Human Rights Protection Party

Human Rights Protection Party
Vaega Faaupufai e Puipuia Aia Tatau a Tagata
Partei­führer Tuila'epa Sailele Malielegaoi
Aus­richtung (rechts-)zentristisch[1]
Fono
25/51
Website http://hrpp.org.ws/

Die Human Rights Protection Party (HRPP, samoanisch Vaega Faaupufai e Puipuia Aia Tatau a Tagata) ist eine politische Partei im Parlament von Samoa. Seit 1982 ist sie die dominierende Partei. Parteichef ist seit 1998 Tuila'epa Sailele Malielegaoi. Bei der Parlamentswahl im April 2021 blieb die HRPP die stimmenstärkste Partei, verlor aber die Mehrheit an Sitzen im Parlament. Die umstrittene Wahl löste eine Verfassungskrise aus, da die Wahl der Oppositionsführerin Naomi Mataʻafa zur neuen Premierministerin von der HRPP nicht anerkannt wurde.[2]

Geschichte

Vaʻai Kolone und Tofilau Eti Alesana gründete im Mai 1979 gemeinsam die Partei in Opposition zur Regierung von Tufuga Efi (Tupuola Efi).[3] Seit 1982 war sie immer die dominierende Kraft im Parlament bis auf eine kurze Unterbrechung zwischen 1986 und 1987, als interne Differenzen zu einer Koalition zwangen.

Die beiden Gründer, Kolone und Alesana, wurden später jeweils Premierminister von Samoa.

Der ehemalige Premierminister Tuila'epa Sailele Malielegaoi führt die Partei seit 1998.[4]

Wahlen

Das Fono (Aoao Faitulafono o Samoa, dt. Parlament Samaos) ist das Legislative Organ des Staates Samoa.

Wahltermin Stimmenanzahl Prozentsatz Anzahl der Sitze Regierung/Opposition
1982 3.482 29,3 % 24/47 Regierung
1985 4.698 34,5 % 32/47 Regierung
1988 5.017 35,9 % 23/47 Regierung
1991 34.262 44,8 % 27/47 Regierung
1996 29.353 43,5 % 24/49 Regierung
2001 34.262 44,8 % 23/49 Regierung
2006 Unveröffentlicht Unveröffentlicht 35/49 Regierung
2011 48.771 55,6 % 29/49 Regierung
2016 45.816 57,3 % 35/50 Regierung
2021 49.237 55,4 % 25/51 umstritten

Prinzipien und Programm

Im Juni 2017 verabschiedete das Parlament ein Gesetz, um das Christentum in der Verfassung des Landes stärker zu verankern, unter anderem mit Referenz auf die Trinität. Artikel 1 der Verfassung lautet: „Samoa is a Christian nation founded of God the Father, the Son and the Holy Spirit“ („Samoa ist eine christliche Nation gegründet auf Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist“).

Grant Wyeth schrieb in The Diplomat: „Samoa hat Bezüge auf das Christentum in den Korpus der Verfassung verschoben, wodurch dem Text viel größere Möglichkeit gegeben wurde, in Rechtsprozessen angewendet zu werden“.[5] Schon die Präambel der Verfassung beschreibt das Land als „an independent State based on Christian principles and Samoan custom and traditions“, als „einen unabhängigen Staat basierend auf christlichen Prinzipien und samoanischen Bräuchen und Traditionen“.

Einzelnachweise

  1. Samoa - Politik im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Samoa’s first female PM locked out of parliament by losing opponent. In: BBC News. 24. Mai 2021, abgerufen am 26. Mai 2021 (englisch).
  3. Asofou Soʻo, Roland Rich, Luke Hambly, Michael G. Morgan (Hrsg.): Political Parties in the Pacific Islands. Pandanus Books, Canberra, 2008, ISBN 978-1-921313-75-2, S. 189 (Kapitel „The establishment and operation of Samoa’s political party system “).
  4. J. Denis Derbyshire, Ian Derbyshire: Political Systems Of The World. Allied Publishers, New Delhi, 1989, ISBN 978-81-7023-307-7, S. 123.
  5. Grant Wyeth: Samoa Officially Becomes a Christian State. In: The Diplomat. 16. Juni 2017, abgerufen am 26. Mai 2021 (englisch): „What Samoa has done is shift references to Christianity into the body of the constitution, giving the text far more potential to be used in legal processes.“