Felix von Behr-Bandelin

Felix Wilhelm Leonhard Graf von Behr-Bandelin (* 29. Januar 1834 in Grimmen; † 16. Juni 1894 in Bandelin) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Hofbeamter und Kolonialpolitiker.

Leben

Felix von Behr-Bandelin gehörte dem niedersächsischen und pommerschen Uradelsgeschlecht Behr an. Er wurde als Sohn des Hans Felix Bernhard von Behr-Bandelin, Rittergutsbesitzer und mecklenburgischer Kammerherr, und der Wilhelmine (Minna), geb. von Lühmann, geboren.[1] Nach dem Besuch des Gymnasiums in Grimmen und Stralsund studierte er an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. 1852 wurde er Mitglied des Corps Vandalia Berlin.[2] 1853 schloss er sich dem Corps Borussia Bonn an.[3] Nach dem Studium wurde er Majoratsherr auf Bandelin. Er war königlicher Kammerherr. 1865 wurde er in den Freiherrenstand und 1878 in den Grafenstand in Form der Primogenitur gehoben.[4]

Von Behr-Bandelin war 1884 zu Berlin[5] gemeinsam mit Carl Peters Gründer der Deutsch-Ostafrikanischen Gesellschaft und 1886 Gründer und Leiter der Deutsch-Ostafrikanischen Plantagengesellschaft. 1890 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Alldeutschen Verbandes.[6] Er war verheiratet mit Mathilde von Buggenhagen-Dambeck (1841–1933). Mit ihr hatte er eine Tochter und vier Söhne, darunter Hugold von Behr-Bandelin (1866–1943).

Die Mitgliedschaft seines gleichnamigen Erben Felix Graf Behr-Bandelin im Verein Herold zu Berlin zeigte das Interesse vieler Vertreter des Landadels auch an Heraldik und Genealogie.[7] Die Güter der Grafen Behr auf Bandelin betrugen mit Zubehör über 1000 ha Land.[8]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Alexander Freiherr von Dachenhausen: Genealogisches Taschenbuch des Uradels. 1891. Band 1, v. Behr u. Grafen v. Behr. Druck und Verlag Friedrich Irrgang, Brünn, Rudolstadt 1891, S. 35–39 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. April 2022]).
  2. Kösener Korpslisten von 1798 bis 1910, Hrsg. Karl Rügemer, Verlag der Academischen Monatshefte, Druck Verlagsanstalt Carl Gerber GmbH München, Starnberg 1910, 17, 45.
  3. Kösener Korpslisten 1910, 19, 336
  4. Wappenalbum der Gräflichen Familien Deutschlands und Österreich-Ungarns etc. In: Maximilian Gritzner, Adolf Matthias Hildebrandt (Hrsg.): Heraldik. Erster Band. Wappentafel 1 – 209 nebst Text. A – D, Grafen Behr. Historisch-Heraldische Erläuterungen. T. O. Weigel, Leipzig 1885, S. 52–IX (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. April 2022]).
  5. Gustav Meinecke: Deutschland und seine Kolonien im Jahre 1896. In: Arbeitsausschuss der Deutsche Kolonial-Ausstellung. Graf v. Schweinitz, C. v. Beck, F. Imberg (Hrsg.): Amtlicher Bericht über die Erste Deutsche Kolonial-Ausstellung. Allgemeiner Teil, Nr. 4. Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1897, S. 96 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. April 2022]).
  6. Uwe Puschner, Walter Schmitz, Justus H. Ulbricht: Handbuch zur "Völkischen Bewegung" 1871-1918, Walter de Gruyter, 1996, S. 303
  7. Verzeichnis der Mitglieder des Vereins Herold zu Berlin. 1904. In: Verein Herold zu Berlin (Hrsg.): MV. II. Ordententliche und außerordentliche Mitglieder, Nr. 64. C. A. Starke, Görlitz 18. Mai 1904, S. 9 (uni-duesseldorf.de [abgerufen am 12. April 2022]).
  8. Niekammer`s Güter Adressbücher. I. Pommersches Güter-Adressbuch. 1905. Verzeichnis sämtlicher Güter mit Angabe der Guts-Eigenschaft, des Grundsteuer-Reinertrages, der Gesamtfläche und des Flächeninhalts der einzelnen Kulturen. Handbuch der Königlichen Behörden nach amtlichen Quellen und auf Grund direkter Angaben bearbeitet. In: Paul Niekammer (Hrsg.): GAB. 2. Auflage. Regierungsbezirk Stralsund, Kreis Greifswald. Eigenverlag, Stettin Dezember 1904, S. 198–199 (martin-opitz-bibliothek.de [abgerufen am 12. April 2022]).