Trema

Beispiel eines Tremas auf e und i. Der verwendete Schriftsatz ist Garamond

Ein Trema (Plural: Tremata, auch: Tremas) ist ein horizontaler Doppelpunkt über einem Vokal (Selbstlaut), um zum Beispiel eine Diärese, das heißt die getrennte Aussprache von aufeinander folgenden Vokalen, zu kennzeichnen (zum Beispiel: Noël (frz. „Weihnachten“) [nɔˈɛl]).

Die Trennung erfolgt in vielen Varietäten des Deutschen phonetisch mittels eines Knacklautes, der durch das abrupte Öffnen der Stimmritze erzeugt wird. Man beachte auch, dass der /ɔʏ/-Laut im Deutschen mit eu oder äu dargestellt wird, wie zum Beispiel in Eule. Eine getrennte Aussprache wird wie zum Beispiel in Asteroid mit oi ausgedrückt.

Das Wort stammt aus dem Griechischen. Andere Ausdrücke für Tremata sind Trennpunkte. Trennzeichen. Die deutschen Umlautpunkte sehen in fast allen Schriften gleich aus, haben aber eine andere Funktion. Um Missverständnisse zu vermeiden, wird das Trema im Deutschen nur in fremden Namen mit i (Hawaiï) und e (Citroën) oder überhaupt nicht verwendet (Hawaii). Die Alte deutsche Rechtschreibung rät von der Verwendung ab, die Neue deutsche Rechtschreibung kennt kein Trema. Regeln zur Verwendung des Trema in der deutschen Sprache finden sich unter Deutsche Rechtschreibung im 19. Jahrhundert.

Das Gegenteil (Synärese) stellen zwei zusammengezogene Vokale dar, die als Diphthong (Doppellaut) bezeichnet werden (z.B. ei, eu, au).

Im Albanischen und Luxemburgischen ist der Buchstabe ë keine Diärese, sondern ein eigenständiger Vokal (Schwa) und wird wie ein offenes ö (Beispiel është), am Wortende oft auch gar nicht ausgesprochen (Beispiel unë).

Weiterhin bezeichnet man in der Zahnmedizin die Lücke zwischen den Schneidezähnen als Trema (engl.: true diastema).

Verwendung

In der Mathematik und der Physik bezeichnet das Trema – gelesen als Zwei Punkt – die zweite Ableitung nach der Zeit . Beispiel:

Trema in der Datenverarbeitung

Unicode

Die meisten Standards für Zeichensätze, darunter Unicode, unterscheiden nicht zwischen Umlaut und Trema. Wenn in der Datenverarbeitung eine Unterscheidung von Umlaut und Trema notwendig ist, empfiehlt ISO/IEC JTC 1/SC 2/WG 2 folgendes:

  • Darstellung des Trema durch: Combining Grapheme Joiner (CGJ, 034F) + Combining Diaeresis (0308)
  • Darstellung des Umlaut durch: Combining Diaeresis (0308)

TeX und LaTeX

TeX und LaTeX können das Trema über beliebige Zeichen setzen. Dazu gibt es zwei Befehle

  • im Textmodus für den Textsatz erzeugt \"a ein ä
  • im mathematischen Modus erzeugt \ddot a die Formel

Mit dem Paket german.sty oder mit dem Paket babel vereinfacht sich die Eingabe der deutschen Umlaute zu "a, "o und "u.

Siehe auch