische Bahnlinie (Talbahnlinie). Die Innenstadt dehnt sich kontinuierlich nach Süden aus und erhält weitere repräsentative Gebäude wie das Gymnasium "Grabenstraße", ein Amtsgericht, eine Hauptpost, die evangelische „Dreieinigkeitskirche“, eine Synagoge, ein Kreisaltenheim, die Eschweiler Bank, eine Reichsbanknebenstelle, ein Waisenhaus, einen Schlachthof, eine Bade- und Waschanstalt und mehrere Schulen.

Im Eschweiler Raum setzt die Industrialisierung vor 1850 ein und erreicht eine Blüte im 19. Jahrhundert, denn die günstigen Standortbedingungen, die Dampfmaschine, ein dicht verzweigtes Eisenbahnnetz und der Eschweiler Bergwerks-Verein EBV lassen hier die erste Industrieregion Deutschlands entstehen. Deutlich wird dies an der Bevölkerungsentwicklung: obwohl aus Eschweiler vier Ortsteile ausgemeindet werden, versechsfacht sich seine Einwohnerzahl zwischen 1820 und 1920.

1879 wird die älteste Eschweiler Karnevalsgesellschaft "Ulk" gegründet, und im nächsten Jahr findet der Rosenmontagszug mit erstem namentlich bekannten Eschweiler Prinzen "Peter I.“ statt. Eschweiler zählt rund 16.000 Einwohner und dreißig Jahre später bereits 26.000.

Garnisonsstadt und Weltkriege

1910 markiert den Beginn des Braunkohletagebaus im Norden von Eschweiler, und 1913 ist die Grundsteinlegung der Infanteriekaserne "Ecke Preyerstraße/Gartenstraße", in die 1914 das 2. Bataillon des Infanterie-Regiments 161 einzieht. Die französisch-belgische Besatzungszeit dauert von 1918 bis 1929. Nach dem Ersten Weltkrieg kommt es 1923 zu einem sprunghaften Anstieg der Inflation, und Eschweiler gibt eigenes Notgeld heraus. Im Oktober hissen Separatisten Fahne der "Rheinischen Republik" und versuchen zu putschen. 1931 fordert eine Schlagwetterexplosion in der "Grube Reserve" 32 Tote und erscheint die erste Ausgabe der "Eschweiler Filmpost". 1937 wird der Neubau der Herz-Jesu-Kirche in Eschweiler-Ost wegen des Westwall-Baus unterbrochen. Eine einzeln abgeworfene Luftmine zerstört 1943 die Ostseite des Eschweiler Markts, den Chorbereich der Kirche und die St. Michaels-Statue, und 1944 wird die Eschweiler Bevölkerung zwangsevakuiert, da Eschweiler für drei Monate Frontstadt ist. Die Stadt wird zu über 60 % zerstört und von US-amerikanischen Truppen besetzt.

Nachkriegszeit

St.-Michael-Statue

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs übernimmt 1945 die britische Militärregierung den Bezirk Aachen und somit auch Eschweiler. Es gelten 562 Eschweiler Soldaten als vermisst, und 1958 ist Eschweiler wieder Garnisonsstadt durch den Einzug einer Bundeswehreinheit in das Lager Donnerberg. Die 1960er und 1970er Jahre sind von großen Abriss-, Neubau- und Sanierungsarbeiten in der Innenstadt geprägt: unter anderem Inderegulierung, Bau der ’’Indestraße’’; Abriss der Eschweiler Burg, Neubaus des St. Antonius Hospitals und des Neuen Rathauses nebst CityCenter Eschweiler, Inbetriebnahme der Autobahnpolizeiwache, der Autobahnraststätte, des Bushofs, des Arbeitsamtneubaus und des Verwaltungsgebäudes Licht- und Kraftwerke.

1972 tritt die Kommunale Neugliederung in Kraft, und Eschweiler wächst über Nacht von 40.000 auf 56.000 Einwohner. Es werden 67 Straßen umbenannt, und der Amtsgerichtsbezirk Eschweiler umfasst auch wieder Gressenich und Stolberg.

1986 wird die 1944 zerstörte Turmhaube von St. Peter und Paul erneuert und 1987 die Braunkohlenförderung im Tagebau "Zukunft-West" nach einer Gesamtförderung von 530.000.000 t Braunkohle beendet. Der Braunkohletagebau hat im 20. Jahrhundert mehrere Dörfer im Norden des Eschweiler Stadtgebiets verschwinden lassen und lässt nach der Schließung den künstlichen Blausteinsee entstehen.


Religionen

67 % der Eschweiler Bevölkerung sind katholisch, 13 % evangelisch und 20 % gehören anderen Glaubensrichtungen an.

Christen

Eschweiler hat 16 katholische und 4 evangelische Gemeinden und gehört zum katholischen Bistum Aachen und zum evangelischen Kirchenkreis Jülich.

Weiter betätigen sich in Eschweiler die Freie evangelische Gemeinde, die Agape-Gemeinde, die Apostolische Gemeinschaft und die Neuapostolische Kirche. Ebenfalls besteht in der Gemeinde Eschweiler ein Jugendmesskreis ("himmelsmieter"). Dieser feiert regelmäßig mit jungen Christen einen Gottesdienst. Von 1972 bis in die 1990er Jahre gab es Zeugen Jehovas mit einem Königreichssaal in Eschweiler.

Moslems

Eschweiler ist Sitz des Zentralrats der Muslime in Deutschland. Auf dem Stadtgebiet befinden sich fünf Moscheen.

Klöster

1906 übernahmen die Franziskanerinnen von Lüdinghausen/Nonnenwerth die 1879 gegründete Eschweiler Schule für Mädchen in Eschweiler: das künftige "Lyzeum" oder "Bischöfliche Liebfrauenschule". Von 1909 bis 1966 stand in der "Jülicher Straße" ein Mönchskloster der Alexianer. Ein Franziskanereremitenkloster befand sich in Röhe. In St. Jöris steht die Ruine des Zisterzienserinnenklosters St. Jöris - heute Wohnanlage sowie Veranstaltungsraum und kultureller Mittelpunkt des Dorfes.

Das Eschweiler Alexianerkloster

Der Generalobere der Kölner Alexianer, Bruder Dominikus Loweg, mietete in der "Peilsgasse" am 1. Mai 1904 eine Wohnung mit sieben Wohnräumen, zwei Mansardenzimmern und einem Garten, wo er die erste Filiale der Kölner Alexianer mit dem Zweck der ambulanten Krankenpflege gründete. Am 3. November zogen die Brüder Ignatius Glasmacher, Laurentius Walter und Sebastianus Ramm ein. In der ersten Zeit fanden sie jedoch kaum Beschäftigung. Im Juli 1906 erwarb die Kongregation ein 70,62 Ar großes Grundstück an der oberen "Poststraße" (seit 1935: "Jülicher Straße"), worauf sie ein Haus, das auch die Aufnahme von etwa 30 Pensionären gewähren sollte, errichten wollten. Der erste Spatenstich erfolgte am 16. März 1908, und bezogen wurde das Kloster am 1. Mai 1909. Es war auf Wunsch des Kölner Erzbischofs Antonius Kardinal Fischer dem Herz Jesu geweiht. Es folgten abermals harte Zeiten, so dass das Kloster übergangsweise durch Wohltäter versorgt werden musste. 1936 waren sechs Brüder in der ambulanten Krankenpflege und der Betreuung von 20 Pensionären tätig. 1937 wurde die Kongregation aufgehoben, und nur noch zwei Brüdern waren tätig. Trotzdem war eine Auflösung der Eschweiler Niederlassung nicht möglich, da die Betreuung der Pensionäre gewährleistet sein musste. Die Kongregation begann im August 1943 Verhandlungen mit den Kölner Ursulinen zwecks Übergabe, und am 31. Dezember 1943 wurde ein diesbezüglicher Vertrag unterschrieben und am 12. Februar 1944 genehmigt. Daraufhin verließen die Brüder das Haus und übergaben es den Ursulinenschwestern, welche es wenige Jahre später verließen. Am 5. März 1956 übernahm der Eschweiler Bergwerksverein das Kloster als Pächter, um am 1. Januar 1960 wurden Gebäude und Grundstück an einen Fabrikanten weiterverpachtet, der es später für 110.000 DM kaufte. 1966 wurde das Gebäude abgerissen. Heute erinnert an das Eschweiler Kloster dort noch das Sträßchen "Im Klostergarten".

Wallfahrtsorte

In Eschweiler gibt es zwei Wallfahrtsorte: Eschweiler-Kinzweiler mit der Wallfahrtskirche zur Mutter vom Guten Rat mit einem Gnadenbild von 1767 sowie Eschweiler-Nothberg mit der Wallfahrtskirche zur schmerzhaften Mutter mit einer Pietà aus dem 15. Jahrhundert.

Seit 2004 steht an der "Königsbergerstraße" eine St. Longinus-Kapelle.


Ein- und Ausgemeindungen

1823 wurde Eschweiler-Mühle nach Stolberg ausgemeindet, und 1858 wurden Eschweiler-Hehlrath, Eschweiler-Kinzweiler und Eschweiler-St. Jöris aus dem Stadtgebiet herausgetrennt und bildeten bis zur Wiedereingemeindung die neuen Gemeinde Kinzweiler im Kreis Aachen. 1932 wurde Nothberg nebst Hastenrath und Scherpenseel aus dem Kreis Düren eingemeindet. Die größte Ausgemeindung fand 1935 statt: Eschweiler-Birkengang, Eschweiler-Donnerberg, Eschweiler-Duffenter, Eschweiler-Steinfurt und Eschweiler-Velau sowie der südwestliche Propsteier Wald (Steinbachshochwald) und ein Bahnhof gingen entschädigungslos an Stolberg. Bei der Kommunalen Neugliederung 1972 wurde die Stadt Eschweiler um die Gemeinde Kinzweiler aus dem Kreis Aachen, die Ämter Dürwiß und Lohn aus dem Kreis Jülich sowie die Gemeinde Weisweiler aus dem Kreis Düren erweitert. 2004 erhielt Stolberg wiederum ein südliches Stück des Propsteier Waldes.

Demografische Entwicklung

Entwicklung seit 1790
1533164217901820182518521880190019091932195519722004
8503.6003.3864.5006.01410.50415.61021.66825.61934.50538.20255.49755.697

Besonders deutlich wird die rasche Entwicklung während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert.

Umfassende Daten zur Eschweiler Bevölkerungs- und Stadtgebietsentwicklung befinden sich unter Eschweiler/Bevölkerungsentwicklung.

Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger beträgt rund 8 %. Die größten Anteile fallen auf die Türkei (20 %), Bosnien-Herzegovina (9 %), Marokko (7 %) und Portugal (6 %).


Politik

Neues Rathaus

Stadtrat

Durch die Kommunalwahl vom 26. September 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:

SitzverteilungSPDCDUUWGGrüneFDPGesamt
26. September 2004241643350 Sitze

Bürgermeister

Bürgermeister ist nach seiner Wiederwahl Rudi Bertram. Erste stellvertretende Bürgermeisterin ist Helen Weidenhaupt, zweiter stellvertretender Bürgermeister ist Manfred Groß.

Eschweiler Bürgermeister

  1. 11. Oktober 1800 -- Carl Englerth (* 1756, † 1814)
  2. August 1814 -- Johann Wilhelm Reuleaux
  3. 24. Januar 1822 -- Friedrich Englerth
  4. 11. Januar 1832 -- Augustin Schönbrod
  5. 10. Oktober 1845 -- Franz Quadflieg
  6. 1. Juni 1851 -- Augustin Piedmont
  7. 19. April 1860 -- Johann Gymnich
  8. 20. August 1880 -- Ferdinand Fischer (* 1837, † 1916)
  9. 12. Februar 1902 -- Dr. jur. Ludwig Carbyn (* 1871, † 1910)
  10. 4. Februar 1911 -- Dr. jur. Carl Hettlage
  11. 15. Februar 1922 -- Dr. jur. Hubert Kalvelage
  12. Juli 1944 -- Otto Pieperbeck
  13. 23. November 1944 -- Johann Dell (von den US-Amerikanern eingesetzt)
  14. 1. Dezember 1944 -- Karl Mirbach (von den US-Amerikanern eingesetzt)
  15. 13. Juli 1945 -- Hermann Zurhorst (von der britischen Militärregierung eingesetzt)
  16. 18. Oktober 1945 -- Franz van Eys (von der britischen Militärregierung eingesetzt)
  17. 17. April 1946 -- Peter Herzog (CDU)
  18. 4. November 1948 -- Matthias Bücken (SPD)
  19. 28. November 1952 -- Wilhelm Gruhn (SPD)
  20. 6. April 1961 -- Wilhelm Gourissen (CDU), am 23. März 1963, 14. Oktober 1964 und 1. Dezember 1969 wiedergewählt
  21. 9. Mai 1972 -- Friedrich "Fritz" Koch (SPD)
  22. 19. Oktober 1984 -- Erich Berschkeit (SPD), am 2. Juli 1986 legt er sein Ratsmandat nieder und scheidet als Bürgermeister aus
  23. 16. Juli 1986 -- Günter Wagner (SPD)
  24. 1995 -- Manfred Esser (CDU)
  25. 1996 -- Rudi Bertram (SPD), 24. September 2004 wiedergewählt

Wappen und Stadtfarben

Das Wappen der Stadt Eschweiler zeigt in Gold einen rotbewerten (rote Klauen, rote Zunge), schwarzen Löwen, der einen blauen Schlüssel in den Pranken hält. Über dem Schild eine rote dreizinnige Mauerkrone.

Der Löwe (Jülicher Löwe) ist das Wappentier der Herzöge von Jülich, der Petrus-Schlüssel weist auf die Beziehungen zur Kölner Domkirche hin. Eschweiler wurde im Jahr 1216 als Hof der Domkirche urkundlich erwähnt und blieb bis ins 16. Jahrhundert davon lehnsabhängig. Der Heilige Petrus ist der Schutzpatron der Domkirche. Die Mauerkrone erinnert daran, dass Eschweiler ein mittelalterlicher Marktflecken mit entsprechenden Rechten war. Das Wappen geht auf ein Schöffensiegel, das an einer Urkunde aus dem Jahr 1490 erhalten ist, zurück. Die Genehmigung zur Führung des Wappens erhielt die Stadt Eschweiler am 13. Dezember 1880.

Die Stadtfarben und die Fahne von Eschweiler sind dem Wappen entsprechen Schwarz-Gelb-Blau. Schwarz-Gelb steht also für das Herzogtum Jülich, Blau für den Petrus-Schlüssel. Die Stadtfarben Eschweilers wurden 1914 von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen.


Wahlen

Umfassende Daten zu Eschweiler Wahlen befinden sich unter Eschweiler/Wahlen.


Städtepartnerschaften

seit 1975 mit Wattrelos (Frankreich)

seit 1985 mit Reigate and Banstead (England)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater und Kleinkunst

Kulturzentrum Talbahnhof

Eschweiler verfügt über drei Festhallen: in Weisweiler, in Dürwiß und in Kinzweiler. Das Kulturzentrum Eschweiler Talbahnhof mit Kleinkunstbühne, Kabarett und Bistro liegt in der Stadtmitte. Regelmäßig führt das Grenzlandtheater Aachen Veranstaltungen in Eschweiler durch: meist in den Festhallen, im Kulturzentrum oder im Kino Primus-Palast.

Museen

In Eschweiler-Dürwiß befindet sich ein Heimat- und Handwerksmuseum im Drimbornshof.


Musik

Neben zahlreichen Chören, Musikvereinen, Spielmannszügen und der Jugendmusikschule sind die "Franz Liszt-Gesellschaft", der Jazzclub Eschweiler, das Eschweiler Musikfestival "EMF" und das Kinzweiler-Burg-Rockfestival "Castlemania" hervorzuheben.

Bauwerke

Haus Palant
Broicher Hof
Gressenicher Mühle
Kinzweiler Burg
St.-Longinus-Kapelle

Burgen und Herrenhäuser

Eschweiler ist eine Stadt der Burgen. Sehenswert sind die drei Türme der ehemaligen Wasserburg Eschweiler Burg aus dem 13. Jahrhundert sowie die Wasserburgen Burg Röthgen, Burg Kinzweiler und Haus Kambach, welches das Golfheim für den dortigen Golfplatz bei Eschweiler-Kinzweiler beherbergt. Besondere Beachtung verdient die Nothberger Burg mit Pasqualini-Erker und -Lustgang - die einzige Burg nördlich der Alpen in Donjon-Bauweise. Bei Eschweiler-Weisweiler liegen die Burg Weisweiler und die noch verbliebene wuchtige Vorburg von Haus Palant. Sehenswerte Höfe sind der 2006 restaurierte Nothberger Hof sowie in Eschweiler-Dürwiß der Drimbornshof und der Broicher Hof, welcher heute Sitz der regionalen Forstbehörde ist. Wegen Braunkohle abgebaggert wurden in den 1970er Jahren im nördlichen Stadtgebiet die Burgen von Lürken und Laurenzberg sowie das Rittergut Hausen, welches teilweise im 15 km entfernten Aachen wiederaufgebaut wurde.

Sakralbauten

Sehenswert sind die beiden Wallfahrtskirchen St. Cäcilia Zur schmerzhaften Mutter in Eschweiler-Nothberg und St. Blasius in Eschweiler-Kinzweiler sowie der auf einer der beiden Motten errichtete Kinzweiler Kalvarienberg. Besondere Beachtung verdienen sowohl die Hauptpfarrkirche St. Peter und Paul mit teilweise romanischem Turm und seltener Lederpietà als auch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster in Eschweiler-St. Jöris mit Schädelreliquie.

Mühlen

Zahlreiche Mühlen liegen auf dem Stadtgebiet, von denen die Gressenicher Mühle bei Eschweiler-Scherpenseel von Bauart und landschaftlicher Lage her hervorragt. Weitere Mühlen sind die Herrenkunst, Leuchters Mühle, Neumühle, Hasseltmühle, Kuckhoffmühle, Dautzenbergsmühle, Kupfermühle, Ichenberger Mühle, Stoltenhoffmühle, Dobbelsteinsche Mühle, Patternmühle, Scherpenseeler Mühle, Untere, Mittlere und Obere Knippmühle, Ölmühle am Omerbach, Bendenmühle, Hovermühle, Weisweiler Mühle, Palants Mühle, Rößlers Mühle und Vogels Mühle.

Villae rusticae

Ein dichtes Netz von Villae Rusticae zog sich zur Römerzeit über das Eschweiler Land; zu ihnen gehörte auch die Propsteier Villa im Propsteier Wald im Südwesten des Stadtgebiets.

Parks

Im gesamten Stadtgebiet gibt es kleinere Parks wie beispielsweise an der Bismarckstraße mit einem Denkmal zu Ehren Ludwig Carbyns. Im Stadtgarten befindet sich ein Kriegerdenkmal sowie ein Gedenkstein zu Ehren Einhards.

Natur- und Kulturdenkmäler

Naturdenkmäler sind die Sequoia-Mammutbäume im Propsteier Wald, der Napoleonstein am Hohenstein und die zahlreichen Pingen im Stadtwald.

Kulturdenkmäler sind das aufgelassene Gut Bongart im Bovenberger Wald und die beiden Kinzweiler Motten Mühlenbongert und Kalvarienberg.

Jedes Jahr werden dreißig bis vierzig so genannte Hochzeitsbäume von Frischvermählten im Stadtgebiet gepflanzt.

Sport

Neben zahlreichen privat und gewerblich betriebene Sporteinrichtungen wie der größten Indoor-Soccer-Anlage der Region Aachen verfügt Eschweiler über das Freibad Dürwiß mit Rutsche, das Familien- und Spaßbad Jahnstraße mit Wellenbad und Rutsche sowie den Blausteinsee für Tauchen, Schwimmen, Segeln und Wandern. Weitere Sportstätten neben den zahlreichen Sportplätzen sind die Eissporthalle August-Thyssen-Straße, die Skater-Anlage Indestraße, die Großsportanlage mit Stadion in Dürwiß, das Moto-Cross-Gelände des "MSC Grenzland 1982 e.V." bei Neu-Lohn und die 18-Loch-Golfanlage Haus Kambach in Eschweiler-Kinzweiler. Ferner gibt es in Eschweiler 16 Sportplätze, 13 Turn- und Sporthallen, 5 Tennisplätze mit insgesamt 26 Courts, 4 Reithallen, 3 Trimm-Dich-Pfade, 2 Kleinkaliberschießstände und eine Minigolfanlage.

Regelmäßige Veranstaltungen

Regelmäßig Großveranstaltungen sind das EMF (Eschweiler Musikfestival), der Tag des Eschweiler Karnevals (um den 11. November mit verkaufsoffenem Sonntag), der Blausteinsee-Cup, die Verbraucherschauen Drei-Länder-Eck-Schau und Indeschau sowie der größte Rosenmontagszug der Dreiländerregion Aachen / Maastricht / Lüttich.


Karneval

Eschweiler ist eine rheinische Karnevalshochburg mit dem mindestens drittgrößten Rosenmontagszug Deutschlands: Eschweiler Karneval. 2006 hatte Eschweiler den drittgrößten Karnevalsumzug Deutschlands.


Kulinarische Spezialitäten

Die Eschweiler Küche ist rheinisch und zum Teil belgisch geprägt. Neben Muscheln gibt es Sauerbraten mit einer Soße aus Rosinen und Printen, Panhas, Reibekuchen (in Eischwiele Platt: Riefkooch) mit Schwarzbrot, Apfelkraut (Appelkruck) oder Rübenkraut (Sehm), Blutwurst - roh oder gebraten - (Flönz / Puttes / Blootwuësch), Hemmel on Äed ("Himmel und Erde", das heißt Kartoffelpüree mit Apfelmus und gebratener Blutwurst oder gebratenem Panhas) sowie Reis-, Aprikosen- und Birnenfläden (Vlaam); Birnenfläden, auch Schwatze Flaam genannt, gibt es traditionsgemäß zu Beerdigungen.

Wirtschaft und Infrastruktur

Straßenverkehr

Eschweilers Ausfahrtsstraßen verlaufen sternförmig in Richtung Westen (Würselen, Broichweiden), Osten (Langerwehe, Düren), Nordwesten (Alsdorf, Hoengen), Norden (Aldenhoven, Jülich), Nordosten (Inden), Südwesten (Monschau) und Südosten (Gressenich, Langerwehe-Heistern). Die Stadt durchziehen fünf Hauptachsen in Ost-West-Richtung: die Autobahn A 4, die Bundesstraße B 264, die Inde, die Talbahnlinie mit "Eschweiler-Talbahnhof" und die Haupteisenbahnstrecke Köln-Aachen mit "Eschweiler Hbf".

Die B 264 verläuft, von Broichweiden kommend, auf Eschweiler Stadtgebiet durch Röhe, Stadtmitte, Eschweiler-Ost und vorbei an Hücheln und Wilhelmshöhe. Dann verläuft sie weiter über Langerwehe Richtung Düren. Da sie ursprünglich in der Innenstadt für jede Richtung separat über Einbahnstraßen geführt wurde, entschloss man sich, in den 1960er und 1970er Jahren einen Teil der Eschweiler Innenstadt abzureißen und die Bundesstraße geradlinig und mehrspurig durchzuführen. Weitere Maßnahmen waren der Neubau ab Wilhelmshöhe als Langerweher Ortsumgehung sowie der Neubau ab Eschweiler-Ost als Weisweiler Ortsumgehung.

Eschweiler ist über zwei Autobahnauffahrten von der A 4 Olpe-Köln-Aachen-Eindhoven zu erreichen: Eschweiler und Weisweiler (ab Ende 2006 ersetzt durch Eschweiler-Ost). Außerdem besteht über Aldenhoven, Alsdorf und Broichweiden ein Anschluss an die A 44 Aachen-Jülich-Jackerath-Mönchengladbach.

An der A 4 liegen auf Eschweiler Stadtgebiet die Autobahnraststätten Aachener Land-Nord und -Süd zwischen der Anschlussstelle "Eschweiler" und "Kreuz Aachen". Sie hießen bei ihrer Gründung am 7. Juni 1973 bis 1996 "Propsteier Wald" nach dem benachbarten Propsteier Wald im westlichen Stadtgebiet Eschweilers. Am 13. Januar 1993 erfolgte die Aufstellung der ersten Windenergieanlage mit einer Nennleistung von 250 kW und einer Masthöhe von 40 m an der Raststätte Süd; sie spart pro Jahr ca. 67.000 l Heizöl.

Schienenverkehr

Eschweiler Hbf

Eschweiler verfügt momentan über sechs Bahnhöfe, davon liegen zwei an der DB-Strecke Köln-Aachen: Eschweiler Hbf und Nothberg (Rheinische Eisenbahn). Im Hauptbahnhofsgebäude befindet sich der einzige noch verbliebene Fahrkartenschalter im Kreis Aachen.

Die übrigen vier Haltepunkte wurden mit der Erweiterung der euregiobahn ab dem Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2004 in Betrieb genommen und heißen Eschweiler-West, Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisen-Platz, Eschweiler-Nothberg und Eschweiler-Weisweiler. Weitere Haltepunkte in Eschweiler-Aue (vor Eschweiler-West) und Eschweiler-St. Jöris (Richtung Alsdorf, Herzogenrath) sind geplant. Diskutiert wird ein Haltepunkt an der Bergrather Straße. Die euregiobahn nutzt somit die Eschweiler Talbahnstrecke Aue - Tal - Weisweiler - Frenz - Inden - Jülich - Hochneukirch - Rheydt-Odenkirchen, die 1873 als Bergisch-Märkische Eisenbahn eröffnet wurde.

Busverkehr

Eschweiler verfügt über zwei Bushöfe: Eschweiler Bushof und Eschweiler-Talbahnhof/Raiffeisenplatz und etwas über 100 Bushaltestellen, welche von den folgenden Linien bedient werden:

  • EW1 (Stadtbus): Bushof - Bergrath - Volkenrath - Hastenrath - Scherpenseel - Gressenich
  • EW2 (Stadtbus): Dürwiß - Bushof - Bergrath - Nothberg
  • EW3 (Stadtbus): Bushof - Bergrath - Volkenrath - Hastenrath - Scherpenseel - Werth
  • EW4 (Stadtbus): St. Jöris/Aue - Röhe - Bushof - Talbahnhof - Hauptbahnhof
  • 6: Bushof - Dürwiß - Neu-Lohn - Aldenhoven
  • 8: Bushof - Talbahnhof - Stich - Pumpe - Waldsiedlung - Stolberg
  • 26: Bushof - Bergrath - Nothberg - Heistern - Hamich - Gressenich
  • 28: IGP/Hücheln - Weisweiler - Ost - Bushof - Hehlrath - Kinzweiler - Hoengen - Alsdorf
  • 48: Bushof - Hauptbahnhof - Stich - Pumpe - Waldsiedlung - Donnerbergkaserne - Stolberg
  • 52 (Schnellbus): Hücheln/Vöckelsberg - Ost - Bushof - Röhe - Autobahn - Aachen
  • 94: Bushof - Ost - Weisweiler - Kraftwerk Weisweiler - Frenz (weiter als 294)
  • 96: Bushof - Ost - Weisweiler - Heidesiedlung - Langerwehe (weiter als 296)

Zeitungen und Medien

Die beiden Eschweiler Tageszeitungen sind die Eschweiler Nachrichten und die Eschweiler Zeitung, vormals Bote an der Inde.

Seit Herbst 1931 erscheint die Eschweiler Filmpost, ein kostenloses Wochenblatt, das jeden Donnerstag mit dem Eschweiler Kinoprogramm, geschäftlichen und privaten Kleinanzeigen u. a. erscheint. Es ist das älteste noch erscheinende in Deutschland. Sie wird an 40.000 Haushalte in Eschweiler und östlich angrenzenden Ortschaften verteilt.

Seit Februar 2005 gibt es die kostenlose Internetzeitung Eschweiler Rundschau für Eschweiler und Umgebung.


Öffentliche Einrichtungen

Gesundheit und Wohlfahrt

Das "St.-Antonius-Hospital" ist das größte Krankenhaus des Kreises Aachen; hier befindet sich außerdem das "Euregio-Brustzentrum" EBZ. Das "Medizinische Qualitätsnetz Eschweiler e.V." MQN sorgt für die Einrichtung und den Betrieb der Notdienstpraxis am St.-Antonius-Hospital, und der "Storchenbiß e.V." bietet dort Kurse für werdende und frisch gebärende Mütter an.

Die "Röher Parkklinik" in Röhe ist auf Psychotherapeutische Medizin spezialisiert.

In Eschweiler befinden sich weiterhin das Sozialpsychiatrische Zentrum "Triangel" des Kreises Aachen und die Suchtberatungsstelle "Café Kick" des Diakonischen Werkes im Kirchenkreis Aachen und des Kreises Aachen. Sitz der "Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Aachen-Land e.V." ist Dürwiß. In der Steinstraße befindet sich das Gesundheitsamt des Kreises Aachen.

Behörden

Amtsgericht

Eschweiler ist Sitz des Amtsgerichts Eschweiler, des Gesundheitsamts des Kreises Aachen, der NRW-Forstbehörde für den Bereich Eschweiler / Aachen / Jülich / Düren / Heinsberg / Wassenberg sowie der Autobahnpolizeihauptwache APHW Eschweiler der Autobahninspektion West. Eschweiler ist Sitz der "Polizeiinspektion Aachen Kreis, Bezirksdienst Südkreis", zu welchem die sechs Bezirksdienste Eschweiler, Monschau, Roetgen, Rurberg, Simmerath und Stolberg gehören. Eschweiler hat eine Agentur für Arbeit im Bereich der Regionaldirektion Aachen.

Bibliotheken

Neben zahlreichen kirchlichen Bibliotheken befindet sich im Rathaus die Stadtbücherei, welche mit zurzeit etwa 40.000 Büchern und Medien die Nachfolgerin der am 8. November 1909 gegründeten "Volksbibliothek und öffentliche Lesehalle" mit einem Startbestand von 800 Bänden ist.

Kinder- und Jugendeinrichtungen

Für Kinder und Jugendliche gibt es in Eschweiler den Kinder- und Jugendtreff OASE in der Innenstadt, die außerschulischen, multikulturell orientierten und sozialpädagogischen Städtischen Spiel- und Lernstuben Maasstraße und Hüttenstraße, die Evangelischen Kinder- und Jugendtreffs Dürwiß und Weisweiler, den Jugendtreff der Freien evangelischen Gemeinde sowie weitere Spiel-, Koch- und Bastelangebote katholischer Kirchengemeinden. Im Kids Club werden seit 1995 in sechs Eschweiler Grundschulen Kinder vor und nach dem Unterricht und an allen Ferientagen qualifiziert betreut und gefördert. Die Christliche Arbeiterjugend Eschweiler Pumpe-Stich (CAJ) bietet in mehreren Gruppen Aktivitäten an: Pfingstcamp, Ostersegeln in der Karwoche auf dem Ijsselmeer und Projekte wie "Contaction", „Alle gucken weg, wir gucken hin“ und die „Aktion Z-Zivilcourage, gegen Fremdenfeindlichkeit, Anonymität und Gewalt“.

Einrichtungen freier Träger in Eschweiler sind der Stadtjugendring Eschweiler e.V., seit 1991 der Jugendhilfeverein Fallschirm e.V., die Erziehungshilfeeinrichtung Haus St. Josef, Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, der Deutsche Kinderschutzbund Ortsverband Eschweiler e.V., die Jugendabteilung des Eifelvereins Eschweiler e.V mit Namen Deutsche Wanderjugend im Eifelverein Eschweiler e.V., die Jugendgruppe der Johanniter Unfall Hilfe e.V. - Dienststelle Eschweiler, die Arbeiterwohlfahrt Aachen-Land e.V. - Ortsverein Eschweiler-Dürwiß sowie das Kinderferien- und -freizeitwerk Eschweiler Röhe e.V. und das Ferienwerk Weisweiler e.V. welche das Ziel verfolgen, Kindern und Jugendlichen sowie sozial schwachen Familien einen preiswerten Urlaub zu ermöglichen. Die Weisweiler Pfarre St. Severin hat einen Kinder- und einen Jugendchor. Die Arbeiterwohlfahrt mit Sitz in Dürwiß hat außerdem ein eigenes Ferienhilfswerk und eine Familienberatungsstelle.

Eschweiler verfügt über 21 Kindergärten und Kindertagesstätten: St. Severin Weisweiler, St. Wendelinus Hastenrath, Katharina Fey Kinzweiler, Herz-Jesu Eschweiler-Ost, St. Josef Hehlrath, St. Antonius Bergrath, St. Johannes Baptist Hücheln, St. Marien Röthgen, St. Josef Dürwiß, St. Georg St. Jöris, St. Theresia Stadtmitte, St. Barbara Pumpe-Stich, St. Cäcilia Nothberg, St. Elisabeth Neu-Lohn, Jahnstraße Stadtmitte, Johanna-Neuman-Straße Stadtmitte sowie die Kindertagesstätte Der kleine Prinz des Kreises Aachen, die drei Kindertagesstätten Hedwig-Wachenheim, die Zauberhut und Schillerstraße der Arbeiterwohlfahrt und die Kindertagesstätte des St. Antonius Hospitals. Dieses Angebot ergänzen der Christliche Kindergartenverein Eschweiler e.V., der Kindergarten des Deutschen Roten Kreuzes, die Städtische Tageseinrichtung für Kinder "Lollipop", Tagesstätte und Hort "Käthe Strobel" sowie die Teiltagesstätten Quellstraße, Auf dem Driesch und Weierstraße.

Bildung

Eschweiler verfügt über elf Grundschulen, eine Gesamtschule Waldschule in Pumpe-Stich, eine Gemeinschaftshauptschule, zwei Hauptschulen (Dürwiß, Stadtmitte), eine Realschule Patternhof, zwei Gymnasien Städtisches Gymnasium (im Volksmund: das Städtische) und Bischöfliche Liebfrauenschule (im Volksmund: der Nonnenbunker), die Astrid-Lindgren-Schule für Erziehungshilfe, die Erich-Kästner-Schule für Sprachbehinderte, eine Schule für Lernbehinderte, die Jugendverkehrsschule Dürwiß, die Musikschule der Stadt Eschweiler, ein Berufskolleg, eine Volkshochschule und ein Studienzentrum der FernUni Hagen.

Hotels und Gastronomie

Eschweiler verfügt zurzeit über 12 Beherberungsbetriebe, darunter das Best Western "Hotel de Ville" in der Altstadt, welches das Alte Rathaus als Tagungsort nutzt. Auf dem gesamten Stadtgebiet gibt es zahlreiche Gastronomiebetriebe, insbesondere im Bereich Markt / Schnellengasse. Eine mehrere Tanzsäle und einen künstlichen Strand umfassende Großdiskothek liegt in Eschweiler-Ost.

Ansässige Unternehmen

Die Deutsche Post ist in Eschweiler mit Postbank-Center und Hauptpost sowie Postfilialen in Dürwiß, Hastenrath, Nothberg, Ost, Röhe und Weisweiler für den Postleitbereich 52230 vertreten - ebenso die Telekom mit einem T-Punkt.

Eschweiler Industrie- und Gewerbezweige sind Kabel, Feinmechanik, Metallverarbeitung, Papier, Nahrungsmittel sowie Logistik: ups, bofrost, Kraftverkehr Nagel, Eukalin (Spezialklebstoffe), ALDI-Verteilerzentrum Rheinland bei Eschweiler-Kinzweiler. Ferner Braunkohlekraftwerk Weisweiler mit Müllverbrennungsanlage, Elektrowerk und Industrie- und Gewerbepark IGP Eschweiler. Im Gewerbe-Technologie-Center (GeTeCe) in der Gartenstraße haben sich zahlreiche Unternehmen angesiedelt.

Eschweiler Kreditinstitute

Die Eschweiler Zweigstelle der Landeszentralbank in der "Englerthstraße" wird am 31. Dezember 1967 geschlossen. Für einen Parkplatz wird das 1904 errichtete Gebäude im Mai 1968 abgerissen. Eine 1,50 m hohe und 1 m breite Gebäudeecke wird symbolisch übrig gelassen. Weitere ehemalige Eschweiler Kreditinstitute sind die "Eschweiler Bank" und die "Stadtsparkasse Eschweiler".

Kasernen

Die erste Eschweiler Kaserne ist die Wehrmachts-Kaserne "Preyerstraße" (vormals "Kasernenstraße") von 1912 mit Unterbrechungen bis 1948. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtet Belgien 1948 sowohl die Kaserne "Camp Astrid" im Propsteier Wald ein, wo die belgischen Streitkräfte und ein großes Munitionslager bis 1995 verbleiben, als auch am Eschweiler Stadtwald das "Camp Eschweiler" (später "Camp Zeebrugge"), welches 1958 die Bundeswehr als "Lager Eschweiler" (später "Lager Donnerberg", heute "Donnerbergkaserne") übernimmt.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Etagenjupp

Josef Schmitz oder Jupp Schmitz alias Etagenjupp (* 19. Juli 1931 Eschweiler, † 3. September 1997 Eschweiler) war Reporter, Fotograf, Heimatmaler und Eschweiler Original. Zu seinem 65. Geburtstag schrieb die Eschweiler Zeitung über ihn, er gehöre zu Eschweiler wie Tünnes und Schäl zu Köln und der schiefe Turm zu Pisa. Er war Sportfotograf auf dem Aachener Tivoli und bei Reitturnieren, später Lokalreporter sowohl bei dem Boten an der Inde als auch bei den Eschweiler Nachrichten und nicht zuletzt Karnevalist, ferner Mitbegründer des Eschweiler Eishockeyclubs "Grizzlies" und aktiver Handballer. Einige Jahre unterhielt er die Kneipe "Bei Etagenjupp" in der "Dürener Straße" in der Eschweiler Altstadt.

Er malte und zeichnete zahlreiche Bilder, viele an Hauswänden und Zimmerwänden privater Wohnungen, Restaurants und Gaststätten in Eschweiler. Seine bevorzugten Motive sind Gebäude und Landschaften aus Dürwiß, Alt-Eschweiler, Hastenrath und dem Kirchspiel Lohn. Er hat damit abgebaggerte Heimat eindrucksvoll festgehalten. Dreizehn seiner zum Teil unter Mühen wiedergefundenen Werke wurden in einem Heimatkalender 2006 veröffentlicht.

Als Eschweiler Original - über 2 m groß und mit Schuhgröße 52 - radelte er täglich mit Fotoapparat um den Hals durch die Stadt. Seinen Spitznamen "Etagenjupp" erhielt er seinerzeit vom Vorsitzenden seines Karnevalsvereins "Rote Funken", da der Vorsitzende zu ihm meinte, im Verein seien drei "Jupp Schmitz" und er hieße ab sofort zur besseren Unterscheidung "Etagenjupp", da er mit ausgestreckter Hand die erste Etage erreichen könne.

Eschweiler Fabelwesen

Siehe Juffer, die Juffer von der Greenskuhl und Killewittchen.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben

Sonstiges

Eschweiler Dialekt

Die Eschweiler Mundart, das "Aischwiile Plat" oder "Eischwiele Platt", gehört zur ripuarischen Dialektgruppe. Typisch für Deutsche anderer Dialektgruppen sind "dat" und "wat" für "das" und "was" sowie "j" bzw. "ch" für "g": Ne jut jebratene Jans is ne jute Jabe Jottes. Für Auswärtige sind der Eschweiler Singsang sowie nichtdeutsche Diphthonge wie "öi" markant.

Die Endung -es markiert Örtlichkeiten: Backes (= Backhaus), Jeckes (= Irrenanstalt), Kackes (= Toilette), Kruffes (= enge Behausung; von kruffe = kriechen), Pannes (= Pannhaus), Schneckes (= Schneckenhaus). Vergleiche hierzu das im Rheinland verbreitete Mäckes für den "McDonald's".

Eschweiler Wolf

Mit Eschweiler Wolf wurde ein vermutlich aus Belgien stammender Wolf bezeichnet, welcher im Februar 2005 den Eschweiler Raum verunsicherte und am 21. Februar von den Heinsberger Polizisten erschossen wurde.

Kuriositäten

  • Da die Eschweiler Hauptpfarrkirche erst St. Michael und erst später St. Peter und Paul wegen des Zuschlags an den Kölner Dompropst hieß, feiert man in Eschweiler-Mitte zweimal Kirmes im Jahr - einmal zu Michael und einmal zu Peter und Paul.
  • Über 70 Jahre lag der Bahnhof einer Nachbargemeinde auf Eschweiler Stadtgebiet.
  • An der Aussprache des Wortes Talbahnhof erkennt man den gebürtigen Eschweiler: Er betont den Namen nämlich auf der zweiten Silbe: Talbáhnhof. Ebenso Hauptbáhnhof und Volkshóchschule.

Beinamen und Stadtnamensabkürzungen

  • Eschweiler trägt die Beinamen Wiege des rheinischen Bergbaus, Indestadt, Einkaufsstadt und Kallmannshuuse (= "Quasselstrippenhausen").
  • Eschweiler wird häufig "E'ler" abgekürzt, besonders vor dem Datum bei Unterschriften. In den Telefonbüchern der Deutsche Telekom steht "Ewr". Die Eschweiler Stadtbusse werden mit "EW" abgekürzt, z.B. EW1, EW2, EW3, EW4. Auch die Verkehrsunternehmen nutzen diese Abkürzung unter anderem auf Plänen für die Bahnhöfe EW-Aue, EW-West, EW-Talbahnhof, EW-Nothberg und EW-Weisweiler der Euregiobahn.

Postleitzahlen

Hauptpost
  • Beim Anfang der 1960er Jahre eingeführten System war es erst 518, später, ab 1974, dann 5180. Der Eschweiler Leitbereich "518" bestand aus fünf Postleitzahlen für sechzehn Orte, welche - bis auf Eschweiler selbst - den Zusatz "/über Eschweiler" führten:
    • 518: Eschweiler, Eschweiler-Hastenrath, Eschweiler-Scherpenseel, Eschweiler-Volkenrath
    • 5181: Fronhoven, Hamich, Hehlrath, Heistern, Kinzweiler, Laurenzberg, Lohn, Merzbrück, Sankt Jöris, Schevenhütte, Schönthal, Wenau
    • 5182: Weisweiler
    • 5183: Dürwiß
    • 5184: Gressenich
  • Seit 1993 gilt für den Leitbereich "52230 Eschweiler" die folgende Zuordnung:
    • 52231: PLZ der Postfächer 1101 bis 1184 im Eschweiler Hauptpostamt
    • 52232: PLZ der Postfächer 1201 bis 1284 im Eschweiler Hauptpostamt
    • 52233: PLZ der Postfächer 1301 bis 1384 im Eschweiler Hauptpostamt
    • 52234: PLZ der Postfächer 1401 bis 1484 im Eschweiler Hauptpostamt
    • 52235: PLZ der Postfächer 1501 bis 1548 im Eschweiler Hauptpostamt
    • 52238: PLZ der Postfächer 6101 bis 6180 im Dürwißer Postamt
    • 52240: PLZ der Postfächer 7101 bis 7160 im Weisweiler Postamt
    • 52241: PLZ der Postfächer 7201 bis 7260 im Weisweiler Postamt
    • 52249: Zustellpostleitzahl aller Eschweiler Hausanschriften

Literatur

  • Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins (23 Bände bis Anfang 2005)
  • Eschweiler in seiner Geschichte (zwei Bände)
  • Nothberger Burg (zwei Bände)
  • Eschweiler in alten Ansichten (zwei Bände)
  • Wie me bej os sprisch: Eschweiler Mundartwörterbuch
  • Eschweiler - eine Stadt zum Anfassen
  • Eschweiler entdecken (Wander-)Führer des Eifelverein Eschweiler, ISBN 3-921805-24-4
  • Die schöne Eifel: Ausgabe Eschweiler
  • Straßennamen in Eschweiler, ISBN 3-9803354-7-x
Commons: Eschweiler – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien


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