„Cloud Atlas (Film)“ – Versionsunterschied

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'''Cloud Atlas''' ist eine [[Literaturverfilmung]] aus dem Jahr [[Filmjahr 2012|2012]] nach [[David Mitchell]]s Roman ''[[Der Wolkenatlas]]''. Die US-Amerikaner [[Wachowski-Geschwister|Lana und Andy Wachowski]] und der Deutsche [[Tom Tykwer]] schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten Regie. ''Cloud Atlas'' galt zum Zeitpunkt seines Entstehens als einer der teuersten bis dahin produzierten [[Independentfilm]]e<ref name="wrap-10-2012" /> und als der bei weitem teuerste [[Deutscher Film|deutsche Film]]. Er hatte seine Premiere am 8.&nbsp;September 2012 auf dem [[Toronto International Film Festival]] und lief am 26.&nbsp;Oktober 2012 in den US-amerikanischen und am 15.&nbsp;November 2012 in den deutschen Kinos an. Filmstarts in zahlreichen weiteren Ländern folgten bis März 2013. Der Publikumserfolg blieb vergleichsweise gering.
'''Cloud Atlas''' ist eine [[Literaturverfilmung]] aus dem Jahr [[Filmjahr 2012|2012]] nach [[David Mitchell]]s Roman ''[[Der Wolkenatlas]]''. Die US-Amerikaner [[Wachowski-Geschwister|Lana und Lilly Wachowski]] und der Deutsche [[Tom Tykwer]] schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten Regie. ''Cloud Atlas'' galt zum Zeitpunkt seines Entstehens als einer der teuersten bis dahin produzierten [[Independentfilm]]e<ref name="wrap-10-2012" /> und als der bei weitem teuerste [[Deutscher Film|deutsche Film]]. Er hatte seine Premiere am 8.&nbsp;September 2012 auf dem [[Toronto International Film Festival]] und lief am 26.&nbsp;Oktober 2012 in den US-amerikanischen und am 15.&nbsp;November 2012 in den deutschen Kinos an. Filmstarts in zahlreichen weiteren Ländern folgten bis März 2013. Der Publikumserfolg blieb vergleichsweise gering.


== Handlung ==
== Handlung ==

Version vom 1. April 2018, 01:50 Uhr

Film
Titel Cloud Atlas
Produktionsland Deutschland
Vereinigte Staaten
Volksrepublik China
Singapur
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2012
Länge 172 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Tom Tykwer
Andrew Wachowski
Lana Wachowski
Drehbuch Tom Tykwer
Andrew Wachowski
Lana Wachowski
Produktion Grant Hill
Stefan Arndt
Tom Tykwer
Andrew Wachowski
Lana Wachowski
Musik Tom Tykwer
Johnny Klimek
Reinhold Heil
Kamera Frank Griebe
John Toll
Schnitt Alexander Berner
Besetzung
Siehe Abschnitt Besetzung

Cloud Atlas ist eine Literaturverfilmung aus dem Jahr 2012 nach David Mitchells Roman Der Wolkenatlas. Die US-Amerikaner Lana und Lilly Wachowski und der Deutsche Tom Tykwer schrieben gemeinsam das Drehbuch und führten Regie. Cloud Atlas galt zum Zeitpunkt seines Entstehens als einer der teuersten bis dahin produzierten Independentfilme[3] und als der bei weitem teuerste deutsche Film. Er hatte seine Premiere am 8. September 2012 auf dem Toronto International Film Festival und lief am 26. Oktober 2012 in den US-amerikanischen und am 15. November 2012 in den deutschen Kinos an. Filmstarts in zahlreichen weiteren Ländern folgten bis März 2013. Der Publikumserfolg blieb vergleichsweise gering.

Handlung

Der Film behandelt die Schicksale sechs verschiedener Personen, die sich in einem Zeitraum von mehreren hundert Jahren ereignen. Die einzelnen Geschichten sind teils durch gemeinsame Figuren, teils nur durch Andeutungen und Erinnerungen miteinander verbunden. Die sechs Einzelgeschichten werden im Film „verzahnt“ erzählt, so dass Erzählstrang und Zeitebene in Schnitten ständig, oft abrupt und überraschend, wechseln.

  • 1849: Der amerikanische Anwalt Adam Ewing bereist den Pazifik, wo er mit der Unterdrückung der Maori und der Moriori konfrontiert wird. Auf einer seiner Erkundungstouren freundet er sich mit dem Arzt Henry Goose an. Goose behandelt Ewing, der aufgrund eines Schwächeanfalls zusammengebrochen ist. Gooses Diagnose, Ewing leide am „Polynesischen Wurm“, sorgt dafür, dass Ewing aus Angst vor möglicher Ansteckung im Frachtraum des Schiffes untergebracht wird. Während der Rückreise hilft der immer weiter geschwächte Ewing dem Moriori Autua, der sich als blinder Passagier auf der Flucht vor Misshandlungen als Sklave im Frachtraum versteckt hat. Autua entdeckt, dass Goose Ewing tatsächlich schleichend vergiftet, um sein Geld zu stehlen. Gemeinsam besiegen sie Goose. Ewing erkennt, dass die Sklaverei ein unmenschliches Prinzip ist, stellt sich daraufhin gegen seinen Schwiegervater, der im Sklavenhandel tätig ist, und schließt sich der Abolitionismusbewegung an.
  • 1936: Der junge Komponist Robert Frobisher beschreibt seinem Liebhaber Rufus Sixsmith in Briefen seine Tätigkeit als künstlerischer Gehilfe für den alten Komponisten Vyvyan Ayrs, von dem er viel hält, dessen künstlerische Karriere jedoch im Niedergang begriffen ist. Es entwickelt sich eine künstlerische Symbiose zwischen den beiden. In Ayrs’ Villa findet Frobisher Ewings Tagebuch und ist davon gefesselt; es fehlt jedoch die zweite Hälfte davon. Das Arbeitsverhältnis zwischen Ayrs und Frobisher bricht ab, als der alternde Komponist eine noch unfertige Eigenschöpfung seines Schülers, das „Wolkenatlas-Sextett“, als Produkt der Kooperation betrachtet und die Urheberschaft für sich beansprucht. Er setzt Frobisher mit der Drohung unter Druck, dessen homosexuelle Orientierung offenzulegen und damit seine künstlerische Reputation zu zerstören. Als Ayrs versucht, Frobishers Abreise zu verhindern, schießt Frobisher ihn an. Ayrs setzt eine Hetzkampagne gegen Frobisher in Gang, der sein Wolkenatlas-Sextett in Einsamkeit vollendet und sich anschließend das Leben nimmt. Seine Beweggründe hierfür erläutert er Sixsmith in einem letzten Brief. Sixsmith erreicht Frobishers Hotelzimmer wenige Sekunden nach dessen Tod.
  • 1973: Die aufstrebende Journalistin Luisa Rey steckt in San Francisco in einem Fahrstuhl fest, mit ihr der alte Rufus Sixsmith aus der Geschichte von 1936, der nun als Kernphysiker tätig ist. Ein Muttermal auf Reys linker Schulter erinnert Sixsmith an Frobisher, worauf er ihr Informationen für eine brisante Story in Aussicht stellt. Kurz vor dem verabredeten Treffen wird Sixsmith von einem Auftragskiller ermordet. Rey findet am Tatort einen Stapel alter Briefe. Dann verfolgt sie anhand von Sixsmiths Andeutungen die Verhältnisse an seiner früheren Arbeitsstelle und findet heraus, dass dort ein schadhafter Kernreaktor bewusst weiterbetrieben wird, um einen Nuklearunfall zu provozieren und damit die nationale Energiepolitik im Interesse des Konzerns zu beeinflussen. Einen Mordanschlag auf sie selbst überlebt sie knapp und jagt dann mit Unterstützung eines ehemaligen Kriegskameraden ihres Vaters den auf sie angesetzten Killer, der schließlich von einer mexikanischen Arbeiterin aus Rache erschlagen wird. Von Sixsmiths Nichte Megan, deren Adresse sie von den gefundenen Briefen hat, erhält Rey Kopien der gesuchten Unterlagen über den defekten Kernreaktor und veröffentlicht den Skandal als ihre erste große Geschichte. Im Gegenzug bekommt Megan die Briefe von Frobisher an Sixsmith.
  • 2012: Die zunächst unverkäufliche Autobiografie Knuckle Sandwich des Autors Dermot Hoggins wird zu einem Bestseller, nachdem der Autor in einem spontanen Wutanfall während eines Empfangs seinen schärfsten Kritiker vom Dach geworfen hat. Der Erfolg veranlasst die ebenfalls gewalttätigen Brüder des in Haft sitzenden Autors dazu, von dessen Verleger Timothy Cavendish eine hohe Summe zu erpressen. Da die Umsätze bis dahin nur dazu ausreichten, Cavendishs frühere Verluste zu begleichen, kann er die Forderung nicht erfüllen und wendet sich an seinen von ihm seit Jahren entfremdeten reichen Bruder Denholme. Auf der Zugfahrt dorthin liest er ein Manuskript eines Freundes von Luisa Rey: „HALF-LIVES – A Luisa Rey Mystery – by Javier Gomez“ und spürt heimlich seine Jugendliebe Ursula auf, entfernt sich aber wieder ohne Kontaktaufnahme. Denholme empfiehlt Cavendish das „Haus Aurora“ als Unterschlupf, das zunächst wie ein Hotel wirkt, tatsächlich aber ein von Denholme betriebenes, tyrannisch geführtes Gefängnis für abgeschobene Senioren ist. Denholme rächt sich damit für eine zurückliegende Affäre zwischen seiner Frau und Cavendish. Mit Gleichgesinnten gelingt Cavendish die Flucht aus dem Heim. Später befindet er sich mit Ursula im „Exil“, wo er seine Memoiren schreibt.
  • 2144: Der weibliche „Duplikant“ Sonmi~451 lebt im koreanischen Neo-Seoul. In der herrschenden Konzernokratie wurde sie wie zahlreiche gleich aussehende Kolleginnen als Bedienung in einem Fast-Food-Restaurant erschaffen. Dort wird als musikalische Untermalung das „Wolkenatlas-Sextett“ gespielt. Duplikanten gelten als Inventar, sie leben nur im Restaurant. Ihnen wird versprochen, als Belohnung für ein gehorsames Arbeitsleben nach zwölf Jahren Dienst ins paradiesische Elysium zu gelangen. Sonmi~451 wird Zeugin, wie eine andere Duplikantin wegen rebellischen Verhaltens getötet wird. Der Rebell Hae-Joo Chang kann sie aus dem Restaurant schleusen. Sie studiert die ihr fremde Welt, verliebt sich in Hae-Joo Chang und gelangt zu neuem Wissen. Als sie sich einen alten Film über die Flucht Cavendishs aus dem Heim ansieht, wird sie verhaftet, kann aber kurz vor ihrer Hinrichtung erneut von Hae-Joo Chang gerettet werden und erfährt von ihm, dass Duplikanten nach Ende ihrer Dienstzeit nicht ins versprochene Elysium kommen, sondern industriell geschlachtet und zu neuer Duplikantennahrung verarbeitet werden. Eine Äußerung Cavendishs wird zu ihrem Leitmotiv. Sonmi verfasst einen Aufruf zur Menschlichkeit und für unvoreingenommenen Umgang miteinander. Während ihr Aufruf ausgestrahlt wird, greifen Regierungssoldaten die Sendestation auf Hawaii an und töten sämtliche Rebellen, darunter Hae-Joo Chang. Sonmi wird verhaftet und wegen ihres beispiellosen Verhaltens vor ihrer Hinrichtung von einem neutralen Archivar über ihre Erlebnisse befragt. So bleibt ihre Lebensgeschichte erhalten.
  • 106. Winter nach dem Untergang (laut Abspann 2321): Der Ziegenhirte Zachry, der mit seinem Stamm auf primitive Weise lebt, freundet sich mit Meronym an, einer Angehörigen des technisierten Volks der „Prescients“. Die Prescients hüten und nutzen zwar die „alte“ Technik, sind jedoch in der sterbenden Welt aufgrund der vorherrschenden Strahlung dem Untergang geweiht und suchen nach einem Ausweg. Zachrys Stamm wird von den kannibalischen „Kona“ immer wieder angegriffen. Nachdem Meronym Zachrys erkrankte Nichte gerettet hat, erklärt sich Zachry dazu bereit, Meronym auf die Spitze eines heiligen Berges zu führen. Dort verbirgt sich die Kommunikationsstation, von der Sonmi einst ihre Botschaft sendete. In den Gebäuden finden sie zahlreiche Hinweise auf Sonmi, die von Zachrys Stamm als Göttin verehrt wird; die Leichen der bei der Erstürmung getöteten Rebellen liegen in mumifiziertem Zustand auch noch dort. Mit der Kommunikationsanlage will Meronym den längst abgerissenen Kontakt zu außerplanetarischen Kolonien wieder aufnehmen, in der Hoffnung, dass diese den Untergang der Zivilisation überlebt haben. Zachry muss dabei immer wieder den Einflüsterungen der Teufelsgestalt Old Georgie widerstehen, der ihn zum Hass auf alle andersartigen Menschen anstachelt. Vom Gipfel aus sehen sie jedoch auch, dass die Kona das Dorf zerstört haben. Meronym, die über eine Schusswaffe verfügt, rettet Zachry und dessen überlebende Nichte vor den Kona, und die drei fliehen auf das Schiff der Prescients.

In der letzten (wie auch in der eröffnenden) Szene des Films erzählt der alte Zachry seinen und Meronyms gemeinsamen Enkeln die Geschichte ihrer Rettung. Sie befinden sich auf einem erdähnlichen Planeten mit zwei Monden. Auf die Frage nach der Erde zeigt er den Kindern einen „blauen Schimmer“ am Himmel.

Verknüpfungen über die zeitlichen Epochen hinweg

Innerhalb der sechs dargestellten zeitlichen Episoden ist die jeweilige Handlung abgeschlossen. Durch den Reinkarnationsgedanken erhält der Film jedoch zusätzliche Tiefe, die sich durch wiederkehrende Begegnungen und Interaktionen der inkarnierten Seelen in den verschiedenen Epochen äußert. Auch sind Entwicklungen der Seelen erkennbar. Darüber hinaus finden beispielsweise Gegenstände/Objekte oder historische Aufzeichnungen ihren Weg über die Zeiten hinweg. Bezüglich der Verhältnisse und Interaktionen der „Wesen“ wäre es an dieser Stelle schwierig, mit den jeweiligen fiktiven Personennamen des Films zu arbeiten, da es zur Identifikation eines übergeordneten Schlüssels bedarf. Behelfsmäßig wird daher im Folgenden mit Abkürzungen der Schauspieler gearbeitet. Die volle Nennung der Namen der Darsteller könnte zu anderen Missverständnissen führen.

  • BeWh = Ben Whishaw (Robert Frobisher)
  • BrLe = Brody Lee (Javier Gomez)
  • DaGy = David Gyasi (Autua)
  • DoBa = Doona Bae (Sonmi 451)
  • HaBe = Halle Berry (Luisa Rey)
  • HuGr = Hugh Grant (Lloyd Hooks)
  • HuWe = Hugo Weaving (Old Georgie)
  • JaDA = James D’Arcy (Archivar Park)
  • JiBr = Jim Broadbent (Timothy Cavendish)
  • JiSt = Jim Sturgess (Adam Ewing)
  • KeDa = Keith David (Joe Napier)
  • SuSa = Susan Sarandon (Äbtissin)
  • ToHa = Tom Hanks (markanteste Person im Film: Zachry)
  • ZhXu = Zhou Xun (Yoona 939)

Charaktere, Verhältnisse und Interaktionen der Wesen

  • Bei JiSt und DoBa ist auffällig, dass sie wiederholt ein Paar werden (1849, 1973 [Eltern von Megan], 2144 und 2321) und sich mehrfach dem Kampf gegen Unterdrückung widmen (Sklavenhandel, System in Neo-Seoul).
  • DoBa tötet 1973 den Profikiller HuWe aufgrund einer rassistischen Äußerung; HuWe war 1849 ihr Vater und Sklavenhändler, von dem sie sich unterdrückt fühlte.
  • HuWe ist über alle Epochen hinweg „böse“ oder eine zwielichtige/strenge Persönlichkeit (Sklavenhändler, Dirigent, Profikiller, herrische Krankenschwester, Rebellenjäger, Dämon)
  • Auch HuGr ist ein negatives Wesen (Befürworter der Sklaverei, skrupelloser Atom-Lobbyist, rachsüchtiger Bruder, sexueller Ausbeuter (Neo-Seoul), Anführer eines kriegerischen Stamms).
  • Bei den grundsätzlich männlich inkarnierten Wesen JiBr und BeWh ist zweimal ein Autoritätsgefälle zu verzeichnen (Kapitän/Schiffsjunge und Komponist/Assistent). 2012 inkarniert BeWh als Frau (Georgette) und hatte eine Affäre mit JiBr (Timothy Cavendish).
  • In der Epoche 1936 bringt HuWe als deutscher Dirigent Kesselring seine jüdische Geliebte (HaBe) in England bei JiBr vor den Nationalsozialisten in Sicherheit. Beide heiraten trotz des großen Altersunterschiedes. Bei einem Besuch von Kesselring wird deutlich, dass zwischen ihm und seiner früheren Geliebten immer noch Gefühle vorhanden sind. 2012 ist HuWe als Krankenschwester Peiniger von JiBr.
  • HaBe und ToHa verspüren in verschiedenen Zeiten eine Anziehung: 1973 und 2321.

Weitere Begebenheiten

  • JiBr wird im Jahr 2012 gegen seinen Willen im Altersheim Aurora festgehalten – seiner eigenen Villa des Jahres 1936. In diesem Jahr versucht er im selben Gebäude, seinen Assistenten BeWh am Fortgehen zu hindern.
  • JiBr hat 1936 einen Traum, der auf das Restaurant „Papa Song“ im Jahr 2144 hindeutet, in dem die Musik des Wolkenatlas-Sextetts als Hintergrundmusik gespielt wird.
  • HaBe liest 1973 als Luisa Rey die Briefe von Robert Frobisher (BeWh) aus dem Jahr 1936, in denen er über seine Affäre mit Jocasta Ayrs (HaBe) berichtet. Sie trifft im Jahr 1973 kurze Zeit später auf ihn als Plattenverkäufer.
  • BeWh ist 1973 als Plattenverkäufer Fan seiner eigenen Komposition aus dem Jahr 1936.
  • ToHa trägt im Jahr 2321 eine Halskette mit einem Knopf als Anhänger. Er wird im Kampf mit einem Kona-Krieger fast damit erwürgt. Den Knopf hat er im Jahr 1849 vom Jacket seines Patienten JiSt gestohlen.
  • Die Aufzeichnungen der Aussagen von Sonmi~451 (DoBa), aufgezeichnet durch den Archivar Park (JaDA), gelten als Bibel im Jahr 2321. Archivar Park (JaDA) wird zum ersten Anhänger von Sonmi~451, nachdem JaDA im Jahr 1973 von seiner damaligen Nichte Megan noch als ungläubig beschrieben wurde.
  • Das Manuskript des Romans von BrLe, das auf den Tatsachen des Jahres 1973 beruht, wird im Jahr 2012 vom Verleger JiBr gelesen.
  • BeWh ist 1936 fasziniert vom Buch, das JiSt über seine Schiffsreise von 1849 verfasst hat – BeWh war als Schiffsjunge selbst bei dieser Reise anwesend. Das Buch genießt bei JiBr (der Kapitän des Schiffs war) im Jahr 1936 genauso wenig Achtung, wie sein damaliger Passagier und Verfasser des Buches JiSt.
  • ToHa tötet im Jahr 2321 den Kona-Anführer HuGr, welcher 1973 für den Skandal und auch die daraus resultierenden Morde (u. a. an ToHa) verantwortlich zeichnete (wenn er nicht gar vermutlich Auftraggeber für die Morde war).

Das Muttermal

In jeder der Geschichten trägt eine der relevanten Personen ein kometenförmiges Muttermal am Körper. In der Geschichte von 1973 ist dies handlungstragend, da es Sixsmith an Frobisher erinnert und ihm spontan Vertrauen zu der ihm fremden Luisa Rey einflößt.

Geschichte (Jahr) Träger Körperstelle
1849 Adam Ewing Brust
1936 Robert Frobisher Becken rechts hinten
1973 Luisa Rey linke Schulter vorn
2012 Timothy Cavendish linkes Schienbein
2144 Sonmi~451 Hals
2321 Zachry Hinterkopf

„Sinnsprüche“ als Inhaltsträger

Um den Inhalt des Filmes zu beschreiben, genügt es nicht, einfach nur die verschiedenen Zeiten zu betrachten. Es werden im Laufe der „Lebensgeschichten“ Anker in Form von Sinnsprüchen der Protagonisten gesetzt, die übergreifend über die Handlungsstränge wirken. Damit wird noch eine weitere Inhaltsebene transportiert. In allen Geschichten wiederholt sich das Motiv des Konfliktes zur Überwindung der Unterdrückung durch Macht, Gewalt und gesellschaftlicher Konvention.

Beispielzitate:

  • Ganz gleich was Du auch ausrichtest, es wird nie mehr sein als ein einzelner Tropfen in einem unendlichen Ozean! Was ist ein Ozean, wenn nicht eine Vielzahl von Tropfen?
  • Unsere Leben gehören nicht uns! Von der Wiege bis zur Bahre sind wir mit anderen verbunden, in Vergangenheit und Gegenwart und mit jedem Verbrechen und jedem Akt der Güte erschaffen wir unsere Zukunft.
  • Man kann Macht über andere Menschen ausüben, solange man ihnen etwas gibt. Nimmt man einem Menschen aber alles, dann hat man seine Macht über ihn verloren.
  • Freiheit ist das einfältige Mantra unserer Zivilisation. Aber nur die, denen sie genommen wurde, haben eine Ahnung, was sie bedeutet.
  • Mein Onkel war Wissenschaftler, aber trotzdem glaubte er, dass die Liebe real ist! So eine Art Naturphänomen. Er glaubte, die Liebe könne den Tod überdauern.
  • Die Schwachen sind das Fleisch, für die Starken zum Essen.

Unterschiede zum Roman

In der Verfilmung finden sich diverse Unterschiede:

  • Im Buch trifft Ewing am Ende nicht auf seine Frau Tilda; er befindet sich zur Erholung auf Hawaii.
  • Im Buch spielt die Geschichte um Frobisher in Belgien, nicht in Großbritannien. So erschießt sich Frobisher nicht wie im Film in Edinburgh, sondern in Brügge.
  • Frobisher schießt im Buch nicht auf Ayrs.
  • Ayrs’ Tochter Eva fehlt im Film komplett.
  • Im Film und im Buch ist der Showdown um den Bericht zwischen Luisa Rey und Bill Smoke verschieden gestaltet. So stirbt Napier beispielsweise im Film nicht.
  • Im Film kennen sich Napier und Lester Rey aus der Armee und Korea. Im Buch sind beide Polizisten.
  • Im Film kehrt Cavendish nicht nach London zurück, sondern bleibt „im Exil“ in Schottland. Dafür kommt er mit seiner Jugendliebe Ursula zusammen, was im Buch nicht der Fall ist.
  • Im Buch war die gesamte Union, die Widerstandsbewegung um Hae-Joo Chang, eine Erfindung der Eintracht. Dies bleibt im Film ungeklärt, man erfährt einzig, dass die Union besiegt wurde.
  • Im Film ist Zachry um einiges älter. So war es im Buch sein Vater, nicht sein Schwager, der von den Kona getötet wird.
  • Im Buch wird Zachry von den Kona zwischenzeitlich versklavt.
  • Im Film wird Zachrys Nichte gerettet, im Buch gelingen einzig Zachry selbst und Meronym die Flucht.
  • Im Buch verlieben sich Meronym und Zachry – der ja noch ein Jugendlicher ist – nicht, und verlassen auch nicht die Erde.

Besetzung und Synchronisation

Fast alle Hauptdarsteller sind in den unterschiedlichen Segmenten des Films in wechselnden Rollen zu sehen. Dabei stellen die Schauspieler zum Teil Figuren mit extrem unterschiedlichem Charakter, anderer Hautfarbe oder verschiedenen Geschlechts dar. Die deutsche Synchronisation des Films übernahm die Berliner Synchron AG in Berlin.

Darsteller Südpazifik, 1849 Cambridge und Edinburgh, Großbritannien, 1936 San Francisco, 1973 Großbritannien, 2012 Neo-Seoul, Korea, 2144 Big Isle, 106. Winter nach dem Untergang (2321) Synchronsprecher
Tom Hanks Dr. Henry Goose Hotelmanager Isaac Sachs Dermot Hoggins Cavendishs Darsteller Zachry Joachim Tennstedt
Halle Berry Eingeborenenfrau Jocasta Ayrs Luisa Rey Partygast Ovid Meronym Melanie Pukaß
Jim Broadbent Captain Molyneux Vyvyan Ayrs Timothy Cavendish Straßenmusiker Prescient 2 Frank-Otto Schenk
Hugo Weaving Haskell Moore Tadeusz Kesselring Bill Smoke Krankenschwester Noakes Mephi Old Georgie Oliver Stritzel
Jim Sturgess Adam Ewing Armer Hotelgast Megans Vater Highlander Hae-Joo Chang Zachrys Schwager Adam Nicola Devico Mamone
Doona Bae Tilda Ewing Megans Mutter,
Mexikanische Frau
Sonmi~451,
Sonmi~351,
Prostituierte
Zachrys Schwester Giuliana Jakobeit
Ben Whishaw Schiffsjunge Robert Frobisher Plattenverkäufer Georgette Hae-Ju Zheng Stammesmann Tobias Nath
James D’Arcy Junger Rufus Sixsmith Alter Rufus Sixsmith Krankenpfleger James Archivar Park Norman Matt,
Alter Rufus Sixsmith: Wolfgang Condrus
Zhou Xun Hotelmanager Talbot Yoona~939 Rose Natascha Geisler
Keith David Kupaka Joe Napier An-Kor Apis Prescient Tilo Schmitz
David Gyasi Autua Lester Rey Duophysite Daniel Fehlow
Susan Sarandon Madame Horrox Ältere Ursula Yosouf Suleiman Äbtissin Kerstin Sanders-Dornseif
Hugh Grant Reverend Giles Horrox Hotelangestellter Lloyd Hooks Denholme Cavendish Seher Rhee Anführer der Kona Patrick Winczewski
Brody Lee Javier Gomez Jonas Zachrys älterer Neffe

Weitere Mitwirkende in Nebenrollen

Filmmusik

Produktion

Die Wachowskis hielten sich im Frühjahr 2005 während der Dreharbeiten zu James McTeigues V wie Vendetta im Filmstudio Babelsberg auf.[4] Dort wurde Lana Wachowski auf Mitchells Buch aufmerksam, das die Hauptdarstellerin des Films, Natalie Portman, zu dieser Zeit las.[4] Nachdem auch ihr Bruder das Buch gelesen hatte, planten sie die Adaption des Werks als Kinofilm.[4] 2006 kontaktierten sie Tykwer und überzeugten ihn, den Film gemeinsam umzusetzen. Nachdem sie andere Projekte abgeschlossen hatten, trafen sie im Februar 2009 in Costa Rica zusammen, um das Drehbuch für den Film zu schreiben.[4] Dabei schlossen sie auch ein Scheitern des Projekts nicht kategorisch aus.[4] Im August des gleichen Jahres trafen sie David Mitchell im irischen Cork, der seine Zustimmung zur Verfilmung gab.[4]

Die Dreharbeiten fanden vom September bis Dezember 2011 im Studio Babelsberg statt. Vorherige Außenaufnahmen wurden auf Mallorca, in Schottland, in der Sächsischen Schweiz und dem Luftfahrtmuseum Finowfurt durchgeführt.[5] Stefan Arndt produzierte das Projekt, wobei die Produktionsfirma Cloud Atlas Production GmbH in Koproduktion mit X-Filme Creative Pool GmbH für die Umsetzung in Deutschland verantwortlich ist.[6] Auch der größte Teil der VFX Postproduction wurde in Deutschland ausgeführt. Unter anderem von ARRI VFX, Black Mountain VFX Studios, exozet effects, Lola VFX, RISE FX, Scanline und Trixter.

Die Produktionskosten betrugen etwa 100 Millionen Dollar, wobei der Film von dem Deutschen Filmförderfonds, dem Medienboard Berlin-Brandenburg und der Film- und Medienstiftung NRW in Millionenhöhe gefördert wurde. Die Produktion gilt als der zum Zeitpunkt seines Entstehens bei weitem teuerste deutsche Film (bis dahin Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders).

Veröffentlichung und Erfolg

Ein fünfminütiger Trailer sowie eine kurze Einleitung der Regisseure zur Entstehung des Films wurden am 26. Juli 2012 veröffentlicht. Am 6. September 2012 folgte der ca. zweieinhalb Minuten lange Kinotrailer, zwei Tage danach die Filmpremiere auf dem Toronto International Film Festival.

Anders als dies bei Produktionen großer Hollywood-Studios üblich ist, die oft innerhalb weniger Tage in vielen Ländern der Erde starten, waren die weltweiten Kinostarts von Cloud Atlas über einen Zeitraum von etwa einem halben Jahr verteilt. Am 26. Oktober 2012 lief der Film unter anderem in den US-amerikanischen und kanadischen Kinos an. Den Vertrieb hat dort Warner Bros., die sich mit ihrem Anteil an der Finanzierung des Films auch die Vertriebsrechte in Großbritannien, Japan, Australien, Frankreich und Spanien sicherten. Dort folgte der Kinostart erst im Februar bzw. März 2013. Den Weltvertrieb übernahm Focus Features.[3] Auch in dem als wichtig erachteten Markt der Volksrepublik China war der Filmstart erst im Februar 2013. Der dortige Koproduzent Dreams of the Dragon Pictures erstellte nach den Bestimmungen der Zensurbehörde eine um 39 Minuten gekürzte Schnittversion.[7]

In den Vereinigten Staaten und Kanada spielte der Film am Eröffnungswochenende 9,6 Mio. US-Dollar in 2008 Kinos ein und belegte damit Platz zwei der Rangliste. Nach drei Monaten war ein Einspielergebnis von etwa 27 Mio. US-Dollar erreicht.[8] Das Ergebnis in Nordamerika wurde allgemein als Flop bewertet.[9][3]

Aus weltweit über 40 anderen Märkten, in denen Cloud Atlas nach und nach anlief, kamen über 103 Mio. US-Dollar hinzu,[10] darunter aus China mehr als 27 Mio. US-Dollar.[11] Das drittgrößte Einspielergebnis nach USA und China erzielte der Film in Russland mit über 17 Mio. US-Dollar. In Deutschland startete der Film am 15. November 2012 im Vertrieb des X-Verleih und überschritt am Wochenende vor Weihnachten die Zahl von einer Million Besuchern,[12] die Gesamteinnahmen in Deutschland betrugen über 12,6 Mio. US-Dollar.[10]

Insgesamt spielte der Film an den Kinokassen weltweit 130 Mio. US-Dollar ein,[13] womit er im Kino-Verwertungsfenster das geschätzte Produktionsbudget von 100 Mio. EUR und die weiteren Kosten für Vermarktung und Vertrieb[14] nicht ausgleichen konnte.

Am Abend des 6. August 2014 wurde der Film auf Das Erste das erste Mal im frei empfangbaren deutschen Fernsehen gezeigt.

Kritik

Der Film wurde von Kritikern überwiegend positiv aufgenommen. Laut der Filmwebseite Rotten Tomatoes fallen 66 % von 246 untersuchten Filmkritiken positiv aus. Der Kritikerkonsens lautet:

“Its sprawling, ambitious blend of thought-provoking narrative and eye-catching visuals will prove too unwieldy for some, but the sheer size and scope of Cloud Atlas are all but impossible to ignore”

„Die ausgedehnte, ambitionierte Mischung aus gedankenanregender Erzählung und aufregenden Bildern wird manchem zu schwerfällig sein, aber die schiere Größe und Bandbreite von Cloud Atlas sind fast unmöglich zu übersehen.“

Rotten Tomatoes Kritikerkonsens[15]

Der Filmkritiker Alex Billington nannte das Werk den Film des Jahres und vergab 10 von 10 Punkten:

“It’s the movie of the year. A bold, ambitious, grand storytelling accomplishment that I dare say is a true cinematic revelation.”

„Es ist der Film des Jahres. Eine kühne, ehrgeizige, großartige Leistung in der Kunst des Erzählens, von der ich zu behaupten wage, dass sie eine wahrhaft filmische Offenbarung ist.“

Alex Billington[16]

Der Kritiker Calum Marsh vom Slant Magazine nannte Cloud Atlas hingegen einen Film, in dem „nichts funktioniert“:

“Tom Tykwer and Andy and Lana Wachowski wanted to make a movie unlike any other, and they certainly did: Cloud Atlas is a unique and totally unparalleled disaster.”

„Tom Tykwer und Andy und Lana Wachowski wollten einen Film machen, anders als jeder andere, und das haben sie sicherlich erreicht: Cloud Atlas ist eine einzigartige und völlig beispiellose Katastrophe.“

Calum Marsh[17]

Das Lexikon des internationalen Films bewertete den Film als „fabulierfreudiges Kaleidoskop“ und „bildgewaltigen Abenteuerfilm“:

„Die opulente Reise durch Zeit und Raum, Epochen und Moden, Gedankenwelten und Weltansichten verdichtet sich zu einem bildgewaltigen metaphysischen Abenteuerfilm, der von den Höhen und Tiefen der menschlichen Zivilisation, von Gewalt, Macht und Machtmissbrauch erzählt und den freien Willen des Menschen, seine Bereitschaft zu Mut, Freundschaft und Vertrauen feiert. Das intelligent-unterhaltsame Spiel mit Verwandlungen und Masken verbindet geschickt filmische Genres und jongliert mit historischem Seefahrer-Drama, 1970er-Jahre-Thriller, kulturkritischer Farce, Kunstfilm und dystopischer Science-Fiction-Oper.“

Lexikon des Internationalen Films[18]

Für Markus Lippold auf n-tv stellt der Film ein „starkes Stück Kinomagie“ dar:

„‚Cloud Atlas‘ ist ein starkes Stück Kinomagie, das mit bezaubernden Bildern, spannenden Momenten und einer Menge Stars in teils kuriosen Rollen zu überzeugen weiß, auch wenn die komplexe Handlung hier und da etwas mehr Zusammenhang vertragen hätte und manchmal allzu sehr auf Pathos setzt.“

Markus Lippold[19]

Georg Seeßlen von der Zeit verweist auf den Widerspruch zwischen einem wünschenswerten „cineastischen Größenwahn“ und der Umsetzung des Romans als Film:

Cloud Atlas ist zweifellos die Leistungsschau eines Kinos, das nicht mehr in Bildern erzählt, sondern Ideen durch Bilder und Handlung ‚morpht‘. Mal trägt uns eine Welle von einer Geschichte zu anderen, mal übernimmt die Musik die Führung, mal müssen Dialoge Zeit und Raum überspannen. […] Was bei Mitchell freilich eine einsichtig-aufklärerische moralische Haltung ist, das wird in diesem Film zu einer etwas verquasten Mischung aus Esoterik, Sonntagsschule und halb verdauten Philosophiebrocken […] Das Vergnügen am cineastischen Größenwahn bricht sich also an der gedanklichen Unbedarftheit des Drehbuchs (und möglicherweise auch an einem visuellen Konzept, das grandios-synthetische Räumlichkeit hier und da mit Halloween-Kinderfest-Design verbindet).“

Georg Seeßlen[20]

Dietmar Dath von der FAZ geht auf stilistische Vielfältigkeit und die zahlreichen Anspielungen und Zitate innerhalb des Films ein:

„Hilfe vor dem Ertrinken in Bildern und Sounds bietet die Regie […] freundlich an – einerseits in Form von retardierenden Momenten (ein Zwiegespräch im Fahrstuhl, Landschaftsabtastungen) und andererseits mittels Ausbrechern ins Gehetzte (die Schießerei zwischen zwei Profis im Strang von 1973 weckt den Wunsch, den ganzen Thriller zu sehen, aus dem sie zitiert scheint; der Film enthält nicht wenige perfekte Trailer virtueller Werke). […] Wer Filme kennt und liebt, wird an viele denken, während ‚Cloud Atlas‘ sich ereignet, vom Atomdrama Silkwood (1983) bis zum Science-Fiction-Klassiker The Time Machine (1960), und es wird auch direkt auf derlei angespielt, etwa auf Soylent Green (1973) – die Stelle findet sich auch im (zutiefst cinephilen, aber ganz anders als der Film gearbeiteten) Buch …“

Dietmar Dath[21]

Auf den epischen Anspruch und dessen Umsetzung geht Hannah Pilarczyk auf Spiegel Online ein und fragt, ob sich der Aufwand gelohnt hat:

„… ‚Cloud Atlas‘ ist so aufgeblasen in seiner Ambition, so verkrallt in seine Ideen und so pompös im Auftreten, dass das Werk von Tom Tykwer mit Andy und Lana Wachowski eigentlich grandios hätte scheitern müssen. Letztlich macht seine Angreifbarkeit den Film aber so interessant. […] Die Maskenbild- und Kostüm-Exzesse sind in den meisten Momenten peinlich, wenn nicht sogar beleidigend. … Doch so ambivalent die Besetzungspolitik von ‚Cloud Atlas‘ auch ist: Überraschenderweise geht sie erzählerisch auf. Denn je mehr Raum die Masken, Perücken und Prothesen einnehmen, je stärker also die Verschleierung wird, desto offener ist gleichzeitig die Menschlichkeit der Figuren sichtbar. […] Dennoch bleibt die Frage, ob sich der kinematische Kraftaufwand gelohnt hat. [… Letztlich ist man …] froh, dass die Macher ihre selbstgestellte Herausforderung gemeistert haben und dass man ihnen bis zum Ende die Treue gehalten hat. Den Drang, so etwas bald wiederzusehen, verspürt man aber nicht.“

Hannah Pilarczyk[22]

Auszeichnungen

Stefan Arndt wurde beim Bayerischen Filmpreis 2012 mit dem Produzentenpreis ausgezeichnet. Zuvor erhielt er den Deutschen Regiepreis Metropolis als bester Produzent. Die Komponisten Tom Tykwer, Johnny Klimek und Reinhold Heil waren für den Golden Globe 2013 in der Kategorie Beste Filmmusik nominiert.[23] Bei der Oscarverleihung 2013 wurde Cloud Atlas in die Vorauswahl der Kategorie Beste visuelle Effekte aufgenommen, letztendlich aber nicht nominiert.[24] Im selben Jahr folgten neun Nominierungen für den Deutschen Filmpreis, darunter in den Kategorien bester Film und beste Regie.[25] Cloud Atlas wurde aber nur in den technischen Kategorien berücksichtigt und gewann fünf Deutsche Filmpreise (Kamera, Schnitt, Kostümbild, Szenenbild und Maskenbild).

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Cloud Atlas. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Oktober 2012 (PDF; Prüf­nummer: 134 940 K).
  2. Alterskennzeichnung für Cloud Atlas. Jugendmedien­kommission.
  3. a b c Todd Cunningham: Don't Call 'Cloud Atlas' a Box-Office Flop Just Yet. The Wrap. 29. Oktober 2012
  4. a b c d e f Aleksandar Hemon: Beyond the Matrix: The Wachowskis travel to even more mind-bending realms bei NewYorker.com, abgerufen am 10. September 2012
  5. Zu den Dreharbeiten im Potsdamer „Studio Babelsberg“, PNN vom 11. Oktober 2011, abgerufen am 9. September 2012
  6. Webseite X-Filme, abgerufen am 9. September 2012
  7. Chinese Censors Snip 40 Minutes Off ‚Cloud Atlas‘. In: The Hollywood Reporter vom 22. Januar 2013, abgerufen am 27. Januar 2013.
  8. Box Office Mojo – Cloud Atlas abgerufen am 27. Januar 2013
  9. 100-Millionen-Dollar-Film „Cloud Atlas“ floppt in USA. Die Presse vom 29. Oktober 2012
  10. a b Box Office Mojo: Cloud Atlas – Foreign, abgerufen am 22. Juni 2015
  11. EntGroup Box Office, abgerufen am 22. Juni 2015
  12. „Cloud Atlas“ ist Besuchermillionär., Blickpunkt:Film vom 28. Dezember 2012
  13. Cloud Atlas bei boxofficemojo.com, abgerufen am 12. März 2017
  14. Kerstin Kohlenberg: Filmpiraterie: Aufnahme läuft. In: Die Zeit vom 7. Februar 2013
  15. http://www.rottentomatoes.com/m/cloud_atlas_2012/
  16. TIFF 2012: 'Cloud Atlas' is a Cinematic Revelation on a Grand Scale bei firstshowing.net, abgerufen am 10. September 2012
  17. Toronto International Film Festival 2012: Cloud Atlas bei slantmagazine.com, abgerufen am 10. September 2012
  18. Cloud Atlas. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  19. Der Teufel steckt im Detail auf n-tv.de, abgerufen am 10. Dezember 2012
  20. Surück in die Sukunft? auf zeit.de, abgerufen am 10. Dezember 2012
  21. Die tanzenden Scherben der Zeit auf faz.net, abgerufen am 10. Dezember 2012
  22. Puzzeln mit Prothesen auf spiegel.de, abgerufen am 10. Dezember 2012
  23. 2013 Golden Globe Nominations Announcement, abgerufen am 28. Dezember 2012
  24. 10 Contenders Remain in VFX Oscar® Race bei oscars.org, 29. November 2012 (abgerufen am 16. Januar 2013).
  25. Nominierungen für den Deutschen Filmpreis: Tykwers „Cloud Atlas“ ist Favorit (Memento vom 25. März 2013 im Internet Archive) bei tagesschau.de, 22. März 2013 (abgerufen am 23. März 2013).