„Stihl“ – Versionsunterschied

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Version vom 1. August 2013, 12:14 Uhr

Stihl Holding AG & Co. KG

Stihl-Logo
Rechtsform Kommanditgesellschaft
Gründung 1926
Sitz Waiblingen, Deutschland
Leitung
Mitarbeiterzahl 12.338 (31. Dezember 2012)[2]
Umsatz 2,776 Mrd. EUR (2012)[2]
Branche Maschinenbau
Website www.stihl.de

Der Konzern Stihl ist ein in über 160 Ländern tätiges schwäbisches Familienunternehmen mit Hauptsitz in Waiblingen-Neustadt. Stihl entwickelt, fertigt und vertreibt motorbetriebene Geräte für die Forstwirtschaft, Landschaftspflege und die Bauwirtschaft. Hinzu kommt das Gartengerätesortiment von Viking. Seit einigen Jahren werden auch Hochdruckreiniger unter dem Markennamen STIHL vertrieben. Stihl wurde 1926 gegründet und ist seit 1971 die meistverkaufte Motorsägenmarke der Welt. 2009 wurden 2,038 Milliarden Euro umgesetzt, davon 88 % im Ausland. Die Höhe des Gewinns wird nicht veröffentlicht.

Mit Stihl Timbersports richtet die Firma eigene Wettkämpfe für verschiedene Disziplinen der Forstwirtschaft aus.

Geschichte

Stihl-Logo aus den Anfangsjahren

Andreas Stihl hatte nach Ende des Ersten Weltkriegs ein Maschinenbaustudium absolviert und 1926 in Stuttgart-Bad Cannstatt die Firma „A. Stihl Ingenieursbüro“ gegründet, die zunächst Dampfkessel-Vorfeueranlagen und Waschmaschinen herstellte. Hierdurch verdiente das Unternehmen Geld für den Bau einer Ablängkettensäge mit Elektromotor, die 48 Kilogramm wog und von zwei Männern bedient werden musste.

1926 begann Stihl mit der Produktion von benzinbetriebenen Kettensägen. Die Stihlsche Baumfällmaschine Typ A wurde in großen Stückzahlen nach Russland, in die USA und nach Kanada exportiert. Bestätigt durch die Erfolge wurde die Technik in den Folgejahren immer weiter verbessert.

Die Mitarbeiterzahl wuchs bis 1939 auf 250 Beschäftigte an. Im Jahr 1938 war als zweites Werk eine ehemalige Papiermühle in Neustadt an der Rems (das 1975 in das benachbarte Waiblingen eingemeindet wurde) hinzugekommen. 1944 wurde das Werk in Bad Cannstatt durch einen Bombenangriff zerstört. Die komplette Produktion wurde daraufhin nach Neustadt verlagert.

Verkaufsschlager der 1960er-Jahre: Motorkettensäge Stihl Contra
Stihl 140 (1953)

Den Aufschwung nach dem Krieg brachte die Entwicklung leichter und universell einsetzbarer Einmann-Motorkettensägen ab Mitte der 1950er-Jahre. Ein Verkaufsschlager war etwa die Stihl Contra, die 1959 auf den Markt kam. Das Unternehmen musste 1961 eigens Frachtflugzeuge chartern, um den hohen Bedarf in Kanada und den USA decken zu können. Von 1948 bis 1961 stellte Stihl auch Traktoren mit geringer Leistung für die Landwirtschaft her.

Stihl stieg bis 1971 zum größten Kettensägenhersteller der Welt auf. Ab den 1970er-Jahren erfolgte die Gründung von Produktionsstätten in Deutschland und im Ausland (Brasilien, USA, Schweiz und Österreich), daneben der Ausbau einer umfangreichen weltweiten Vertriebsstruktur mit eigenen Tochtergesellschaften und Importeuren.

Nach dem Tod des Gründers Andreas Stihl im Jahr 1973 übernahm Hans Peter Stihl das väterliche Unternehmen. Die folgenden Jahre waren geprägt von beständigem Wachstum und Expansion. Betrug der Umsatz im Jahr 1969 noch 113,8 Mio. DM, waren es zehn Jahre später bereits 556 Mio. DM, im Jahr 1989 dann über 1,1 Milliarden DM.


Viking-Logo

In den 1990er-Jahren zogen sich die Familienmitglieder nach und nach aus dem operativen Geschäft zurück. 1995 wurde die Stihl Holding AG & Co. KG als Dachgesellschaft der Firmen Andreas Stihl in Waiblingen, Stihl KG in Dieburg und Stihl & Co. in Wil gegründet. Die Gründung der Stihl AG als neuem Komplementär folgte im Jahr 1997.

Seit 2002 leitet erstmals ein familienfremder Vorstand die Geschäfte der Stihl AG und damit die des Konzerns. Der ehemalige Chef Hans Peter Stihl übernahm den Vorsitz des Aufsichtsrats der Stihl AG und den Vorsitz des Beirats der Stihl Holding AG & Co. KG.

Im Juni 2004 wurde das neue Entwicklungszentrum in Waiblingen-Neustadt eröffnet. Mit 40 Millionen Euro wurde damit die größte Bauinvestition in der Unternehmensgeschichte getätigt.

Im September 2006 wurde ein Montagewerk in Qingdao (China) eröffnet. Wichtige Neuerwerbungen waren die Übernahme des österreichischen Gartengeräteherstellers Viking GmbH im Jahr 1992 und die Übernahme des Vergaserherstellers Zama im Jahr 2008.

Am 3. Mai 2010 teilte das Unternehmen mit, dass Hans Peter Stihl seinen Vorsitz in Beirat und Aufsichtsrat zum 30. Juni 2012 niederlegt. Nachfolger im Beirat wurde sein Sohn Nikolas.

Konzernüberblick

Aktuelle Konzernstruktur

Zum Konsolidierungskreis der Unternehmensgruppe gehören 32 eigene Vertriebs- und Marketinggesellschaften im In- und Ausland. Holding ist die Stihl Holding AG & Co. KG mit Sitz in Waiblingen. Wichtige Tochtergesellschaften sind:

  • Stihl AG (100 %)
  • Andreas Stihl AG & Co. KG, Waiblingen, Stammhaus des Unternehmens (100 %)
    • Stihl International GmbH, Waiblingen (100 %)
    • Stihl Tochtergesellschaften der STIHL International GmbH (100 %)
    • Zama Tochtergesellschaften der STIHL International GmbH (100 %)
  • Stihl Vertriebszentrale AG & Co. KG, Dieburg (100 %)
  • Stihl Kettenwerk GmbH & Co KG Waiblingen, Zweigniederlassung Wil, Schweiz (100 %)

Vorstandsvorsitzender der Stihl AG & Co. KG ist seit Juli 2005 Bertram Kandziora.

Kennzahlen

Kennzahlen der Stihl Holding (konsolidierte Unternehmen − Werte in Mio. Euro)
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Umsatz 2.018,7 2.087,8 2.142,7 2.037,5 2.363,0 2.617,6 2.775,7
Auslandsanteil am Umsatz 87,9 % 88,3 % 88,7 % 88,0 % 89,3 % 89,4 % 90,1 %
Mitarbeiter 9.449 9.779 11.484 10.883 11.310 12.026 12.338
Investitionen 164,2 170,9 190,1 130,7 122,7 183,6 227,4
Bilanzsumme 2.163,1 2.256,5 2.521,4 2.683,1 3.052,3 3.410,8 3.696,6
Eigenkapitalquote 58,1 % 61,0 % 60,4 % 65,3 % 66,7 % 68,2 % 68,5 %

Produkte

Bekanntestes Produkt sind die seit Ende der 1920er-Jahre hergestellten Motorkettensägen.

Stihl BL (vorne rechts). Daneben weitere Stihl- und Dolmar-Sägen
  • 1950 stellte Stihl die erste Einmann-Benzin-Motorkettensäge der Welt, die Stihl BL, vor. Ausgestattet mit einem verstellbaren Schwenkvergaser kann die Säge zum Ablängen und zum Fällen eingesetzt werden.
  • Die Stihl Contra machte Andreas Stihl 1959 als Vater der Motorsäge bekannt. Durch das geringe Gewicht (12 kg) dieser Säge mit einer Leistung von 6 PS setzte sich die Motorisierung der Waldarbeit nun endgültig weltweit durch. In nicht einmal zwei Jahren wurden über 200.000 Stück dieser Motorkettensäge produziert. In den USA wurde sie als Contra-Lightning vermarktet. Gebaut wurde sie in vier verschiedenen Varianten von 1959 bis 1967. Sie hat einen Hubraum von 106 cm³ und wurde vorwiegend mit den Schwertlängen 43, 53, 63, 80 cm betrieben.

Von 1948 bis 1963 wurden bei Stihl Traktoren gebaut.

Stihl hat bereits 1988 als erstes Unternehmen einen Katalysator für 2-Takt-Motoren entwickelt. Er verringert die Emission der schädlichen Kohlenwasserstoffe um 60 bis 80 %. Stihl baut bis heute, auch in Maschinen für den Hobbybereich, solche Katalysatoren ein.

Durch die Übernahme der Viking GmbH wurde das Produktportfolio um motorbetriebene Gartengeräte wie Rasenmäher, Motorhacken oder Häcksler erweitert.

Vertriebswege

Der Vertrieb von Stihl Geräten erfolgt ausschließlich über den Fachhandel. Dabei erfolgt der B2B-Vertrieb der produzierenden Werke an den Fachhandel nicht direkt, sondern über eigene Tochtergesellschaften (in ca. 30 Ländern weltweit) oder über unabhängige Importeure.

Sozialpolitik

2009 wurde der unternehmenseigene Beschäftigungs- und Standortsicherungsvertrag bis Ende 2015 verlängert.

Patente

Stihl reicht seit 1999 über 100 Patent-Anmeldungen pro Jahr ein.

Patentportfolio Stihl

In der Populärkultur

Thomas D mit Stihl-Kettensäge

Quellen

  1. [1]
  2. a b [2]
Commons: Stihl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien