„ÖBB 4023/4024/4124“ – Versionsunterschied

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| Baureihe = ÖBB 4023/4024/4124
| Baureihe = ÖBB 4023/4024/4124
| Nummerierung =
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| Anzahl = Reihe '''4023''':<br />11, noch 10 im Fahrgastbetrieb<br />Reihe '''4024''': 140<br />Reihe '''4124''': 37
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| Abbildung = Bombardier Talent im Ennstal.jpg
| Abbildung = ÖBB 4024 039 in Graz Hauptbahnhof.jpg
| Name = Ein Zug der Reihe 4024 im Ennstal
| Name = 4024 039 im Bahnhof Graz Hbf
| Hersteller = Mechanischer Teil:<br />[[Bombardier Transportation]]<br /><br />Elektrische Ausrüstung:<br />[[ELIN]]
| Hersteller = Mechanischer Teil:<br />[[Bombardier Transportation]] <br /> Elektrische Ausrüstung: <br /> [[ELIN]]
| Plattform = [[Bombardier Talent|Talent]]
| Plattform = [[Bombardier Talent|Talent]]
| Baujahre = 2004–2008
| Baujahre = 2004–2008
| Ausmusterung =
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| Bauart = [[Niederflurtechnik|Niederflur-Bauweise]]
| Bauart = [[Niederflurtechnik|Niederflur-Bauweise]]
| Gattung = BDET
| Gattung = BDET
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80 kN <br />
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Pneumatische Bremse: <br />
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(jeweils mit ''Power-Drive'')
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| LängeÜberPuffer =
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| Länge = Reihe '''4023''':<br />52 120 mm<br />
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| Breite = 2&#8239;925&#8239;mm
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| Bremsverzögerung = 1,0 m/s² <br /> (bei Einsatz der Mg-Bremse)
| Bremsverzögerung = 1,0 m/s² <br /> (bei Einsatz der Mg-Bremse)
| Anmerkung = Die Gelenke stützen sich auf [[Jakobs-Drehgestell]]en ab
| Anmerkung = Die Gelenke stützen sich auf [[Jakobs-Drehgestell]]en ab
| Stromsystem = Reihe '''4023''':<br />15 kV, 16,7 Hz [[Wechselspannung|~]]<br />Reihe '''4024''':<br />15 kV, 16,7 Hz [[Wechselspannung|~]]<br />Reihe '''4124''':<br />15 kV, 16,7 Hz [[Wechselspannung|~]]<br />25 kV, 50 Hz [[Wechselspannung|~]]
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| Stromübertragung = [[Oberleitung]]
| Stromübertragung = [[Oberleitung]]
| Stundenleistung = ''Eco-Drive'': 1440 kW <br />
| Stundenleistung = ''Eco-Drive'': 1440 kW <br />
''Wrap-Drive'': 1520 kW <br />
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''Power-Drive'': 1750 kW
''Power-Drive'': 1750 kW
| Dauerleistung =
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| Fahrstufenschalter =
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| Fußbodenhöhe = 590&#8239;mm (Einstiegshöhe)
| Fußbodenhöhe = 590&#8239;mm (Einstiegshöhe)
| Niederfluranteil = zwischen den Drehgestellen
| Niederfluranteil = zwischen den Drehgestellen
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== Geschichte ==
== Geschichte ==
Nach einer gewonnenen Ausschreibung beauftragten die ÖBB bei Bombardier Transportation Systems die Reihe 4024 in einer elektrischen Ausführung. Für den elektrischen Teil sowie die Leittechnik holte man sich [[ELIN]] als Konsortialpartner. Gefertigt wurden die Züge in dem von Bombardier übernommenen ehemaligen Stammwerk von [[Waggonfabrik Talbot|Talbot]] in Achen, wo auch die noch von [[Waggonfabrik Talbot|Talbot]] entwickelten Dieselversionen gebaut wurden. Dieses Werk wurde am 1. Juli 2013 wieder von Bombardier abgestoßen.
Nach einer gewonnenen Ausschreibung bestellten die ÖBB bei Bombardier Transportation Systems Triebzüge des Typs Talent 1, die vorher nur mit Dieselantrieben geliefert wurden, in einer elektrischen Ausführung. Für den elektrischen Teil sowie die Leittechnik holte man sich [[ELIN]] als Konsortialpartner. Gefertigt wurden die Einheiten im von Bombardier übernommenen ehemaligen Stammwerk der [[Waggonfabrik Talbot]] in Aachen, wo auch die Dieselversionen gebaut wurden. Dieses Werk wurde am 1. Juli 2013 wieder von Bombardier abgestoßen.


== Nummerierungssystem ==
== Nummerierungssystem ==
'''UIC-Kennzeichnung der Triebfahrzeuge'''
'''UIC-Kennzeichnung der Triebfahrzeuge'''


Die österreichischen TALENT-Triebwagen tragen das Gattungszeichen BDET, sie erhielten anfangs [[UIC-Kennzeichnung der Triebfahrzeuge|Betriebsnummern]] 93 81 4023 xxx-x, 93 81 4024 xxx-x bzw. 93 81 4124 xxx-x, wobei xxx für die Ordnungsnummer und x die Selbstkontrollziffer stehen. Damit sind folgende Informationen codiert: elektrische Schnellbahntriebwagen für den innerstädtischen und Umlandverkehr mit Plätzen der zweiten [[Wagenklasse|Klasse]] sowie Gepäck- bzw. Mehrzweckabteil, registriert in Österreich. Die Fahrzeuge zählten zu den ersten in Österreich, an denen die vollständige UIC-Nummer angeschrieben wurde. Mit der Umlackierung in das Cityjet-Design wurden die Betriebsnummern an die aktuellen UIC-Normen angepasst und das Austauschverfahren in 94 (Triebzug mit weniger als 190 km/h Höchstgeschwindigkeit) geändert.
Die österreichischen TALENT-Triebwagen tragen das Gattungszeichen BDET, sie erhielten anfangs [[UIC-Kennzeichnung der Triebfahrzeuge|Betriebsnummern]] 93 81 4023 xxx-x, 93 81 4024 xxx-x bzw. 93 81 4124 xxx-x, wobei xxx für die Ordnungsnummer und x die Selbstkontrollziffer stehen. Damit sind folgende Informationen codiert: elektrische Schnellbahntriebwagen für den innerstädtischen und Umlandverkehr mit Plätzen der zweiten [[Wagenklasse|Klasse]] sowie Gepäck- bzw. Mehrzweckabteil, registriert in Österreich. Die Einheiten zählten zu den ersten Triebfahrzeugen in Österreich, an denen die vollständigen, zwölfstelligen UIC-Nummern angeschrieben wurden. Mit der Umlackierung in das Cityjet-Design wurden die Betriebsnummern an die aktuellen UIC-Normen (nun ist die zweite Stelle das Austauschverfahrens für Triebfahrzeuge codiert und nicht mehr frei wählbar) angepasst und das Austauschverfahren in 94 (Triebzug mit weniger als 190 km/h Höchstgeschwindigkeit) geändert.

== Details ==
[[Datei:A-ÖBB 94 81 4023 011-1 Semmering.jpg|links|mini|Triebzug 4023 011 im Cityjet-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]] im Bahnhof Semmering]]

'''Reihe 4023'''


== Übersicht ==
<div class="tright" style="clear:none;">
[[Datei:A-ÖBB 94 81 4023 011-1 Semmering.jpg|mini|Triebzug 4023 011 im Cityjet-Design im Bahnhof Semmering]]
[[Datei:ÖBB 4024-006, Trattenbach, 23.09.2016.jpg|mini|4024 006 auf einer Brücke über dem Trattenbach]]
[[Datei:4124 013 Cityjet Goe.jpg|mini|4124 012 im Cityjet-Design mit einem weiteren 4124 im alten Design bei Götzendorf]]
</div>
=== Reihe 4023 ===
Als Reihe 4023 bezeichnen die ÖBB die dreiteilige Version der TALENT-Triebwagen. Diese kürzere Variante wird auf der S-Bahn Salzburg zwischen Freilassing und Golling-Abtenau eingesetzt. An Werktagen verkehren die Züge auch in Doppeltraktion. Sie werden außerdem als R-, SB- und REX-Züge nach Tirol und Oberösterreich eingesetzt.
Als Reihe 4023 bezeichnen die ÖBB die dreiteilige Version der TALENT-Triebwagen. Diese kürzere Variante wird auf der S-Bahn Salzburg zwischen Freilassing und Golling-Abtenau eingesetzt. An Werktagen verkehren die Züge auch in Doppeltraktion. Sie werden außerdem als R-, SB- und REX-Züge nach Tirol und Oberösterreich eingesetzt.


Auch bei der S-Bahn Kärnten waren Einheiten dieser Reihe im regulären Betrieb. Mit Fahrplanwechsel 2021 wurden alle Fahrzeuge im Bundesland Salzburg stationiert. Durch die geringere Sitzplatzanzahl der Fahrzeuge kommt es bei der S-Bahn Salzburg regelmäßig zu Kapazitätsengpässen.
Auch bei der S-Bahn Kärnten waren Einheiten dieser Reihe im regulären Betrieb. Mit Fahrplanwechsel 2021 wurden alle Fahrzeuge im Bundesland Salzburg stationiert. Durch die geringere Sitzplatzanzahl der Fahrzeuge kommt es bei der S-Bahn Salzburg regelmäßig zu Kapazitätsengpässen.


4023 011 war jahrelang in [[Graz]] stationiert und kam von dort aus vorrangig auf der [[Semmeringbahn]] zum Einsatz. Auch er wurde gemeinsam mit den Kärntner Fahrzeugen 2021 nach Salzburg gebracht.
Der 4023 011 war jahrelang in [[Graz]] stationiert und kam von dort aus vorrangig auf der [[Semmeringbahn]] zum Einsatz. Auch er wurde gemeinsam mit den Kärntner Fahrzeugen 2021 nach Salzburg gebracht.

'''Reihe 4024'''

[[Datei:ÖBB 4024-006, Trattenbach, 23.09.2016.jpg|links|mini|4024 006 auf einer Brücke über dem Trattenbach]]


=== Reihe 4024 ===
Die klassischen Vierteiler tragen die Stammnummer 4024. Sie bilden mit 140 gebauten Einheiten das Rückgrat der TALENT-Triebwagenflotte. Sie sind in allen Gebieten mit größerem Nahverkehrsaufkommen ([[S-Bahnen in Österreich|alle S-Bahn-Systeme]] und manche [[Regionalzug|Regionalverbindungen]]) im Einsatz.
Die klassischen Vierteiler tragen die Stammnummer 4024. Sie bilden mit 140 gebauten Einheiten das Rückgrat der TALENT-Triebwagenflotte. Sie sind in allen Gebieten mit größerem Nahverkehrsaufkommen ([[S-Bahnen in Österreich|alle S-Bahn-Systeme]] und manche [[Regionalzug|Regionalverbindungen]]) im Einsatz.


'''Reihe 4124'''
=== Reihe 4124 ===
Die Einheiten der Reihe 4124, ex 4824 sind elektrische Zweisystemtriebzüge für den Verkehr in 15-kV- sowie 25-kV-Netzen. Von dieser Variante wurden 37 Stück beschafft. Die 25-kV-Einrichtung wird beim Einsatz von [[Wien]] in Richtung [[Ungarn]] über die Strecken der [[Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn]] sowie anderer Bahngesellschaften genutzt. Weitere zehn Einheiten beschafften die ungarischen Staatsbahnen [[Magyar Államvasutak|MÁV]]. Sie erhielten anfangs die Reihenbezeichnung 5342 und nach einer weiteren Änderung des Nummernplanes '''425'''. Diese Fahrzeuge, sind obwohl teilweise direkt aus der Beschaffung der 4124 an die ÖBB stammend, nicht mit diesen kuppelbar und sind anstelle der [[Mirel]]-Fahrzeuggeräte mit Einrichtungen der ungarischen Zugbeeinflussung [[EVM (Zugbeeinflussung)|EVM 120]] ausgerüstet.

[[Datei:4124 013 Cityjet Goe.jpg|links|mini| 4124 012 im Cityjet-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]] mit einem weiteren 4124 im alten Design bei Götzendorf]]

Die Einheiten der Reihe 4124, ex 4824 sind elektrische Zweisystemtriebzüge für den Verkehr in 15-kV- sowie 25-kV-Netzen. Von dieser Variante wurden 37 Stück beschafft. Die 25-kV-Einrichtung wird beim Einsatz von [[Wien]] in Richtung [[Ungarn]] über die Strecken der [[Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn]] sowie anderer Bahngesellschaften genutzt. Weitere zehn Einheiten beschafften die ungarischen Staatsbahnen [[Magyar Államvasutak|MÁV]]. Sie erhielten anfangs die Reihenbezeichnung 5342 und nach einer weiteren Änderung des Nummernplanes '''425'''. Diese Fahrzeuge, sind obwohl teilweise direkt aus der Lieferung der 4124 an die ÖBB stammend, nicht mit diesen kuppelbar und verfügen anstelle der [[Mirel]], die ungarische Zugbeeinflussung [[EVM (Zugbeeinflussung)|EVM 120]].
{{Absatz|links}}


=== Innenraum und Farbgebung ===
Der Fahrgastraum ist großteils mit Vierersitzgruppen ausgestattet. Auch ein Abteil für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle ist vorhanden.
Der Fahrgastraum ist großteils mit Vierersitzgruppen ausgestattet. Auch ein Abteil für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle ist vorhanden.


Seit Ende 2017 ist die Umlackierung in das ÖBB-Cityjet-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]] sowie die Aufwertung des Innenraums im Gang, diese sollte bis 2022 abgeschlossen sein. Jedoch sind im Jahr 2024 auch noch Züge im alten Design unterwegs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heute.at/s/obb-prasentiert-neuen-look-modern-und-bequem-54691888 |titel=ÖBB präsentieren neuen Look: Modern und bequem |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]] |datum=2017-11-17 |abruf=2020-04-01}}</ref> Steckdosen sind nicht vorhanden:<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/unsereoebb/status/1198250975624122369 |titel=https://twitter.com/unsereoebb/status/1198250975624122369 |sprache=de |abruf=2021-10-18}}</ref>
Seit Ende 2017 ist die Umlackierung in das [[ÖBB Cityjet|Cityjet-Design]] sowie die Aufwertung des Innenraums im Gang, diese sollte bis 2022 abgeschlossen sein. Jedoch sind im Jahr 2024 auch noch Züge im alten Design unterwegs.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.heute.at/s/obb-prasentiert-neuen-look-modern-und-bequem-54691888 |titel=ÖBB präsentieren neuen Look: Modern und bequem |werk=[[Heute (österreichische Zeitung)|Heute]] |datum=2017-11-17 |abruf=2020-04-01}}</ref> Steckdosen sind nicht vorhanden:<ref>{{Internetquelle |url=https://twitter.com/unsereoebb/status/1198250975624122369 |titel=https://twitter.com/unsereoebb/status/1198250975624122369 |sprache=de |abruf=2021-10-18}}</ref>


Neben dem ÖBB-Cityjet-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]] gibt es auch bundeslandspezifische Lackierungen sowie Triebwagen mit [[Ganzreklame]] (z. B. für [[Mastercard]] oder Kombitickets).
Neben dem Cityjet-Design gibt es auch bundeslandspezifische Lackierungen sowie Triebwagen mit [[Ganzreklame]] (z. B. Kombitickets).


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Talent ÖBB Innen 1.jpg|Fahrgastraum mit ursprünglichen Sitzbezügen
Talent ÖBB Innen 1.jpg|Fahrgastraum mit ursprünglichen Sitzbezügen
Talent ÖBB Innen Mehrzweckabteil.jpg|Mehrzweckabteil für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer
Talent ÖBB Innen Mehrzweckabteil.jpg|Mehrzweckabteil für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstuhlfahrer
94 81 4023 011-1 Komfortzone.jpg|Komfortzone im Cityjet-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]]
94 81 4023 011-1 Komfortzone.jpg|Komfortzone im [[ÖBB Cityjet|Cityjet]]-Nahverkehrs-[[Corporate Identity|Corporate-Design]]
S-Bahn Sitzbank.jpeg|Sitzbank im Cityjet-Design
S-Bahn Sitzbank.jpeg|Sitzbank im Cityjet-Design
ÖBB 4024 016 S-Bahn Oberösterreich.jpg|4024 016 im Design der [[S-Bahn Oberösterreich]]
ÖBB 4024 016 S-Bahn Oberösterreich.jpg|4024 016 im Design der [[S-Bahn Oberösterreich]]
ÖBB 4024 085 Mastercard 03.jpg|4024 085 mit [[Ganzreklame]]
ÖBB 4024 085 Mastercard 03.jpg|4024 085 mit [[Ganzreklame]]
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== Technik ==
[[Datei:Cockpit of an ÖBB 4024 at Mödling, Austria.jpg|mini|Führerstand eines 4024]]
Der mechanische Teil entspricht der von Talbot und Bombardier zuvor gefertigten Dieselversion. Zur Unterscheidung der einzelnen Glieder des Triebwagens werden diese intern in „Triebwagen“ 4023/4024/4124 (Endwagen mit Stromabnehmer), „Zwischenwagen“ 7023/7024/7124/7227/7324 und „Steuerwagen“ 6023/6024/6124 (Endwagen ohne Stromabnehmer) eingeteilt. Diese Nummern sind innen in den jeweiligen Einstiegsbereichen und außen am Wagenübergang angeschrieben. Die Führerstände, die sich deutlich von der Dieselversion unterscheiden, sind eine eigene Entwicklung für die ÖBB und wurden fertig montiert in die an den Fahrzeugkasten geklebten Kopfstücke aus GFK eingebaut.

Die Bremsanlage stammt von der Firma [[WABCO|Sab-Wabco]] und ist eine rechnergestützte direkt gesteuerte elektropneumatische Bremse mit pneumatischer Rückfallebene. In der Regel erfolgt die Bremssteuerung über den Fahr-Brems-Hebel und die Fahrzeugleittechnik, diese greift vorrangig auf die elektrodynamische Rückspeisebremse der Triebdrehgestelle zurück. Ist dies nicht möglich oder kommt es zu einem Ausfall der Leittechnik, kann über ein zeitgesteuertes Führerbremsventil die mehrlösige indirekte Bremse bedient werden. Die Drucklufterzeugung erfolgt von zwei ölfreien Kolbenkompressoren. Zur Speicherung der Druckluft sind insgesamt sieben Luftbehälter über den gesamten Zug verteilt. Besonderheit bei diesen Garnituren ist, dass die Bremssteuerung für jedes Drehgestell selektiv durch ein eigenes Steuergerät (EPAC) erfolgt, welches das Zusammenwirken aller Bremsen auf dieses Drehgestell regelt.

Die gesamte Leittechnik sowie die elektrische Ausrüstung wurde von der österreichischen ELIN-EBG Traction zugeliefert. Die Leittechnik, bestehend aus den Fahrzeugleitgeräten (FLG) und Antriebsleitgeräten (ALG) sowie den Führerstandsdisplays, wurde aus der Reihe [[ÖBB 1014/1114|1014]] weiterentwickelt. Die einzelnen Rechner kommunizieren ausschließlich über [[Bus (Datenverarbeitung)|Bussysteme]]. Zusätzlich zum Fahrzeugbus (MVB) gibt es noch getrennte Systeme für Bremsen (SW-Bus), Klimasteuerung (CAN-Bus), und Fahrgastinformation (IBIS-Zugbus). Die Vielfachsteuerung erfolgt über Zugbus nach ÖBB-Fernsteuerkonzept und ermöglicht die Steuerung von bis zu drei Triebwagen von einem Führerstand aus.<ref>{{Internetquelle |url=https://silo.tips/download/bb-fernsteuerkonzept-i-erste-schritte |format=PDF |titel=ÖBB-Fernsteuerkonzept. I. Erste Schritte - Free Download PDF |sprache=en |abruf=2024-02-07}}</ref> Im Fahrbetrieb stehen dem Triebfahrzeugführer drei Fahrmodi zur Verfügung: ''Eco-Drive'', ''Wrap-Drive'' und ''Power-Drive''. Je nachdem, welchen man wählt, steht eine größere Leistung, im Power-Drive aber dafür auch nur eine reduzierte E-Bremskraft zur Verfügung. Grundsätzlich wird mit ECO-Drive gefahren, der Triebfahrzeugführer kann aber über das Display im Stillstand den Modus wechseln.

Die elektrische Ausrüstung für Antriebssteuerung und Bordnetzversorgung befindet sich in den Endwägen. Am Dach des „Triebwagen“ befindet sich das ''HV-Modul'' mit dem Stromabnehmer Bauart VI-U (wie Bauart VI nur mit Luftbalgantrieb), der Vakuum-Hauptschalter, Primärspannungs- und Stromwandler und die Überspannungsableiter. An der Unterseite des Moduls befindet sich der Hilfskompressor mit zugehörigem Luftbehälter sowie der Erdungsschalter. Unterhalb des Hochflurbereiches am „Steuerwagen“ befindet sich das ''BNV-Pack'' mit den Hilfsbetriebeumrichtern, dem Batterieladegerät und den Kompressoren mit Lufttrocknungsanlage. Das ''Power-Pack'' befindet sich unterflur am „Triebwagen“, es besteht aus dem Transformator, den Stromrichtern in [[IGBT]]-Technologie und der dafür notwendigen Kühlanlage. Bei der Zweisystemversion befinden sich in Sitzkisten am 4124 die Systemwähler, die Umschaltung der Trafowicklungen für 15 kV und 25 kV erfolgt sekundärseitig. Die Stromrichter besitzen einen AZS (Aktiver Zwischenkreis-Schutz), der über einen „Bremswiderstand“ Spannungsspitzen, die beim elektrischen Bremsen entstehen, abdämpft, so die negative Netzauswirkung der [[Nutzbremse]] reduzieren und die Lebenszeit der Leistungselektronik verlängern soll.

Am Dach der Fahrzeuge befinden sich die Klimageräte für den Fahrgastraum und Führerstand, der AZS-Widerstand (nur „Triebwagen“) und die Fahrmotorlüfter. Jeder der vier Drehstromfahrmotoren wird von einem eigenen Lüfter gekühlt und treibt über einen Integrierten Gesamtantrieb (IGA) die jeweilige Treibachse an.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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<references />
<references />


{{SORTIERUNG:OBB 4230}}
[[Kategorie:Triebfahrzeug (Österreichische Bundesbahnen)|4023/4024/4124]]
[[Kategorie:Triebfahrzeug (Österreichische Bundesbahnen)|4230]]
[[Kategorie:Elektrotriebwagen für Wechselstrom 15 kV 16,7 Hz]]
[[Kategorie:Elektrotriebwagen für Wechselstrom 15 kV 16,7 Hz]]
[[Kategorie:Elektrotriebwagen für Wechselstrom 25 kV 50 Hz]]
[[Kategorie:Elektrotriebwagen für Wechselstrom 25 kV 50 Hz]]

Aktuelle Version vom 3. Juni 2024, 20:02 Uhr

ÖBB 4023/4024/4124
4024 039 im Bahnhof Graz Hbf
4024 039 im Bahnhof Graz Hbf
4024 039 im Bahnhof Graz Hbf
Anzahl: Reihe 4023:
11, noch 10 in Betrieb
Reihe 4024: 140
Reihe 4124: 37
Hersteller: Mechanischer Teil:
Bombardier Transportation
Elektrische Ausrüstung:
ELIN
Plattform: Talent
Baujahr(e): 2004–2008
Achsformel: Reihe 4023:
Bo’2’2’Bo’
Reihe 4024 und 4124:
Bo’2’2’2’Bo’
Bauart: Niederflur-Bauweise
Gattung: BDET
Spurweite: 1435 mm
Länge: Reihe 4023:
52 120 mm

Reihe 4024 und 4124:
66 870 mm

Breite: 2 925 mm
Leermasse: Reihe 4023: 96,5 t
Reihe 4024: 116,0 t
Reihe 4124: 121,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 140 km/h
Stundenleistung: Eco-Drive: 1440 kW

Warp-Drive: 1520 kW
Power-Drive: 1750 kW

Anfahrzugkraft: Eco Drive: 110 kN
Warp Drive: 122 kN
Power Drive: 140 kN
Bremskraft: Dynamische Bremse:

80 kN
Pneumatische Bremse:
Reihe 4023: 169 t
Reihe 4024 und 4124: 208 t

Beschleunigung: Reihe 4023:
1,05 m/s²

Reihe 4024 und 4124:
0,92 m/s²
(jeweils mit Power-Drive)

Bremsverzögerung: 1,0 m/s²
(bei Einsatz der Mg-Bremse)
Stromsystem: Reihe 4023 und 4024:
15 kV, 16,7 Hz ~
Reihe 4124:
15 kV, 16,7 Hz ~
25 kV, 50 Hz ~
Stromübertragung: Oberleitung
Anzahl der Fahrmotoren: 4
Antrieb: IGA-Antrieb
Bremse: SW C-pn-R-A-E-Mg
Zugbeeinflussung: PZB 90
Mirel (4124)
Zugheizung: Elektrische Heizung
Geschwindigkeitsmesser: DEUTA
Kupplungstyp: Scharfenberg Typ 10

Fabrikat Dellner

Sitzplätze: Reihe 4023: 151
Reihe 4024 und 4124: 199
Stehplätze: Reihe 4023: 160
Reihe 4024 und 4124: 252
Fußbodenhöhe: 590 mm (Einstiegshöhe)
Niederfluranteil: zwischen den Drehgestellen
Klassen: 2. Klasse
Die Gelenke stützen sich auf Jakobs-Drehgestellen ab

Die Triebwagen der Reihen 4023, 4024 und 4124 der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sind elektrische Nahverkehrs-Triebzüge, die im S-Bahn- sowie Regionalverkehr eingesetzt werden. Der Einsatz der Reihen 4023 und 4024 im Planverkehr begann 2005, jener der Reihe 4124 im Folgejahr.

Geschichte

Nach einer gewonnenen Ausschreibung bestellten die ÖBB bei Bombardier Transportation Systems Triebzüge des Typs Talent 1, die vorher nur mit Dieselantrieben geliefert wurden, in einer elektrischen Ausführung. Für den elektrischen Teil sowie die Leittechnik holte man sich ELIN als Konsortialpartner. Gefertigt wurden die Einheiten im von Bombardier übernommenen ehemaligen Stammwerk der Waggonfabrik Talbot in Aachen, wo auch die Dieselversionen gebaut wurden. Dieses Werk wurde am 1. Juli 2013 wieder von Bombardier abgestoßen.

Nummerierungssystem

UIC-Kennzeichnung der Triebfahrzeuge

Die österreichischen TALENT-Triebwagen tragen das Gattungszeichen BDET, sie erhielten anfangs Betriebsnummern 93 81 4023 xxx-x, 93 81 4024 xxx-x bzw. 93 81 4124 xxx-x, wobei xxx für die Ordnungsnummer und x die Selbstkontrollziffer stehen. Damit sind folgende Informationen codiert: elektrische Schnellbahntriebwagen für den innerstädtischen und Umlandverkehr mit Plätzen der zweiten Klasse sowie Gepäck- bzw. Mehrzweckabteil, registriert in Österreich. Die Einheiten zählten zu den ersten Triebfahrzeugen in Österreich, an denen die vollständigen, zwölfstelligen UIC-Nummern angeschrieben wurden. Mit der Umlackierung in das Cityjet-Design wurden die Betriebsnummern an die aktuellen UIC-Normen (nun ist die zweite Stelle das Austauschverfahrens für Triebfahrzeuge codiert und nicht mehr frei wählbar) angepasst und das Austauschverfahren in 94 (Triebzug mit weniger als 190 km/h Höchstgeschwindigkeit) geändert.

Übersicht

Triebzug 4023 011 im Cityjet-Design im Bahnhof Semmering
4024 006 auf einer Brücke über dem Trattenbach
4124 012 im Cityjet-Design mit einem weiteren 4124 im alten Design bei Götzendorf

Reihe 4023

Als Reihe 4023 bezeichnen die ÖBB die dreiteilige Version der TALENT-Triebwagen. Diese kürzere Variante wird auf der S-Bahn Salzburg zwischen Freilassing und Golling-Abtenau eingesetzt. An Werktagen verkehren die Züge auch in Doppeltraktion. Sie werden außerdem als R-, SB- und REX-Züge nach Tirol und Oberösterreich eingesetzt.

Auch bei der S-Bahn Kärnten waren Einheiten dieser Reihe im regulären Betrieb. Mit Fahrplanwechsel 2021 wurden alle Fahrzeuge im Bundesland Salzburg stationiert. Durch die geringere Sitzplatzanzahl der Fahrzeuge kommt es bei der S-Bahn Salzburg regelmäßig zu Kapazitätsengpässen.

Der 4023 011 war jahrelang in Graz stationiert und kam von dort aus vorrangig auf der Semmeringbahn zum Einsatz. Auch er wurde gemeinsam mit den Kärntner Fahrzeugen 2021 nach Salzburg gebracht.

Reihe 4024

Die klassischen Vierteiler tragen die Stammnummer 4024. Sie bilden mit 140 gebauten Einheiten das Rückgrat der TALENT-Triebwagenflotte. Sie sind in allen Gebieten mit größerem Nahverkehrsaufkommen (alle S-Bahn-Systeme und manche Regionalverbindungen) im Einsatz.

Reihe 4124

Die Einheiten der Reihe 4124, ex 4824 sind elektrische Zweisystemtriebzüge für den Verkehr in 15-kV- sowie 25-kV-Netzen. Von dieser Variante wurden 37 Stück beschafft. Die 25-kV-Einrichtung wird beim Einsatz von Wien in Richtung Ungarn über die Strecken der Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn sowie anderer Bahngesellschaften genutzt. Weitere zehn Einheiten beschafften die ungarischen Staatsbahnen MÁV. Sie erhielten anfangs die Reihenbezeichnung 5342 und nach einer weiteren Änderung des Nummernplanes 425. Diese Fahrzeuge, sind obwohl teilweise direkt aus der Beschaffung der 4124 an die ÖBB stammend, nicht mit diesen kuppelbar und sind anstelle der Mirel-Fahrzeuggeräte mit Einrichtungen der ungarischen Zugbeeinflussung EVM 120 ausgerüstet.

Innenraum und Farbgebung

Der Fahrgastraum ist großteils mit Vierersitzgruppen ausgestattet. Auch ein Abteil für Fahrräder, Kinderwagen und Rollstühle ist vorhanden.

Seit Ende 2017 ist die Umlackierung in das Cityjet-Design sowie die Aufwertung des Innenraums im Gang, diese sollte bis 2022 abgeschlossen sein. Jedoch sind im Jahr 2024 auch noch Züge im alten Design unterwegs.[1] Steckdosen sind nicht vorhanden:[2]

Neben dem Cityjet-Design gibt es auch bundeslandspezifische Lackierungen sowie Triebwagen mit Ganzreklame (z. B. Kombitickets).

Technik

Führerstand eines 4024

Der mechanische Teil entspricht der von Talbot und Bombardier zuvor gefertigten Dieselversion. Zur Unterscheidung der einzelnen Glieder des Triebwagens werden diese intern in „Triebwagen“ 4023/4024/4124 (Endwagen mit Stromabnehmer), „Zwischenwagen“ 7023/7024/7124/7227/7324 und „Steuerwagen“ 6023/6024/6124 (Endwagen ohne Stromabnehmer) eingeteilt. Diese Nummern sind innen in den jeweiligen Einstiegsbereichen und außen am Wagenübergang angeschrieben. Die Führerstände, die sich deutlich von der Dieselversion unterscheiden, sind eine eigene Entwicklung für die ÖBB und wurden fertig montiert in die an den Fahrzeugkasten geklebten Kopfstücke aus GFK eingebaut.

Die Bremsanlage stammt von der Firma Sab-Wabco und ist eine rechnergestützte direkt gesteuerte elektropneumatische Bremse mit pneumatischer Rückfallebene. In der Regel erfolgt die Bremssteuerung über den Fahr-Brems-Hebel und die Fahrzeugleittechnik, diese greift vorrangig auf die elektrodynamische Rückspeisebremse der Triebdrehgestelle zurück. Ist dies nicht möglich oder kommt es zu einem Ausfall der Leittechnik, kann über ein zeitgesteuertes Führerbremsventil die mehrlösige indirekte Bremse bedient werden. Die Drucklufterzeugung erfolgt von zwei ölfreien Kolbenkompressoren. Zur Speicherung der Druckluft sind insgesamt sieben Luftbehälter über den gesamten Zug verteilt. Besonderheit bei diesen Garnituren ist, dass die Bremssteuerung für jedes Drehgestell selektiv durch ein eigenes Steuergerät (EPAC) erfolgt, welches das Zusammenwirken aller Bremsen auf dieses Drehgestell regelt.

Die gesamte Leittechnik sowie die elektrische Ausrüstung wurde von der österreichischen ELIN-EBG Traction zugeliefert. Die Leittechnik, bestehend aus den Fahrzeugleitgeräten (FLG) und Antriebsleitgeräten (ALG) sowie den Führerstandsdisplays, wurde aus der Reihe 1014 weiterentwickelt. Die einzelnen Rechner kommunizieren ausschließlich über Bussysteme. Zusätzlich zum Fahrzeugbus (MVB) gibt es noch getrennte Systeme für Bremsen (SW-Bus), Klimasteuerung (CAN-Bus), und Fahrgastinformation (IBIS-Zugbus). Die Vielfachsteuerung erfolgt über Zugbus nach ÖBB-Fernsteuerkonzept und ermöglicht die Steuerung von bis zu drei Triebwagen von einem Führerstand aus.[3] Im Fahrbetrieb stehen dem Triebfahrzeugführer drei Fahrmodi zur Verfügung: Eco-Drive, Wrap-Drive und Power-Drive. Je nachdem, welchen man wählt, steht eine größere Leistung, im Power-Drive aber dafür auch nur eine reduzierte E-Bremskraft zur Verfügung. Grundsätzlich wird mit ECO-Drive gefahren, der Triebfahrzeugführer kann aber über das Display im Stillstand den Modus wechseln.

Die elektrische Ausrüstung für Antriebssteuerung und Bordnetzversorgung befindet sich in den Endwägen. Am Dach des „Triebwagen“ befindet sich das HV-Modul mit dem Stromabnehmer Bauart VI-U (wie Bauart VI nur mit Luftbalgantrieb), der Vakuum-Hauptschalter, Primärspannungs- und Stromwandler und die Überspannungsableiter. An der Unterseite des Moduls befindet sich der Hilfskompressor mit zugehörigem Luftbehälter sowie der Erdungsschalter. Unterhalb des Hochflurbereiches am „Steuerwagen“ befindet sich das BNV-Pack mit den Hilfsbetriebeumrichtern, dem Batterieladegerät und den Kompressoren mit Lufttrocknungsanlage. Das Power-Pack befindet sich unterflur am „Triebwagen“, es besteht aus dem Transformator, den Stromrichtern in IGBT-Technologie und der dafür notwendigen Kühlanlage. Bei der Zweisystemversion befinden sich in Sitzkisten am 4124 die Systemwähler, die Umschaltung der Trafowicklungen für 15 kV und 25 kV erfolgt sekundärseitig. Die Stromrichter besitzen einen AZS (Aktiver Zwischenkreis-Schutz), der über einen „Bremswiderstand“ Spannungsspitzen, die beim elektrischen Bremsen entstehen, abdämpft, so die negative Netzauswirkung der Nutzbremse reduzieren und die Lebenszeit der Leistungselektronik verlängern soll.

Am Dach der Fahrzeuge befinden sich die Klimageräte für den Fahrgastraum und Führerstand, der AZS-Widerstand (nur „Triebwagen“) und die Fahrmotorlüfter. Jeder der vier Drehstromfahrmotoren wird von einem eigenen Lüfter gekühlt und treibt über einen Integrierten Gesamtantrieb (IGA) die jeweilige Treibachse an.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. ÖBB präsentieren neuen Look: Modern und bequem. In: Heute. 17. November 2017, abgerufen am 1. April 2020.
  2. https://twitter.com/unsereoebb/status/1198250975624122369. Abgerufen am 18. Oktober 2021.
  3. ÖBB-Fernsteuerkonzept. I. Erste Schritte - Free Download PDF. (PDF) Abgerufen am 7. Februar 2024 (englisch).