Balian Buschbaum
Balian Buschbaum (* 14. Juli 1980 in Ulm, Baden-Württemberg) ist die ehemalige deutsche Leichtathletin Yvonne Buschbaum, die seit Ende der 1990er Jahre bis 2007 eine erfolgreiche Stabhochspringerin war (u. a. Europameisterschafts-Dritte und Olympia-Sechste).
Im November 2007 gab Yvonne Buschbaum bekannt, sich trotz ihres weiblichen Körpers als Mann zu fühlen (siehe Transsexualität). Gleichzeitig erklärte sie ihre sportliche Laufbahn für beendet.[1] Ein anschließendes sportliches Comeback bei den Männern schloss sie aus.
Am 24. Januar 2008 trat Balian Buschbaum unter seinem neuen, männlichen Namen in der Fernsehsendung Johannes B. Kerner im Fernsehprogramm ZDF auf [2] und erklärte, eine medizinische Behandlung zur Vermännlichung begonnen zu haben.
Balian Buschbaum lebt in Mainz.
Karriere als Sportlerin
In ihrer Wettkampfzeit war Yvonne Buschbaum ist 1,70 m groß, wog 55 kg und trainierte unter Herbert Czingon. Sie errang mehrfach den Titel der deutschen Jugendmeisterin, bevor sie 1999 erstmals deutsche Meisterin wurde. Am 28. Juni 1999 übersprang sie die damalige deutsche Rekordhöhe von 4,42 Metern. Bereits zuvor hatte sie mit 4,37 Metern einen neuen Junioren-Weltrekord im Stabhochsprung aufgestellt. 2003 wechselte sie vom VfB Stuttgart zum ABC Ludwigshafen und zur Saison 2007 zum rheinhessischen Verein TuS 1897 Saulheim, um sich gezielt auf die WM-Saison mit dem Höhepunkt im japanischen Osaka vorzubereiten. Ihre größten Erfolge waren zwei dritte Plätze bei den Leichtathletik-Europameisterschaften 1998 und 2002 sowie der sechste Platz bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney.
Yvonne Buschbaum galt als verletzungsanfällig: Bis zum Karriereende musste sie vier Operationen an den Füßen über sich ergehen lassen.
Erfolge in der Übersicht
- 1997: Deutsche Jugendmeisterin (B-Jugend)
- 1998: Deutsche Jugendmeisterin, 4. Platz Junioren-Weltmeisterschaft, 3. Platz Europameisterschaft 1998
- 1999: Deutsche Meisterin, Deutsche Juniorenmeisterin, Deutsche Jugendmeisterin, Junioren-Europameisterin, 14. Platz Weltmeisterschaft 1999
- 2000: Deutsche Hallenmeisterin, Deutsche Meisterin, Deutsche Juniorenmeisterin, 2. Platz Europa-Cup Superliga, 6. Platz Olympische Spiele
- 2001: Deutsche Hallenmeisterin, 6. Platz Hallen-Weltmeisterschaft 2001, 7. Weltmeisterschaft 2001
- 2002: 3. Platz Deutsche Hallenmeisterschaft, 2. Platz Hallen-Europameisterschaft, 2. Platz Europa-Cup Superliga, 2. Platz Deutsche Meisterschaft, 3. Platz Europameisterschaft 2002
- 2003: 2. Platz Deutsche Hallenmeisterschaft, Deutsche Meisterin, 6. Platz Weltmeisterschaft 2003
Leistungsentwicklung
Jahr | Stabhochsprung (in Meter) |
---|---|
1996 | 2,55 |
1997 | 4,00 |
1998 | 4,31 |
1999 | 4,42 |
2000 | 4,45 |
2001 | 4,45 |
2002 | 4,64 (Halle: 4,65) |
2003 | 4,70 (Persönliche Bestleistung) |
2004 | 4,21 |
2005 | - |
2006 | 4,62 |
2007 | 4,35 |
Transsexualität
Auf der persönlichen Internetseite erklärte Balian Buschbaum: „Die Jahre der Diskrepanz zwischen Schein und Sein haben ihre Spannungen hinterlassen und körperlich Ausdruck gefunden in Form meiner verletzten Achillessehnen. Eine chronische Verletzung ist immer die logische Konsequenz, dass es der Seele nicht gut ergeht.“[3]
Mit dem Bekenntnis zur Transsexualität kündigte Balian Buschbaum an, sich einer Hormontherapie unterziehen zu wollen.[3] Er begründete die Entscheidung im Wesentlichen mit einem seelischen Ungleichgewicht; seit vielen Jahren befinde er sich gefühlsmäßig im falschen Körper. „Wer mich kennt, erkennt einen klaren Makel. Ich fühle mich als Mann und muss mein Leben im Körper einer Frau leben.“[3]
Weblinks
Quellen
- ↑ Spiegel-Online: „Leichtathletin Buschbaum outet sich als transsexuell“ vom 21. November 2007.
- ↑ RP-Online.de: „Yvonne heißt jetzt Balian Buschbaum“ vom 24. Januar 2008.
- ↑ a b c Yvonne Buschbaum abgerufen am 21. November 2007
Personendaten | |
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NAME | Buschbaum, Balian |
ALTERNATIVNAMEN | Buschbaum, Yvonne |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Leichtathletin |
GEBURTSDATUM | 14. Juli 1980 |
GEBURTSORT | Ulm |