David Schütter

David Schütter, auch David Schütter-Wieske (* 1991[1][2] in Hamburg), ist ein deutscher Schauspieler.

Leben

David Schütter, der Enkel des Schauspielers, Regisseurs und Theaterleiters Friedrich Schütter, absolvierte von 2009 bis 2012 seine Schauspielausbildung an der Schule für Schauspiel Hamburg.[3] Während seiner Ausbildung war Schütter, der seinen ersten Fernsehauftritt 2008 in der Jugendserie Die Pfefferkörner absolviert hatte, in der ZDF-Serie Da kommt Kalle und als Mitglied einer Jugend-Gang in der ZDF-Krimireihe Stubbe – Von Fall zu Fall (2011)[4] zu sehen.

Sein Kinodebüt gab Schütter unmittelbar nach Abschluss seiner Schauspielausbildung in dem Spielfilm Spieltrieb (2013), in dem er Grüttel, einen Jugendlichen, der zur Freundesclique des 18-jährigen Schülers Alev, des männlichen Protagonisten des Films, gehört, verkörperte.

Es folgten verschiedene Episodenrollen in Fernsehserien. In der RTL-Produktion Der Lehrer (2013) spielte Schütter, an der Seite von Hendrik Duryn, den aus einem reichen Elternhaus stammenden „Problemschüler“ Florian Klosterkämper, der von seinem emotionslosen und leistungsorientierten Vater schulisch unter Druck gesetzt wird.[5]

In dem ZDF-Fernsehfilm Marie Brand und das Mädchen im Ring (2014) verkörperte er einen ehemaligen Straftäter mit markantem Sprachfehler, der an einem Resozialisierungsprogramm teilnehmen muss. Im Hamburger Tatort: Kopfgeld (2014) spielte er den Freund von Kommissar Tschillers Tochter Lenny, der auch im Schweiger-Tatort: Der große Schmerz (2016) an ihrer Seite zu sehen ist.

In dem Spielfilm Porn Punk Poetry (2014), der im April 2014 auch auf arte gezeigt wurde, spielte Schütter die männliche Hauptrolle. Er verkörperte, mit Tattoos, blondierten Haaren und Irokesenschnitt den 27-jährigen „Damon“, der als Stricher arbeitet, mittlerweile aber zu alt für diese schwule Szene geworden ist und an einem Wendepunkt seines Lebens steht, als er die junge Russin Emma kennenlernt. Schütter stellte „eine Seele zwischen Härte und Romantik“ dar.[6] Der Film wurde u. a. beim Kinofest Lünen[6] gezeigt. 2015 wurde Schütter für seine Darstellung in Porn Punk Poetry beim Kurzfilm-Festival Un festival c'est trop court! in Nizza in der Kategorie „Bester Männlicher Darsteller“ ausgezeichnet.

In der Sat.1-Fernsehserie Josephine Klick – Allein unter Cops (2014) übernahm er eine durchgehende Serienrolle als Kommissaranwärter Ewald Persike. In dem Spielfilm Wir sind jung. Wir sind stark., der im Januar 2015 in die deutschen Kinos kam und die Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen am 24. August 1992 thematisiert, war Schütter in der Rolle des jungen Neo-Nazis Sandro der Anführer einer Gruppe von Jugendlichen, die in einer trostlosen Plattenbausiedlung leben.[7]

In dem Tatort-Krimi Das Muli (2015), dem ersten Fall des Berliner Ermittlerteams Rubin und Karow, war Schütter als Handlanger und Gehilfe des Unterwelt-Bosses Andi Berger (Robert Gallinowski) zu sehen. In der 4. Staffel der ZDF-Fernsehserie Letzte Spur Berlin spielte er in zwei Folgen den jungen Justizvollzugsbeamten Anatol Kröger, der zu dem bestialischen Serienmörder Uwe Lehmann (Peter Schneider) eine emotionale Beziehung aufbaut und ihn „krankhaft“ bewundert.[8]

In dem Kinofilm Offline – Das Leben ist kein Bonuslevel, der im Januar 2016 Premiere auf dem Max Ophüls Festival hatte, verkörperte er einen markanten, attraktiven Selfmademan und Schreiner, der abgeschieden in einer Scheune im Schwarzwald lebt, die Hektik, den Stress und das Karrieredenken der Wegwerfgesellschaft ablehnt und somit den Gegenentwurf zur „Generation Internet“ darstellt.

In dem Märchenfilm Rübezahls Schatz, der im Dezember 2017 im ZDF-Weihnachtsprogramm erstausgestrahlt wurde, war Schütter der Schuhmacher-Lehrling Erik. In Jakob Lass’ Hamburger Kiez-Komödie So was von da (2018) spielte er, an der Seite von Niklas Bruhn, den Geschäftsführer eines Clubs auf St. Pauli.[9] In der Fernsehserie 4 Blocks (2018) hatte Schütter als junger „Immobilienhai“ Matthias Keil eine der Hauptrollen. In dem zweiteiligen TV-Thriller Walpurgisnacht – Die Mädchen und der Tod (2019) verkörperte Schütter den Hobby-Fotografen Alex Zimmermann, der als möglicher Frauenhasser unter Tatverdacht gerät.[10] In dem ARD-Mehrteiler Unsere wunderbaren Jahre, der im März 2020 auf Das Erste ausgestrahlt wurde, stand er als kommunistischer Fabrikarbeiter Tommy an der Seite von Katja Riemann, Anna Maria Mühe, Elisa Schlott, Franz Hartwig und Ludwig Trepte vor der Kamera.[11][12] In der 3. Staffel der ZDF-Serie SCHULD nach Ferdinand von Schirach (2019) übernahm Schütter, an der Seite von David Bennent, eine Episodenrolle als Mithäftling Piet.[13]

In der Netflix-Serie Barbaren, die Ende 2020 Premiere hatte, übernahm Schütter als Folkwin Wolfspeer eine der drei Hauptrollen. In der sechsteiligen Event-Miniserie Westwall (2021) spielte er einen radikalisierten Rechten.[14] Im Kinofilm In einem Land, das es nicht mehr gibt (2022) war er in der Rolle des rebellischen Fotografen Coyote zu sehen und gewann für seine Darstellung gemeinsam mit Marlene Burow und Sabin Tambrea den Günther-Rohrbach-Darstellerpreis.[15][16]

Schütter lebt in Berlin.[2]

Auszeichnungen

Filmografie (Auswahl)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. David Schütter (Memento vom 18. April 2015 im Internet Archive), Profil bei Theaterkontakte. Abgerufen am 18. April 2015.
  2. a b David Schütter bei schauspielervideos.de
  3. David Schütter bei filmportal.de, abgerufen am 20. November 2021
  4. Folge 41: "Der Stolz der Familie". Handlung, Besetzung, Szenenfotos. Abgerufen am 18. April 2015.
  5. Der Lehrer 2x05: Wieder so ein fieser Vollmer-Trick. Handlung, Besetzung, Szenenfotos. Abgerufen am 18. April 2015.
  6. a b Porn Punk Poetry. Offizielle Internetpräsenz Kinofest Lünen. Abgerufen am 18. April 2015.
  7. Deutsches Versäumnis. In: Der Tagesspiegel. 20. Januar 2015.
  8. Letzte Spur Berlin: Monster (Memento vom 25. März 2020 im Internet Archive). Handlung und Besetzung. Offizielle Internetpräsenz ZDF. Abgerufen am 25. März 2020.
  9. Hamburger Kiezkomödie feiert den Augenblick NDR.de vom 15. August 2018. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  10. Im ZDF-Zweiteiler „Walpurgisnacht“ geht Silke Bodenbender auf Mördersuche. TV-Kritik. In: Südkurier. 17. Februar 2019. Abgerufen am 18. Februar 2019.
  11. Unsere wunderbaren Jahre (UFA Fiction). In: UFA.de. Abgerufen am 27. Januar 2020.
  12. Mehrteiler „Unsere wunderbaren Jahre“. TV-Kritik bei tittelbach.tv. Abgerufen am 13. März 2020.
  13. SCHULD nach Ferdinand von Schirach: Der kleine Mann. Handlung und Besetzung. Abgerufen am 9. September 2019.
  14. Pressemappe: Westwall: ZDF Presseportal. Abgerufen am 15. November 2021.
  15. Die Dreharbeiten für den Kinofilm IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT (AT) haben begonnen. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. November 2021; abgerufen am 15. November 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ziegler-film.com
  16. David Schütter gewinnt den Günther Rohrbach Darstellerpreis gemeinsam mit Marlene Burow und Sabin Tambrea für ihre Leistungen in IN EINEM LAND, DAS ES NICHT MEHR GIBT. Pressemitteilung vom 4. November 2022. Abgerufen am 15. Februar 2023.
  17. Günter-Rohrbach-Filmpreis 2022 geht an "Die Wannseekonferenz". In: sueddeutsche.de. 4. November 2022, abgerufen am 6. November 2022.
  18. „Die Wannseekonferenz“ erhält Günter Rohrbach Filmpreis. In: sr.de. 4. November 2022, abgerufen am 6. November 2022.
  19. Doppelsieg für „Das Schweigen der Esel“ beim Deutschen FernsehKrimi-Festival 2023. In: fernsehkrimifestival.de. 17. März 2023, abgerufen am 18. März 2023.