„Taube Trespe“ – Versionsunterschied
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Die bespelzten Samen werden durch Tiere verbreitet ([[Epizoochorie]]). Die rauen Grannen haften im Fell. Da sie rasch offene Böden begrünt, schützt sie vor Erosion. Als Futterpflanze ist die Taube Trespe ungeeignet. Die grannenbestückten Samen können sich leicht der Beinbekleidung,an Schuhen und Socken festhaken und sind daher sehr lästig. |
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Version vom 14. März 2013, 17:39 Uhr
Taube Trespe | ||||||||||||
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![]() Taube Trespe (Bromus sterilis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Bromus sterilis | ||||||||||||
L. |
![](https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/5/5b/Bromus_sterilis.jpeg/230px-Bromus_sterilis.jpeg)
Die Taube Trespe (Bromus sterilis) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Süßgräser (Poaceae). Sie wurde bereits vor 1492 nach Mitteleuropa vom Menschen eingeführt und gilt dort deshalb als Archäophyt. Sie kann den Winter als Hemikryptophyt überdauern oder als Samen (Therophyt).
Merkmale
Die Taube Trespe ist eine einjährige oder einjährig überwinternde, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von etwa 30 bis 60 Zentimetern erreicht und kahle Halme besitzt.
Die lockere und herabhängende Rispe ist etwa 10 bis 15 cm lang. Die unteren Rispenäste sind meistens so lang wie Ährchen, die nicht zusammengedrückt sind. Von ihr sind überall raue biegbare Äste abstehend. Die Spelzen sind auf dem Rücken stets abgerundet. Die 15 bis 30 mm lange Granne ist fast doppelt so lang wie die starknervige Deckspelze. Die Ährchen sind mit der Granne 4 bis 6 cm lang und zur Spitze hin verlängert. Die Deckspelze ist 13 bis 23 mm lang. Die untere Hüllspelze ist einnervig, die obere dreinervig. Die Pflanze besitzt fein gezähnte Blatthäutchen.
Systematik und Namensgebung
Die Taube Trespe wurde 1753 von Carl von Linné in Species Plantarum erstveröffentlicht.[1] Zusammen mit ähnlichen Arten wird die Taube Trespe oft von der Gattung Bromus abgetrennt und heißt dann Anisantha sterilis (L.) Nevski.
„Bromus“ ist die Bezeichnung für eine haferähnliche Pflanze. „Sterilis“= „taub“ muss sehr frei als „Nicht-Hafer“ gedeutet werden, denn früher wurde die Art zur Gattung Hafer gestellt. Im Gegensatz zum Saat-Hafer war sie aber nicht als Getreide nutzbar.
Standorte
Die Taube Trespe kommt als typisches Ruderalfloragras verbreitet im Unkrautsaum trockener Wege, in lückigen, leicht beschatteten Wiesen, auf Schuttplätzen, an Mauern oder Böschungen, auch in Kleefeldern und Weinbergen vor. Sie kann sich auf Dauergrünland nicht lange halten, da sie gegenüber anderen Gräsern konkurrenzschwach ist und besonders durch Mähen rasch zurück gedrängt wird. Die Taube Trespe bevorzugt hingegen Standorte, auf denen alle paar Jahre eine Bodenbearbeitung oder ein Umbruch der Begrünung erfolgt. Als Nutzgras ist sie ungeeignet.
Sie bevorzugt lockeren und daher meist sandigen oder steinigen Lehmboden, der mäßig stickstoffreich sein sollte. Sie erträgt Austrocknung gut und kann auch noch auf verkrustetem Steinschutt oder in Mauerritzen leben. Sie liebt warme Standorte.
Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, subozeanisch verbreitet, bevorzugt mäßig stickstoffreiche Standorte und ist eine Verbandscharakterart annueller Ruderalgesellschaften in gemäßigt warmem Klima (Sisymbrion).
Ökologie
Die bespelzten Samen werden durch Tiere verbreitet (Epizoochorie). Die rauen Grannen haften im Fell. Da sie rasch offene Böden begrünt, schützt sie vor Erosion. Als Futterpflanze ist die Taube Trespe ungeeignet. Die grannenbestückten Samen können sich leicht der Beinbekleidung,an Schuhen und Socken festhaken und sind daher sehr lästig.
Literatur
- Dietmar Aichele, Heinz-Werner Schwegler: Die Blütenpflanzen Mitteleuropas. 2. Auflage. Band 5: Schwanenblumengewächse bis Wasserlinsengewächse. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2000, ISBN 3-440-08048-X.
- Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5.
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht (= UTB für Wissenschaft. Große Reihe. Band 8104). 5., stark veränderte und verbesserte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1996, ISBN 3-8252-8104-3.
Einzelnachweise
- ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. Band 1, Impensis Laurentii Salvii, Holmiae 1753, S. 77, Digitalisat
Weblinks
- Taube Trespe. auf FloraWeb.de
- Bromus sterilis. In: Info Flora (Das nationale Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora).
- Verbreitung auf der Nordhalbkugel aus: Eric Hultén, Magnus Fries: Atlas of North European vascular plants. 1986, ISBN 3-87429-263-0 bei Den virtuella floran. (schwed.).
- Funktionelle Merkmale bei Biolflor.de