„Textil- und Bekleidungsindustrie“ – Versionsunterschied

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Die '''Textil- und Bekleidungsindustrie''' ist ein traditionsreicher Zweig des [[Produzierendes Gewerbe|produzierenden Gewerbes]] in Deutschland. In rund 1.300 nahezu ausschließlich mittelständischen Betrieben der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie erzeugen rund 130.000 Beschäftigte einen [[Umsatz (Wirtschaft)|Umsatz]] von rund 28 Mrd. Euro. Die [[Exportquote]] liegt bei etwa 40 % in der Textilindustrie und 44 % in der Bekleidungsindustrie (2008). Die Textil- und Bekleidungsindustrie ist damit nach dem Ernährungsgewerbe die zweitgrößte Konsumgüterbranche in Deutschland<ref>[http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/Wirtschaft/branchenfokus,did=196528.html?view=renderPrint&page=0 BMWI Branchenfokus Textil und Bekleidung.]</ref>.

Die früher übliche Unterscheidung zwischen der Textilindustrie einerseits und der Bekleidungsindustrie andererseits ist heute nicht mehr zeitgemäß, da die Grenzen zwischen den beiden Bereichen fließend sind. Zudem gibt es heute in Mitteleuropa so gut wie keine Betriebe mehr, in der sämtliche Produktionsstufen vom Rohstoff bis zum Endprodukt betrieben werden. Vielmehr arbeiten die Betriebe der Textil- und Bekleidungsindustrie stark arbeitsteilig und internationalisiert. So wird heute so gut wie keine Bekleidung mehr in Deutschland produziert, obwohl einige der größten Bekleidungsproduzenten in Deutschland ansässig sind.

Deutschland ist nach [[China]], [[Textilindustrie in Bangladesch|Bangladesch]], [[Hongkong]] und [[Italien]] fünftgrößter Exporteur von Erzeugnissen der Textil- und Bekleidungsindustrie.

Von der Textil- und Bekleidungsindustrie hängen direkt und indirekt Arbeitsplätze in anderen Industriezweigen ab. Sie ist Zulieferer für die [[Pharmaindustrie|Pharma-]], [[Automobilindustrie|Fahrzeug-]] und [[Bauindustrie]] sowie für den Medizin- und [[Schutzkleidung]]sbereich und nimmt ihrerseits Leistungen anderer Industriezweige in Anspruch wie z.&nbsp;B. der [[Maschinenbau]]industrie oder der [[Chemische Industrie|Chemischen Industrie]].

== Techniken und Fertigungsstufen ==

Grundsätzlich sind folgende Fertigungsstufen und -techniken entlang der textilen Produktionskette zu unterscheiden:
* Die Herstellung von [[Faser#Chemiefasern (früher: Kunstfasern)|Chemiefasern]] und [[Garn]]en durch [[Spinnen]] und [[Zwirnen]]
* Die Herstellung von textilen Flächen durch [[Weben]], [[Gewirke|Wirken]], [[Stricken]], [[Filz]]en, [[Tufting]], [[Flechten (Technik)|Flechten]], [[Knüpfen]], [[Klöppeln]]
* Die Gestaltung von textilen Flächen durch [[Sticken]], [[Textildruck]], [[Färben]], [[Beflockung]]
* Die [[Textilveredlung]] durch [[Beuchen]], [[Bleichen]], [[Ausrüstung (Textil)|Ausrüstung]], [[Textilbeschichtung]], [[Walken]], [[Gaufrieren]], [[Laugieren]], [[Krumpfen]], [[Merzerisation]] u.v.a.m.
* Die [[Konfektion]] von Endprodukten wie [[Bekleidung]], [[Heimtextilien]], [[technische Textilie]]n.

Textile Rohstoffe können natürlichen Ursprungs sein (wie z.&nbsp;B. [[Jute]], [[Sisalfaser]], [[Baumwollfaser|Baumwolle]], [[Schafwolle]], [[Seide]], [[Leinen]]) oder aber künstlich hergestellt worden sein (z.&nbsp;B. [[Polyester]], [[Polyacrylnitril|Polyacryl]], [[Glasfaser]]n)

== Geschichte ==

Die Anfänge der Textilindustrie reichen bis ins [[Mittelalter]] zurück. Vor allem im ländlichen Raum und hier besonders in den [[Mittelgebirge]]n, wo es gute klimatische Bedingungen für den Anbau von [[Hanf]] und [[Gemeiner Flachs|Flachs]] gab, aber auch Wiesen für die Haltung von [[Schafe]]n vorhanden waren, waren die Herstellung von [[Flachsfaser|Leinen]] sowie das [[Spinnen]] und [[Weben]] eine wichtige Einnahmequelle für die Bauern.

Im 18. Jahrhundert stieg die Nachfrage nach Textilien mit zunehmender Bevölkerung stark an. So entwickelte sich zunächst das Verlagssystem, bei dem ein Verleger das Rohmaterial ankaufte, es gegen Lohn verspinnen und weben ließ und dann schließlich das fertige Produkt vertrieb. Die Spinner und Weber kamen fast ausschließlich aus den ländlichen Unterschichten. Oft musste die ganze Familie durch ihre Arbeit das Einkommen sichern.

Im 18. Jahrhundert wurden zunächst [[Spinnmaschine]]n und schließlich mechanische [[Webstuhl|Webstühle]] entwickelt. Die Folge war die Verlagerung der Produktion in große Fabriken mit vielen Spinnmaschinen und Webstühlen. Kaufleute und Verleger investierten ihr Kapital in Fabriken mit neuen Maschinen. Die bisherige Handarbeit wurde durch die maschinelle Produktion verdrängt, zahlreiche Weber und Spinner verloren ihre Erwerbsgrundlage. Dies war einer der Gründe für den sogenannten [[Weberaufstand]].

Begünstigt durch die [[Hollandgänger]], die auch mit Leinen handelten, entstand im westlichen [[Münsterland]] eines der größten Zentren der deutschen und europäischen Textilindustrie. Darüber hinaus gab es Schwerpunkte der Textilindustrie in nahezu allen deutschen Mittelgebirgen wie z.&nbsp;B. der [[Schwäbische Alb|Schwäbischen Alb]], der [[Eifel]], dem [[Hunsrück]], der [[Rhön]], dem [[Vogelsberg]], dem [[Frankenwald]], dem [[Vogtland]], dem [[Erzgebirge]], dem [[Schwarzwald]] und dem [[Bayerischer Wald|Bayerischen Wald]].

Dabei ersetzte die Textilindustrie oft rückläufige Wirtschaftsbereiche wie den Bergbau.

Im Umfeld der Betriebe der Textilindustrie entstanden Zulieferindustrien, in denen [[Dampfmaschine]]n und Antriebe für Spinnereien und Webereien produziert wurden. Der Aufstieg von Textilien zum wichtigsten Konsumgut neben Nahrungs- und Genussmitteln brachte zudem die Entstehung weiterer Industrien mit sich wie die Herstellung von [[Waschmaschine]]n.

In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die britische Textilindustrie zur Hauptkonkurrenz für die Betriebe auf dem europäischen Festland. Durch die von der britischen Insel ausgehende Mechanisierung des Web- und Spinnvorgangs sowie durch die Verdrängung von Leinen und [[Wolle]] durch [[Baumwolle]] verlor die Textilindustrie in den Mittelgebirgen zunehmend an Bedeutung. Folge war unter anderem der Weberaufstand. Die Bedeutung der baumwollverarbeitenden Industrie im deutsch-niederländischen Grenzgebiet wuchs hingegen.

Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entwickelte sich zunächst das [[Ruhrgebiet]] zu einem bedeutenden Standort für die Bekleidungsindustrie der Bundesrepublik, da unter den [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945 bis 1950|Flüchtlingen und Vertriebenen]] etliche Unternehmer aus den ehemaligen Zentren der deutschen Bekleidungsindustrie rund um [[Breslau]] und den Osten [[Berlin]]s ins Ruhrgebiet gekommen waren. Sie eröffneten neue Betriebe, die aufgrund der Rohstoffknappheit zunächst vor allem alte [[Kleidung]] und Textilien umarbeiteten, bevor sie der Textil- und Bekleidungsindustrie zu einem kurzzeitigen Boom verhalfen. Ostberlin wurde das Zentrum der Bekleidungsindustrie der [[DDR]]. Seit Beginn der 1960er Jahre ist die Industrie jedoch durch einen anhaltenden Schrumpfungsprozess aufgrund der zunehmenden Konkurrenz durch Fernost gekennzeichnet.

So gingen in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie seit 1980 rund 450.000 Arbeitsplätze verloren.

== Textil- und Bekleidungsindustrie nach Ländern ==

=== Deutschland ===
{{Siehe auch|Modedesign#Deutschland}}
Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist [[Mittelstand|mittelständisch]] geführt. Mehr als die Hälfte der Unternehmen beschäftigt weniger als 100 Mitarbeiter, weniger als 10 Unternehmen haben mehr als 1000 Beschäftigte. Zahlreiche Unternehmen sind seit Generationen im Familienbesitz. Etwa ein Drittel der Industrie ist der Bekleidungsindustrie zuzuordnen, zwei Drittel der Textilindustrie.<ref>{{cite web|url=http://www.bmwi.de/DE/Themen/Wirtschaft/branchenfokus,did=196528.html|title=BMWi Branchenfokus Textil und Bekleidung|publisher=|accessdate=1. November 2014}}</ref>

Die Zukunftsperspektiven der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie liegen vor allem im Bereich der sogenannten Technischen Textilien und ihrer vielfältigen Anwendungs- und Verwendungsmöglichkeiten. Das Forschungskuratorium Textil sieht vor allem folgende Leitthemen mit Zukunftspotential für die Textil- und Bekleidungsindustrie<ref>Forschungskuratorium Textil: ''Textilforschung in Deutschland − Perspektiven 2015.'' Eschborn 2006.</ref>.

==== Bildung und Forschung ====

In kaum einem Bereich wird in Deutschland so intensiv geforscht wie im Textilbereich. Insgesamt existieren in Deutschland 17 Institute und Forschungseinrichtungen, die im Textilbereich tätig sind.

==== Verbände ====

Die Interessen der in der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie Beschäftigten vertritt die IG Metall, seit sie mit der GTB (Gewerkschaft Textil und Bekleidung) 1998 fusionierte.
Die Interessen der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie werden auf Bundesebene durch den [[Gesamtverband textil+mode]] vertreten. In ihm sind die folgenden Landes- und Fachverbände zusammengeschlossen:

Landesverbände:
* [[Verband der Nordwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie]], [[Münster (Westfalen)|Münster]]
* Arbeitgeberverband der Bekleidungsindustrie Aschaffenburg und Unterfranken, [[Aschaffenburg]]
* Gesamtvereinigung Bekleidungsindustrie Niedersachsen und Bremen, [[Oldenburg (Oldenburg)|Oldenburg]]
* [[Verband der Bayerischen Textil- und Bekleidungsindustrie]], [[München]]
* Verband der Bekleidungsindustrie Berlin-Brandenburg, [[Berlin]]
* Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, [[Chemnitz]]
* Verband der Rheinischen Textilindustrie, [[Wuppertal]]
* Verband der südwestdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie, [[Stuttgart]]
* Verband der Textil- und Bekleidungsindustrie von Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland, [[Neustadt an der Weinstraße|Neustadt]]
* Vereinigung der Textilindustrie von Berlin, [[Berlin]]
* Wirtschaftsvereinigung Bekleidungsindustrie Nordrhein, [[Krefeld]]

Die Landesverbände sind die regionalen [[Arbeitgeberverband|Arbeitgeberverbände]] der Textil- und Bekleidungsindustrie. Ihre Abgrenzung orientiert sich an den Grenzen der [[Tarifbezirk]]e. Sie beraten und betreuen ihre Mitglieder vor allem in sozial- und tarifpolitischen Angelegenheiten.

Die im Gesamtverband textil+mode zusammengeschlossenen Fachverbände vertreten die Interessen ihrer Mitgliedsunternehmen je nach Fertigungsstufen oder Endprodukten. Sie haben nicht die Funktion von Arbeitgeberverbänden:

Fachverbände:
* Industrieverband Veredlung - Garne - Gewebe - Technische Textilien, [[Frankfurt am Main]]
* Initiative Handarbeit, Salach
* Verband der deutschen Heimtextilien-Industrie, [[Wuppertal]]
* Verein Deutscher Kammgarnspinner, Eschborn
* Bundesverband Konfektion Technischer Textilien (BKTex), [[Mönchengladbach]]
* Gesamtverband der Leinenindustrie, [[Bielefeld]]
* Gesamtverband der Deutschen Maschen-Industrie, Stuttgart
* Verband der Nähfadenindustrie, [[Taunusstein]]
* Branchenverband Plauener Spitze und Stickereien, [[Plauen]]
* Gesamtverband der deutschen Textilveredlungsindustrie, [[Frankfurt am Main]]
* BVMed Bundesverband Medizintechnologie, Berlin
* Arbeitsgemeinschaft Wollkämmerei, [[Bremen]]
* GermanFashion - Modeverband Deutschland
* Verband Lederbekleidung, München
* Deutscher Pelzverband, Frankfurt

== Gesundheit ==

In der Zukunft werden textilintegrierte Überwachungssysteme für die Pflege die Langzeiterfassung von physiologischen Parametern und die [[Diagnose]] und Nachsorge nach medizinischen Eingriffen außerhalb von Kliniken und Arztpraxen möglich machen. Textile Zukunftsprojekte sind z.&nbsp;B. Kleidung mit Biofeedback, [[Orthese]]n mit [[Sensibilität (Neurowissenschaft)|Sensorik]]/[[Aktorik]] und Sturzprotektoren mit Notruffunktion, sogenannte [[Smart Clothes]].

Darüber hinaus wird an der Entwicklung textiler [[Implantat]]e gearbeitet, da Textilien aufgrund ihrer physiologischen und mechanischen Eigenschaften den biologischen Strukturen des menschlichen Körpers ähnlicher sind als Metalle wird hier ein großes Zukunftspotential gesehen. So bestehen heute [[Gefäßprothese]]n und [[Herniennetz]]e sowie [[Meniskus (Anatomie)|Meniskus]]implantate und künstliche Hornhaut aus textilen Strukturen. Mechanisch hochbelastbare Faserverbundmaterialien, neuartige Zellträger und Formgeber für die Regeneration von Organen und Geweben sind weitere Zukunftsprojekte, die zum Teil sogar in Verbindung mit integrierter Sensorik und intelligenten Wirkstoffabgabesystemen eine drahtlose Überwachung und Steuerung des Heilungsverlaufes durch den Arzt ermöglichen.

Darüber hinaus wird an der Entwicklung keimdichter Barrieretextilien für den Operationsbereich und neuartiger Textilien gearbeitet, die bessere Heilungschancen vor allem bei chronischen Wunderkrankungen ermöglichen.

== Mobilität/Verkehr ==

Schon heute haben Textilien in Autos, Bahnen, Flugzeugen und Schiffen wichtige Funktionen in puncto Komfort, Sicherheit, Akustik und Kraftstoffeinsparung. Der Anteil an Textilien in einem Auto beträgt zurzeit rund 20 Kilogramm und wird 2015 rund 30 Kilogramm betragen. Neben der klassischen Verwendung von Textilien bei Sitzen werden Textilverbindungen von [[Kunstfasern#Chemiefasern (früher: Kunstfasern)|Kunststofffasern]] mit [[Epoxidharz]]en zunehmend Metalle ersetzen, da sie vergleichbare [[Steifigkeit]]en aufweisen, aber erheblich weniger wiegen. So besteht der neue Airbus A 380 bereits zu einem Viertel aus faserverstärktem Kunststoff. Prognosen gehen von einem Anteil von 80 Prozent aus.

Weitere Zukunftsprojekte sind Textilien für Sitze, die eine aktive Belüftung ermöglichen, eine effizientere Klimakontrolle durch Spacer-Textilien und eine Aufwertung des Ambientes durch textile Bedienungs- und Beleuchtungsflächen.

Im Sicherheitsbereich geht die Entwicklung in Richtung einer Selbstüberwachung der Sicherheitstextilien in Reifen, adaptive textile Stoßabsorber und leuchtende Textilien für Notfälle.

== Sicherheit ==

Durch technische Entwicklungen, aber auch durch den Klimawandel und die zunehmende Zahl von Naturkatastrophen werden Schutz und Sicherheit von Arbeitnehmern, Hilfskräften und Verbrauchern immer wichtiger. Hier werden Textilien eine immer größere Rolle spielen. Beispiel hierfür sind Textilien, die vor der [[UV-Strahlung]] schützen.

Vorbeugend können Geotextilien im Baubereich eingesetzt werden, um Erosionen zu verhindern.

Bereits heute werden großflächige Überdachungen von Sportfeldern, Fußballstadien, öffentlichen Plätzen und industriellen Arealen zunehmend aus textilen Materialien hergestellt, da sie ohne Verzicht auf die statische Sicherheit ein geringeres Gewicht haben als Beton oder Glas, gleichzeitig aber flexibler sind, über eine hohe Lichtdurchlässigkeit verfügen und vor UV-Belastungen schützen können. Die Entwicklung geht in Richtung von Textilien, die bei übermäßigem Lichteinfall selbstabdunkelnd sind oder durch implementierte [[Solarzelle]]n zur Stromerzeugung beitragen können.

Darüber hinaus wird textilarmierter [[Beton]] bereits heute beim Bau von freitragenden Brücken verwendet.

In Schutzkleidung werden durch die Integration von [[Mikrosystemtechnik]] in Zukunft die isolatorische Wirkung von Schutzkleidung gegen Kälte oder Wärme online erfasst, um aktorische Wärme- oder Kühlsysteme in Betrieb zu setzen, die Erfrierungen oder Verbrennungen vermeiden. Zusätzlich können auch die [[Vitalparameter]] des Trägers der Kleidung erfasst werden.

Darüber hinaus wird der Bedarf an spezieller Kleidung, die den Träger vor Chemikalien oder UV-Strahlung schützt, sowie an Warnkleidung z.&nbsp;B. für Fußgänger und Radfahrer zunehmen.

Im Bereich der [[Heimtextilien]] werden Sensoren zukünftig in Teppichen Regelfunktionen z.&nbsp;B. für das Raumklima übernehmen, in Notfällen den Weg weisen oder Zugangskontrollen übernehmen.

== Kommunikation ==

Der Trend im Bekleidungsbereich geht in die Integration von nahezu allen Funktionen mobiler elektronischer Geräte in die Kleidung wie telefonieren, Musik hören oder Position bestimmen. Die Forschung arbeitet daran, Kleidungsstücke zu entwickeln, die diese Funktion erfüllen können, aber genauso wie ein "normales" Kleidungsstück gewaschen und gereinigt werden können.

== Bekleidung ==

Die Entwicklung geht in Richtung von Kleidungssystemen, die sich den Umgebungsbedingungen und dem Zustand der Träger anpassen. Dies gilt vor allem für Funktionstextilien im Sport- und Freizeitbereich, die sich Temperaturschwankungen anpassen, Farbveränderungen entsprechend dem Umfeld vornehmen und das Feuchtigkeitsmanagement an der Körperoberfläche abhängig von der jeweiligen Leistungsfähigkeit des Trägers regeln.

Ein weiteres Zukunftsprojekt sind Textilien, die pflegende und die Fitness steigernde Substanzen auf die Haut abgeben. Gerade auch im Bereich der Arbeitskleidung und bei Arbeitshandschuhen können solche Textilien auch präventiv zur Vermeidung von Hautproblemen wirken.

== Siehe auch ==
* [[Welttextilabkommen]]
* [[Bündnis für Nachhaltige Textilien]]
* [[Modelabel]]

== Einzelnachweise ==
<references />

== Literatur ==
* Herbert Giese: ''Textilindustrie in NRW – Der Wandel wurde Programm.'' In: Stefan Goch (Hrsg.): ''Strukturwandel und Strukturpolitik in Nordrhein Westfalen.'' Münster 2004.
* Dieter Ahlert, Gustav Dieckheuer (Hg.): Jürgen Reckfort, Michael Ridder: ''Die münsterländische Textilwirtschaft.'' Münster 1996.
* Michael Grömling, Jürgen Matthes: ''Globalisierung und Strukturwandel der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie.'' Köln 2003, ISBN 3-602-14627-8.
Döring, Friedrich-Wilhelm: Vom Konfektionsgewerbe zur Bekleidungsindustrie. Zur Geschichte von Technisierung und Organisierung der Massenproduktion von Bekleidung. Diss. Hannover 1992, Frankfurt/Main 1992, ISBN 3-631-45326-4

==Weblinks==
* [http://www.imu-institut.de/papers/publication.2009-06-10.0930855862/2009-06%20IMU-Infodienst%20Bekleidung.pdf Branchenanalyse 2009] (PDF; 450&nbsp;kB)

* [http://www.textil-mode.de Gesamtverband textil+mode]

* [http://www.go-textile.de GO TEXTILE! Dein Job - Deine Chance]

[[Kategorie:Industriezweig]]
[[Kategorie:Textiltechnik| ]]
[[Kategorie:Textil- und Bekleidungsindustrie| ]]

[[en:Textile industry]]

Aktuelle Version vom 16. Mai 2015, 16:59 Uhr

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