„Attribution“ – Versionsunterschied

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Der aus dem Lateinischen stammende Begriff '''Attribution''' oder (häufiger) '''Attribuierung''' bezeichnet in der [[Psychologie]] sowohl die Zuschreibung von Ursache und Wirkung von Handlungen und Vorgängen als auch die daraus resultierenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten von Menschen.
Der aus dem Lateinischen stammende Begriff '''Attribution''' oder (häufiger) '''Attribuierung''' bezeichnet in der [[Psychologie]] sowohl die Zuschreibung von Ursache und Wirkung von Handlungen und Vorgängen als auch die daraus resultierenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten von Menschen.


Geprägt wurde der Begriff durch [[Fritz Heider]], der sich bei dessen Konzeption hauptsächlich auf philosophische und [[Gestaltpsychologie|gestaltpsychologische]] Gedankengänge stützte. Er generierte das Menschenbild des „naiven Wissenschaftlers“, der seine Umwelt begreifen und kontrollieren möchte. Aus diesem Grund bildet jeder Mensch [[Subjektivität|subjektive]] oder „naive“ Erklärungen für beobachtete Effekte in seiner Umwelt, welche sich auf zwei Dimensionen abbilden lassen, der Lokations- und der Stabilitätsdimension. Auf der Lokationsdimension sind interne (personenspezifische) und externe (umweltspezifische) Effekte zu finden. Auf der Stabilitätsdimension hingegen wird beschrieben, ob die Effekte stabil oder variabel sind. Anstrengung oder [[Motivation]] beispielsweise wird als intern und variabel erklärt, während Fähigkeiten oder Macht als intern und stabil erklärt werden. Die Grenzen dieses Menschenbildes zeigen sich deutlich an Phänomenen wie dem [[Attributionsfehler]] (''Actor-Observer-Bias'') oder der [[Selbstwert]]</span>dienlichkeit von Attributionen.
Geprägt wurde der Begriff durch [[Fritz Heider]], der sich bei seiner [[Attributionstheorien]] hauptsächlich auf philosophische und [[Gestaltpsychologie|gestaltpsychologische]] Gedankengänge stützte. Er generierte das Menschenbild des „naiven Wissenschaftlers“, der seine Umwelt begreifen und kontrollieren möchte. Aus diesem Grund bildet jeder Mensch [[Subjektivität|subjektive]] oder „naive“ Erklärungen für beobachtete Effekte in seiner Umwelt, welche sich auf zwei Dimensionen abbilden lassen, der Lokations- und der Stabilitätsdimension. Auf der Lokationsdimension sind interne (personenspezifische) und externe (umweltspezifische) Effekte zu finden. Auf der Stabilitätsdimension hingegen wird beschrieben, ob die Effekte stabil oder variabel sind. Anstrengung oder [[Motivation]] beispielsweise wird als intern und variabel erklärt, während Fähigkeiten oder Macht als intern und stabil erklärt werden. Die Grenzen dieses Menschenbildes zeigen sich deutlich an Phänomenen wie dem [[Attributionsfehler]] (''Actor-Observer-Bias'') oder der [[Selbstwert]]</span>dienlichkeit von Attributionen.


Ein Spezialfall der Attribution ist die [[Kausalattribuierung]].
Ein Spezialfall der Attribution ist die [[Kausalattribuierung]].

Version vom 24. Juli 2014, 08:35 Uhr

Der aus dem Lateinischen stammende Begriff Attribution oder (häufiger) Attribuierung bezeichnet in der Psychologie sowohl die Zuschreibung von Ursache und Wirkung von Handlungen und Vorgängen als auch die daraus resultierenden Konsequenzen für das Erleben und Verhalten von Menschen.

Geprägt wurde der Begriff durch Fritz Heider, der sich bei seiner Attributionstheorien hauptsächlich auf philosophische und gestaltpsychologische Gedankengänge stützte. Er generierte das Menschenbild des „naiven Wissenschaftlers“, der seine Umwelt begreifen und kontrollieren möchte. Aus diesem Grund bildet jeder Mensch subjektive oder „naive“ Erklärungen für beobachtete Effekte in seiner Umwelt, welche sich auf zwei Dimensionen abbilden lassen, der Lokations- und der Stabilitätsdimension. Auf der Lokationsdimension sind interne (personenspezifische) und externe (umweltspezifische) Effekte zu finden. Auf der Stabilitätsdimension hingegen wird beschrieben, ob die Effekte stabil oder variabel sind. Anstrengung oder Motivation beispielsweise wird als intern und variabel erklärt, während Fähigkeiten oder Macht als intern und stabil erklärt werden. Die Grenzen dieses Menschenbildes zeigen sich deutlich an Phänomenen wie dem Attributionsfehler (Actor-Observer-Bias) oder der Selbstwertdienlichkeit von Attributionen.

Ein Spezialfall der Attribution ist die Kausalattribuierung.

Siehe auch

Literatur

  • U. Rudolph: Motivationspsychologie. Beltz-Verlag, Weinheim 2003, Kapitel 7 und 8.