„Adelsbrief“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Reichsgrafenstands-Diplom Schenk von Stauffenberg 1785.jpg|mini|hochkant=1.1|Erhebung des Freiherrn Anton Schenk von Stauffenberg in den Reichsgrafenstand durch Kaiser Leopold II., 1785]]
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Version vom 10. August 2020, 18:49 Uhr

Königlich niederländischer Adelsbrief 1830 für den Staatsrat Pieter Jacob de Bye (1766–1836)
Erhebung des Freiherrn Anton Schenk von Stauffenberg in den Reichsgrafenstand durch Kaiser Leopold II., 1785

Der Adelsbrief (Adelsdiplom) ist die Urkunde, die einem Neugeadelten zum Beweis seiner Standeserhöhung (Nobilitierung) übergeben wurde. Man spricht daher auch vom Briefadel.

Geschichte

Die ersten Adelsbriefe erteilte Kaiser Karl IV. Der älteste bis jetzt bekannte Adelsbrief wurde einem Geistlichen, dem Scholaster an der St. Stephanskirche zu Mainz, Wicker Frosch, am 30. September 1360 verliehen.

Im Laufe der Zeit erhielten neben dem Kaiser auch einige der Territorialfürsten das Recht zur Nobilitierung wie die Erzherzöge von Österreich (ab 1453 nach rechtlicher Anerkennung des gefälschten Privilegium Maius), die Kurfürsten von Bayern, der Pfalz und Sachsen als Reichsvikare in Zeiten des Interregnums, der Erzbischof von Salzburg und zuletzt die Könige in Preußen (ab 1702), dessen Gebiete in weiten Teilen dem Heiligen Römischen Reich nicht angehörten.

Seit 1806 konnten die Fürsten der deutschen Rheinbundstaaten und nach 1815 alle deutschen Bundesfürsten Standeserhebungen vornehmen. Dies galt auch nach der Entstehung des Deutschen Kaiserreiches am 18. Januar 1871, der Kaiser konnte Adelstitel nur als König von Preußen verleihen. Adelsbriefe wurden und werden auch heute noch in weiteren europäischen Monarchien verliehen.

Seit der Abschaffung der Monarchie in Deutschland und Österreich werden hier keine Adelsbriefe mehr ausgestellt. Die letzte in Deutschland erfolgte Nobilitierung nahm Fürst Leopold IV. von Lippe am 12. November 1918, dem Tag seiner Abdankung infolge der Novemberrevolution, vor, als er Kurt von Kleefeld, den Generalbevollmächtigten des deutschen Industriellen Christian Kraft zu Hohenlohe-Öhringen auf dessen Bitte hin in den Adelsstand erhob.[1]

Form

Die Adelsdiplome im deutschsprachigen Raum wurden häufig in Fraktur auf Pergament geschrieben, vom Souverän eigenhändig unterzeichnet, und es wurde ihnen in alter Weise das in einer Metallkapsel verwahrte Siegel angehängt. Das im 19. Jahrhundert in den verschiedenen landesfürstlichen Kanzleien des Deutschen Reichs und Österreichs gebräuchliche Formular der Adelsbriefe war im Wesentlichen dasselbe, welches schon unter den Kaisern Sigismund und Friedrich III. in Gebrauch war.

Commons: Wappen- und Adelsbriefe – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christian Bommarius: Als letzter Deutscher wurde Kurt Kleefeld im November 1918 nobilitiert. Ihm gelang der Aufstieg in den Adel in dem Augenblick, als der Adel unterging. Eine melancholische Betrachtung: Und dann kam keiner mehr. Berliner Zeitung, 5 Februar 2011, abgerufen am 21. Februar 2020