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=== Wikipedia-Autorinnen gegen Herdprämie ===
[[Datei:KSchroeder 2009.jpg|150px|right]]
Deutschlands Bundesministerin [[Kristina Schröder]] (Bild), christdemokratische Spezialistin für Familie, Senioren, Frauen und sogar Jugend (welch pittoreske Kombination) möchte das sogenannte [[Betreuungsgeld]] durchsetzen, das ab 2013 denjenigen deutschen Eltern monatlich 150 Euro oder auch gleichwertige Gutscheine (wie bei den Asylanten zur Einlösung beim Discounter) zuspricht, die ihre Kinder zuhause behalten, statt sie in eine [[Kindertagesstätte|KiTa]] zu bringen. Diese leicht ironisch als ''[[Kinder, Küche, Kirche|Herdprämie]]'' bezeichnete Zahlung, die besonders von den beiden konservativen Parteien Deutschlands propagiert wird, ist von der derzeitigen Regierungskoalition in Berlin beschlossen worden, was, wen wundert es, auf Widerspruch bei einigen [http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,828027,00.html offenbar maßgeblichen Frauen] führt. Da will Wikipedia natürlich nicht abseits stehen, und versucht, zunächst zwar noch zaghaft, mit einem [[Offener Brief|offenen Brief]] etwas Politik zu machen. Frau beginnt sich entsprechend zu [http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzerin:Nicola/Frauenstammtisch#Offener_Brief_an_Kristina_Schr.C3.B6der organisieren]. <small>[[Benutzer:Schlesinger|S.]], 19. April</small>

=== Directory of Open Access Books nun verfügbar ===
=== Directory of Open Access Books nun verfügbar ===
Seit dem 12. April ist die Seite des Directory of Open Access Books (DOAB) online und bestückt. Das DOAB hat es sich zur Aufgabe gemacht, neuere wissenschaftliche Monografien frei verfügbar zu machen. Momentan finden sich etwas über 750 Werke aus verschiedenen Bereichen im Angebot und sind für jeden vollständig einsehbar. Vorherrschende Sprache ist momentan das Englische während Deutsch und Niederländisch ebenfalls stark vertreten sind. Zu finden ist das ganze [http://www.doabooks.org/doab hier]. <small>[[Benutzer:Bomzibar|B.]] 19:49, 17. Apr. 2012</small>
Seit dem 12. April ist die Seite des Directory of Open Access Books (DOAB) online und bestückt. Das DOAB hat es sich zur Aufgabe gemacht, neuere wissenschaftliche Monografien frei verfügbar zu machen. Momentan finden sich etwas über 750 Werke aus verschiedenen Bereichen im Angebot und sind für jeden vollständig einsehbar. Vorherrschende Sprache ist momentan das Englische während Deutsch und Niederländisch ebenfalls stark vertreten sind. Zu finden ist das ganze [http://www.doabooks.org/doab hier]. <small>[[Benutzer:Bomzibar|B.]] 19:49, 17. Apr. 2012</small>

Version vom 19. April 2012, 21:55 Uhr

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Wikimedia:Woche 16/2012 (19.04.) | Wikimedia:Archiv
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Der lange Schatten der DDR

Die Märkische Oderzeitung berichtet in ihrer Ausgabe vom 18. April über einen interessanten Prozess in Potsdam, in dem es um alte Stasi-Seilschaften, vermuteten Subventionsbetrug und andere unschöne Dinge in Zusammenhang mit der alten DDR geht. Dem Angeklagten Axel Hilpert, angeblich Drahtzieher einer sogenannten DDR-Kuba-Connection und alter Bekannter aus Schalcks KoKo, wurde laut Wikipedia der Rang eines Obersts der kubanischen Staatssicherheit verliehen. So heißt es jedenfalls in einer Sendung des westdeutschen Berliner politischen FernsehRadiomagazins Klartext des ARD-Senders WDR 2 rbb aus der die Wikipediainformation stammt. Die Staatsanwaltschaft, offenbar auf dem Laufenden was die Wikipedia betrifft, verweigerte daraufhin eine Freilassung des 64-jährigen Hoteliers aus der Untersuchungshaft, mit dem Hinweis auf Fluchtgefahr in die sonnige Karibik. Die Verteidigung bezeichnet die Sache mit dem Ehren-Oberst als Gerücht, ihr Mandant will lieber in Brandenburg bleiben. Wikipedia mit ihrer sorgfältigen Belegpflicht dient offenbar mittlerweile auch als schnelle Argumentationshilfe für die Wahrheitsfindung bei Gerichtsprozessen. Bleibt noch die Frage, ob Staatsanwaltschaft und Verteidigung denn den Wikipedia-Einzelnachweis zum Punkt überhaupt gelesen haben. Es handelt sich interessanterweise um ein in solchem Zusammenhang eher ungewöhnliches simples Word-Dokument von offenbar leicht fragwürdiger Provenienz. S, 18. April

Die Marter der 8.200 Postwertzeichen

Lagebild: Ähnlich wie bei Dürer, aber dafür mit mehr Briefmarken.

Seit der Verfügbarkeit des Urteils in der Causa Loriot (LG Berlin, 27.03.2012 – 15 O 377/11) wird im Projekt an verschiedenen Stellen darüber sinniert, welche Auswirkungen die Entscheidung haben könnte. Im Vorfeld des Beschlusses vom Oktober 2011 (LG Berlin, 06.10.2011 – 15 O 377/11) wurden die bekannten Loriotmarken per Office-action gelöscht.

Die bisherige Annahme, Postwertzeichen seien gem. § 5 Abs. 1 UrhG amtliche Werke und demnach gemeinfrei (so noch LG München I, 10.03.1987 – 21 S 20861/86), hat das Landgericht Berlin verneint. Dies treffe nur bei Sprachwerken zu (etwa dem Urteil selbst), jedoch nicht bei Postwertzeichen, die Werke der bildenden Kunst darstellten, wie im vorliegenden Fall. Wermutströpfchen der Entscheidung: Die Signatur Loriots darf bleiben.

Kishon in der Praxis: An den modernen Gemälden ist nur noch eins verständlich: die Signatur.

Nach Auszählung der beiden zutreffenden Briefmarken-Templates berufen sich etwa 3.200 Dateien in ihrer Daseinsberechtigung auf § 5 Abs. 1 UrhG. Zur Zeit erarbeitet eine Taskforce auf Wikimedia Commons, welches Verfahren für die Sichtung des Materials geeignet ist und welche Lösungsansätze genutzt werden können, um eine großangelegte Massenlöschung zu verhindern. Eines der Ziele ist es herauszufinden, welche anderen Kriterien, wie etwa eine mangelnde Schöpfungshöhe, greifen, um die Briefmarken dennoch vor der Löschung zu bewahren. Darüber hinaus gibt es allerdings auch einige Schwierigkeiten zu bewältigen, da auf den Commons auch US Copyright law anzuwenden ist.

Die Erneuerung des Urheberrechts in den USA durch den Uruguay Round Agreements Act führt zu einem Problem für viele der Marken: Nur wenn ein Werk zum Zeitpunkt der Erneuerung (1. Januar 1996 im Falle Deutschlands) im Herkunftsland gemeinfrei war, ist es auch in den USA gemeinfrei. Unter die seit 1965 in Deutschland geltende Regelschutzfrist von 70 Jahren nach dem Tod des Autors fallen also nur Werke, deren Autor spätestens im Jahr 1926 verstorben ist. Einzelne Ausnahmen für Werke, die durch Sonderbestimmungen nicht mit der Erneuerung im Einklang stehen, sind möglich. Bei vielen Dateien, die von der Löschung bedroht sind, ist der Autor der auf den Marken dargestellten Werke nicht ermittelt worden. In diesen Fällen ist Recherchearbeit notwendig, um die Löschung zu vermeiden.

Bei der Frage der Umsetzung des Urteils verweist Geoff Brigham auf die Community und schließt zudem ein erneutes Anfechten der bisherigen Rechtsprechung nicht kategorisch aus.

Interessierte, die des Englischen mächtig sind, mögen sich gerne an der Diskussion beteiligen, und beim Abarbeiten des Materials mitwirken. Ein Nachtrag ob der Lage in der deutschen Wikipedia wäre wünschenwert – vielen Dank dafür im Voraus .

Die Idiosynkrasie dieses Schauspiels weist selbst loriotesque Züge auf und wird insofern der Sache gerecht. P.W.

Wiki Loves Monuments Kickoff-Seminar in Dresden

Das Weingut Hoflößnitz

In der sächsischen Landeshauptstadt trafen sich am 29. und 30. März Wikipedianer aus Südtirol, Österreich und Deutschland, um der diesjährigen Aktion Wiki Loves Monuments einen kräftigen Anstoß zu geben. Als externe Teilnehmer des Kickoff-Seminars konnten Verlagsleiterin Gerlinde Thalheim von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und Baudirektor Peter Dietz von Schlösserland Sachsen aus Dresden gewonnen werden.

Organisiert von den Dresdner Kollegen Catfisheye und Brücke-Osteuropa sowie unterstützt durch Wikimedia Deutschland konnten trotz zeitweise hitziger Diskussion Grundlagen für eine hoffentlich erfolgreiche Wiederholung des Vorjahreswettbewerbs gelegt werden. Auftakt der Veranstaltung bildete am Freitagabend die Besichtigung des ehemals kurfürstlich-sächsischen Weingutes Hoflößnitz. Zunächst erfolgte eine Führung durch die Räume des historischen Schlösschens. Insbesondere der Festsaal beeindruckte. Die statisch gefährdeten Räume des Kurfürsten und Räume im Obergeschoss sind leider der Allgemeinheit derzeit nicht zugänglich und damit einmal mehr ein Beleg dafür, dass es selbst in äußerlich gepflegt erscheinenden Baudenkmalen stetigen Instandhaltungsbedarf gibt. Dass hier dennoch ein aktuelles Bild des Fürstenraumes präsentiert werden kann, ist einer wohlwollenden Ausnahme (auf eigenes, durchaus spürbares Risiko …) zu verdanken. Es bleibt zu hoffen, dass die Geschossdecke alsbald saniert werden kann, und diese faszinierend ausgemalten Räume wieder der interessierten Öffentlichkeit geöffnet werden können! Der Besichtigung folgte in den Räumen des Weingutes die Auftaktveranstaltung und das abschließende Abendessen unter Beteiligung des Dresdener Wikipedia-Stammtisches.

Kachelofen des Fürstenzimmers

Am Samstag hingegen folgte der Kür die Pflicht in Form eines dichten Arbeitsprogramms, und trotz einiger bereits angedeuteter gar nicht wikiuntypischer Diskussionen um Einzelfragen meinen die Referenten das Resümee einer erfolg- und ergebnisreichen Arbeitstagung ziehen zu können. An dieser Stelle soll auch nochmals dem Saxonia Bildungsinstitut gedankt werden, das uns großzügig seine Räume und technischen Einrichtungen zur Verfügung stellte, und dem Stifter der Dresdner Eierschecken sowieso …

Weitere Helfer für die Organisation des Wettbewerbs sind weiterhin herzlich willkommen, auch kleine Beiträge bringen die Sache voran! S. / Al.

Aus dem US-Universitätsprogramm

Verteilung der im Artikelnamensraum der englischsprachigen Wikipedia verbleibenden (überlebenden) Inhalte: Teilnehmer des US‐Universitätsprogrammes vs. Stichprobe anderer, neuer Autoren (September 2011).

Angesichts stagnierender Autorenzahlen in der Wikipedia stellt sich immer wieder die Frage nach effektiven Mitteln der Autorengewinnung. Nun hat die Wikimedia Foundation Zahlen zu ihrem Universitätsprogramm vorgelegt, die Interessantes zu Tage fördern.

In ihrem gestrigen „Metrics and Activities Meeting“ (einem einmal monatlich stattfindenden Mitarbeitertreffen, das interessierten Wikipedianern via WebEx offensteht) hat die Wikimedia Foundation erste Ergebnisse einer Datenanalyse des US-Universitätsprogramms vorgestellt. Verglichen wurden dabei die Benutzerbeiträge von 920 Studierenden aus dem vergangenen Herbstsemester mit denjenigen einer repräsentativen Stichprobe anderer, neu angemeldeter Benutzer.

Die zentralen Fragestellungen hierbei waren: wie lange verbleiben die Beiträge der Studierenden im Artikelnamensraum, ohne von anderern Benutzern zurückgesetzt zu werden (engl. content survival rate)? Und: Wieviel Inhalt wurde von den Studierenden beigetragen, verglichen mit der Menge der Inhalte, die von anderen neuen Benutzern zum Artikelnamensraum beigesteuert wurden (engl. editor impact)? Beide Zahlen sollen Hinweise auf Quantität und Qualität der Beiträge von Teilnehmern im Universitätsprogramm liefern.

Die Ergebnisse zeichnen ein klares Bild. 55% der zufällig ausgewählten, neuen Benutzer steuerten Inhalte bei, die nach knapp sechs Monaten vollständig wieder aus der Wikipedia verschwunden waren (siehe Grafik). Anders dagegen bei den Teilnehmern des Universitätsprogrammes: 46% (31% + 11% + 4%) der Studierenden steuerten 1.000 oder mehr Bytes (ohne Leerzeichen) an Text bei, die auch nach sechs Monaten noch im Artikelnamensraum verblieben waren.

Misst man die Textmenge, die von beiden Gruppen zum Artikelnamensraum beigesteuert wird, dann ergibt sich, dass die 920 Studierenden die gleiche Menge an Inhalten beisteuerten, wie 2.250 zufällig ausgewählte neue Benutzer, die nicht am Universitätsprogramm teilgenommen hatten.

Bleibt die Frage nach der Nachhaltigkeit. Hier liegen beide Gruppen gleichauf: im Durchschnitt entscheiden sich genauso viele der Studierenden für eine dauerhafte Mitarbeit in der Wikipedia, wie Benutzer, die auf anderen Wegen zur Mitarbeit gefunden haben. (fs 05.04.2012)

Berliner Tagebuch

Mittwoch, 28. März 2012
Im Gepäck ein Entwurf für eine Satzung der künftigen Wikimedia Chapters Association. Werden die Vereinsvertreter sie annehmen?

Ich verlasse mein niederländisches Heim mittags. Die Bahn bringt mich nach Berlin; in der zweiten Reisehälfte unterhalte ich mich mit Wikimedia-Kollege Lodewijk Gelauff, der in Hannover zugestiegen ist. Ausdauerplausch über den Satzungsentwurf für die geplante Wikimedia Chapters Association.

Die Spannungen waren hoch aufgelaufen zwischen der Wikimedia Foundation und den nationalen Vereinen, den Chaptern. Grund ist die Frage mit dem Spendensammeln. Diskussionen über eine Chapter-Vereinigung verdichteten sich 2011. Anfang 2012 gab es auf Meta Wiki eine Seite m:Chapters Council mit den zwei Konzepten Modell B und Modell KISS. Im Februar unterzeichneten Vereinsvertreter in Paris ein Dokument über die Errichtung des „Council“. Ohne, dass ein Team für die praktischen Schritte eingesetzt wurde. Daher haben einige Wikimedianer von selbst mit den Vorbereitungen begonnen: darunter die Vereinspräsidenten Tomer Ashur aus Israel, Sebastian Moleski aus Deutschland und ich aus den Niederlanden. Am 7. März setzte ich eine Satzungsentwurf für eine Organisation auf, die ich „Wikimedia Chapters Association“ getauft habe. Damit habe ich den Ausdruck „Association“ für die gesamte Organisation aus Sebastians Modell B übernommen. Ich kontaktierte eine Menge Vereinsvertreter, die sich für die Wikimedia Conference Ende März in Berlin angekündigt hatten.

Sind die Lappen oben, sind die Lumpen unten. Schmähungen über den Bundespräsidenten habe ich wegen Friedrich Ebert immer abgelehnt. Das war 2011/2012 kurzzeitig ins Wanken geraten.

Unser Schatzmeister Paul Becherer kommt morgen nach Berlin. Der Vorstand hat uns das Mandat erteilt, über die Errichtung der neuen Organisation zu verhandeln, so wie es viele andere Vereine mit ihren Vertretern gemacht haben (mehr als die Hälfte der 39 bestehenden Vereine). Andere Teilnehmer werden Vorständler und Mitarbeiter der WMF sein, Mitglieder des WMF-Vereinskomitees (Chapter Committee) und andere Aktive, die sich mit verschiedenen Themen beschäftigen.

Fahre am Schloss Bellevue vorbei, dem Sitz meines Bundespräsidenten. Freiheit und Verantwortung gehören zueinander, ist das Mantra von Joachim Gauck. Reichspräsident Friedrich Ebert hatte 1919 in seiner Einführungsrede gesagt: Jede Freiheit, an der mehrere teilnehmen, muss ihre Satzung haben. Fahre am Reichstag vorbei, den der Kaiser als Reichsaffenhaus beschimpft hatte.

Donnerstag, 29. März 2012
Mit Samuel Klein (an der Tastatur) und anderen in der Movement Roles group.

Der Wikimedia Business beginnt früh, mit Sitzungen über die neuen affiliation models. Die Wikimedia Foundation will drei neue Arten von Wikimedia-Organisationen einrichten, neben den Chaptern. Fachorganisationen (englisch thematic organizations) werden den Vereinen ähnlich sein, doch nicht Territorien, sondern Themen zugeordnet sein. Fachgruppen (englisch user groups) sind informelle Gruppierungen gleichgesinnter Wikimedianer. Wikimedia-Partner werden außenstehende Organisationen sein, die mit der Bewegung in dauerhafter Beziehung stehen.

Sowohl der WMF-Vereinsausschuss als auch die kleinere Movement Roles group diskutieren über diese Entitäten. Ich bin als Gast eingeladen. Die Aufgabe der Movement Roles group endet heute, und der Vereinsausschuss (Chapters Committee) benennt sich um in Affiliation Committee.

Ich rate strengstens vom Ausdruck user groups ab, weil es bereits Benutzergruppen in der Wikipedia gibt, und weil es allgemein unsicher ist, was mit einem Benutzer / Nutzer gemeint ist. Andere finden ihn hingegen toll, weil sie an Linux user groups usw. denken. Ich bin nicht von der Grammatik-Gestapo, wohl aber ein Terminologie-Bolschewik, ich weiß, dass schlecht gewählte Ausdrücke verwirren.

Aus der Perspektive der Vereine erwähne ich mögliche Probleme mit den Fachorganisationen und Fachgruppen. Wenn die Fachorganisationen ähnliche Rechte und Pflichten wie die Vereine haben, dann wird eine Vielzahl von ihnen die Wikimedia-Landschaft drastisch verändern. Es gibt eine begrenzte Zahl an Ländern, aber eine unbegrenzte Zahl an Themen. Ein WMF-Vorständler betont, dass die Vereine im Aufnahmeprozess konsultiert werden können, aber dass die letzte Entscheidung und Verantwortung beim WMF-Vorstand liegt. Die WMF ist der Herr über die Marken Wikimedia und Wikipedia.

Vom Chapters Committee zum Affiliation Committee. Wie übersetzt man das, Ausschuss der Angliederung? Der einzige Mist, auf dem nichts wächst, ist der Pessimist. (Theodor Heuss)

Am Ende der Sitzungen habe ich die Gelegenheit, meine Präsentation Entities in an international movement zu zeigen, mit einer Typologie der Entitäten (Gebilde, Instanzen), einigen Beispielen und zwei Szenarios für die Zukunft der Wikimedia-Bewegung. Eines davon sieht eine „Wikimedia Association“ als Dachorganisation für Vereine und Fachorganisationen voraus, die zusätzlich auch Direktmitglieder haben kann. Diese neue Dachorganisation wäre dann der Partner bzw. Gegenspieler der WMF, die sich auf die Kernaufgaben wie den technischen Hintergrund der Wikipedia konzentrieren könnte. Ein WMF-Vorständler ist von der Idee äußerst angetan, kann sich aber vorstellen, dass diese Ansicht nicht von allen Kollegen geteilt wird.

Harel Cain, der Organisator des Programms, druckt den WCA-Satzungsentwurf für die Vereinsvertreter aus. In ein Feld am Kopf des Textes können sie maximal zwei Abänderungsvorschläge eintragen. Einer letzten Runde können wir kaum aus dem Weg gehen, doch mir wäre es lieber gewesen, wenn dies ausgiebiger vorher geschehen wäre. Sitzungszeit ist kostbar, außerdem können viele Nichtmuttersprachler des Englischen geschriebenen Diskussionen einfacher folgen.

Später Abend. Ein Facebook-Eintrag informiert mich über den Tod eines Bekannten. Ich hatte nach der Wikimania letztes Jahr in Israel einige Tage bei ihm übernachtet.

Freitag, 30. März
Christophe Henner aus Frankreich, am ersten Tag noch in schöner Frontalaufstellung der Stühle

Morgens. Unser Verein ist nicht auf der heutigen Liste der Präsentationen State of the Chapters, also habe ich meine kleine Überraschung für das Publikum umsonst mitgeschleppt. Die Präsentationen sind von sehr unterschiedlicher Art, wie ich in meinem Blog vermerke.

Im selben großen Raum berichtet Christophe Lauer von dem Treffen in Paris und Sebastian Moleski von der geplanten neuen Organisation. In getrennten Untergruppen gehirnstürmen wir verwandte Themen. Unsere Gruppe über die Repräsentationsfrage wendet alle ihre 45 Minuten für die Beziehung zwischen Verein und gewähltem Ratsmitglied (Council Member) auf.

Offenbar haben viele Vereine ein Problem damit, dass ein Ratsmitglied nicht nach Gusto ausgetauscht werden darf. Ich finde hingegen, dass es eine intime Beziehung zwischen Arbeitslast, Verantwortung und Entscheidungsfreiheit geben muss. Manchmal müssen auch unpopuläre Entscheidungen getroffen werden. Einige sprechen von einem Unterschied zwischen kleinen und großen Vereinen, was ich so nicht glaube. Kleine Vereine werden es immer schwierig finden, jemanden zu finden, der die Zeit für eine gut ausgefüllte Ratsmitgliedschaft mitbringt.

Sebastian Moleski (rechts), Präsident des deutschen Vereins

Nach dem Mittagessen wieder im großen Raum beisammen. Die geplante Satzungsdiskussion zieht viel Aufmerksamkeit auf sich. Sebastian kommt zur letzten Minute herein, mit den Abänderungsvorschlägen von den Zetteln. Er geht sie mit dem Publikum durch. Die fehlende Disziplin einiger Personen macht es uns allen schwierig zu folgen. Wer am lautesten ruft, der hat am meisten recht?

Welche Regeln gelten für Diskussion und Abstimmungen? Ein Detail, das man vorher hätte regeln sollen. Hat jeder im Raum das Wahlrecht, oder nur ein Vereinsvertreter? Unruhe. Nun gut, jemand von der Tagungsorganisation („Facilitator“) lässt die Anwesenden abstimmen. Vorhersehbarerweise will eine große Mehrheit, dass alle wählen dürfen. Die Verhandlungen gehen weiter, und vor der nächsten Abstimmung erhebe ich meine Stimme ein wenig mehr als notwendig und protestiere: Dies ist eine offizielle Zusammenkunft derjenigen, die ihren jeweiligen Verein repräsentieren. Wenn allein schon Anwesenheit im Raum das Wahlrecht garantiert, warum haben die Vereinsvorstände dann überhaupt Vertreter gewählt? Es handelt sich um eine Versammlung zum Inhalt der Satzung, da müssen die Abstimmenden eine demokratische Berechtigung mitbringen.

Fast alle Abänderungsvorschläge sind an sich vernünftig, meiner Meinung nach, doch vieles gehört einfach nicht in eine Satzung. In der Phase der rechtlichen Registrierung wird sie sowieso noch angepasst werden. In Bezug auf einige Vorschläge können wir uns darauf verständigen, dass sie in der künftigen Geschäftsordnung des Rats berücksichtigt werden sollten.

Am Kaffeetisch spreche ich mit einem netten jungen Vertreter aus einem südamerikanischen Land. Der Twen ist ein brillanter Nerd, der seit langem die Wikipedia bearbeitet. Wie erlebt er diesen Aufenthalt wohl, versuche ich zu ergründen. Da ist einer zum ersten Mal auf einem anderen Kontinent, mit kaltem Wetter, vielen nordeuropäischen Leuten, die so bleich sind wie die im US-amerikanischen Fernsehen, anders riechen weil sie anderes essen, und die ihn meist um mindestens eine Kopflänge überragen. Er kannte vorher nur einige Leute von der spanischsprachigen Wikipedia her. Vielleicht erklärt das ein wenig seine (anti-angelsächsische) Aggressivität, wie ich sie zuvor auf einer Liste gespürt habe?

His Majesty the Queen of England, wie Jimmy Wales sich selbst nennt. Das amerikanische Grundgefühl ist eine seiner Zukunft sichere Gegenwärtigkeit. (Theodor Heuss)

Wir müssen schließlich diese mehrmals verlängerte Nachmittagssitzung als unerledigt abhaken und wollen am nächsten Tag weitermachen. Eine Reihe von Vereinsvertretern kommt zu mir. Sie geben zu, dass sie den Satzungsentwurf erstmals nicht etwa vor ein oder zwei Wochen, sondern erst in der Nacht zuvor gelesen haben. Ich finde es schwierig, ihnen einen Vorwurf zu machen – kurz ist die Zeit, lang die Diskussionsseite. Trotzdem: Wir werden nie zu Ergebnissen kommen, wenn es beispielsweise für Abänderungsvorschläge keine Deadline gibt. Sie sagen, dass sie es verstehen.

Früher Abend. Fototermin mit Denis Barthel, Jimmy Wales und den Leuten vom Leonardo Award for Corporate E-Learning. Denis, Nando aus der Schweiz und ich hatten den Preis an Jimmys Stelle im September in Köln angenommen. Während Jimmy zurück in eine Vorstandssitzung eilen muss, signiert er rasch mein Wikipedia-Lehrbuch.

Spät. Ich finde in meiner Mailbox drei Resolutionen des WMF-Vorstands, darunter ein Moratorium für das Spendensammeln. Bis 2016 soll kein Chapter neu in die kleine Gruppe der Vereine eintreten, die die Schlüsselrolle im eigenen Land spielen. Die Kontroverse wird unzweifelhaft weitergehen, entgegen den Hoffnungen von Sue Gardner und des Vorstands. Umso wichtiger, dass die Vereine bald mit einer Stimme sprechen können.

Samstag, 31. März 2012
Sue Gardner in Gelb, nicht zufällig, da auffällig. Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte. (Gustav Heinemann)

Ein weiterer Tag, an dem ich meine kleine Überraschung umsonst mitschleppe: Die Liste der Vereine für State of the Chapters ist mal wieder zu kurz, um WMNL zu beinhalten. Ich bekomme nicht viel von der Sitzung mit, dasselbe gilt für die folgende, das Frage-und-Antwort-Spiel mit dem WMF-Vorstand. Gut, dass unser kenntnisreicher Schatzmeister Paul anwesend ist. Die neuerlichen Vorstandsbeschlüsse werden die Sitzung nicht einfach machen, nehme ich an.

Ich höre noch Sue Gardners Einführungsworte, mit der Ankündigung, dass sie nicht so schnell zu sprechen versuchen werde, so dass auch die Nichtmuttersprachler sie verstehen können. Im folgenden Satz nennt sie die vorangegangenen Monate ihren winter of discontent. Weiß der durchschnittliche Nichtmuttersprachler (oder auch der jüngere Angelsachse), worauf sie anspielt, und weiß sie, wie der Winter des Missvergnügens ausgegangen ist?

Laptop mit mir am Pult.

Schon gestern abend und am Morgen hatte ich mir überlegt, die Führung der Abänderungssitzung für diesen Tag zu übernehmen. Sebastian ist damit zufrieden, und Delphine, eine der beiden deutschen Vereinsvertreter, auch. Vor Beginn konnte ich mit einigen Teilnehmern der vorigen Sitzung sprechen, privat und in Ruhe. Es ist von Vorteil, ungestört einige Punkte abzuhandeln – in völliger Übereinstimmung bezüglich der meisten davon, oder in der Suche nach Kompromissen zu anderen. Wegen der knappen Zeit erreiche ich leider nicht alle Teilnehmer.

Delphine kommt zu mir mit der Idee, ein gemeinsames Abkommen mit zwei Teilen vorzubereiten: einen für diejenigen Vereine, die in naher Zukunft der WCA beitreten wollen, und einen für diejenigen, die sich unsicher sind, aber die WCA schon moralisch unterstützen und vielleicht später beitreten. Ich setze schnell den Text auf, lasse Delphine und andere lesen, sie fügt einen Satz im Unterstützer-Teil hinzu, der ihm mehr Substanz gibt. Andere lesen den Text des „Berliner Abkommens“, wie ich es nenne, ebenfalls.

Nun kommt mein Moment des Missvergnügens: Ich möchte jedem, der einen Abänderungsvorschlag eingereicht hat, eine Minute zur Begründung geben. Dann soll ein Gegner das Wort erhalten, dann ein Befürworter, und dann wieder ein Gegner. Allgemein widerstrebt es mir sogar, über Vorschläge zu sprechen, die keine richtigen Abänderungsvorschläge sind – es reicht nun einmal nicht zu sagen: „Tu irgendwas irgendwo hinzu über Soundso“. Diesmal ist es Tomer, der seine Stimme erhebt, und ich stecke zurück.

Das Vorzeigen der Folterinstrumente hatte durchaus seine Wirkung: Im Vergleich zum Vortag sind die Redner näher daran, sich für oder gegen einen Vorschlag auszusprechen. Sie sind sich der Bedeutung eines konkreten Textvorschlags bewusst geworden, und sie akzeptieren die Begrenzung der Redezeit auf eine Minute ohne Murren.

Langsam findet die Sitzung einen produktiven Rhythmus. Eine Reihe von Abänderungsvorschlägen wird zurückgestellt, manchmal, nachdem ich den Vorschlagenden gebeten habe, mit einem Kollegen eine neue Formulierung zu finden. Diese Neuformulierungen werden dann gewöhnlich ohne große Schwierigkeit angenommen. Einige Vorschläge werden zurückgezogen.

Delphine Menard am Mikrofon. Man muß das als gegeben hinnehmen: Demokratie ist nie bequem. (Theodor Heuss)

Delphine spielt eine wichtige Rolle dabei, gute Kompromisse zu finden und die Begeisterung dafür zu dämmen, zuviel Zeug in die Satzung zu stopfen. Manche Leute, die mit länglichen Vorschlägen gekommen waren, hatten ursprünglich die Satzung kurz und simpel halten wollen. Anna Lena, ein facilitator, hält ein Auge auf die Wortmeldungen, was mir im Rund der Sitzung schwer fällt (viele sitzen hinter mir). Tim schreibt das Protokoll, und Julia zählt die Stimmen; leider macht es für diese jungen Leute mit iPhones aber ohne Armbanduhren eine mittelprächtige Schwierigkeit aus, die Redezeit zu kontrollieren. Aber kein Problem. Mit etwas sanftem Insistieren halte ich die Leute beim Thema und rufe ausdrücklich dazu auf, mit neuen Argumenten zu kommen, die wir noch nicht gehört haben.

Bezüglich des letzten Themas haben wir eine Abstimmung zwischen zwei Vorschlägen: Soll ein Verein sein Ratsmitglied „nach Laune“ abberufen dürfen? Der ursprüngliche Entwurf sagt Nein, nur in recht engen Grenzen. Ein Abänderungsvorschlag von Lodewijk und anderen ermöglicht es, dass ein neues Ratsmitglied anstelle des alten für den Rest der Amtszeit gewählt wird.

Am Rande wird auch praktisch gearbeitet: Elke und Maarten sprechen über Wiki loves monuments, den Fotowettbewerb, der dieses Jahr weltweit stattfinden soll.

Als mich einige warnen, dass die Vereinsvertreter den Originalentwurf in diesem Punkt nie akzeptieren werden, hatte ich ihn innerlich schon längst aufgegeben. Sebastian redet mit Lodewijk über einen Kompromiss. Währenddessen lese ich Lodewijks Vorschlag nochmals und stelle fest, dass er das maximal Mögliche bedeutet – unter den Umständen ist er mehr als annehmbar, denn er beinhaltet wenigstens überhaupt das Konzept einer Amtszeit.

Wird dies der große Showdown, die Abstimmung zwischen Lodewijks Vorschlag (A4) und meinem vom Vortag (A17)? Wie lange wird es dauern, um einen Kompromiss zu finden? Sebastian spricht vor den Anwesenden von seinem Gespräch mit Lodewijk, Delphine und ich erklären, dass wir mit A4 leben können. So gibt es eine schnelle und eindeutige Abstimmung über A4 (nur Paul sowie Rover aus Hong Kong sind für A17, wenn ich es recht sehe).

Eine weitere gute Bemerkung von Delphine: Sie meint, dass die Vereine in Zukunft ihre Ratsmitglieder sicher nicht leichtfertig austauschen werden. Es wäre schwierig, eine neue Person zu finden, die sich schnell so einarbeitet, dass sie den Verhandlungen des Rats auf hohem Niveau folgen kann. Ich behalte es für mich, dass ich im Abstimmungsergebnis eine Art präventives Misstrauensvotum der Vereinsvertreter gegen ihre Ratsmitglieder sehe. Aber Delphine hat recht, letztlich macht es nicht so viel aus.

Schnee fällt Ende März in Berlin. Grund genug, wie die Schulkinder in Massen zu den Fenstern zu laufen? Nach meiner Asienreise hat mich die frische, raue Luft des Sauerlands umgeschmissen. (Heinrich Lübke)

Wir hatten 45 Minuten für diesen zweiten Teil der Abänderungsvorschläge eingeplant. Es ist jetzt deutlich mehr als eine Stunde geworden. Committees don't write well, heißt es. Ich werde später mal den abgeänderten Satzungstext als ganzen lesen.

Nächster Punkt der Tagesordnung: die Wahl eines Übergangs-Generalsekretärs mitsamt dessen Vize, für die Zeit bis zur ersten Ratssitzung in Washington auf der Wikimania. Ich stelle das Thema kurz vor und übergebe das Mikrofon an Sebastian.

Ehrlich gesagt, ich folge seinen Ausführungen über die Aufgaben des Übergangs-GS und seine eigene mögliche Rolle nicht zur Gänze. Wir wissen, und er selbst sagt es immer wieder, dass sein in Texas erworbenes Englisch Nichtmuttersprachlern nicht immer entgegen kommt. Der vorige Teil der Sitzung hat mich auch ein wenig ermüdet. Offenbar lässt sich die Übergangszeit nicht recht verdeutlichen. Sebastian stößt auf Widerstand. Einige Vereine sehen möglicherweise noch nicht ein, warum eine WCA notwendig sein soll.

Tomer Ashur, Wissenschaftsoffizier der israelischen Armee. Nur wer sich sicher fühlt, ist tolerant. (Karl Carstens)

Das Mikrofon geht an mich zurück. Ich rufe zu Kandidaturen auf. Die Sitzung nähert sich einem unheimeligen Moment. Niemand meldet sich. Wie es mit den vorigen Versuchen stehe, Kandidaten zu finden, fragen einige. Ich wiederhole, was Harel auf den Listen gepostet hatte: dass es keine offiziellen Kandidaten gebe. Und inoffizielle denn, kommt die Frage zurück. Ich lasse Harel rufen, damit er selbst berichtet. Jemand fordert die Vertreter dazu auf, Namen vorzuschlagen. Ich unterbinde dies als unangemessen: Es kann peinlich für eine Person sein, wenn sie von Dritten aufgefordert wird und dann schnell und unter Druck antworten muss.

Eine Person kommt zu mir und will immer noch eine Formulierung verändert sehen, die ihm an der Satzung missfällt. Im Niederländischen sagt man dazu: mosterd na de maaltijd, Senf nach dem Essen.

Während Harel spricht und Anna Lena die Diskussion leitet, spreche ich kurz mit einigen Personen über ihre Ansichten und teilweise über ihre eigene Bereitschaft. Nichts. Währenddessen gehen die Diskussionen weiter, und es wird vorgeschlagen, ein Team zu bilden, einen Ausschuss. Dies entspricht nicht ganz meinen Vorstellungen: Ist die Bildung eines Teams nicht das Vorrecht und die Verantwortung des Übergangs-GS? Sollte ein Team nicht mit Bedacht und nach Beratschlagung zusammengestellt werden, anstatt aus dem Stegreif? Gibt es eine letzte Chance, Kandidaten für das Übergangs-Sekretariat zu erhalten und diese Entwicklung zu stoppen?

Martin Rulsch und Delphine Menard unterzeichnen für den deutschen Verein.

Mein abermaliger Aufruf fruchtet nicht. Die Versammlung, die einen Teamleader sucht, und ein zögernder Tomer Ashur nähern sich an. Tomer akzeptiert die Idee, das Team zu unterstützen, im Team zu sein, Kopf des Teams zu sein. Dann erwähne ich die Papiere, die ich für das Berliner Abkommen vorbereitet habe. Darin muss ein Übergangs-GS ausgefüllt werden. Wenn Tomer sowieso die Person sein wird, die das Team oder Sekretariat bildet – kann ich nicht einfach seinen Namen in die Lücke setzen? Mit einem scheuen Lächeln nimmt er das an, oder protestiert nicht genug, und ich erkläre es für gesetzt, und eine Abstimmung zeigt eine überwältigende Unterstützung für ihn. Er hat das Vertrauen der Vertreter, ein Team zu bilden und es später zu verkünden, füge ich hinzu.

In einer Pause bitte ich Maria von der WMDE, zwei Exemplare des Berliner Abkommens auszudrucken. Ich habe den Vize-GS herausgestrichen, aber stelle fest, dass ich Tomers Name vergessen habe. Das füge ich jetzt mit Stift ein.

Ich rufe die Vereinsvertreter auf zur Unterzeichnung des Abkommens, sofern sie möchten. Das macht mich schließlich zur meistfotografierten Person des Tages, da ich neben den Unterzeichnern stehe. Die Fotografiererei gibt mir das Gefühl, dass auch die Vereinsvertreter spüren, dass die Unterzeichnung ein wichiger Augenblick für unsere Bewegung ist. Sie wollen sich daran erinnern und auch, dass sie Teil davon waren.

Einige Vertreter tauchen nicht auf, während ich Vereine und Vertreter zum Unterzeichnen laut vorlese. Danny meint, manche empfinden, dass ihr Mandat dazu nicht ausreicht.

Vor den Unterwelten

Zwei Österreicher zählen für mich bereits schnell die Unterzeichnervereine zusammen, während ich noch den letzten Vertreter zur Unterschrift begrüße. Ich stelle mich dann zu den Leuten, die Ankündigungen am Ende der Sitzung machen, ich berichte, dass bis dahin 24 Vereine Teil 1 unterzeichnet haben (Beitrittsabsicht) und sechs weitere den Teil 2 (Bekräftigung der Unterstützung). Riesiger Applaus. Ich gratuliere Tomer Ashur, lege kurz dar, wie ich in den Prozess für den Satzungsentwurf geraten war, und erkläre meine Aufgabe für erledigt, bevor ich die Papiere mit den Unterschriften Tomer überreichen, unserem Übergangs-GS.

Abend. Eine Tour der Berliner Unterwelten e.V., ein Verein von Menschen, die sich für die Geschichte des unterirdischen Berlins interessieren. Die Tour durch Luftschutzräume des Zweiten Weltkriegs ist für einige von uns leicht enttäuschend, da die Leiterin (eine Freiwillige von Berliner Unterwelten) zuviel von der allgemeinen Weltgeschichte spricht, während wir in den historischen Räumen stehen. Einige Wikimedianer teilen mir ihre recht negativen Gefühle über sie mit, aber keiner bedauert, dass er auf der Tour war.

Erinnerungsfoto mit Sebastian und Tomer, ich in der Mitte. Die Kultur der Toleranz beginnt damit, zu akzeptieren, dass der andere anders ist. (Roman Herzog)

Ich rede mit einem Israeli über mögliche Vorbehalte gegenüber einem als zu groß empfundenen Einfluss der Deutschen in der Wikimedia-Bewegung. Ob die Teilnehmer der Wikimedia Conference mich wohl vor allem als Deutschen oder als Vorsitzenden des niederländischen Vereins ansehen. Die meisten wissen gar nicht, dass du Deutscher bist, glaube ich. Ja, aber mein Akzent im Englischen? Die hören den Unterschied nicht. Ich grinse und stelle mir vor, wie ich das zuhause den Niederländern erzähle, die ärgern sich schwarz. (Niederländer werden im Ausland nicht gerne mit Deutschen verwechselt.)

Später auf dem Weg zur Unterkunft lerne ich Slobodan aus Makedonien besser kennen. Ich begleite ihn zu einem Supermarkt, wo er etwas Kuchen für seinen Geburtstag am nächsten Tag kauft. Ein Wikipedia-Autor, der irgendwie in die Arbeit der nationalen Wikimedia-Vereine geraten ist – the same old story.

Vor dem Schlafengehen bearbeite ich noch einige Seiten auf Meta, erstelle die neue Seite m:Wikimedia Chapters Association mitsamt Kategorie und füge die Abänderungsvorschläge der heutigen Sitzung ein. Kurz erwäge ich, eine kurze Notiz in den Kurier zu setzen. Aber die Seite ist geschützt im Zusammenhang mit dem 1. April. Welchen Witz hätte ich beigetragen, dass die WMF ein Büro in Brüssel eröffnet?

Sonntag, 1. April 2012
Kontinuität und Konzentration, das Motto der WMNL für die nahe Zukunft. Wenn man denkt, es geht nicht mehr, hat man immer noch zwei Drittel seiner Kräfte. (Horst Köhler)

Zum letzten Mal zurück im Veranstaltungsgebäude kann ich schließlich unser State of the Chapter abliefern, eine zusammengefasste Version dessen, was ich eine Woche zuvor auf der niederländischen Mitgliederversammlung präsentiert hatte. Wir hatten 2011 das Zehnjährige der englischsprachigen und der niederländischsprachigen Wikipedia, den fünften Geburtstag unseres Vereins und viele Aktivitäten, auf die ich kurz per Fotos verweise.

Ich nutze das GLAMcamp im Amsterdam als Beispiel für die große Arbeitslast für Vorstandsmitglieder, besonders für unseren Schatzmeister Paul. Dies trotz des Arbeitnehmers, den wir für die Organisation des GLAMcamps angeheuert hatten, denn einige Unterschriften müssen eben vom Schatzmeister kommen. In einer Graphik verglich ich die Aktivitäten von 2008 und 2011, wobei ich auf die wachsende Zahl an Aktivitäten aber auch die Belastung für die Vorstandsmitglieder hinweise (mehr Sitzungen und andere Treffen, besonders für den Strategieprozess). Wir müssen mit unseren Kräften besser haushalten. Viele Vereinsvertreter nicken. Wenn irgendwo jemand wegfällt, bricht der Laden fast zusammen.

Am Ende überreichen Paul und ich eine besondere niederländische Süßigkeit, die in der (inter)nationalen Wikimedia-Bewegung äußerst populär zu sein scheint – stroopwafels. Wie einfach man Wikimedianer begeistern kann, man geht in einen niederländischen Supermarkt und investiert ein paar Euros.

Gruppenfoto. Das Ziel des Dialogs ist nicht Unterwerfung und Sieg, auch nicht Selbstbehauptung um jeden Preis, sondern gemeinsame Arbeit in der Methode und in der Sache. (Richard von Weizsäcker)

Die anderen Präsentationen, zu meiner Schande gesagt, verpasse ich wieder fast vollständig. Manuel Schneider vom WikiTV bittet mich zum Interview über die WCA. Auf Englisch, auf Deutsch? Deutsch, später Untertitel. Nein, Englisch. Wir machen's schnell in beiden Sprachen.

Im „Barcamp“ wiederhole ich meine Präsentation über Entitäten in einer internationalen Bewegung, wobei Arne und Delphine eine Menge über die heutige Wikimedia-Bewegung darlegen sowie über die neuesten Entwicklungen, besonders über die „Movement Roles“ (die neuen Gliedorganisationen).

Ich plaudere mit Tilman Beyer, der für die WMF arbeitet. Mein Landsmann erzählt mir, dass ihn mittlerweile mehr unter seinem Klarnamen als unter seinem Wikipedia-Benutzernamen kennen dürften.

Sam und Arne

Eine Sitzung über die CSBS war angekündigt worden, die Chapter Selected Board Candidates (die von den Vereinen ernannten Mitglieder des WMF-Vorstandes). Aus irgendwelchen Gründen wird daraus eine kleine Runde mit Arne über die Arbeit im WMF-Vorstand, die Bedeutsamkeit der Diversität sowie über die jüngsten WMF-Beschlüsse. Die Entscheidung des Vorstandes, Beschlüsse ab jetzt auch mit dem Abstimmungsverhalten der einzelnen Vorständler zu veröffentlichen, wird von Arne begrüßt. Sein Vorstandskollege Sam kommt hinzu. Arne würde nicht sagen, dass durch die Änderung das Wesen des Vorstands sich gewandelt hätte. Aber es sei in wichtiger Schritt in Richtung Transparenz. Er glaubt aber nicht, dass sich das Abstimmungsverhalten groß ändern wird, aber es nimmt Druck weg von den Vorständlern. Sie haben sich immer unwohl gefühlt, wenn sie anderen Leuten vom Abstimmungsverhalten der Kollegen berichten sollten.

Wikimedia Chapters Association nach der in Berlin angenommenen Satzung

In einem kleinen Konferenzraum neben dem großen Raum treffen sich, endlich, die Vereinsvertreter, um über die acht Kandidaten für den WMF-Vorstand zu sprechen. Zwei Personen werden von den Vereinen nominiert werden. Dies ist eine geschlossene Prozedur, und die Tür wird geschlossen gehalten.

Einige Gespräche, auch über die Sitzung vom Vortag und den Tag davor, einschließlich über das wankelmütige Verhalten einiger, und Abschiede beschließen meinen Aufenthalt. Mit Damian nehme ich die U-Bahn zum Hauptbahnhof. Wir tauschen Ideen über den „Weg nach Washington“ aus, wie er es nennt. Eine Menge Arbeit wird zu erledigen sein, sind wir uns einig, und wir erinnern uns mit Freude daran, Sebastian im Gespräch mit Tomer gesehen zu haben. Die Bündelung verschiedener Talente wird die einzige Chance für eine erfolgreiche Wikimedia Chapters Association sein. Ziko van Dijk, 4.4.12

Die Lesenswert-Kandidaten sind wieder da!

Zweifellos liest er gerade einen lesenswerten Artikel

Genauer gesagt: In einem Meinungsbild wurde mit deutlicher Zweidrittelmehrheit beschlossen, dass die Seite Wikipedia:Kandidaten für lesenswerte Artikel (KLA) als Alternative für Artikel, die ausdrücklich nur für den Status lesenswert und (noch) nicht für die höhere Auszeichnung exzellent antreten sollen, nun dauerhaft als Alternative zur gemeinsamen Kandidaturseite für Lesenswerte und Exzellente wiedereingeführt werden soll. Offenbar ließ sich die Community von den Ergebnissen der dreimonatigen Probezeit überzeugen, die im November 2011 noch ziemlich knapp beschlossen worden war. Zu den Argumenten für die Wiedereinführung nach der Probezeit gehörten eine stark gestiegene Gesamtzahl der lesenswerten und exzellenten Artikel, ein entspannteres Diskussionsklima auf KLA und ein Stoppen des Trends, die Ansprüche für Lesenswerte immer mehr den Exzellenten anzunähern. Grundsätzlich scheint es bei auf KLA kandidierenden Artikeln nun mehr darum zu gehen, dass „grundlesenswerte“ Artikel diese Eigenschaft unbürokratisch zugesprochen erhalten, ohne dass Autoren, die gegenwärtig mit ihrem Artikel keine höheren Ansprüche erfüllen wollen oder können, mit einer langen Liste von Verbesserungswünschen für exzellente Artikel konfrontiert werden. Demzufolge haben Kritiker des gesonderten KLA-Verfahrens natürlich auch die Befürchtung geäussert, dass es der Qualität der ausgezeichneten Artikel durch unkritischere Bewertung abträglich sein könnte. Die Vorzüge scheinen nun aber doch überzeugender gewesen zu sein. Gestumblindi, 3.4.2012

Im Allgäu ist was los!

Haus des Anstoßes

Eigentlich ja eher bekannt durch merkwürdige Krimis oder durchwachsene Milchprodukte ist das Allgäu, genauer gesagt die Stadt Kempten, jäh in das Interesse der Wikipedia-Community gerückt. Es geht um eine Art Kulturhaus im ensemblegeschützten Bereich der Kemptner Altstadt, das für die provinzgeplagte Jugend-, Künstler- und Studentenszene ein unverzichtbarer Bestandteil der gehobenen Freizeitgestaltung sein soll. Sowas kennt man von anderen, ernsthaften Metropolen ja auch, doch deren Wikipediarelevanz ist meist unbestritten. Nicht jedoch in Kempten, hier beginnt nun eine Art Marsch durch die Wikipedia-Institutionen. Den Löschantrag für den eigentlich ganz ordentlichen Artikel stellte einer der üblichen Verdächtigen, konnte sich aber damit zunächst nicht überzeugend durchsetzen, denn in der typischen Wikipedia-Löschdiskussion behielten die Messies, wie die Inklusionisten liebevoll genannt werden, die Oberhand. Man hatte wohl Mitleid mit den Betreibern, deren Pachtvertrag im Sommer leider ausläuft. Wikipedia ist also nicht nur ein Instrument für die Lobbyarbeit gewisser Großkonzerne, wie zahlreiche Beiträge in der bürgerlichen Presse vermuten lassen, nein, sondern auch für womöglich räumungsbedrohte Künstler/innen im Allgäu, wie Gegner des Artikels argwöhnen dürften. Der Berliner Administrator Marcus Cyron jedenfalls lehnte eine Löschung des Artikels beherzt ab. Das gefiel nun seinem Adminkollegen Memmingen, eher ein Vertreter der bodenständigen Allgäuer Urbevölkerung, gar nicht, denn wenn es ums Rechthaben geht, kennen Wikipedianer keine Parteien mehr, sondern nur noch sich selbst. Eine Löschprüfung musste also umgehend und dringend in die Wege geleitet werden, denn wo kommen wir denn damit hin? Tausende von Artikeln über Kunsthäuser, Literatentreffs, sogar in Bremen oder sogar, igitt, Jugendzentren im Beitrittsgebiet drohen der Wikipedia! Verfolgen wir also interessiert die Debatte und hoffen auf das Beste. S 1. April 2012

Wiki-Cup: Von Mäusen und Mexikanern

Was haben Batman und die lokalen Verästelungen des österreichischen Justizwesens gemeinsam? Auf den ersten Blick nicht viel. Genauer besehen, ergibt sich aber auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit: Alle genannten Artikel sind von Teilnehmern des ersten WikiCups ins Rennen geschickt worden. Im Falle der Fledermaus handelt es sich um einen zur Exzellenz geführten Beitrag von Achim Raschka, in den anderen Fällen um Artikel-Neuanlagen von Geiserich77. Sie stehen stellvertretend für die Leistungen, die beim Cup erbracht wurden. Ein bisschen Statistik vorweg, damit wir es hinter uns haben: Während der ersten Runde des Wettbewerbs, also im ersten Quartal dieses Jahres, haben die 63 Teilnehmer 1566 Artikel neu angelegt. Im gleichen Zeitraum sind 14 Beiträge der Mitstreiter als exzellent und 15 als lesenswert ausgezeichnet worden, hinzu kommen vier informative Listen. Die Leistungen beschränkten sich jedoch nicht nur auf die Neuanlage von Artikeln oder den Ausbau im sogenannten „High-end-Bereich“. Ebenfalls wurden Verdienste beim Abarbeiten von Wartungsbausteinen gewürdigt. 121 Artikel kommen inzwischen ohne die roten Bapperl aus, viele weitere durch die Teilnahme am entsprechenden Wettbewerb. Und da Wikipedia nicht nur vom geschriebenen Wort, sondern auch von der Visualisierung lebt, heimsten Fotografen ebenfalls Punkte für ihr Wirken ein. Die erste Runde des WikiCups ist nunmehr vorbei, von den 63 Teilnehmern bleiben 32 übrig, die in den kommenden drei Monaten die nächste Runde bestreiten. „Streiten“ ist in diesem Zusammenhang ein gutes Stichwort: Der Wettbewerb verlief in einer ausgesprochen fairen Atmosphäre, also im Sinne von Mit-Streiten. Dazu passt, dass selbst Herausforderungen zum Kellerduell nur sehr vordergründig von einem „schnodderigen“ Tonfall geprägt waren. Auch wenn der sportliche Ehrgeiz zum höheren Zwecke der Verbesserung der Enzyklopädie durchaus gewollt war, blieben rüde Fouls durchweg aus. Im Gegenteil: Manch ein Teilnehmer fragte sich auf der Disk. zuweilen, ob das Punktesystem seine eigene Leistung nicht bevorzuge. Die Regeln sind noch ein wenig im Fluss: So werden in der kommenden Runde zum Beispiel auch Ausbauten von Stubs et al. in die Bewertung einbezogen. Wie sehr der Wettbewerb „fließt“, zeigt übrigens das Beispiel von P170, der noch Ende März gewissermaßen der Hölle entsprang, sich als Letzter anmeldete und noch so viel zu einem fürwahr teuflischen Thema beitrug, dass der Sprung unter die verbliebenen 32 glückte. Und wo wir gerade beim Fußball sind: Neben dem Sport war die Biologie einer der thematischen Schwerpunkte des Cups, der aber keinesfalls darauf beschränkt war. Vom Mexikanischen Film (Julius1990) über die Präsidenten Chiles (DerGrobi) bis hin zur Wirtschaftspolitik in vergangener Zeit reichte das Spektrum. Seit diesem Quartal und dank des Einsatzes von Machahn wissen die Leser der Wikipedia jedenfalls, dass es zwischen 1893 und 1933 den Deutschen Holzarbeiterverband gab. In diesem Sinne hoffen die verbliebenen 32 auch in der nächsten Runde auf einen kräftigen Einschlag. (F. O., 30. März)

Historische Rundfunkaufnahmen auf Commons

Während sich die deutschen Rundfunkanstalten noch immer schwer damit tun, ihre Inhalte unter einer Creative-Commons-Lizenz zu veröffentlichen und diese sogar auf Wunsch von Verlegern und Politikern nach einer gewissen Zeit aus ihren Mediatheken wieder entfernen müssen, hat die Australian Broadcasting Corporation nun aus Anlass ihres 80-jährigen Bestehens damit begonnen, historische Aufnahmen aus ihrem Archiv auf Wikimedia Commons zu veröffentlichen. In der Kategorie Files from the Australian Broadcasting Corporation findet man nun unter anderem ein Interview, in dem Arthur C. Clarke im Jahr 1974 über die technische Entwicklung hin zum PC und zum Internet nachdachte. Die Dateien können nun in Wikipedia-Artikel eingearbeitet werden.

Weitere Rundfunksender, die ebenfalls Beiträge unter einer freien Lizenz veröffentlichen, sind der argentinische Rundfunk sowie das Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid, das dazu eine eigene Plattform openbeelden.nl unterhält. Aktuelle Fernsehbeiträge stellt schon seit längerem Al Jazeera auf cc.aljazeera.net bereit. Auch der Flickr-Stream des Senders steht unter CC-by. (A. via en:User:Wittylama, 26.3.)

Wikipedia als Vermarktungsplattform

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Vorgewarnt waren wir seit langem, jetzt wird nachgelegt. Die Internetausgabe der Wochenzeitung der Zeit, die Zeit Online, berichtet über die laschen Relevanzkriterien der Wikipedia für lebende Personen. Unter der Schlagzeile Kalle ist nicht Karl der Große beklagt sich Zeit-Online-Leser L. Shajkovci (ist er russischer Musiker?) über die immense Zunahme an belanglosen Personenartikeln in der Wikipedia. Ob aufstrebender Maler mit zwei Bildern, Professor mit vier studentischen Hilfskräften oder Musiker mit einem Track, alle wollen einen Artikel in der Wikipedia für Werbezwecke und Profilierung haben, und schreiben den noch selbst - und die Admins schauen tatenlos zu, unerhört. Shajkovci kommt langsam in Fahrt und befürchtet die Entwicklung der Wikipedia hin zu einem reinen Verzeichnis für irrelevante Personen. Er fordert restriktive Richtlinien für die Wikipedia, und diktiert uns Autoren in die Tastaturen (Redet er Fraktur mit uns?): Enzyklopädisch relevant kann eine lebende Person nur sein, wenn sie das Zeitgeschehen maßgeblich beeinflusst, dieser Einfluss auch noch in Zukunft von Bedeutung ist und die Kenntnis dieser Person der allgemeinen Bildung dient! Das sitzt. Dies ausnutzend schiebt er noch markig kurz etwas über die unzulässige Gleichsetzung von allgemeinem Wissen und allgemeiner Information nach und befürchtet abschließend, dass Wikipedia offenbar gar keine Enzyklopädie mehr sei! Bleibt uns so zusammengestauchten Wikipedianern nur noch die Frage, wer ist dieser L. Shajkovci? Ist er relevant? Braucht er womöglich einen Artikel? S. 22.3.

Raus aus den 4 Wänden!

Den Frühling für Redaktionstreffen nutzen

Zum Förderprogramm
Zum Förderprogramm

Treffen der Redaktionen sind für die Autoren und Autorinnen der verschiedensten Themenbereiche eine gute Möglichkeit, sich einmal im realen Leben zu begegnen und kennenzulernen. Daneben bieten sie den Raum, um Kleinigkeiten, die auf Diskussionsseiten langatmig und unübersichtlich besprochen werden, im direkten Gespräch zu verbessern. Zuletzt können thematische Inhalte entstehen und Projekte geplant werden.
Wikimedia Deutschland freut sich, solche Redaktionstreffen zu fördern und bietet gern organisatorische und finanzielle Unterstützung an!

Umgang mit Trollen, Dauerbaustelle Quantenphysik und Botbauen waren drei Tagesordnungspunkte des Redaktionstreffens Physik 2011

Im letzten Jahr haben sich sechs Redaktionen getroffen und dabei ihre speziellen, unterschiedlichen Inhalte besprochen und generiert. Neben der Redaktion Physik traf sich der Photoworkshop in Hamburg und hat zu seiner praktischen Tätigkeit im Museum Themen wie digitale Bildrestaurierung und Softbox & Tabletop-Fotografie bearbeitet. Die Redaktion Biologie hat sich für ihr Treffen 2011 Ungarn als Ziel ausgewählt. Dort wurde der Duna-Ipoly-Nationalpark erschlossen, der Mogyoróhegy (Haselnussberg) und die „Waldschule“ Mogyoróhegyi Erdészeti Erdei Iskola besucht sowie weitere Exkursionen etwa in das streng abgeschirmte Naturschutzgebiet in Pilisszentiván und insektenreiche verwilderte Kirschgärten durchgeführt.

Ganz andere Themen standen bei der Redaktion Chemie auf dem Plan: Der Fokus lag hier etwa auf Grundlagenartikeln und laienverständlichen Einleitungen, Nachwuchssuche und Artikeln ohne Quellenangabe – Themen, die eigentlich jeden Bereich betreffen und sicher nicht an einem Wochenende erschöpfend behandelt werden können. Das Projekt Römischer Limes hat sich den Norischen und der Pannonischen Limes, die römischen Provinzen Noricum und Pannonien sowie Carnuntum, die Hauptstadt Oberpannoniens als Thema gesucht und vor Ort antike Stätten und archäologische Parks und Museen besucht.

Die Redaktion Medizin trifft sich bereits seit vier Jahren und hat 2011 unter anderem Publikationslisten in Personenartikeln und ihre Missing Article Trophy besprochen.

Die Redaktion Physik bereitet nun schon ihr Redaktionstreffen 2012 vor, ebenso die Biologen und Chemiker. Es wäre toll, wenn sich noch viele weitere Portale, Redaktionen und Projekte treffen würden. c.WMDE, 22. 3.

Meinungsbild zu Mohammed-Abbildungen hat in der englischen Wikipedia begonnen

In der englischen Wikipedia hat ein bedeutsames Meinungsbild zu einem Thema begonnen, das nicht nur die dortige Community schon lange und intensiv beschäftigt und das bereits zu einem Schiedsgerichtsverfahren geführt hatte, das im vergangenen Februar abgeschlossen wurde. Es geht um die Frage, ob in Wikipedia-Artikeln Bilder gezeigt werden dürfen, die den islamischen Prophet Mohammed zeigen und – falls ja – an welcher Stelle im Artikel. Es wird auch gefragt, ob Leser einen Hinweis erhalten sollten, mit dem sie die Anzeige der Bilder umgehen können.

Derzeit wird in dem Artikel in der englischen Wikipedia – ebenso wie in der arabischen Wikipedia – in der Infobox das vorstehende kalligraphische Zeichen gezeigt, das für Mohammeds Namen steht. In der deutschsprachigen Wikipedia wird an dieser Stelle eine Zeichnung aus Miradschname. Die Apokalypse des Mohammed abgebildet, einem Buch, das im Jahr 1436 im afghanischen Herat entstanden war und das sich in der Sammlung der Bibliothèque Nationale in Paris befindet.

Das Meinungsbild läuft bis zum 19. April 2012. Es wird sicherlich auch für andere Projekte Auswirkungen zeitigen angesichts der Diskussionen um den Umgang mit umstrittenen Inhalten in den Wikimedia-Projekten bis hin zu dem problematischen Vorschlag eines Bildfilters, dessen geplante Einführung derzeit auf Eis gelegt wurde, wie Phoebe Ayers unlängst mitgeteilt hatte. (A., 20.3.)

Wie seriös ist Wikiquote?

Ein Zitat im Sinne von Wikiquote ist ein Satz bzw. eine Satzfolge mit einer eigenen Aussage, die ohne das Wissen um einen speziellen Kontext verstanden werden kann.Die Definition eines Zitates bei Wikiquote

Nehmen wir an, dass Wikiquote gemäß obiger Definition Zitate sammelt und auf Themenseiten einen Überblick über die Positionen zu einem Thema und damit in gewisser Weise eine Beschreibung des Gegenstandes erstellen will. – Was soll man dann von der Themenseite Nationalsozialismus (NS) halten? Es gibt dort auch Zitate von Personen, die dem Nationalsozialismus kritisch gegenüber stehen, doch die Gegenseite kommt im selben Ausmaß zu Wort. Hitler darf den Nationalsozialismus als christlich bezeichnen, Alfred Rosenberg denselben als „edelste Idee“, gegen Ende steht ein Vergleich des NS mit dem Kommunismus, der schlimmer gewesen sei, mit Edmund Stoiber, laut dem die Nationalsozialisten nur Sozialisten gewesen wären, endet die Sammlung. Was will Wikiquote damit vermitteln? Soll diese Seite ein Abbild des Diskurses zum Thema sein, laut dem der Nationalsozialismus großteils positiv rezipiert wird, sollen das Informationen sein, die dem Leser vermittelt werden sollen?

Auf der Seite Adolf Hitler wird wenigstens deutlich, dass positive Positionen zum Thema nicht für die Hälfte des Diskurses repräsentativ sind. Problematisch sind dort „nur“ die unkommentierten Apologetiken von Knut Hamsun und Rainer Langhans. Dennoch sollte man sich bei Wikiquotes – so es dort angesichts von weniger als 20 Änderungen pro Tag noch eine Community gibt – fragen, ob solche Inhaltssammlungen der Seriosität eines Wikimedia-Projekts entsprechen. Die Wikipedia sollte sich fragen, wie mit diesen Problemen in einem verwandten Projekt umgegangen werden soll. Eine Sofortmaßnahme wäre die Ausweitung der Naziüberwachung auf Wikiquote und die organisierte Aufarbeitung von in dieser Form fragwürdigen Zitatensammlungen wie der zum Nationalsozialismus. Offene Projekte laufen stets Gefahr, von Sektierern missbraucht zu werden, die Wachsamkeit der Community ist von Nöten. LH, 16.3.

P. S.: Trotzdem wurde Wikiquote vor wenigen Tagen zum Surftipp der Woche von der dpa gekürt, was bspw. von stern.de und Focus Online aufgegriffen wurde. DH, 20.3.

Wer zum Teufel ist Kerstin Rühl?

Diese Frage stellte sich ein Autor, als er sich die Liste der am meisten aufgerufenen Artikel in der Wikipedia anschaute. Dort liegt die Seite „Kerstin Rühl“ auf Platz 146 und „Kerstin Ruehl“ einen Platz dahinter (siehe [1]). Damit steht jede einzelne der beiden Schreibweisen in der Liste beispielsweise vor so einem Pubertäts-Klassiker wie Klitoris (#151) oder Hämorrhoiden (eher für adulte Leser, #154). Zusammengerechnet kämen die beiden Kerstins gar auf Platz 39 und würden damit unter anderem die Vereinigten Staaten (#41) hinter sich lassen.

Kerstin Rühl – die Phantom-Lady?

Kerstin Rühl/Ruehl? Der Benutzer dachte im ersten Moment an ein Sing- oder Model-Casting-Sternchen oder ähnliches – da kennt er sich jedenfalls nicht so aus. Aber ist ja kein Problem, einfach auf den Link Kerstin Rühl der Statistikseite klicken – upps, der Schuss ging ins Leere. Naja, hat vielleicht ein Kollege eine Falschschreib-Weiterleitung gelöscht. Aber auch Kerstin Ruehl geht ins Nichts. Wurde da ein Sternchen wegen fehlender Relevanz gelöscht? Nein, keine gelöschte Versionen. Es gab (bis heute) nie einen Artikel Kerstin Rühl oder Kerstin Ruehl. Als nächstes dann alle Seiten der Wikipedia nach den beiden Schreibweisen durchgesucht – null Treffer ([2]+[3]). Sehr merkwürdig. Aber die allwissende Müllhalde hilft da bestimmt weiter. Klar, den Namen gibt es mehrfach. Von der Produktmanagerin, über die Podologin, zur Ergotherapeutin und dem Kirchenvorstandsmitglied. Für die Wikipedia relevant ist davon wohl keine und die hohen Aufrufzahlen begründet auch keine der Damen. Also dann nochmal das Statistiktool bemüht. War das eine „Einmonatsfliege“ am Ende des Jahres 2010? Nein! Im letzten Monat wurde Kerstin Rühl/Ruehl immer noch 51145 und 51131 mal aufgerufen. Da fällt auf, dass beide Schreibweisen im Februar, wie auch im Referenzmonat Dezember 2010 (116355 zu 116306) fast gleich oft aufgerufen wurden. Ein Zufall? Nein. Nicht nur die Aufrufzahlen verlaufen parallel, auch das Muster der Aufrufe. Es fehlt völlig die sonst so typische Wellenlinie der Aufrufzahlen, die durch den Rhythmus der Wochentage bestimmt wird. (vgl. [4] mit z.B. [5]) Die Zahl der Aufrufe liegt in beiden Kerstin-Fällen recht konstant bei etwa 1500 Aufrufen pro Tag. Das ergibt etwa 1,04 Aufrufe pro Minute). Ein Zufall? Eher nein. Das sehr gleichmäßige Profil der Seitenaufrufe, zusammen mit dem Ein-Minuten-Rhythmus und dem Rechercheergebnis „Kerstin Rühl“ lässt vermuten, dass irgendwer wohl seit dem 2. September 2010 einen Cronjob auf irgendeinem Server laufen hat, der genau einmal pro Minute die Seiten http://de.wikipedia.org/wiki/Kerstin_Rühl und http://de.wikipedia.org/wiki/Kerstin_Ruehl aufruft. Die Eingangsfrage kann – wikipediatypisch – teilweise beantwortet werden: mehrere enzyklopädisch nicht relevante Personen. Bleibt die spannende Frage: Wer macht so etwas und vor allem warum? (K. 16.3.)

Versuch einer Antwort: Um uns ein Rätsel aufzugeben? Vielleicht sitzt irgendwo ein Schüler, ein Student oder sogar ein Admin und feixt sich einen, über die ganzen Wikipedianer, die sich den Kopf darüber zerbrechen, wer warum sowas macht. Natürlich gäbe es noch ein paar Möglichkeiten mehr:

  • Der Versuch Relevanz zu generieren. Glaubt da irgendjemand, wenn die (Phantom-)Dame weit genug oben rangiert, ließe sich irgendwann problemlos ein Artikel generieren?
  • Oder kommt die Sache vielleicht von jemand mit einer Abneigung gegen derartige Listen?
  • War irgendwer mal in Hoffung, sich selbst oder eine persönliche Bekannte dieses Namens irgendwann mal in der Wikipedia zu finden? Vielleicht war dieser Person bewusst, dass die Dame recht schnell wieder aus der Wikipedia verschwinden würde und die häufige Abfrage soll dazu dienen, den richtigen Zeitpunkt des Erscheinens nicht zu verpassen.
  • Oder womöglich sogar ein verärgerter Benutzer, der wegen einer Sperre, Artikellöschung, einem Streit o. Ä. „Listenvandalismus“ betreibt?
  • Auch Altlasten sind nicht völlig ausgeschlossen, die Aufrufe wurden nur zu Testzwecken generiert und man hat einfach vergessen, sie wieder abzuschalten. Oder handelt es sich gar um einen Dauertest?
  • Am Ende sollen aber möglicherweise auch nur wir selbst getestet werden, wie leicht wir uns als Wikpedianer dazu verleiten lassen sinnlose Artikel anzulegen, nur weil uns irgendein Rotlink über den Weg läuft.

Was auch immer der Grund für diese Merkwürdigkeit ist, es könnte Sinn machen, nach der IP zu forschen, evtl. auch nach der Browserkennung (auch wenn letztere sich leicht faken lässt). (Duschgeldrache2 17.03.2012)

Zum Ende der gedruckten Encyclopædia Britannica

Der Letzte macht das Licht aus

Gedruckte Bände der Encyclopædia Britannica

Während der Brockhaus für 2014/15 tapfer eine neue Auflage vorbereitet, hat sich die Britannica endgültig vom Printzeitalter verabschiedet. Nach 244 Jahren wird das Erscheinen der gedruckten Ausgabe der Encyclopaedia Britannica eingestellt, heißt es im Britannica-Blog. Man beteuert, es sei eine Ankündigung, die sich auf die Zukunft der Britannica beziehe, nicht auf ihre Vergangenheit.

„Brockhaus, Meyer, Britannica – wie fühlt man sich, wenn man alle anderen hinter sich gelassen hat und als letzter noch übrigbleibt?“ fragte mich einmal ein Lehrer an einer Schule in Offenbach am Main in einem Workshop, den ich im Bildungsprogramm von Wikimedia Deutschland gehalten hatte. Und er war etwas irritiert, als ich ihm sagte, dass das gar nicht unser Ziel gewesen sei, dass es bei Wikipedia weder darum gegangen sei noch gehe, andere Enzyklopädien vom Markt zu verdrängen, dass das aber schließlich faktisch die Folge war, was aber nicht an uns oder an unserem Ziel lag, Wissen wirklich jeder und jedem zugänglich zu machen, sondern daran, dass man unter den Bedingungen des Internets Information und Daten gar nicht mehr künstlich verknappen kann, wenn sie einmal in Umlauf sind, und dass es eine gewisse Notwendigkeit gab, der zufolge es wohl so kommen musste.

Das Bessere ist der Feind des Guten. Freiheit des Wissens allein reicht nicht – Qualität ist mindestens genauso wichtig für den Erfolg und die gesellschaftliche Bedeutung, die dem Wissen beigemessen wird. Allein der Medienwandel von Print zu Online führt noch nicht zum Verschwinden des Produkts oder der Marke. Der Letzte macht das Licht aus. (A., 14.3.)

R.I.P. gedruckte Encyclopædia Britannica

Die Encyclopædia Britannica (EB), erstmals erschienen 1768, ist eine der weltweit führenden Enzyklopädien. Nun, nach 244 Jahren, wird ihre letztmals 2010 aktualisierte gedruckte Ausgabe eingestellt. Das ist nicht das Ende der Britannica – ihre Online-Version wird weiterhin verfügbar bleiben und generiert für die Encyclopædia Britannica, Inc. sowieso mehr Einnahmen als die schmucken Kunstlederbände, die zuletzt sowohl für den Verlag als auch für die Käufer wohl vornehmlich Repräsentationszwecken dienten.

Eine kaputte Festplatte mit Head-Crash

Ein wesentlicher Verlust ist die Einstellung der Print-Britannica gleichwohl. Auf Papier festgehaltenes Wissen ist und bleibt einfach haltbar, wenn es gutes Papier ist (und das ist bei der aktuellen EB der Fall). Ein vor 500 Jahren gedrucktes Buch kann man einfach aus dem Regal nehmen und ohne technische Hürden lesen. Wird die Wikipedia in 500 Jahren noch irgendwo abrufbar sein? Naturkatastrophen, Revolutionen, Weltkriege mögen bis dahin über den Erdball gefegt sein. Digitale Daten sind in ständiger Gefahr – leicht kopierbar, aber flüchtig. Sollte das Internet, wer weiß, in fünfzig oder hundert Jahren untergehen, und sei es auch nur temporär für ein paar Jahrzehnte; sollte ein Großteil der Menschheit anderes im Sinn haben als die fachgerechte Bewahrung einiger Datenträger … wer kann sagen, ob diese Datenträger in einer Zeit der digitalen Renaissance dann noch lesbar wären? Während die gedruckte Britannica all diese Jahrhunderte friedlich in den Regalen stehen wird. Natürlich – auch ihre Exemplare werden zahlreich Opfer von Katastrophen und ganz physischem Vandalismus werden, womöglich auch von Bücherverbrennungen aufgrund nicht mehr genehmer Inhalte, aber wie es Bücher so an sich haben: Irgendwo werden Exemplare erhalten bleiben. Ohne besondere Vorkehrungen. Ein sicherer, trockener Raum genügt. Und das ist ein tröstlicher Ausblick. Weniger tröstlich bleibt die Tatsache, dass diese unvergleichlich zeitüberdauernde Art, einen Basis-Wissenskanon festzuhalten, zumindest für die Britannica mit der Fassung von 2010 ein Ende gefunden hat. (Gestumblindi, 14.3.)

Chapters’ Association nimmt Gestalt an

Nationale Vereinsvertreter auf der Wikimania 2011 in Haifa

Seit Jahren gab es Diskussionen, die nun im Februar 2012 einen gewaltigen Schub erhielten: Die Vertreter von nationalen Wikimedia-Vereinen (chapters) entschieden in Paris, dass ein Verein der Vereine gegründet werden soll. In Berlin Ende März soll der eigentliche Grundstein gelegt werden.

Lang ist die Meta-Seite, lang sind die Gesprächsfäden auf den Mailinglisten. Letztlich war es aber nur eine Handvoll Vereinsvertreter aus wenigen Ländern, die dauerhaft am Ball blieben. Die Grundzüge der künftigen Chapters’ Association haben sich mittlerweile auch schon einigermaßen herauskristallisiert, so dass manche Vereinsvertreter mehr oder weniger meinten: Macht mal, wir sind bereits überzeugt.

Warum einen internationalen Verein der nationalen Vereine?

  • Allgemein war schon länger ein allgemeines Forum der Vereine gewünscht. Manchmal ist die Meinung „der Vereine“ gemeinsam gefragt, die dann mühselig ermittelt werden muss.
  • Im Jahre 2011 war die Organisation des Spendensammelns heftig umstritten: Zentral durch die Wikimedia Foundation oder nach Möglichkeit durch gut organisierte Vereine? Und wie wird der Wohlstand umverteilt? Wahrscheinlich kommt es zu einem Spenden-Zuteilungs-Gremium (in den Diskussionen abgekürzt mit FDC oder FAC). Wie bestimmen die nationalen Vereine wohl am besten ihre Vertreter in diesem Gremium?
  • Sollte ein Verein mit Spendengeld unangemessen umgehen, wer soll ihm auf die Finger klopfen, die Foundation oder jemand anders?
  • Bereits jetzt wählen die Vereine zwei Mitglieder des Foundation-Vorstands. Es wäre praktisch, eine Organisation für diesen etwas komplizierten Prozess zu haben.
  • In der Wikimedia-Bewegung ist man davon überzeugt (auch bei der Foundation!), dass es viele gut organisierte Wikimedia-Vereine geben soll. Wer aber wäre am geeignetsten, um neue kleine Vereine zu betreuen, die Foundation, die großen Vereine oder lieber ein gemeinsamer internationaler Verein?

Stand der Dinge

Wird es so aussehen?

Nach einer vorgeschlagenen Satzung wird eine neue Organisation gegründet, wohl auch formell. Sie heißt womöglich Wikimedia Chapters' Association und hat zum Ziel, die gemeinsamen Interessen der Wikimedia-Vereine innerhalb der Wikimedia-Bewegung zu vertreten. Sie stellt Regeln auf, nach denen die Vereine rechenschaftspflichtig sein werden. Außerdem wird die Association die Vereine in ihrer Entwicklung unterstützen.

Wer sich in seinem Land oder Gebiet Wikimedia Chapter nennen darf, das bestimmt weiterhin die Wikimedia Foundation. Ein Verein kann dann bei der Association den Beitritt beantragen und schickt einen Vertreter, einen Representative, in das Chapters Council der Association. Dieses Council ist eine Art von Parlament. Das Council wählt sich einen Vorsitzenden für seine eigenen Angelegenheiten und zusätzlich einen Vorstand, dessen Angehörige bezahlt sein sollen.

Einige Bezeichnungen und Einzelheiten mögen sich noch ändern, aber die Richtung ist durch die Diskussionen vorgezeichnet. Ziel ist es, in Berlin den nationalen Vereinsvertretern eine vorläufige Satzung präsentieren zu können. Wird sie dort angenommen, schließen die Vereine (die sich beteiligen wollen) sich dem Verein der Vereine nach und nach an. (Z., 10.03.2012)

Zum Umgang mit Lobbyisten, Diven, Anfängern und Essays

Die Diva Sarah Bernhardt in einer Paraderolle

Mit Achim Raschka habe ich mich 2008 persönlich wegen „seines“ zentralen Themengebiets angelegt und zunächst gegen seinen Willen den Absatz Nachwachsender Rohstoff#Nachwachsende Rohstoffe in der Weimarer Republik und im Deutschen Reich sowie Nachwachsender Rohstoff#Rohstoffe tierischer Herkunft eingeführt. Beide sind bis jetzt vorhanden. Die hart geführte Diskussion ist bis heute in der Diskussion:Nachwachsender Rohstoff unter anderem unter dem Titel „Synthesen und Autarkie als ein Thema aus Deutschland“ einfach nachzulesen, das ist nicht einmal archiviert. Sprich unser preisgekrönter Journalist hat tiefschürfende Nachtgespräche mit gefühlten Informanten geführt, aber die jedermann zugängliche Kontroverse um mögliche Interessenkonflikte auf der Diskseite des zugehörigen Hauptartikels nie recherchiert.

Wer interessengebunden Content in die WP einbringen will, sollte Aaron Swartzens Blogbeitrag (deutsch Benutzer:Avatar/Wer schreibt die Wikipedia) lesen. Swartz zweifelt Jimbo Wales’ Aussage an, wonach einige wenige Hundert Poweruser die wesentlichen Beiträge in der WP erstellen. Swartz zufolge entstehen viele Beiträge, komplette Artikel und Absätze als Kopfgeburt, als Einmalbeitrag. Zähle man die im Artikel verbleibenden Textanteile, dann wären gelegentliche Nutzer wichtiger als emsige Daueraccounts. Folgt man Swartz, sollten richtige Lobbyisten sich den Tort der Etablierung eines langjährigen WP-Accounts keineswegs antun. Stattdessen lasse man Quellen erstellen und deren Ergebnisse werden dann – folgt man Swartz – von selbst mit einem Haps eingebaut.

Ich halte es eher mit der These von Jimbo. Ich sehe eine Kerngruppe von Autoren, die mit hohem Engagement auch inhaltliche Gestaltungsmöglichkeiten erweitern und aufbauen und dabei auch die eine oder andere Allüre entwickeln. Dieses Phänomen der Wikidiva habe ich unter dem für WP-Ratschläge vorgesehenen und der enWP entnommenen Essay Wikipedia:Über den Umgang mit Diven (Benutzer:Liberaler Humanist/Über den Umgang mit Diven mittlerweile) beschrieben. Ich habe den kürzlich übersetzten Artikel erheblich ausgebaut und dafür auch von Achim Raschka Unterstützung bei den überraschend heftigen Löschdiskussionen erhalten. Das freut mich. Die WP-Diven, zu denen Achim und ich beide gezählt werden, zu beschreiben, zu erkennen, macht Spass und bringt Erkenntnisgewinn. Andere Diven wollen genau das nicht, sich in ihrem ureigensten Verhalten beschrieben wissen. Ich finde aber, derartige Essays – ich zähle dazu auch das göttliche Wikipedia:Humorarchiv/WykiWars – sollten zentral verlinkt sein, etwa in einem WP:WikiVademecum für Neulinge, wo es für Anfänger und Interessierte schnell erreichbar ist. Polentario Ruf! Mich! An! 14:37, 4. Mär. 2012 (CET)[Beantworten]

Wikipedia macht ISO

Im April 2011 entdeckte ich Datenfehler (Doppelbelegungen) in ISO 3166-2, einem Georeferenzierungsstandard, den auch die Wikipedia für ihre Geokoordinaten-Vorlage anwendet, und teilte dies auch der ISO (Internationale Organisation für Normung) mit. Da deren Mühlen langsamer mahlen als die hiesigen, erschien der diese Fehler korrigierende Newsletter erst im Dezember 2011; die Abarbeitung dieses Updates hier dauert noch an.

Was ist daran interessant für Wikipedia? Ähnlich wie in der Causa „Wilhelm“ Guttenberg verlässt sich hier einer auf den anderen: Die Wikipedia verwendet die Codes, die ISO vorschreibt, und ISO gibt Wikipedia gleich 15 Mal in diesem Newsletter in den List sources an. Doch mahlt ISO eben doch langsamer als Wikipedia: Die Umstrukturierung der Provinzebene Katars wurde nun, nach sieben Jahren und mehr als einem halben Dutzend Newslettern, eingepflegt, die Auflösung einer vietnamesischen Provinz 2008 hat ISO nun auch im dritten Newsletter nach der Auflösung nicht berücksichtigt. Fehler macht natürlich jeder, auch in der Wikipedia. Hier aber kann ein Fehler in wenigen Minuten ausgebessert werden, bei ISO heißt es meist monatelang des nächsten Newsletters zu harren.

Wikipedia macht also ISO – derzeit indirekt, über die List sources der ISO. Machen wir eines Tages die Standards direkt und schnell? (m77, 1.3.12)

Wikipedia-Autorinnen gegen Herdprämie

Deutschlands Bundesministerin Kristina Schröder (Bild), christdemokratische Spezialistin für Familie, Senioren, Frauen und sogar Jugend (welch pittoreske Kombination) möchte das sogenannte Betreuungsgeld durchsetzen, das ab 2013 denjenigen deutschen Eltern monatlich 150 Euro oder auch gleichwertige Gutscheine (wie bei den Asylanten zur Einlösung beim Discounter) zuspricht, die ihre Kinder zuhause behalten, statt sie in eine KiTa zu bringen. Diese leicht ironisch als Herdprämie bezeichnete Zahlung, die besonders von den beiden konservativen Parteien Deutschlands propagiert wird, ist von der derzeitigen Regierungskoalition in Berlin beschlossen worden, was, wen wundert es, auf Widerspruch bei einigen offenbar maßgeblichen Frauen führt. Da will Wikipedia natürlich nicht abseits stehen, und versucht, zunächst zwar noch zaghaft, mit einem offenen Brief etwas Politik zu machen. Frau beginnt sich entsprechend zu organisieren. S., 19. April

Directory of Open Access Books nun verfügbar

Seit dem 12. April ist die Seite des Directory of Open Access Books (DOAB) online und bestückt. Das DOAB hat es sich zur Aufgabe gemacht, neuere wissenschaftliche Monografien frei verfügbar zu machen. Momentan finden sich etwas über 750 Werke aus verschiedenen Bereichen im Angebot und sind für jeden vollständig einsehbar. Vorherrschende Sprache ist momentan das Englische während Deutsch und Niederländisch ebenfalls stark vertreten sind. Zu finden ist das ganze hier. B. 19:49, 17. Apr. 2012

Geo-Projekt erzeugt Beta-Version

Russland in seiner ganzen Schönheit

Im Nachgang zur Ankündigung über den Beginn des Projektes WIWOSM beginnen einzelne Accounts in Artikel zu Staaten und Strecken sowie andere flächen- und linienförmige Geoobjekte einen willkürlich gewählten Koordinatenlink zu setzen. Während für einen Teil der Benutzer diese Koordinate in Verbindung mit dem Kartenlink (oben rechts) zu einer Karte führte, in der das Objekt markiert ist, werden 28 % der Wikipedia-Nutzer davon systematisch ausgeschlossen. Jawoll 28 %! 28% sind die Nutzer eines Internet Explorers (die Version ist hier egal). Damit hat der Internet-Explorer den größten Anteil bei den genutzten Browsern beim Wikipedia-Aufruf. Diese enorme Anzahl an Benutzern werden von den Projektentwicklern absichtlich benachteiligt.

Für einen Internet-Explorer-Nutzer führt der Klick auf den Kartenlink oder auf die jetzt angezeigte Koordinate zu einen willkürlich gewählten Punkt in diesem Land oder entlang der Bahnstrecke. Der Internet-Explorer-Nutzer wird durch einen für ihn nutzlosen Link verarscht und an der Nase herumgeführt. Ein Link der für mehr als 1/4 der Wikipedia-Nutzer sinnlos ist, ist nichts anderes als Vandalismus und muss in Zukunft als solcher behandelt werden. Ll 19:10, 17. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]

Kuno Krissler ist nicht mehr

In einer letzten Hetzjagd wurde der gekonnte Fake Kuno Krissler nach fast sechsjährigem Bestehen von unserer Auskunft entlarvt und erlegt. Der angebliche Architekt, dessen Name offenbar aus einem Werk von Luis Trenker entnommen war, hat nicht nur eigene Werke bei Google Books und eine eigene Webseite, sondern auch einen DNB-Eintrag. Zwei Zeichnungen von ihm auf Commons suchen nun ihren wahren Autor und nicht nur der Reporter trauert ob des Todes einer so nett gemachten kunstrelativistischen Verdinglichung.(Ay., 17.04.)

Wasserstandsmeldung zum Schreibwettbewerb

10 Tage sind es noch bis zum Ende der Abstimmungsfrist für Review- und Publikumspreis beim aktuellen Schreibwettbewerb. Die Beteiligung beim Publikumspreis entspricht in etwa der vom letzten Mal, auch das Feld ist ähnlich weit gestreut. Unter den Kandidaten zeichnen sich bereits Favoriten ab: So hat der derzeitige Spitzenreiter bereits acht Stimmen, zehn genügten zuletzt für den Sieg. Das soll aber niemand von der Beteiligung abschrecken: Nur drei Stimmen fehlen dem aktuell zweitplatzierten, um gleichzuziehen, für den Dritten sind es vier. Bei den Sektionswertungen ist ebenfalls noch alles offen. Wer also einen besonders gelungenen Artikel belohnen, ein ausgefallenes Thema würdigen oder einfach nur den Leistungen eines Autors Respekt zollen will, hat jetzt die Chance dazu.

Erfreulich sieht es beim Reviewpreis aus: Nach zuletzt stark gesunkener Beteiligung über die letzten drei Wettbewerbe kann bereits jetzt eine gestiegene Beteiligung (sieben Abstimmer) gegenüber dem letzten Mal vermeldet werden. Mit insgesamt zwölf Kandidaten sind die potentiellen Sieger schon jetzt mehr als vier Mal so zahlreich wie in der letzten Runde. Dennoch wäre es natürlich toll, wenn die Teilnehmerzahl die seitdem unerreichten 22 des ersten Reviewpreises überschritte oder sich dieser Latte zumindest weiter annäherte. TAM, 17. 4.

Tag der offenen WMDE-Tür

Die Tür von Wikimedia Deutschland steht am Freitag dieser Woche allen Wikipedianerinnen, Wikipedianern und Freiwilligen der weiteren Projekte offen. Neben dem Stammtisch Berlin werden weitere zufällige und absichtliche Gäste erwartet, auf die sich das ganze Team der Geschäftsstelle sehr freut. Am 20. April ab 16 Uhr in den neuen temporären Räumen in der Kreuzberger Obentrautstraße 72 im 1. Stock. c.WMDE (16. 4.)

Wahlen zum CPB-Ausschuss laufen

250.000 Euro aus Spendengeldern stellt der Verein Wikimedia Deutschland für Projekte und Ideen aus der Wikipedia-Community zur Verfügung. Für die gerechte Verteilung soll, wie das so üblich ist, ein Ausschuss sorgen. Zusätzlich zur Schatzmeisterin besteht dieses Gremium zur Hälfte aus weiteren Vereinsmitgliedern, die andere kommt aus der Community. Die Wahl der Community-Vertreter für den nächsten Community-Projektbudget-Auschuss hat begonnen. Bis zum 29. April 2012 ist die Stimmabgabe für die sieben Kandidaten auf der Projektseite möglich. (A/ S, 16.4.)

HighBeam Research gratis

HighBeam Research ist ein kostenpflichtiger Dienst mit Zugang zu etwa 80 Millionen Artikeln in etwa 6500 akademischen und wissenschaftlichen Publikationen und eignet sich daher sehr gut für Recherchen für Wikipedia-Artikel. Der Dienst kostet bis zu 300 US-Dollar pro Jahr. Die Gesellschaft bietet für Wikipedia-Autoren, die mindestens ein Jahr dabei sind und mindestens 1000 Bearbeitungen vorgenommen haben, einen kostenlosen einjährigen Zugang an (mit der Möglichkeit zu verlängern). Anmeldungen sind in der englischsprachigen Wikipedia möglich – nutzt das Angebot, falls Bedarf besteht. jkb, P (16.4)

Commons: Schutz von Kindern

Auf Wikimedia Commons wird zur Zeit ein Vorschlag diskutiert, der vorsieht, dass Mitarbeiter, die kinderpornografisches Material hochladen, zeitlich unbeschränkt gesperrt werden. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wird hier diskutiert. (ND, 10.4.)

Foundation-l heißt jetzt Wikimedia-l

Die Wikimedia Foundation setzt ihren Weg fort, sich zunehmend für angeschlossene Organisationen und Partner außerhalb der Wikimedia-Bewegung zu öffnen. Am 9. April 2012 zog deshalb die Mailingliste Foundation-l um; sie heißt nunmehr Wikimedia-l. Alle Abonnements wurden auf die neue Liste übernommen. Es gibt ein einheitliches Archiv, das auch die Mails der Foundation-l umfasst. Die Charta der Liste wird noch angepasst. Erik Möller hat im Meta-Wiki einen Vorschlag veröffentlicht, der nicht auf der Liste, sondern dort diskutiert werden soll. (A., 10.4.)

Nachlese Anti-SOPA-Tag

Berlin. FH. Im BWL-Seminar.

Ein Typ, Marke Checker, 1. Semester BWL hält ein äußerst schlechtes Referat in Internationalem Wirtschaftsrecht. Der Professor übt daraufhin offene Kritik.

Professor: „Also, das ist überhaupt nicht das Niveau was wir hier anstreben, aber das wissen Sie ja selbst, oder? Hätten Sie sich nicht etwas profunder vorbereiten können?“

Student (aufgebracht): „Ey, was kann ich denn dafür, dass fucking Wikipedia heute abspackt? Bin ich Obama oder was?“ (belauscht.de vom 19. Januar 2012) Z.

Mitarbeiter für das Portal:Sport gesucht

Sicherlich nicht nur mir ist bekannt, dass das Portal:Sport in der Anzahl seiner Mitarbeiter(innen) stark unterversorgt ist. Auf der Hauptseite verlinkt, verirrten sich im März 69.966 Klicks (laut stats.grok.se) hierher. Aktuelle Ereignisse, Aktuelle Ergebnisse und der Artikel der Woche bedürfen regelmäßiger Aktualisierung.

Wer also sparten- und disziplinübergreifend sportinteressiert ist oder zumindest den Blick über den Tellerrand seiner Disziplin wagt, kann hier ein Tätigkeitsfeld für sich finden. Grüße --Nordlicht8 ? 00:29, 7. Apr. 2012 (CEST)[Beantworten]

Erinnerung: Jetzt bewerben für einen HighBeam-Account!

In der englischen Wikipedia werden derzeit 1.000 Accounts für die Suchmaschine HighBeam Research an Wikipedianer vergeben (der Kurier berichtete am 15.3.). Bisher gibt es ca. 270 Bewerber.

Die Accounts werden bis zum 9. April 2012 verteilt. Wer sich also bis jetzt noch nicht beworben hat, möge das bitte hier tun. Alle Wikipedianer, die seit mindestens einem Jahr mitarbeiten und die mindestens 1.000 Bearbeitungen vorgenommen haben, werden bei der Verteilung berücksichtigt. (A., 3.4.)

Aktuell: Nach dem Abschluss der ersten Bewerbungsrunde sind noch rund 550 Zugänge zu vergeben. Sie werden im zweiten Durchgang verteilt, für den man sich jetzt eintragen kann. (A., 11.4.)

Auf dem Prüfstand

Samuel Klein hat angesichts des Starts von Wikidata auf der Foundation-l-Mailingliste eine Diskussion darüber angeregt, welche Wikimedia-Projekte in Zukunft neu ins Leben gerufen und welche stillgelegt werden könnten. Im Strategy-Wiki wurde eine Liste angelegt, in der versucht wird, ein Bild der in Frage kommenden Themenfelder zu zeichnen, die in einer Gesellschaft frei verfügbar sein sollten, und dies mit der Frage zu verknüpfen, welche Wikimedia-Projekte sie jeweils abdecken könnten. Mögliche Kandidaten für eine Archivierung wären beispielsweise Wikinews oder Wikispecies. Neue Projekte können auf Meta vorgeschlagen werden. (A., 3.4.)

Kolumne zur Sache Oppong

Per Zufall wurde kürzlich in einem versteckten Winkel der Wikipedia eine bemerkenswerte, bisher unveröffentlichte Textperle gefunden. Hier hat Pill still und heimlich eine wunderbar geschriebene Kolumne zur Affäre Oppong hinterlegt. Diese sei dem interessierten Leser hiermit wärmstens empfohlen. (itu, 2.April 12)

Fotoworkshop Graz/Wien

Du hast eine Kamera, hast Freude bei der Bebilderung der Wikipedia und willst noch bessere Fotos machen? Dann mach mit beim 1. Wikipedia-Fotoworkshop von Wikimedia Österreich.

Wir laden alle Interessierten zu einem ganztägigen Workshop ein, bei dem gemeinsam mit einem Profifotografen die Fotokünste verbessert werden können. Von der Auswahl des geeigneten Motives bis zur Nachbearbeitung für den Upload in Commons möchten wir einen spannenden und lehrreichen Tag bieten. Die ersten Ergebnisse des Praxisteils werden im Dienste der Verbesserung unserer Enzyklopädie auf Commons ihren Platz finden.

Sollten wir dich neugierig gemacht haben, freuen wir uns über deine Voranmeldung

Auf dein Kommen freut sich Wikimedia Österreich i.V. WMAT

Dank an jenes höhere Wesen, das wir verehren

Im Zuge jahrtausendealter Diskussion über die richtige Schreibweise schrieb ich eine Mail an jenes höhere Wesen, das wir verehren, das mir dankenswerter innerhalb von 42 Jahren antwortete. Es bat mich, „alle meine Kollegen“ zu grüßen: „Ich bin überaus dankbar für die große Hilfe, die die Wiki-Gemeinschaft leistet!“ – was ich hiermit erledigt habe. Ansonsten schrieb es in Sachen der Streitfrage:

Ein Begriff ist keine Benennung und „richtig“ und „falsch“ keine Termini der Sprachwissenschaft, sondern Teil einer Oberlehrer-Religion, die nicht die meine ist.

Von daher wäre es angeraten, mal grundsätzlich in sich zu gehen ... Benutzer Hafenbar 2012-03-31

Dank von Bastian Sick

Im Zuge einer Diskussion über die richtige Schreibweise des Begriffs deutsche Einheit kam es zum Dissens darüber, ob in diesem Zusammenhang das Wort deutsch groß oder klein geschrieben wird. Nachdem ich weder im Netz noch in meinem Duden Klarheit gewinnen konnte, schrieb ich eine Mail an Bastian Sick, der mir dankenswerter innerhalb von 24 Stunden antwortete. Er bat mich, „alle meine Kollegen“ zu grüßen: „Ich bin überaus dankbar für die große Hilfe, die die Wiki-Gemeinschaft leistet!“ – was ich hiermit erledigt habe. Ansonsten schrieb er in Sachen der Streitfrage:

Das Adjektiv „deutsch“ wird nur dann großgeschrieben, wenn es sich um den Bestandteil eines Namens handelt. Die deutsche Teilung und die deutsche Wiedervereinigung waren zwar große Schlagwörter der jüngeren Geschichte, stellen aber für sich keine Namen dar. Anders verhält es sich mit dem „Deutschen Fußball-Bund“ oder der „Deutschen Post AG“, denn das sind Namen von Organisationen oder Unternehmen. Die „deutsche Einheit“ wird mit kleinem Attribut geschrieben. Der „Tag der Deutschen Einheit“ jedoch mit großem, da es sich dabei um einen Namen für einen Gedenktag handelt.

Von daher wäre es angeraten, in Frage kommende Artikel auf die Schreibweise zu überprüfen, denn diese wichtigen Begriffe sollten in der WP richtig geschrieben stehen. Nicola 31.03.

Wikidata-Projekt beginnt am Montag

Am Montag, den 2. April 2012, beginnt die Entwicklung des Projektes Wikidata. Wikidata ist ein neues Projekt unter Federführung von Wikimedia Deutschland. Wikidata hat das ambitionierte Ziel, eine Wissensdatenbank zu schaffen, die nicht nur von Menschen gelesen und bearbeitet werden kann, sondern Informationen auch für Programme und Dienste leicht zugänglich macht. Wikidata will eine gemeinsame Quelle für strukturierte Daten werden, ähnlich wie Wikimedia Commons das heute schon für Multimedia-Dateien ist. Informationen aus Wikidata können in Wikipedia in verschiedenen Sprachen eingebunden werden. Wikidata wird viele neue Möglichkeiten für Wikipedia und weit darüber hinaus eröffnen. Eine ausführlichere Projektbeschreibung und Anworten auf häufig gestellte Fragen gibt es im Meta-Wiki.

Im Vereinsblog wird in den nächsten Tagen das Wikidata Team vorgestellt und Interviews veröffentlicht.

Am Mittwoch (4. April) um 18:30 Uhr gibt es die erste deutsche Wikidata-Sprechstunde im IRC. Sie wird in #wikimedia-wikidata auf Freenode stattfinden. Einen Tag später wird eine englische Sprechstunde folgen. Alle sind herzlich eingeladen, um Fragen zu stellen und zu diskutieren. (Lydia und Denny, 30. März)

Community-Budget-Ausschuss-Wahlen

Da die Amtszeit des im letzten Jahr gewählten Community-Budget-Ausschusses zu Ende geht, sind wieder neue Wahlen fällig. Bis zum 15. April 2012 können sich die Kandidaten aus der Autorengemeinschaft bewerben. Die Abstimmung erfolgt dann in der Zeit vom 16. April 2012 bis zum 29. April 2012. Am 21. April 2012 bestimmt außerdem die Mitgliederversammlung des Vereins Wikimedia Deutschland die Vereinskandidaten für den Ausschuss. Im Jahr 2012 gibt es ein Budget von 250.000 € für Projekte aus der Mitarbeitergemeinschaft zu verteilen. (Ll., 31.3.)

WMF Board locuta

Das Board of Trustees der Wikimedia Foundation hat am 30. März 2012 auf seiner Sitzung am Rande der Wikimedia Conference in Berlin beschlossen, dass es bei der Frage, welche Fördervereine in Zukunft selbst Spenden einnehmen können, gegenüber der bisherigen Praxis keine Änderungen geben soll. Diejenigen Chapters, die 2011 eigene Kampagnen durchgeführt hatten – Wikimedia Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Schweiz – können das auch in diesem Jahr wieder machen. Das soll bis 2015 so bleiben.

Eine tiefgreifende Änderung wird es aber bei der Verteilung der Spenden geben. Ab Ende dieses Jahres soll ein neues Kollegium eingerichtet werden, das unter dem Arbeitstitel Funds Dissemination Committee gehandelt wird. Es soll sich aus Ehrenamtlichen zusammensetzen (a volunteer-driven body), und es soll jährlich einen Plan aufstellen, aus dem sich die Verwendung der jeweils eingenommenen Spenden für die Kernaktivitäten der Stiftung, für ihre Rücklagen und für alles weitere ergibt. Alle Einzelheiten hierzu sollen bis Ende Juni 2012 erarbeitet werden. (A., 31.3.)

P.S.: Das ist so nicht ganz korrekt: Bisher konnten andere Chapter wie Wikimedia Niederlande eigenes Fundraising über die Wikimedia-Seiten durchführen, hatten dies in diesem Jahr nur nicht organisiert. Mit der Entscheidung des Boards of Trustees ist es bis zum Fundraiser 2016 anderen Chaptern als den vier genannten untersagt, eigenes Fundraising auf den Wikimedia-Seiten zu betreiben. Die Entwicklung anderer größerer Chapter wird damit massiv gehemmt. Vorher hatten die Chapter in Übereinstimmung mit der Foundation eigene Abkommen darüber erwirken können, dies ist nun untersagt; und die vier genannten Chapter müssen sich die Erlaubnis zum Fundraising vom Executive Director der Wikimedia Foundation, Sue Gardner, holen – zu bisher unbekannten Bedingungen, die diese Person vorgibt. (DH., 31.3.)

Die weiße Papiertüte – ein Nachruf

Die weiße Papiertüte war ein Symbol des Aufbruchs, des Aufbegehrens und der Emanzipation gegenüber den Plänen zur Einführung eines Bildfilters durch die Wikimedia Foundation. Benutzer:Sargoth hatte am 19. 10. 2011 an dieser Stelle das white-paperbag movement begründet. Jetzt sind das Bild der Tüte und die davon abgeleiteten Dateien auf Commons gelöscht worden. Der CommonsDelinker hat die Datei aus allen Seiten entfernt, auf denen sie eingebunden war – es waren einige hundert hierzuwiki. Ein Stück Geschichte der deutschsprachigen Wikipedia ist dem Urheberrecht zum Opfer gefallen. Immerhin: Die weiße Papiertüte war nicht ohne Folgen, kann man an diesem Wochenende ruhig so sagen. Nicht nur wir werden bestimmt noch lange an sie denken. (A., 31.3.)

Neue Video-Tutorials zu Wikipedia

Wikimedia Deutschland hat acht Video-Tutorials erstellen lassen, um neuen Autoren das Einarbeiten in die Bedienung von Wikipedia zu erleichtern. Erklärt werden Schritte, die neuen Autoren erfahrungsgemäß schwer fallen, etwa das Anmelden bei Wikipedia, das Einfügen von Belegen oder das Hochladen von Bildern. Die älteren Videos aus dem Jahr 2009 waren leider nur synchronisierte Fassungen englischer Clips, und sie waren auch schon etwas in die Jahre gekommen. Wer Lust hat, weitere Screencasts zu erstellen, kann sich an community@wikimedia.de wenden. Genügend Interesse vorausgesetzt, wird es hierzu einen Workshop geben. (A., 30.3.)

Die Tutorials stehen auch in den Formaten Quicktime (MOV) und Windows Media (WMV) zum Herunterladen bereit. (A., 2.4.)

1.-April-Special: Abstimmen bitte

Bitte stimmt noch über eure Favoriten ab, welche vier Artikel am 1. April in der Schon-Gewusst-Rubrik stehen sollen. Es gibt neun Artikel, aus denen ihr auswählen dürft. Ihr dürft bis zu vier Stimmen abgeben. Schickt mir eure Stimmen bitte entweder per Mail (Spezial:E-Mail/Ticketautomat) oder schreibt sie mir auf die Benutzer-Disk (Benutzer Diskussion:Ticketautomat). Die Vorschläge und weitere Infos findet ihr auf der Schon-Gewusst-Diskussion. Vielen Dank. Teilnahmeschluss ist morgen abend! Ticket, 29.03.

Grenzverschiebungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit

Nachdem ich mich Mitte November letzten Jahres im WMDE-Blog mit dem Vortrag von Maren Lorenz bei „.hist 2011“ auseinander gesetzt hatte, ist der Vortrag jetzt auch online. Für Wikimedianer der wohl interessanteste Beitrag der Tagung. Und der, der wohl den größten Widerspruch aus „unseren Kreisen“ hervor ruft. Vielleicht kommen wir auch zu einer größeren Diskussion. MC, 27. Mär. 2012 (CET)

2500 Kilometer

Für Interessierte: mein Bericht über eine Dienstreise in Sachen Wikipedia. MC, 26. Mär. 2012 (CET)

Admins gesucht!

ich will abstimmen! beschwert sich leicht nörgelich Administrator Filzstift und meint den Admin-Gap der Wikipedia. Denn seit längerer Zeit hat sich kein ernstzunehmender Kandidat mehr zur Wahl gestellt, immer mehr alte Kämpen legen die Knöppe für immer aus der Hand und der Nachwuchs bleibt aus. Nur die unbeliebten, offenbar als nötig empfundenen Wiederwahlen plätschern lustlos durch die Kandidaturseiten. Den Ernst der Lage bezüglich des Adminnachwuchses haben nun auch einige ehrwürdige Admindamen der Wikipedia erkannt und laden zur sogenannten Wikipedia:AdminConvention ein. Alle ernsthaft Interessierten, die mit dem Gedanken spielen, Admin/a zu werden, sind eingeladen, sich an einem, allerdings gottverlassenen, Ort etwa eine Besenrittstunde vom Blocksberg entfernt, einzufinden. Das ehemalige Zisterzienserinnenkloster St. Gertrudis (Wahlspruch: Traut euch, zum Teufel!) in Hedersleben bietet gut ausgestattete Zellen für Adminnovizen und -novizinnen an. Das Programm umfasst Interessantes und Überraschendes rund um die legendären Machtinsignien der Wikipedia. Der Tagesablauf richtet sich selbstverständlich nach der Jahrhunderte alten Regel des Klosters. Anmeldeschluss für das Adminwochenende vom 1. bis zum 3. Juni 2012 ist der 15. April 2012. Die Kosten werden von Wikimedia Deutschland bzw. Österreich übernommen. S., 24.03.

Neues Feature in OSM-Karte – WIWOSM

Die OpenStreetMap-Karte in der Wikipedia verfügt über eine neue Funktion, mit der automatisch OpenStreetMap-Objekte in einen Wikipedia-Artikel hervorgehoben werden, wenn diese mit einem entsprechenden Wikipedia-Tag versehen sind. Hilf mit bei der Verknüpfung beider freier Projekte. MehrKolossos, 21.03.

1.-April-Special

Auch dieses Jahr sind wieder Höchstleistungen gefordert

Lieber spät als nie: Der 1. April rückt in greifbare Nähe und damit jeder seinen Vorrat an lustigem, kuriosem oder unnützem Wissen in Artikel schreiben kann, habt ihr hier die Möglichkeit eure Werke vorzuschlagen. In diesem Jahr rufen wir bereits zum fünften Mal zu diesem kleinen Wettbewerb auf. Gesucht werden natürlich wieder neu erstellte Artikel, die die sonstigen Schon-Gewusst-Kriterien erfüllen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden am 1. April 2012 in der Rubrik „Schon gewusst“ die Hauptseite schmücken. Die Artikel müssen natürlich relevant sein und dürfen nicht fiktiv sein, Ideen und Beispiele findet man unter anderem im Kuriositätenkabinett.

Vorschläge werden bis zum 29. März 2012 auf dieser Seite angenommen, am besten als Unterabschnitt zu dieser Ankündigung. Die Auswahl der vier Artikel, die am 1. April auf der Hauptseite erscheinen werden, wird mangels Zeit zum wählen einer unabhängigen Jury durch ein bislang neuartiges Verfahren bestimmt! Ticket 21.3.

Meilensteine

Die italienische Wikipedia zählt seit der vergangenen Woche 900.000 Artikel, die Wikipedia in der südindischen Sprache Telugu hat die Grenze von 50.000 Artikeln überschritten, und sowohl das Wiktionary in Malayalam, einer Sprache, die im Südwesten Indiens gesprochen wird, als auch die Wikipedia in einfachem English (Simple English) umfassen je 80.000 Artikel, schreibt der Wikipedia Signpost. (A., 20.3.)

Marathi-Wikipedianer starten WikiCast

Datei:Taj India.ogv
Wikicast sample - The Taj India

Rahul Deshmukh aus der Marathi-Wikipedia hat das Projekt WikiCast gestartet, welches auf der deutschen Idee Wikipedia im Fahrgastfernsehen beruht, die 2010 als Pilot schon erfolgreich in den Berliner U-Bahnen lief. Ein Clip über das Taj Mahal wurde schon produziert, weitere sind in Arbeit. Die Clips sollen in öffentlichen TV-Stationen sowie in Bussen, Bahnen und Flughäfen laufen und sowohl Wikipedia-Interessierte als auch Touristen auf interessante Sehenswürdigkeiten in Indien wie auch interessante Artikel in der Wikipedia aufmerksam machen. Mehr Clips werden folgen, so behaltet diese Kategorie im Blick! :) (J., 19.3.)

WikiCon 2012: Call for Papers

Ab sofort können Ideen für Vorträge und Workshops in der Themensammlung zur WikiCon 2012 in Dornbirn eingetragen werden. Die zweckmäßigen Räumlichkeiten der Fachhochschule Vorarlberg, etwa dieser Hörsaal, warten darauf, ein Wochenende lang von Wikipedianern genutzt zu werden! Details zur Programmplanung stehen im Call for Papers.

Am 30. Juni wird das Programmteam die Liste schließen und die Einreichungen in das Programmraster übernehmen. Wenn ihr noch gute Ideen für die Abendunterhaltung oder für Keynote-Speaker habt, dann meldet das bitte auch! Vielen Dank und bis bald in Dornbirn! (Pakeha, 16.3.)

Stipendien für Wikimania 2012 in Washington DC

2012 findet die Wikimania in Washington DC statt. Vom 12. bis 14. Juli treffen sich Wikipedianer und interessiertes Publikum aus der ganzen Welt, um Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen und neue Ideen rund um die Förderung Freien Wissens zu entwickeln. Wikimedia Deutschland e.V. unterstützt die Wikimania mit Reisestipendien. Zusätzlich zu den 15 Stipendien, die wir für Teilnehmer mit Wohnsitz in Deutschland aus dem allgemeinen Stipendien-Pool übernehmen, vergibt Wikimedia Deutschland 5 Stipendien in Höhe von je 1500 Euro zur Unterstützung der Teilnahme an der Wikimania. Von diesem Festbetrag sind Flug, Unterkunft und Eintrittskarte zu finanzieren. Natürlich bieten wir Hilfe bei der Buchung an. Wir möchten euch herzlich dazu einladen, euch bis zum 16. April 2012 (verlängert!) über dieses Formular bei uns zu bewerben. Fragen zur Stipendienausschreibung könnt ihr sehr gern an mich richten. KO (WMDE), 16.3.

Accounts zu HighBeam Research für Wikipedia-Autoren

Die Suchmaschine HighBeam Research stellt in Zusammenarbeit mit der Wikimedia Foundation freie Zugänge für ein Jahr für Wikipedia-Autoren zur Verfügung. Die Website bietet Zugriff auf über 80 Millionen Artikel aus 6.500 Publikationen, von denen die meisten nicht frei im Netz verfügbar sind: Zeitungsarchive und wissenschaftliche Zeitschriften aus den letzten 25 Jahren. Die Accounts werden ab Anfang April 2012 verteilt. Bisher wurden die zuständigen WikiProjekte in der englischen Wikipedia informiert. Wer sich bewerben möchte, möge sich bitte hier eintragen. Alle Wikipedianer, die seit mindestens einem Jahr mitarbeiten und die mindestens 1.000 Bearbeitungen vorgenommen haben, werden bei der Verteilung berücksichtigt. Die Zusammenarbeit wurde nach dem Vorbild der Vergabe von Zugängen zur Datenbank Credo Reference gestaltet, die vor etwa einem Jahr erfolgt war. (A.; 15.3.)

Sperrverfahren im Commons-Projekt

Benutzersperrverfahren gibt es in den Wikipedias schon seit langem. Nun wird aber versucht, auf dem Wikimedia-Projekt Commons, unserem Medienarchiv, ebenfalls ein solches durchzuführen. Ein aktiver User, der verdächtigt wird, mit Hilfe von Bildern Kinderpornografie zu fördern, soll in einer Abstimmung vom Projekt ausgeschlossen werden. Ihm, einem bekennenden Befürworter der Pädophilie, wird konkret vorgeworfen, zum Hochladen von einschlägigen Bildern aufgerufen zu haben und auf seiner Benutzerseite Internetseiten mit fragwürdigen Inhalten verlinkt zu haben, was nach Ansicht offenbar maßgeblicher Kreise aus dem Umfeld der US-Foundation nicht mit den Regeln des Projektes übereinstimmt. Wen das interessiert, sollte diese Seite, allerdings in englischer Sprache, lesen und sich gegebenenfalls beteiligen. Schlesinger 15.3.2012

Scherbengericht in Beta-Phase

Die Mode für Benutzersperrabstimmungen scheint derzeit von der deutschen WP auf Commons überzuschwappen, doch anders als hier üblich soll nun ein ansonsten nicht ganz unproduktiver Benutzer nicht etwa wegen PA, Wikihounding, Vandalismus o.ä. vor die Tür gesetzt werden, sondern wegen eines Vergehens im RL, das rund zehn Jahre [sic] zurückliegt und für das er seinerzeit schon eine Haftstrafe verbüßt hat. Und da dieses Vergehen darin bestand, Kinderpornografie zu besitzen, wurde natürlich passend zum Fall gleich die Kinderschutzpolicy hergezaubert, denn ein Mann, der sich an erotischen Abbildungen Minderjähriger aufgeilt, ist ja natürlich automatisch ein Kinderf*cker und permanente Gefahr für junge Wikimedianer. Mittlerweile wurde also diese merkwürdige Abstimmung gestartet, und wer weiß, vielleicht kann sich so manche hiesige Benutzermobbingseilschaft da eine Scheibe abschneiden und bei künftigen BSVen besser auf dreckige Real-Life-Unterwäsche setzen, denn offenbar darf man ja - wie derzeit auf Commons der Fall - einem anderen Benutzer sexuelle Handlungen mit Kindern öffentlich unterstellen, ohne dafür Beweise präsentieren zu müssen. Der A.S.oziale, 14. Mär. 2012

Gesucht: Honorarkraft zur Vorbereitung der nächsten Landtagsprojekte

Für die nächste Phase der Landtagsprojekte sucht Wikimedia Deutschland eine Honorarkraft, die die Vorgespräche mit den 13 noch nicht fotografierten Landtagen führt und die Örtlichkeiten besucht und erkundet. Bewerbungsschluss ist der 27. März. JR (W), 14. Mär. 2012

Wikipedia auf der Photokina

Mit einem eigenen Messestand wollen wir die Wikipedia im September auf die weltweit größte Fotomesse Photokina 2012 bringen. Autoren, Fotografen und „Techniker“ sind herzlich eingeladen, sich an den Vorbereitungen und am Messestand zu beteiligen! Mehr Infos findest du auf der Projektseite zur „Wikikina“. MN, 14. Mär. 2012 (CET)

Videodokumentation zur Tagung .hist2011

Auch wenn der Bezug zu unserem Projekt nur indirekt ist, der Hinweis auf die Videodokumentation des Vortrages Grenzverschiebungen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit von Dr. Jürgen Danyel vom Zentrum für Zeithistorische Forschung in Potsdam auf der Tagung .hist 2011. Insbesondere spricht er über das Projekt Docupedia-Zeitgeschichte. MC, 13. Mär. 2012 (CET)

Viel heiße Luft …

… sonst nichts gewesen? Im Vorfeld eines Artikels für Spiegel Online vom Journalisten Marvin Oppong gab es bereits große Aufregung (der Kurier berichtete) und Diskussionen der Wiki-Elite über die vermeintliche, mangelnde journalistische Fähigkeit Oppongs und seine umfangreiche „Deanonymisierung“ von Benutzern gegen deren Willen. Jetzt ist der Artikel erschienen, hier zu lesen, und was ist? Keine Klarnamen, kein „in den Dreck ziehen“ von angemeldeten Benutzern, auch nicht solcher, die hier kräftig das Kriegsbeil gegen ihn geschwungen haben. Und zu guter Letzt: Nicht einmal ein vernichtendes Urteil, im Gegenteil, der Wikipedia-Mechanismus wird als funktionierend ausgewiesen. Was folgt nun? Gibt es erneute Diskussionen in der Wikipedia oder verziehen sich die üblichen Verdächtigen wieder in diverse Blogs und Mailinglisten, die von der breiten Wikipedia-Öffentlichkeit bedeutend weniger gelesen werden? Sofern auffindbar, wird der Kurier am Fall dran bleiben. --Bomzibar (Diskussion) 06:50, 12. Mär. 2012 (CET)[Beantworten]

Nachtrag
Noch bevor obige Meldung gesetzt war, wurde Oppongs Account in der Wikipedia wegen Missbrauchs der Mailfunktion gesperrt. Vielleicht als Kompensation dafür, dass er nicht nachweisen konnte, wer der Daimler-Mitarbeiter war und in wessen Auftrag er editierte oder nicht, setzt er seine „Jagd“ auf 7Pinguine fort. Am Abend des 11. März erhielten zahlreiche Mitglieder der Physikredaktion eine Email, in der um die Bestätigung einer konkret benannten persönlichen Identität gebeten wurde. Ferner würde Oppong bei Interesse darstellen, welche Verfehlungen innerhalb der Wikipedia begründen, dass der Mensch hinter 7Pinguine eine Person von öffentlichem Interesse sei. Bloß heiße Luft, business as usual. 7P, 12.03.2012

AdminCon? Logo!

Das ist kein geeignetes Logo für die AdminCon – oder doch?

Die AdminConvention braucht unbedingt noch ein Logo! Wer hat eine Idee für ein treffendes neues Logo oder eine passende Abwandlung z.B. des WikiCon-Logos? Vorschläge werden hier gesammelt. poupou, 11.3.

Stipendien für das WikiWomenCamp, Buenos Aires

2012 findet das erste WikiWomenCamp in Buenos Aires, Argentinien statt (der Kurier berichtete). Vom 23. bis 25. Mai treffen sich Frauen der weltweiten Wikimedia-Bewegung, um Erfahrungen auszutauschen, sich zu vernetzen und neue Ideen rund um das Thema Gender Gap zu entwickeln. Ziel ist es, einen Austausch auf internationaler Ebene möglich zu machen.

Um mitmachen zu können, musst du keine Wiki-Expertin sein. An vorderster Stellte steht die Lust, das Camp aktiv mitzugestalten und das Interesse, auch danach Ideen in die Wikipedia-Welt einzubringen. Wikimedia Deutschland e.V. unterstützt das WikiWomenCamp mit Reisestipendien. Wir laden alle Frauen herzlichst ein, sich bis zum 18. März 2012 zu bewerben! Fragen zur Stipendienausschreibung könnt ihr gerne an mich richten. JK (WMDE), 7.3.

UPDATE: Wir haben die Bewerbungsfrist um eine Woche auf den 25. März 2012 verlängert. JK (WMDE), 19.3.

JSTOR Register & Read

Bereits seit November können bei JSTOR über Early Journal Content gemeinfreie Artikel aufgerufen werden, die vor 1923 in den USA und weltweit vor 1870 veröffentlicht wurden. Das macht mit 500.000 Artikeln aus über 200 Zeitschriften 6% des JSTOR-Bestands aus. Mit dem Register & Read-Programm erhält man nun freien Lesezugang zu 75 Zeitschriften, über die 18% der jährlichen Zugriffe auf JSTOR gehen. Limits bei Register & Read: kein Download, nur 3 Artikel innerhalb von 14 Tagen. Man muss sich also genau aussuchen, was man anschauen will. Registrieren muss man sich für beide Varianten. Wer öfter einen Artikel für seine Artikelarbeit braucht, kann sich wie immer an die Bibliotheksrecherche wenden. (Chronicle) Cho, 6.3.

And the Oscar goes to...

Datei:Replicas of Academy Award statuette.jpg
And the winners are ...
Der Oscar-Wettbewerb 2012 ist beendet und hat der Wikipedia 792 neue Artikel beschert. Platz eins sicherte sich der Vorjahreszweite Marcus.palapar mit 208 Artikeln, hauptsächlich zu Filmschaffenden. Paulae, überwiegend bei den animierten Kurzfilmen anzutreffen, schrieb sich mit 165 Artikeln auf Platz zwei, gefolgt von Critican.kane mit 111 Artikeln zu Filmen und Filmschaffenden. Vorjahressieger WerstenerJung, nun als SGJürgen unterwegs, belegte mit 98 Artikeln den vierten Platz.

Bei der zum ersten Mal stattgefundenen Kür des besten Artikels wurde Michel Hazanavicius von César ausgezeichnet. Glückwunsch an alle Teilnehmer! Ein Dank gebührt BlueCücü für die wiederholte Organisation und Durchführung. Den Sieg im traditionellen Oscar-Tippspiel sicherte sich übrigens bei der ersten Teilnahme bennsenson. (Tröte, 6.3./César, 7.3.)

Wunschliste an die Wikimedia Foundation

Mit einer Umfrage möchte die Wikimedia Foundation von uns Freiwilligen erfahren, welche Hilfsmittel und finanzielle Unterstützung wir uns (über den technischen Kernbetrieb der Wikipedia hinaus) von der US-Stiftung wünschen und welche Finanzierungsprioritäten wir setzen. Einen kleinen Wunschlisten-Vorläufer gibt es auf meta. MN, 6.3.

Wikievents worldwide

Wer immer schon wissen wollte, was es weltweit in der Wikim/pedia-Welt für Events, Kongresse oder sonstige Treffen gibt, Wikimedia NYC-Chef Pharos hat eine Seite angelegt, um diese zu sammeln. Schaut doch mal rein, was jenseits des deutschen Tellerrandes so passiert! :) J, 5.3.12)

Creative Commons für Inhalte des DLR

Wie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) auf seinem Blog meldet stehen ab sofort alle Bilder, an denen DLR das alleinige Urherberrecht besitzt, unter Creative-Commons-Lizenzen. Die meisten sollen unter die CC-BY 3.0 gestellt werden und können so auch für die Wikipedia benutzt werden. Diese Entscheidung geht auf eine Anfrage von Mathias Schindler von Wikimedia Deutschland vom Mai 2009 zurück. Der Deutschlandfunk berichtete darüber am 1. März in Forschung Aktuell Mq, 2.3.12) Auf Commons findet man die Bilder in der Kategorie »Images from DLR«

Mitarbeiter gesucht

Das Portal:Radsport sucht eine(n) Mitarbeiter(in), die oder der bereit ist, regelmäßig und kenntnisreich das Thema Mountainbike zu betreuen. Geboten wird: Maximale Anerkennung und kollegiale Zusammenarbeit im Portal. Bei Interesse bitte hier melden: Portal Diskussion:Radsport. --Nicola, 1. Mär. 2012 (CET)