Benutzer:SabineLangkau/IKU - Der Innovationspreis für Klima und Umwelt
Der Deutsche Innovationspreis für Klima und Umwelt (IKU) wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) vergeben[1]. Er wird in fünf Kategorien verliehen und ist mit insgesamt 125.000 Euro dotiert. Ausgezeichnet werden industriell verwertbare Innovationen, die einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz leisten. Der IKU ist aus dem BDI-Umweltpreis hervorgegangen und wurde seit 2009 zunächst jährlich vergeben. Seit 2011 erfolgt die Verleihung in Anpassung an die European Business Awards for the Environment im Zweijahresrhythmus.
Kategorien
Der IKU wird in den folgenden Kategorien verliehen[2]:
- Prozessinnovationen für den Klimaschutz: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren oder Prozesse, die das primäre Ziel verfolgen, den Energieverbrauch und/oder die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern.
- Produkt- und Dienstleistungsinnovationen für den Klimaschutz: Innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die das primäre Ziel verfolgen, den Energieverbrauch und/oder die Emissionen von Treibhausgasen zu verringern.
- Umweltfreundliche Technologien: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren oder Prozesse, deren Umweltleistung nicht primär im Klimaschutz liegt, auch wenn dies als Nebeneffekt auftritt.
- Umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen: Innovative Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, deren Umweltleistung nicht primär im Klimaschutz liegt, auch wenn dies als Nebeneffekt auftritt.
- Klima- und Umweltschutz-Technologietransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer und Staaten Osteuropas: Innovative Technologien, Techniken, Verfahren, Prozesse, Produkte, Dienstleistungen oder Geschäftsmodelle, die das Ziel verfolgen, vorbildhaft zum Klima- und Umweltschutz der Zielländer beizutragen.
Auswahlkriterien und -verfahren
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI ist wissenschaftlicher Partner des IKU und beurteilt die Bewerbungen nach folgenden Hauptkriterien[3]:
- Innovationsleistung: Fortschrittlichkeit gegenüber dem Stand der Technik
- Beitrag zum Klima-, Umwelt-, Ressourcen-, Natur- und Gesundheitsschutz, im Einzelnen
- Klimaschutz und effiziente Nutzung von Energie
- Erhalt der Biodiversität
- Ressourcenschonendes, rohstoffeffizientes Wirtschaften, einschließlich des Recyclings und der Nutzung nachwachsender Rohstoffe
- Vermeidung von gefährlichen Stoffen
- Lärmbekämpfung, Luftreinhaltung und Gewässerschutz
- Abfallvermeidung, Bodenschutz
- Arbeitsschutz
Darüberhinaus werden auch die folgenden Kriterien berücksichtigt:
- Marktpotential der Innovation
- Vorteile für Verbraucher und Unternehmen
- Mögliche Synergieeffekte
- (In Kategorie 5 "Technologietransfer":) Vorteile für die Bevölkerung des Ziellandes, Nutzung der vor Ort gegebenen Ressourcen
Basierend auf diesen Kriterien ermittelt das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI für jede Kategorie Preiskandidaten und schlägt sie der IKU-Jury vor. Die Jury unter Vorsitz von Klaus Töpfer entscheidet über die Preisträger[4].
Preisgeld und -verleihung
Die Sieger der fünf Kategorien erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 25.000 Euro[5]. In einer feierlichen Zeremonie übergeben der Bundesumweltminister und der Präsident des BDI die Innovationspreise für Klima und Umwelt[6].
Preisträger
IKU 2011
- Fels-Werke GmbH und Ecoloop GmbH für ein Verfahren, bei dem aus schadstoffreichen Abfällen und Biomasse mit Hilfe von Kalk reines Synthesegas hergestellt wird[7]
- Celitement GmbH für einen neuartigen Zement, bei dessen Herstellung nur halb so viel Energie verbraucht und halb so viel CO2 erzeugt wird wie herkömmlich[7]
- Freudenberg Sealing Technologies für ein Verfahren zur Metallumformung metallischer Stützringe, das gegenüber herkömmlichen Verfahren 73% Stahl und dementsprechend CO2 einspart[7]
- Ingenieure ohne Grenzen e.V. für die Entwicklung von Kleinst-Biogasanlagen für die Landbevölkerung Tansanias[7]
IKU 2010
- Continental Automotive GmbH für den Direct-Drive-Piezo-Injektor, der den Kraftstoffverbrauch von Fahrzeugen senkt[8]
- LichtBlick AG für das ZuhauseKraftwerk, welches flexibel Strom produziert und gleichzeitig zuverlässig Wärme für einen Privathaushalt erzeugt[8]
- Intel Corporation für den Single-chip Cloud Computer (SCC) mit dem Computerprogramme der Zukunft getestet werden, um Rechenzentren in Zukunft energieeffizient zu gestalten[8]
- Fraunhofer-Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen SCAI für die AutoPacker-Suite, eine Software, die berechnet, wie man am besten Materialien zuschneidet und Objekte verpackt, wobei 20% Ressourcen eingespart werden können[8]
- INENSUS GmbH für die Mikroenegiewirtschaft, eine privatwirtschaftlich organisierte Stromversorgung ländlicher Regionen Afrikas basierend auf erneuerbaren Energien[8]
IKU 2009
- Zenergy Power GmbH und Bültmann GmbH für die Entwicklung der magnetischen Blockerwärmung mit Supraleitern, bei der gegenüber herkömmlichen Verfahren 50% Energie eingespart wird[9]
- BSH Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH für den Zeolith-Geschirrspüler, der 20% weniger Strom verbraucht als herkömmliche Geräte[9]
- Technische Universität Dresden, Institut für Stahl und Holzbau für die Formholztechnologie, bei der 80% Holz eingespart werden können[9]
- Dr.-Ing. Werner Neu Verfahrenstechnik GmbH für ein Polymerverarbeitungsverfahren, bei dem im Vgl. zu konventionellen Methoden 67% Energie eingespart werden können[9]
- Siemens Energy für die größte und effizienteste Gasturbine der Welt, die gegenüber anderen Turbinen 33% CO2 einspart und es ermöglicht, mit GuD-Kraftwerken einen elektrischen Wirkungsgrad von über 60% zu erreichen [9]
- Powitec Intelligent Technologies GmbH für den PiT-Navigator, der Kraftwerke so effizient wie möglich arbeiten lässt[9]
European Business Awards for the Environment
Die Sieger des IKU qualifizieren sich für die European Business Awards for the Environment[10]. Mit Zenergy Power GmbH und Bültmann GmbH (2010)[11] und INENSUS (2012)[12] haben bereits zwei IKU-Preisträger diesen Europäischen Umweltpreis gewonnen. Darüberhinaus waren mehrere IKU-Preisträger für einen European Business Award for the Environment nominiert: die LichtBlick AG und Freudenberg Sealing Technologies 2012[13], sowie die Dr. – Ing. Werner Neu Verfahrenstechnik GmbH und Siemens Energy 2010[14].
Einzelnachweise
- ↑ IKU. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ IKU: Die Kategorien. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ IKU: Das Auswahlverfahren Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ IKU: Die Jury. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ IKU: Warum teilnehmen?. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ BMU-Klimaschutzinitiative: Pressemitteilung zur IKU-Preisvergabe. Website der Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ a b c d IKU: Preisträger 2011. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ a b c d e IKU: Preisträger 2010. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ a b c d e f IKU: Preisträger 2009. Website des Innovationspreises für Klima und Umwelt IKU, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ European Business Awards for the Environment: How to Apply. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ European Business Awards for the Environment: Preisträger 2010. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ European Business Awards for the Environment: Preisträger 2012. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ European Business Awards for the Environment: Nominees 2012. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 09.01.2013
- ↑ European Business Awards for the Environment: Nominees 2012. Website der Europäischen Kommission, abgerufen am 09.01.2013