Unix-Derivat
Unix-Derivate sind abgeleitete Versionen (Derivate) des Betriebssystems Unix von verschiedenen Firmen oder Projekten. Dabei muss zwischen richtigen Unix-Derivaten die auf Unix-Quellcode basieren und eigenständig programmierten aber an den Befehlsumfang von Unix angelehnten Systemen, wie z.B. Linux unterschieden werden.
Das Warenzeichen UNIX (tm) ist davon wiederrum völlig getrennt, denn für die Erlaubnis, dieses Warenzeichen zu führen, ist es notwenig, für jede neue Version eine aufwändige und Kostspielige Zertifizierung durchzuführen, so dass viele Betriebsysteme die Unix-Systemen sehr ähnlich sind wegen der Kosten das Warenzeichen nicht tragen und verwenden dürfen.
Allen Unix-ähnlichen Systemen ist gemeinsam, dass sie versuchen sich an die POSIX-Standards halten. Die verschiedenen Derivate werden manchmal auch unter "Un*x" oder "*nix" zusammengefasst oder "Unixoid" genannt.
Liste bekannter Unix-Derivate
- 386BSD
- AIX von IBM
- BSD-Derivate: FreeBSD, OpenBSD, NetBSD, DragonFly BSD
- Darwin und das darauf aufbauende Mac OS X von Apple
- Dynix von Sequent, jetzt IBM
- HP-UX von Hewlett Packard
- IRIX von Silicon Graphics
- MIPS OS von MIPS Computer Systems Inc.
- NextStep/OPENSTEP von NeXT
- SCO Unix von SCO
- Sinix von Siemens
- Solaris (früher SunOS) von Sun Microsystems
- Tru64 von Compaq (ehemals OSF/1 und später Digital Unix; beide von DEC)
- Ultrix von DEC
- Unicos von Cray
- UnixWare von Novell
- USS für z/OS
- Xenix von Microsoft
Liste Unix-ähnlicher Betriebsysteme
Darunter versteht man Betriebssysteme, die zwar im Sinne des Urheberrechts abeleitete Werke, also Derivate sind, jedoch typische Eigenschaften eines UNIX-System aufweisen, und daher nur mit geringem Portierungsaufwand in beide Richtungen zu Rechnen ist.
- AmigaOS mit ixemul.library
- AMIX von Commodore
- A/UX von Apple Computer
- BeOS
- Copland von Apple (nie fertiggestellt)
- GNU-Projekt
- GNU/Hurd – GNU-System mit dem GNU-eigenen Kernel
- GNU/Linux – GNU-System mit Linus Torvalds Linux-Kernel
- QNX
- Minix ein Lehrsystem von Andrew S. Tanenbaum
Bei manchen get die Kompatibilität soweit, dass, vorausgesetzt es werden auch die Bilbliothegen des Quellsystems installiert, über eine Emulationsschicht des Betriebsystemkerns eine vollständige Emulation der des Quellsystems am Zielsystem möglich ist, so dass Applikationen unter diesen Voraussetzungen auch auf einem anderen Bertriebsystem ausgeführt werden können, auch wenn sich die interne Arbeitsweise der Unix-Derivate und der Unix-Ähnlichen Betriebsysteme vor allem in den Kernfunktionen stark unterscheiden kann.
Durch den Einsatz der vom GNU-Projekt entwicklelen Programme und Applikationen können sich aber auch Systeme für die intern völlig anders arbeiten mit einer Einheitlichen Applikationsumgebung ausstatten.
Die am weitesten gehenden Beispiele sind verschiedene Prokekte, die es erlauben, Software die mittels des GNU GCC kompilierbar ist, nach sogar auf Microsoft Windows auszuführen. Im günstigsten Fall kann eine einfache Neukompilation unter diesen Umgebungen ausreichen. Eines dieser System ist Cygwin dessen Emulation von UNIX-Funktionalität am weitsten geht, jedoch auch Geschwindigkeitseinbussen mit sich bringt. MingW ist ein anders Prokekt, das ähnliches erlaubt.
Siehe auch: Befehle und Programme von Unix-Derivaten, Geschichte von Unix
Weblinks
- Verwandtschaft der verschiedenen Unix-Derivate. Das Diagramm auf dieser Website ist für den nichtkommerziellen Gebrauch freigegeben.
- über die Verwirrungen mit der Handelsmarke UNIX
