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Youth For Understanding (YFU) ist ein Netzwerk von mehr als 50 gemeinnützigen und ehrenamtlich arbeitenden Austauschorganisationen weltweit. Untereinander organisieren sie bildungsorientierte Austauschprogramme für Jugendliche, insbesondere Schüler. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sind einjährige Gastfamilien- und Schulaufenthalte von Schülern der Altersstufen 15-18 Jahre.

Wir engagieren uns für eine Welt, in der Menschen über kultuerelle Grenzen hinweg Verständnis und Wertschätzung für andere Kulturen wie für die eigene gewinnen. (Das YFU-Leitbild) Dabei soll der Austauschschüler nicht nur Verständnis für die jeweilige Kultur des Gastlandes zu entwickeln, sondern auch die Gastfamilie und Freunde im Austauschland sollen einen Einblick in die eigene Kultur erhalten. YFU ist überzeugt, dass kulturelles Verständnis eine wichige Vorraussetzung für ein dauerhaftes, friedliches Zusammenleben der Völker ist.

Indem der Schüler in einer fremden Kultur lebt, lernt er aber auch die Besonderheiten der eigenen Kultur besser kennen. Ziel ist es, dass die Austauschschüler nach ihrer Rückkehr ihre Erfahrungen nutzen, um aus demokratischer Überzeugung mit Leidenschaft und Freude Verantwortung für diese Gesellschaft [zu] übernehmen. (Das YFU-Leitbild)

Kurz nach dem zweiten Weltkrieg fürchtete die amerikanische Regierung, dass die gerade erst neu erschaffene demokratische Ordnung in Deutschland wieder zerfallen könnte. Im Rahmen der Reeducation sollten daher unter anderem die deutschen Jugendlichen, die durch die Propaganda unter Hitler besonders stark beeinflusst worden waren, zur Demokratie erzogen werden. Daher wählte die amerikanische Armee 1951 die ersten 75 Jugendlichen aus, die ein Jahr lang in einer amerikanischen Familie leben durften.

Die amerikanische Regierung brauchte Gastfamilien, in denen die Jugendlichen leben konnten, und suchte zudem Betreuer. Rachel Andresen erklärte sich bereit in Michigan einige Jugendliche zu betreuen. Das von ihr betreute Programm nannte sich Youth for Understanding. Seit Ende der 50er-Jahre kommen jährlich neue Länder ins Programm. Ein Austausch in die skandinavischen Länder fand schon früh statt, die ersten Schüler aus Japan kamen 1958 in die USA.

Nachdem die amerikanische Regierung den Schüleraustausch Mitte der 50er Jahre nicht mehr unterstützen wollte, trafen sich die ehemaligen deutschen Austauschschüler um über das weitere Vorgehen zu beraten. Ergebnis war, dass 1957 das Deutsche YOUTH FOR UNDERSTANDING Komitee unter Ulrich Zahlten als Vorsitzendem gegründet wurde.

Seit 1984 beteiligt sich Youth for Understanding am Parlamentarischen Patenschafts-Programm. Dieses stellt Stipendien für Austauschschüler zur Verfügung.

Zu Youth For Understanding gehören weltweit etwa 50 voneinander unabhängige Organisationen. Diese befinden sich auf allen Kontinenten. Am weitesten verbreitet ist YFU in den europäischen Ländern, sowie in den Ländern Nord- und Südamerikas. Im nahen Osten befinden sich keine mit Youth For Understanding kooperierende Austauschorganisationen. Auch in Afrika ist YFU kaum verbreitet, nur in Ghana und Südafrika sind nationale Büros vorhanden.

Die größten YFU-Organisationen befinden sich in den USA, in Deutschland, sowie in Japan.

Im Programmjahr 2004/2005 schickte YFU insgesamt 1168 Schüler in andere Länder. Am beliebtesten war dabei die USA, in die mehr als 75% dieser Schüler gingen.

Im selben Zeitraum kamen 434 Schüler mit YFU nach Deutschland. Davon kommen etwa 20% aus den USA, der Rest verteilt sich gleichmäßig auf die übrigen Partnerländer von YFU Deutschland.

YFU bietet im Rahmen des Austauschjahres verschiedene Leistungen an, die meist von ehrenamtlichen Mitarbeitern erbracht werden.

Die Austauschschüler und ihre Eltern werden mit vielen Informationen auf das Austauschjahr vorbereitet. Zudem ist es für den Schüler Pflicht an einer einwöchige Vorbereitungstagung teilzunehmen.

Eine freiwillige Nachbereitung wird meist angeboten, damit die beeindruckensten Erlebnisse des Jahres nochmals besprochen werden können.

YFU organisiert die Reise vollständig. Alle Tickets werden von YFU gekauft. Es existiert in vielen Ländern eine Hotline während der Reisetage, an die sich Schüler, die ihren Flug verpasst haben, wenden können.

Es liegt in der Verantwortung von YFU eine Gastfamilie für jeden Austauschschüler zu finden. Auch wenn es Streit zwischen dem Schüler und der Gastfamilie gibt, versucht YFU zu helfen. Dafür sind lokale Betreuer zuständig, die sich regelmäßig mit den Austauschschülern und Familien treffen. Sollte es aber nicht anders gehen, sucht YFU auch eine neue Gastfamilie.

Desweiteren gehört zu einem Austauschjahr mit YFU auch immer der Schulbesuch. Daher sucht YFU eine Schule für den Austauschschüler.

Auch für die Versicherung ist YFU zuständig. Die wichtigen Versicherungen, wie eine Kranken- und Unfallversicherung, werden von YFU bezahlt.

Die ehrenamtlichen Miglieder von YFU sind in 16 Landesgruppen organisiert. Die Landesgruppen arbeiten oft unabhängig voneinander an der Vorbereitung der Schüler, sowie an der Betreung der nach Deutschland kommenden Schüler. Aber auch andere Aufgaben übernehmen die Landesgruppen, wie beispielsweise die meisten Auswahlen von Schülern und deren Verabschiedung am Flughafen.

Es gibt aber auch ein Büro beim Vereinsitz in Hamburg. Dieses verwaltet einen großen Teil der Organisation. Insbesondere findet normalerweise die gesamte Kommunikation zu den Austauschschülern vom Büro aus statt. Aber auch die Programme mit anderen Ländern als der USA finden oft vom Büro aus statt, da sich bei der geringen Anzahl an Schülern, die in ein solches Land wollen, eine Verwaltung innerhalb der Landesgruppe einfach nicht lohnt.

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