Tunzhofen

Tunzhofen ist eine untergegangene Siedlung im heutigen Stadtgebiet von Stuttgart-Nord. Der Ort wurde zwischen 1280 und 1372 mehrfach urkundlich erwähnt.

Die Siedlung lag am Nordhang des Nesenbachtals. Bedeutende Grundherren waren hier die Herren von Rechberg und das Kloster Lorch. Eine wichtige Rolle spielte der Weinbau: z. B. ist bekannt, dass das Kloster Lorch hier eine Kelter hatte.

Wohl in der Folge des Städtekrieges von 1387 wurde Tunzhofen als Wohnplatz aufgegeben. Seine Einwohner zogen in den besser schützenden Mauerring der Stadt Stuttgart.

Heute erinnert noch der Tunzhofer Platz nahe dem Bürgerhospital oberhalb der Heilbronner Straße an die Lage des Dorfes.

Literatur

  • Jost Auler (Herausgeber): Richtstättenarchäologie 2, Dormagen 2010, Seite 319–320 [1].
  • Helmut Dölker: Die Flurnamen der Stadt Stuttgart. Die Namen der Innenstadt sowie der Stadtteile Berg, Gablenberg und Heslach. Nachdruck der Ausgabe von 1933, ergänzt durch 41 Abbildungen und 2 Karten, Stuttgart 1982, Seite 42–56, 261, 263, 269, 273–274, 287–288.
  • Ulrich Gohl: Der Nesenbach. Geheimnis unter Stuttgarts Straßen, Tübingen 2002, Seite 15, 16, 20, 42.
  • Jörg Kurz; Edgar Dambacher (Beiträge): Nordgeschichte(n). Vom Wohnen und Leben der Menschen im Stuttgarter Norden, 2. Auflage, [Stuttgart] 2005, Seite 8–10, 112–115.
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Canstatt und seine Umgebung. Ein Beytrag zur Geschichts- und Länderkunde, Stuttgart 1812, Seite 139–140 [2].
  • Johann Daniel Georg von Memminger: Stuttgart und Ludwigsburg mit ihren Umgebungen. Mit einer Charte, einem Plan und einem Grundrisse, Stuttgart 1817, Seite 388–390 [3].
  • Lutz Reichardt: Ortsnamenbuch des Stadtkreises Stuttgart und des Landkreises Ludwigsburg, 1982, Seite 153–154.
  • Albert Sting: Geschichte der Stadt Ludwigsburg, Band 1: Von der Vorgeschichte bis zum Jahr 1816, Ludwigsburg 2000, Seite 540.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgarts Bauten im Bild : 640 Bilder, darunter 2 farbige, mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, Stuttgart 1951, Nachdruck Frankfurt am Main 1977, Seite 107.
  • Gustav Wais: Alt-Stuttgart. Die ältesten Bauten, Ansichten und Stadtpläne bis 1800, mit stadtgeschichtlichen, baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erläuterungen, Stuttgart 1954, Seite 79, 80, 176, 194.

Koordinaten: 48° 48′ N, 9° 11′ O