Isratin

Länder, die Israel und Palästina diplomatisch anerkennen.
  • Israel und die palästinensischen Autonomiegebiete
  • Diplomatische Anerkennung Israels
  • Diplomatische Anerkennung Israels, diplomatische Beziehungen zu Palästina
  • Diplomatische Anerkennung Israels und Palästinas
  • Diplomatische Anerkennung Palästinas, diplomatische Beziehungen zu Israel
  • Diplomatische Anerkennung Palästinas
  • Keine diplomatische Anerkennung
  • Isratin (arabisch إسراطين, DMG Isrāṭīn; hebräisch יִשְׂרָטִין Yisrāṭīn), im Hebräischen auch umschrieben als „bi-nationaler Staat“ (מדינה דו-לאומית medina du-le-umīt), ist ein Kunstwort, mit dem ein einheitliches, föderales oder konföderales israelisch-palästinensisches Staatsgebilde gemeint ist, das die Territorien des heutigen Staates Israel, das Westjordanland und den Gazastreifen umfasst. Je nach politischem Standpunkt wird ein solches Szenario entweder als unhaltbare Situation aufgefasst, in der Israel seinen Charakter als jüdischer Nationalstaat verlieren würde und die Palästinenser in ihrem Streben nach völkerrechtlicher Souveränität im Rahmen einer Zweistaatenlösung gescheitert wären, oder als wünschenswerte und anzustrebende Einstaatenlösung des langwährenden Nahostkonfliktes, der Israelis und Palästinenser als gleichberechtigtes Staatsvolk innerhalb seiner Landesgrenzen vereint.

    Als prominentester Befürworter der Einstaatenlösung als Alternative zur Arabischen Friedensinitiative von 2002 galt lange Zeit der libysche Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi.[1]

    Kritik

    Das Szenario einer Auflösung des heutigen Staates Israel und einer folgenden Rekonstituierung in den Grenzen eines zusätzlich die palästinensischen Territorien enthaltenden binationalen Einheitsstaates unter dem Namen „Isratin“ wird sowohl auf Seiten der Palästinenser als auch der Israelis in der Regel entschieden abgelehnt. Auf beiden Seiten zielt die Kritik darauf ab, dass eine künstlich herbeigeführte Einstaatenlösung dem Recht beider Parteien auf volle völkerrechtliche Selbstbestimmung zuwiderläuft.

    Literatur

    • Ali Abunimah, „One Country, A Bold Proposal to End the Israeli-Palestinian Impasse“ New York: Metropolitan Books, 2006, ISBN 978-0-8050-8666-9.
    • „Demography in the Land of Israel in the Year 2000“, Sofer A., The University of Haifa, 1987.
    • Alan Dershowitz: „The Case for Peace: How the Arab-Israeli Conflict Can Be Resolved.“ Hoboken: John Wiley & Sons, Inc., 2005.
    • „Fifteen Years' Successful Conquest Has Wounded Israel's Soul.“ Washington Post, 6. Juni 1982.
    • Hattis, Susan Lee: „The Binational Idea in Palestine during Mandatory Times.“ Haifa, Shikmona, 1970.
    • „Jewish and Democratic? A Rejoinder to the ‚Ethnic Democracy‘ Debate.“ Gavison, R., Israel Studies, 31. März 1999.
    • Dan Leon: „Binationalism: A Bridge over the Chasm.“ Palestine-Israel Journal, 31. Juli 1999.
    • Paul R. Mendes-Flohr: „A Land of Two Peoples: Martin Buber on Jews and Arabs.“ Gloucester, Mass: Peter Smith, 1994.
    • „Palestine – Divided or United? The Case for a Bi-National Palestine before the United Nations.“ M. Reiner; Herbert Samuel, 1st Viscount Samuel (Lord Samuel); Ernst Simon; M. Smilansky; Judah Leon Magnes. Ihud Jerusalem 1947 (Includes submitted written and oral testimony before UNSCOP; IHud's Proposals include: political, immigration, land, development (Reprinted Greenwood Press Reprint, Westport, CT, 1983, ISBN 0-8371-2617-7).
    • Pressman, Jeremy, „The Best Hope – Still?“ Boston Review, Juli/August 2009.
    • Edward Said: „The End of the Peace Process: Oslo and After.“ Granta Books, London, 2000.
    • „The Population of Israel.“ D. Friedlander und C. Goldscheider, Hebrew University, 1980.
    • Virginia Tilley: „The One-State Solution: A Breakthrough for Peace in the Israeli-Palestinian Deadlock.“ University of Michigan Press, Mai 2005.

    Siehe auch

    Einzelnachweise

    1. Sabine Matthes: Brüder im Lande „Isratin“: Gaddafis logische Utopie. Warum kein gemeinsamer jüdisch-palästinensischer Staat? der Freitag, abgerufen am 21. Oktober 2023.