Alexander Bogs

Alexander Bogs (* 4. Juni 1896 in Berlin; † 21. März 1989 in Quillota, Chile) war ein deutscher Staatsbeamter und Diplomat.

Leben und Wirken

Nach dem Schulbesuch, den er 1912 mit der Mittleren Reife abschloss, ging Bogs zunächst einer kaufmännischen Tätigkeit nach. Ab 1914 nahm er als Infanterist am Ersten Weltkrieg teil, in dem er 1917 schließlich in französische Kriegsgefangenschaft geriet.

Bald nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft gehörte Bogs vom 11. Januar bis 15. Juli 1919 dem Freikorps Lüttwitz an, mit dem er sich an der Bekämpfung der nach dem Krieg ausgebrochenen Revolution im Deutschen Reich beteiligte. In den folgenden Jahren verdiente er seinen Lebensunterhalt als Fremdsprachenkorrespondent und Prokurist der Klavierfabrik Bogs & Voigt. Die letztere Tätigkeit brachte ihm in späteren Jahren in der skandinavischen Presse den Spitznamen Pianoagent ein.

Am 1. März 1930 trat Bogs, der zuvor der DNVP angehört hatte, in die NSDAP (Mitgliedsnr. 207.624) ein. Für die Partei übernahm er in den Jahren vor der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ die Stellung eines Vertreters für die skandinavische Presse.

Am 1. Februar 1933 trat Bogs als Protegé Hermann Görings in die Presseabteilung der Reichsregierung ein, die ressortmäßig im Auswärtigen Amt angesiedelt war und in der er als Pressereferent für nordische Angelegenheiten im Referat IV die skandinavischen Länder bearbeitete. 1935 wurde er als Pressebeirat an die deutsche Gestandtschaft in Oslo versetzt. Im Anschluss an Verwendungen im Lateinamerika-Referat des Auswärtige Amtes und am Generalkonsulat Valparaíso. Von November 1938 bis Oktober 1939 amtierte Bogs als Generalkonsul in Malmö.

Bogs gehörte seit dem 4. April 1934 der SS (Mitgliedsnr. 180.139) an, in der er im September 1939 wegen seiner „in langen Jahren bewiesenen Einsatz für den SD und die SS“ zum Sturmbannführer befördert wurde.

In den folgenden Jahren war Bogs am Generalkonsulat in Mailand und an der Gesandtschaft in Sofia tätig, bevor er ins Zensurreferat der Abteilung I (Personal und Verwaltung) des Auswärtigen Amtes versetzt wurde. Im Oktober 1944 wurde er schließlich zum Arbeitsdienst in der Rüstungsindustrie verpflichtet. Am 25. November 1944 wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

1948 wanderte Bogs in die Vereinigten Staaten aus.

Literatur

  • Biographisches Handbuch des Auswärtigen Dienstes, Bd. 1, Paderon 2000, S. 207f.
  • Daniel B. Roth: Hitlers Brückenkopf in Schweden: Die deutsche Gesandtschaft in Stockholm, LIT-Verlag, Berlin 2009, ISBN 978-3-643-10346-8.