„Wadi“ – Versionsunterschied

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== Etymologie ==
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Das Wort Wadi stammt aus dem [[Arabische Sprache|Arabischen]] ({{ar|الوادي‎|d=al-wādī}}, indeterminiert {{arF|واد|d=wādin}}), im [[Maghreb]] heißen sie meist ''oued''. In [[Andalusien]] werden sie ''Ramblas'' (von {{arS|رملة‎|w=ramla|b=Sandgrube}}) genannt. In [[Namibia]] und angrenzenden Ländern werden derartige Flussläufe als ''[[Rivier]]'' bezeichnet.
Das Wort Wadi stammt aus dem [[Arabische Sprache|Arabischen]] ({{ar|الوادي‎|d=al-wādī}}, indeterminiert {{arF|واد|d=wādin}}), im [[Maghreb]] heißen sie meist ''oued'', auf Malta Wied. In [[Andalusien]] werden sie ''Ramblas'' (von {{arS|رملة‎|w=ramla|b=Sandgrube}}) genannt, in [[Namibia]] und angrenzenden Ländern ''[[Rivier]]'', in Australien ''[[Billabong]]''.


== Vorkommen ==
== Vorkommen ==
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Wadis ist die Bezeichnung von [[Trockental|Trockentälern]] in den [[Wüste]]ngebieten [[Nordafrika]]s, [[Vorderasien]]s und teilweise [[Spanien]]s und [[Zypern]]s. Auch in den Wüstengebieten in Australien, wo [[trockenfallen]]de Gewässer ''[[Billabong]]'' heißen, und im südlichen Afrika (z. B. in [[Namibia]]) sowie in Nord- und Südamerika gibt es jahrzehntelang ausgetrocknete Flussläufe; eines der bekanntesten Beispiele ist der [[Río Supe]] in [[Peru]].
Wadis ist die Bezeichnung von [[Trockental|Trockentälern]] in den [[Wüste]]ngebieten [[Nordafrika]]s, [[Vorderasien]]s und teilweise [[Spanien]]s und [[Zypern]]s. Auch in den Wüstengebieten Australiens und im südlichen Afrika (z. B. in [[Namibia]]) sowie in Nord- und Südamerika gibt es jahrzehntelang ausgetrocknete Flussläufe; eines der bekanntesten Beispiele ist der [[Río Supe]] in [[Peru]].


Wadis können nur wenige Meter breite, unpassierbare felsige Täler wie auch flache kilometerbreite Flussbette sein. Sie können dauerhaft Wasser führen wie auch Trockengebiete sein, die nur bei extrem seltenen Unwettern großflächig unter Wasser stehen. Eine weitere Eigenschaft ist die, dass Wadis häufig trocken erscheinen, dies aber nicht sind. Das Wasser fließt im porösen Sediment- oder Karstgestein im Untergrund und tritt je nach geführter Wassermenge an unterschiedlichen Stellen an die Oberfläche. Bäume, Sträucher und Palmen sind Anzeiger für solche unterirdischen Fließgewässer. Durchgängig oberirdische Flüsse wie in Europa, Asien und Nordamerika entstehen erst bei regelmäßig wiederkehrenden großen Niederschlagsmengen.
Wadis können sowohl nur wenige Meter breite, unpassierbare felsige Täler wie auch flache kilometerbreite Flussbette sein. Sie können dauerhaft Wasser führen, oder nur bei extrem seltenen Unwettern großflächig unter Wasser stehen. Wadis erscheinen häufig trocken, aber das Wasser fließt im porösen Sediment- oder Karstgestein im Untergrund und tritt je nach geführter Wassermenge an unterschiedlichen Stellen an die Oberfläche. Bäume, Sträucher und Palmen sind Anzeiger für solche unterirdischen Fließgewässer. Durchgängig oberirdische Flüsse wie in Europa, Asien und Nordamerika entstehen nur bei regelmäßig wiederkehrenden großen Niederschlagsmengen am Oberlauf.


== Bekannte Wadis ==
== Bekannte Wadis ==

Version vom 21. Februar 2022, 17:48 Uhr

Wadi Bani Khalid in der Scharqiyya-Süd-Region (nördlich der Wahiba-Wüste, Oman)
Wadi ash Shab in der Sharqiyah-Nord-Region (Küste nordwestlich von Sur, Oman)
Wadi des Nachal Paran (Negev-Wüste, Israel)
Wied tax-Xlendi im Winter (Gozo, Malta)

Ein Wadi ist ein Tal oder Flusslauf, der häufig erst nach starken oder länger anhaltenden Regenfällen vorübergehend Wasser führt. Zu überraschenden Sturzfluten kann es durch weit entfernte Gewitter kommen, die im entsprechend großen Einzugsgebiet des Wadi niedergehen. Der Aufenthalt in Wadis mit steilen Ufern, aber auch in sehr breiten Wadis kann in solchen Fällen lebensgefährlich werden.

Etymologie

Das Wort Wadi stammt aus dem Arabischen (الوادي, DMG al-wādī, indeterminiert واد / wādin), im Maghreb heißen sie meist oued, auf Malta Wied. In Andalusien werden sie Ramblas (von arabisch رملة ramla ‚Sandgrube‘) genannt, in Namibia und angrenzenden Ländern Rivier, in Australien Billabong.

Vorkommen

Wadis ist die Bezeichnung von Trockentälern in den Wüstengebieten Nordafrikas, Vorderasiens und teilweise Spaniens und Zyperns. Auch in den Wüstengebieten Australiens und im südlichen Afrika (z. B. in Namibia) sowie in Nord- und Südamerika gibt es jahrzehntelang ausgetrocknete Flussläufe; eines der bekanntesten Beispiele ist der Río Supe in Peru.

Wadis können sowohl nur wenige Meter breite, unpassierbare felsige Täler wie auch flache kilometerbreite Flussbette sein. Sie können dauerhaft Wasser führen, oder nur bei extrem seltenen Unwettern großflächig unter Wasser stehen. Wadis erscheinen häufig trocken, aber das Wasser fließt im porösen Sediment- oder Karstgestein im Untergrund und tritt je nach geführter Wassermenge an unterschiedlichen Stellen an die Oberfläche. Bäume, Sträucher und Palmen sind Anzeiger für solche unterirdischen Fließgewässer. Durchgängig oberirdische Flüsse wie in Europa, Asien und Nordamerika entstehen nur bei regelmäßig wiederkehrenden großen Niederschlagsmengen am Oberlauf.

Bekannte Wadis

Siehe auch

Commons: Wadis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Wadi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen