„Sri Lanka“ – Versionsunterschied

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===Mittelalter===
===Mittelalter===
[[Bild:Sri Lanka-Sigiriya-Lustgarten.JPG|thumb|right|Garten in der früheren Hauptstadt [[Sigiriya]]]]
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Bis ins [[11. Jahrhundert]] war die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs [[Anuradhapura]]. Bis zum [[14. Jahrhundert]] wechselte die Hauptstadt mehrfach, unter anderem waren es [[Polonnaruwa]] und [[Sigiriya]]. Spätestens seit dem [[13. Jahrhundert]] gab es ein tamilisches Königreich mit der Hauptstadt [[Jaffna]].
Um 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins [[11. Jahrhundert]] war die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs [[Anuradhapura]]. [[Vijya]], [[Dutugamunu]] und [[Mahasena]] weren gbeteudendes Koenige. Bis zum [[14. Jahrhundert]] wechselte die Hauptstadt mehrfach, unter anderem waren es [[Polonnaruwa]] und [[Sigiriya]]. Spätestens seit dem [[13. Jahrhundert]] gab es ein tamilisches Königreich mit der Hauptstadt [[Jaffna]]. Diese Königreiche standen immer wieder unter dem Druck des benachbarten Südindien, die [[Chola]]-Dynastie konnte sogar einige Jahrzehnte im [[11. Jahrhundert]] die gesamte Insel beherrschen. Arber [[Parakramabahu I]] im 12. Jahrhundert, die gesamte Insel vereinigt und ein Teil des Chola Kaiserreich (um [[Rameshvaram]] nach [[Madurai]]) gefangen. Beim 14. Jahrhundert, die hydraulische Zivilisation der Pollonaruva war biem fremde Angreifer und [[Malaria]] zerstoert.


In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale (singhalesische und tamilische) Königreiche, das bedeutendste war das Königreich von [[Sri Jayawardenepura|Kotte]] (heute Sri Jayawardenepura). Die tamilsche Königreiche, immer unter dem Druck des benachbarten Indiesche order singhalesische Regierung war nach [[Portugiese|Portugiesin]] im 1621 gefangen.
Diese Königreiche standen immer wieder unter dem Druck des benachbarten Südindien, die [[Chola]]-Dynastie konnte sogar einige Jahrzehnte im [[11. Jahrhundert]] die gesamte Insel beherrschen.

In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale (singhalesische und tamilische) Königreiche, das bedeutendste war das Königreich von [[Sri Jayawardenepura|Kotte]] (heute Sri Jayawardenepura).


===Kolonialzeit===
===Kolonialzeit===
[[Bild:Karte_von_Ceylon.jpg|thumb|left|Historische Karte (um 1888)]]
[[Bild:Karte_von_Ceylon.jpg|thumb|left|Historische Karte (um 1888)]]


In der Neuzeit verlor das Land seine Eigenständigkeit und wurde mehrfach von europäischen [[Kolonialmacht|Kolonialmächten]] in Besitz genommen, die allerdings nur die Küstenebenen beherrschten. Im Hochland konnte sich noch das Königreich [[Kandy]] behaupten. Zunächst eroberte [[Portugal]] 1518 die Insel. Nachdem Colombo bereits zwei Jahre zuvor niederländisch geworden war, fiel auch der Rest der Insel 1658 an die [[Oranier]] (siehe hierzu [[Niederländische Besitzungen in Südasien]]). 1796 begann die [[Vereinigtes Königreich|britische]] Herrschaft über Ceylon, das 1803 den Status einer [[Kronkolonie]] erhielt.
In der Neuzeit verlor das Land seine Eigenständigkeit und wurde mehrfach von europäischen [[Kolonialmacht|Kolonialmächten]] in Besitz genommen, die allerdings nur die Küstenebenen beherrschten. Im Hochland konnte sich noch das Königreich [[Kandy]] behaupten. Zunächst eroberte [[Portugal]] 1518 die zur See-gehoerend Regionen des Insels. Nachdem Colombo bereits zwei Jahre zuvor niederländisch geworden war, fiel auch der maritim Teil der Insel 1658 an die [[Oranier]] (siehe hierzu [[Niederländische Besitzungen in Südasien]]). 1796 begann die [[Vereinigtes Königreich|britische]] Herrschaft über Ceylon, das 1803 den Status einer [[Kronkolonie]] erhielt.


Nachdem 1815 das Königreich Kandy erobert, der letzte singhalesische König Wikrama Rajasingha verhaftet und nach Indien verbracht worden war und mehrere Aufstände niedergeschlagen waren, wurde die gesamte Insel 1818 endgültig britisch. 1860 begann der Aufbau von [[Tee]]plantagen.
Nachdem 1815 das Königreich Kandy erobert, der letzte singhalesische König Wikrama Rajasingha verhaftet und nach Indien verbracht worden war und mehrere Aufstände niedergeschlagen waren, wurde die gesamte Insel 1818 endgültig britisch. 1860 begann der Aufbau von [[Tee]]plantagen.


===Jüngste Geschichte===
===Jüngste Geschichte===
Im Juni 1947 wurde Ceylon britisches [[Dominion]], am 4. Februar 1948 schließlich unabhängig innerhalb des Britischen Commonwealth.
Im Juni 1947 wurde Ceylon britisches [[Dominion]], am 4. Februar 1948 schließlich unabhängig innerhalb des Britischen Commonwealth.


Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine [[Republik]] und gab sich den Namen „Sri Lanka“.
Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine [[Republik]] und gab sich den Namen „Sri Lanka“.


Am 7. Februar 2004 löst Präsidentin [[Chandrika Bandaranaike Kumaratunga]] das Parlament auf und ordnet Neuwahlen für den 2. April an, aus denen sie als Siegerin hervorgeht. Erstmals kandidierten einige buddhistische [[Bhikkhu|Mönche]] bei den Parlamentswahlen und gewannen neun Sitze für ihre Partei (JHU, ''Jātika Heḷa Urumaya'', [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]] {{IPA|ˈɟaːtikə ˈhelə ˈuruməyə}}, dt. ''Nationales Singhalesisches Erbe''). Mit ihrer Verfassungsklage verhinderten sie eine längere Amtszeit der Präsidentin. Am 26. Dezember traf eine verheerende Naturkatastrophe in Form eines [[Seebeben im Indischen Ozean 2004|Tsunami]] Sri Lanka. Große Teile der Ost- und Südküste sowie der Westküste südlich von Colombo wurden zerstört. Zehntausende Menschen starben. Am 12. August 2005 wurde Außenminister Kadirgamar ermordet. Ein politischer Hintergrund ist anzunehmen, die Täterschaft ist jedoch nicht geklärt. Die [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) dementierte, am Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Am 17. November 2005 wurde [[Mahinda Rajapaksa]] von der [[Sri Lanka Freedom Party]] (SLFP) mit 50,33 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Die Wahlbeteiligung in den tamilischen Gebieten betrug laut Schätzungen lediglich 1 %.
Am 7. Februar 2004 löst Präsidentin [[Chandrika Bandaranaike Kumaratunga]] das Parlament auf und ordnet Neuwahlen für den 2. April an, aus denen sie als Siegerin hervorgeht. Erstmals kandidierten einige buddhistische [[Bhikkhu|Mönche]] bei den Parlamentswahlen und gewannen neun Sitze für ihre Partei (JHU, ''Jātika Heḷa Urumaya'', [[Internationales Phonetisches Alphabet|IPA]] {{IPA|ˈɟaːtikə ˈhelə ˈuruməyə}}, dt. ''Nationales Singhalesisches Erbe''). Mit ihrer Verfassungsklage verhinderten sie eine längere Amtszeit der Präsidentin. Am 26. Dezember traf eine verheerende Naturkatastrophe in Form eines [[Seebeben im Indischen Ozean 2004|Tsunami]] Sri Lanka. Große Teile der Ost- und Südküste sowie der Westküste südlich von Colombo wurden zerstört. Zehntausende Menschen starben. Am 12. August 2005 wurde Außenminister Kadirgamar ermordet. Ein politischer Hintergrund ist anzunehmen, die Täterschaft ist jedoch nicht geklärt. Die verdaechtig [[Liberation Tigers of Tamil Eelam]] (LTTE) dementierte, am Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Am 17. November 2005 wurde [[Mahinda Rajapaksa]] von der [[Sri Lanka Freedom Party]] (SLFP) mit 50,33 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Die Wahlbeteiligung in den tamilischen Gebieten (45% der Tamilen sind Anwohner im Nordosten Provinzen), verhinderte bei LTTE, betrug laut Schätzungen lediglich 1 %.


==Ethnischer Konflikt==
==Ethnischer Konflikt==
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===Bürgerkrieg===
===Bürgerkrieg===
Dadurch eskalierte der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ab 1983. Die radikalen ''[[Liberation Tigers of Tamil Eelam]]'' (LTTE), die den unabhängigen Tamilenstaat fordern, erhielten starken Zulauf. 1986 eroberten die Milizen der LTTE die fast ausschließlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel und weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinzen, die hauptsächlichen Siedlungsgebiete der Tamilen. Die Entsendung indischer Friedenstruppen mit [[UN-Mandat]] unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas im Juni 1987 stieß auf Ablehnung der LTTE, wodurch die Kämpfe sich ausweiteten. Durch häufiges Fehlverhalten machten sich die indischen Truppen zudem bei beiden Konfliktparteien unbeliebt, so dass es sogar zur Zusammenarbeit zwischen der srilankischen Regierung und den Rebellen (mitsamt verdeckten Waffenlieferungen) kam, um die Friedenstruppe zu vertreiben. Nach zwei Jahren zogen sich die indischen Truppen zurück, ohne dass der Konflikt gelöst worden war.
Dadurch eskalierte der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ab 1983. Die radikalen ''[[Liberation Tigers of Tamil Eelam]]'' (LTTE), die den unabhängigen Tamilenstaat fordern, erhielten starken Zulauf. 1986 eroberten die Milizen der LTTE die fast ausschließlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel und weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinzen, die hauptsächlichen Siedlungsgebiete der Tamilen. Die Entsendung indischer Friedenstruppen <!-- mit [[UN-Mandat]] ? kein UN madat --> unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas im Juni 1987 stieß auf Ablehnung der LTTE, wodurch die Kämpfe sich ausweiteten. Durch häufiges Fehlverhalten machten sich die indischen Truppen zudem bei beiden Konfliktparteien unbeliebt, so dass es sogar zur Zusammenarbeit zwischen der srilankischen Regierung und den Rebellen (mitsamt verdeckten Waffenlieferungen) kam, um die Friedenstruppe zu vertreiben. Nach zwei Jahren zogen sich die indischen Truppen zurück, ohne dass der Konflikt gelöst worden war.


Mitte der 1990er eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Singhalesen und Tamilen erneut, als Regierungstruppen im Dezember 1995 die Jaffna-Halbinsel zurückeroberten. Im November 1999 lancierten die Liberation Tigers eine Großoffensive im zentralen Norden des Landes, ehe im Februar 2002 ein Waffenstillstand zwischen der srilankischen Regierung und den tamilischen Rebellen geschlossen wurde. Dem folgten Friedensverhandlungen zwischen Singhalesen und Tamilen in [[Genf]], die aber im Februar 2006 scheiterten. Durch ihr brutales Vorgehen, z.&nbsp;B. den Einsatz von Selbstmordkommandos (Black Tigers), haben sich die LTTE viele ausländische Sympathien verspielt und werden von der [[Europäische Union|EU]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] mittlerweile als terroristische Vereinigung angesehen.
Mitte der 1990er eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Singhalesen und Tamilen erneut, als Regierungstruppen im Dezember 1995 die Jaffna-Halbinsel zurückeroberten. Im November 1999 lancierten die Liberation Tigers eine Großoffensive im zentralen Norden des Landes, ehe im Februar 2002 ein Waffenstillstand zwischen der srilankischen Regierung und den tamilischen Rebellen geschlossen wurde. Dem folgten Friedensverhandlungen zwischen Singhalesen und Tamilen in [[Genf]], die aber im Februar 2006 scheiterten. Durch ihr brutales Vorgehen, z.&nbsp;B. den Einsatz von Selbstmordkommandos (Black Tigers), haben sich die LTTE viele ausländische Sympathien verspielt und werden von der [[Europäische Union|EU]] und den [[Vereinigte Staaten|USA]] mittlerweile als terroristische Vereinigung angesehen.


Im Juli 2006 hat ein Anführer der Tamilen-Rebellen den Waffenstillstand für nichtig erklärt. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes flüchteten Anfang August 20.000 bis 30.000 Menschen aus der überwiegend von Moslems bewohnten Stadt [[Mutur]], wo der Bürgerkrieg wieder aufflammt. Im August verschärften sich die Gefechte massiv. Alleine am 12. August wurden weit über 200 Menschen getötet, darunter ein ranghoher Vermittler im Friedensprozess.<ref>http://derstandard.at/?url=/?id=2549689</ref> Auch im August war der Zugang zur Krisenregion durch ausländische Helfer erschwert, Lebensmittel waren knapp.<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/5263218.stm</ref>
Im Juli 2006 hat ein Anführer der Tamilen-Rebellen den Waffenstillstand für nichtig erklärt. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes flüchteten Anfang August 20.000 bis 30.000 Menschen aus der überwiegend von Moslems bewohnten Stadt [[Mutur]] (''Mooduthara'' auf Sinhala<ref>[http://www.geocities.com/place.names/index.html die StadtNamenliste Sri Lankas]</ref>), wo der Bürgerkrieg wieder aufflammt. Im August verschärften sich die Gefechte massiv. Alleine am 12. August wurden weit über 200 Menschen getötet, darunter ein ranghoher Vermittler im Friedensprozess.<ref>http://derstandard.at/?url=/?id=2549689</ref> Auch im August war der Zugang zur Krisenregion durch ausländische Helfer erschwert, Lebensmittel waren knapp.<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/5263218.stm</ref>


Im März 2007 stand Sri Lanka kurz vor einem Kriegsausbruch, nachdem die Armee im Januar eine Großoffensive gegen die [[LTTE]] startete. Etwa 150.000 Menschen flüchteten.<ref>http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24886/1.html</ref>
Im März 2007 stand Sri Lanka kurz vor einem Kriegsausbruch, nachdem die Armee im Januar eine Großoffensive gegen die [[LTTE]] startete. Etwa 150.000 Menschen flüchteten.<ref>http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24886/1.html</ref>
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== Bevölkerung ==
== Bevölkerung ==


Die Bevölkerung Sri Lankas ist [[Ethnie|ethnisch]] heterogen. Die [[Urbevölkerung]], die heute noch durch die [[Veddas]] (Yakka) repräsentiert wird, ist genetisch mit den [[Aborigines]] verwandt{{Quellen?}}. Sie stellt heute jedoch nur noch eine Minderheit (ca. 1%) dar. Mit etwa 74% Bevölkerungsanteil stellen die [[Singhalesen]] die größte Volksgruppe. Die [[Tamilen]], welche sich in Ceylon- und Indien-Tamilen unterteilen (siehe unter Geschichte), bilden mit 12%
Die Bevölkerung Sri Lankas ist [[Ethnie|ethnisch]] heterogen. Die [[Urbevölkerung]], die heute noch durch die [[Veddas]] (Yakka) repräsentiert wird, ist genetisch mit den [[Aborigines]] verwandt{{Quellen?}}. Sie stellt heute jedoch nur noch eine Minderheit (ca. 1%) dar. Mit etwa 74% Bevölkerungsanteil stellen die [[Singhalesen]] die größte Volksgruppe. Die [[Tamilen]], welche sich in Ceylon- und Indien-Tamilen unterteilen (siehe unter Geschichte), bilden mit 10-12%
<ref>CIA World Fact Book </ref>die größte Minderheit im Land. 8% sind Nachkommen [[Araber|arabischer]] und [[Malaien|malaiischer]] [[Muslim]]e.
<ref>CIA World Fact Book </ref> die größte Minderheit im Land. 8% sind Nachkommen [[Araber|arabischer]] und [[Malaien|malaiischer]] [[Muslim]]e. 55% der Tamilen sind Anwohner im suedliche Provinzen. Es gibt auch Burgher, Chinese, und andere Leute.





Version vom 16. November 2007, 05:36 Uhr

Sri Lanka, bis 1972 Ceylon (amtlich: Demokratische Sozialistische Republik Sri Lanka) ist ein Inselstaat im Indischen Ozean vor der Südspitze des Indischen Subkontinents.

Name

In vedischer Zeit (ca. 1500–400 v. Chr.) hieß die Insel Laṃkā; zur Zeit des indischen Maurya-Reiches unter Ashoka (ca. 3. Jahrhundert v. Chr.) Tāmraparnī; beim griechischen Geographen Ptolemäus (2. Jhd. n. Chr.) heißt sie Taprobane; zur Gupta-Zeit (um 400 n. Chr.) und zur Zeit des indischen Großkaisers Harshavardhana (7. Jahrhundert n. Chr.) wurde sie Singhala genannt; im Spätmittelalter (13./14. Jahrhundert) Silan und Sarandib (wovon sich Serendip ableitete), was die alte persische Bezeichnung für die Insel ist. Die Portugiesen nannten die Insel Ceilaõ, Holländer und Briten Ceylon. Im Jahr 1972 wurde die Insel in Sri Lanka umbenannt.

Geschichte

Sri Maha Bodhi, wuchs aus einem Zweig des Baumes unter dem Siddhartha Gautama erleuchtet wurde.
Datei:Sanghamitta.jpg
Ankunft von Sanghamitta in Sri Lanka

Ureinwohner

Laut der hinduistische Legende Ramayana hat Sri Lanka als Schauplatz gedient und wird von einen Dämon namens Ravanan geschildert, der die Gattin des Eposheldes Rama entführt hatte. Nagas [1] und Yakkas [2] waren die bekanntesten, sagenhaftesten Ureinwohner Sri Lankas. Das Mahabharata, und auch Der Mahavamsa, bedeutendste Chronik Sri Lankas, sind dafür die Literaturquellen. Vijaya, der erste König (nach Mahavamsa) und Seine Erlebnisse mit der Halbgöttin (yakkhinī) Kuvenī hat schon G. Turnour (1837) mit der Geschichte von Odysseus und Kirke verglichen [3],[4]. . Heute gibt es nur noch wenige Hundert von den Yakkas (Veddas).

Indoarische Einwanderung

Um 500 v. Chr. kamen nordindische Siedler (zu den Indoariern gehörend), die späteren Singhalesen, nach Sri Lanka. Sie trafen auf eine Urbevölkerung, die heutigen Veddas (auch Yakka genannt), die vermutlich mit den australischen Aborigines verwandt sind. Die indoarischen Einwanderer nannten sich Siṃha Vaṃsa (in Sanskrit bzw. Pali: Siṃha = „Löwe“, Vaṃsa = „Stamm, Herkunft“). Deshalb wurde der Löwe zum Nationalsymbol der Singhalesen. Vijaya (* 543 v. Chr., † 504 v. Chr.) war der mythische Stammesvater der Singhalesen und der erste König Sri Lankas. Er soll im 6. Jhd.v.Chr. mit seinem Gefolge aus dem Königreich Vanga im Nordosten Indiens nach Sri Lanka ausgewandert sein.


Buddhistische Mission

Um 247 v. Chr. entsandte der indische Maurya-Kaiser Ashoka seinen Sohn Mahinda und seine Tochter Sanghamitta Theri nach Sri Lanka, die dort den Buddhismus in Form der Theravada-Tradition bekannt machten. Eines der ersten buddhistische Klöster Mihintale entstand auf dem Missaka Berg etwa 7 km östlich von Anuradhapura. Um 200 v. Chr. gab es das erste buddhistische Königreich auf der Insel.

Mittelalter

Garten in der früheren Hauptstadt Sigiriya

Um 6. Jahrhundert v. Chr. bis ins 11. Jahrhundert war die Hauptstadt des singhalesischen Königreichs Anuradhapura. Vijya, Dutugamunu und Mahasena weren gbeteudendes Koenige. Bis zum 14. Jahrhundert wechselte die Hauptstadt mehrfach, unter anderem waren es Polonnaruwa und Sigiriya. Spätestens seit dem 13. Jahrhundert gab es ein tamilisches Königreich mit der Hauptstadt Jaffna. Diese Königreiche standen immer wieder unter dem Druck des benachbarten Südindien, die Chola-Dynastie konnte sogar einige Jahrzehnte im 11. Jahrhundert die gesamte Insel beherrschen. Arber Parakramabahu I im 12. Jahrhundert, die gesamte Insel vereinigt und ein Teil des Chola Kaiserreich (um Rameshvaram nach Madurai) gefangen. Beim 14. Jahrhundert, die hydraulische Zivilisation der Pollonaruva war biem fremde Angreifer und Malaria zerstoert.

In der Folgezeit entwickelten sich mehrere regionale (singhalesische und tamilische) Königreiche, das bedeutendste war das Königreich von Kotte (heute Sri Jayawardenepura). Die tamilsche Königreiche, immer unter dem Druck des benachbarten Indiesche order singhalesische Regierung war nach Portugiesin im 1621 gefangen.

Kolonialzeit

Historische Karte (um 1888)

In der Neuzeit verlor das Land seine Eigenständigkeit und wurde mehrfach von europäischen Kolonialmächten in Besitz genommen, die allerdings nur die Küstenebenen beherrschten. Im Hochland konnte sich noch das Königreich Kandy behaupten. Zunächst eroberte Portugal 1518 die zur See-gehoerend Regionen des Insels. Nachdem Colombo bereits zwei Jahre zuvor niederländisch geworden war, fiel auch der maritim Teil der Insel 1658 an die Oranier (siehe hierzu Niederländische Besitzungen in Südasien). 1796 begann die britische Herrschaft über Ceylon, das 1803 den Status einer Kronkolonie erhielt.

Nachdem 1815 das Königreich Kandy erobert, der letzte singhalesische König Wikrama Rajasingha verhaftet und nach Indien verbracht worden war und mehrere Aufstände niedergeschlagen waren, wurde die gesamte Insel 1818 endgültig britisch. 1860 begann der Aufbau von Teeplantagen.

Jüngste Geschichte

Im Juni 1947 wurde Ceylon britisches Dominion, am 4. Februar 1948 schließlich unabhängig innerhalb des Britischen Commonwealth.

Am 22. Mai 1972 wurde Ceylon eine Republik und gab sich den Namen „Sri Lanka“.

Am 7. Februar 2004 löst Präsidentin Chandrika Bandaranaike Kumaratunga das Parlament auf und ordnet Neuwahlen für den 2. April an, aus denen sie als Siegerin hervorgeht. Erstmals kandidierten einige buddhistische Mönche bei den Parlamentswahlen und gewannen neun Sitze für ihre Partei (JHU, Jātika Heḷa Urumaya, IPA ˈɟaːtikə ˈhelə ˈuruməyə, dt. Nationales Singhalesisches Erbe). Mit ihrer Verfassungsklage verhinderten sie eine längere Amtszeit der Präsidentin. Am 26. Dezember traf eine verheerende Naturkatastrophe in Form eines Tsunami Sri Lanka. Große Teile der Ost- und Südküste sowie der Westküste südlich von Colombo wurden zerstört. Zehntausende Menschen starben. Am 12. August 2005 wurde Außenminister Kadirgamar ermordet. Ein politischer Hintergrund ist anzunehmen, die Täterschaft ist jedoch nicht geklärt. Die verdaechtig Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE) dementierte, am Anschlag beteiligt gewesen zu sein. Am 17. November 2005 wurde Mahinda Rajapaksa von der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) mit 50,33 % der Stimmen zum Präsidenten gewählt. Die Wahlbeteiligung in den tamilischen Gebieten (45% der Tamilen sind Anwohner im Nordosten Provinzen), verhinderte bei LTTE, betrug laut Schätzungen lediglich 1 %.

Ethnischer Konflikt

Hauptartikel: Bürgerkrieg in Sri Lanka

Tamilen und Singhalesen leben schon seit über 2.000 Jahren auf Sri Lanka. Die Tamilen auf Sri Lanka werden in „indische Tamilen“ und „einheimische Tamilen“ eingeteilt. Die indischen Tamilen sind diejenigen Tamilen, die während der englischen Kolonialzeit aus Südindien (Tamil Nadu) als Plantagenarbeiter nach Sri Lanka gebracht wurden. Sie sind in den zentralen Gebirgen Sri Lankas angesiedelt, wohingegen die einheimischen Tamilen in den nordöstlichen Küstengebieten leben. Häufig verwechselt man die Geschichte der Indien-Tamilen mit derjenigen der einheimischen Tamilen, was zu dem gelegentlich geäußerten Irrtum führt, Tamilen seien erst ab dem 19. Jahrhundert nach Sri Lanka eingewandert. Der heutige Bürgerkrieg wird ausschließlich mit den einheimischen Tamilen ausgetragen.

Kolonialzeit

Das hauptsächliche Konfliktpotential zwischen Singhalesen und Tamilen stammt aus der Kolonialzeit ca 1920-1940[5]. Damals wurden die Tamilen als mehrheitlich schriftkundige Bevölkerungsgruppe bevorzugt als Verwaltungsbeamte herangezogen und deshalb von den Singhalesen mit der Kolonialmacht identifiziert. Mit der Unabhängigkeit wollten nationalistische Singhalesen diesen Machtvorsprung der Tamilen beseitigen. Tamil sollte ebenso wie Englisch aus den Amtsstuben und dem öffentlichen Leben verbannt werden; Sinhala sollte die allgemeine Sprache sein. Für die Mehrheit der Tamilen, die es zum großen Teil nicht beherrschten, war das weder praktikabel noch akzeptabel. Es kam im Tamilengebiet zu bewaffneten Protesten und zur Bildung politischer Bewegungen mit einem Spektrum von Zielen zwischen föderalen Gebietslösungen, Separationsbestrebungen und Anschlussbestrebungen an Indien.

Unabhängigkeit

1948 wurde Sri Lanka unabhängig und die politische Macht ging an die Vereinigte Nationale Partei (UNP). Die war eine Koalition, die von Tamilischen und Muslimischen Gruppen unterstützt worden[6].

Kurz vor der Unabhängigkeit hatten die Tamilen einen verfassungsmäßigen Minderheitenschutz mit der Garantie für die Erhaltung ihrer Menschenrechte verlangt. Im Jahr 1948 waren es 15% Tamilen und 75% Singhalesen in Sri Lanka. G. G. Ponnambalam, der Führer des Tamilischen Kongresses, hatte von der Kommission Soulbury ein Gleich-Wahlrecht (50%) für die Tamilen gefordert[5]. Diese Forderung blieb jedoch erfolglos und die Briten verließen die Insel, während die Singhalesen mit Unterstützung tamilischer und moslemischer Politiker, eine politisch Partei ("United National Party") gemacht und die Führung des Landes übernahmen. Zum Beispiel G.G. Ponnambalam, C. Sundaralinkam und T. B. Jayah waren Ministers im ersten Kabinett, mit D. S. Senanayake wie Premierminister.

Der Wahlsieg der Sri Lanka Freedom Party (SLFP) 1956, die mit patriotischen Parolen geworben hatte, betrieb eine pro-singhalesische Politik. Nach diesem politischen Ereignis sind die Singhalesen Selbstbewusster geworden. Diese Entwicklung wurde von der tamilischen Minderheit als künftige Bedrohung betrachtet. Da die singhalesische Mehrheit während der 400 Jahre andauernden Unterdrückung und Diskriminierung unter westlichen Mächten gelitten hat, gab die kulturelle Auferstehung (1956) den Ausschlag, für die Zukunft die traditionellen Werte wieder aufzubauen.

Durch die Bevorzugung der singhalesischen Sprache, des Buddhismus, Quotenregelung auf Basis der regionalen Zugehörigkeit für die Universitätszulassungen etc., wurden diese Spannungen (nach 1956) erneut geschürt. Die Situation ist entstanden durch überproportionale Vertretung tamilischer Minderheiten in Verwaltungs-, Bildungs- und Wirtschaftsbereichen.

Die ab 1956 etablierten Regierungen versuchten die tamilische Vetternwirtschaft durch demokratische Maßnahmen abzuschaffen und durch Alternativen zu der bestehenden Ungleichheit in Bildungs- und Berufschancen auch für Singhalesen zu gewährleisten.

Die Srilankische Bevölkerungsexplosion und Jugendarbeitslosigkeit von Tamilen und Singhalesen erschwert die politische Konfliktsituation, Da alle Regierungen nach der Unabhängigkeit keine konkreten Maßnahmen zur Jugendarbeitslosigkeit anbieten konnten. Daraus resultierte der marxistische Aufstand der singhalesischen Jugend ("Jatyhika Vimukthi Peramuna" Parti) im Jahr 1971[7]. Gleichzeitig entwickelte sich eine Tendenz der tamilischen Jugend zum bewaffneten Aufstand unterstützt durch marxistische Ideologie. Der singhalesische Aufstand wurde durch die damalige Regierung niedergeschlagen, die tamilisch-marxistischen Bewegungen wurden von tamilischen rechtsradikalen Gruppen vernichtet.

1970 schlossen sich mehrere tamilische Parteien zur Tamil United Lieberation Front (TULF) zusammen, die einen eigenen Tamilenstaat (Tamil Eelam, gesprochen ˈtamiɭ ˌiːlam, dt. tamilisches Lanka) im Norden und Osten der Insel fordert.

Am Ende der Regierungszeit der SLFP unter Sirimavo Bandaranaike war der Konflikt vorübergehend beruhigt. Sinhalesich, Tamilisch und Englisch waren als gleichberechtigte Amtssprachen in der Verfassung verankert. Alle Dokumente sowie Orts- und Straßenschilder mussten dreisprachig ausgeführt sein. Den Tamilen wurde verfassungsmäßig ein ihrem Bevölkerungsanteil entsprechender Anteil an den Parlamentssitzen garantiert. Man hätte diese Maßnahmen rechtzeitig durchsetzen müssen.


Die radikalen Liberation Tigers of Tamil Eelam LTTE), eliminierten alle oppositionellen Tamilen, z. B., Alfred Dureiappa (Bürgermeister von Jaffna, 1975) und Amirthalingam, Führer der TULF (Abgeordneter), 1989[8]. Nachher werden der LTTE ethnische Säuberungen vorgeworfen, bei denen singhalesische und muslimische Bewohner teilweise gewaltsam aus von ihr kontrollierten Gebieten vertrieben wurden, so die gesamte muslimische Bevölkerung Jaffnas im Jahre 1990. Auch hat die LTTE Massaker unter singhalesischen Siedlern im ländlichen Nordosten des Landes begangen.

Die United National Democratic Party (UNDP) siegte 1977 mit verfassungsändernder Mehrheit unter Junius Richard Jayawardene. Er verweigerte den tamilischen Abgeordneten ihre quotenmäßig garantierten Parlamentssitze unter dem generalisierten Vorwurf des Separatismus und erklärte sie sämtlich zu Staatsfeinden. Ferner veränderte er die Verfassung und setzte sich an die Spitze eines Präsidialsystems nach französischem Vorbild.J. R Jayawardene war im Vergleich mit seinen Nachfolgern, relativ erfolgreich, weil er äußerlich die Unterstützung und den Rat der westlichen christlichen Mächten und von der Minderheit Tamilen, Mohammedaner und Christen bekam.


Bürgerkrieg

Dadurch eskalierte der Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen ab 1983. Die radikalen Liberation Tigers of Tamil Eelam (LTTE), die den unabhängigen Tamilenstaat fordern, erhielten starken Zulauf. 1986 eroberten die Milizen der LTTE die fast ausschließlich von Tamilen bewohnte Jaffna-Halbinsel und weite Teile der Nordzentral- und der Ostprovinzen, die hauptsächlichen Siedlungsgebiete der Tamilen. Die Entsendung indischer Friedenstruppen unter Zustimmung der Regierung Sri Lankas im Juni 1987 stieß auf Ablehnung der LTTE, wodurch die Kämpfe sich ausweiteten. Durch häufiges Fehlverhalten machten sich die indischen Truppen zudem bei beiden Konfliktparteien unbeliebt, so dass es sogar zur Zusammenarbeit zwischen der srilankischen Regierung und den Rebellen (mitsamt verdeckten Waffenlieferungen) kam, um die Friedenstruppe zu vertreiben. Nach zwei Jahren zogen sich die indischen Truppen zurück, ohne dass der Konflikt gelöst worden war.

Mitte der 1990er eskalierten die Auseinandersetzungen zwischen Singhalesen und Tamilen erneut, als Regierungstruppen im Dezember 1995 die Jaffna-Halbinsel zurückeroberten. Im November 1999 lancierten die Liberation Tigers eine Großoffensive im zentralen Norden des Landes, ehe im Februar 2002 ein Waffenstillstand zwischen der srilankischen Regierung und den tamilischen Rebellen geschlossen wurde. Dem folgten Friedensverhandlungen zwischen Singhalesen und Tamilen in Genf, die aber im Februar 2006 scheiterten. Durch ihr brutales Vorgehen, z. B. den Einsatz von Selbstmordkommandos (Black Tigers), haben sich die LTTE viele ausländische Sympathien verspielt und werden von der EU und den USA mittlerweile als terroristische Vereinigung angesehen.

Im Juli 2006 hat ein Anführer der Tamilen-Rebellen den Waffenstillstand für nichtig erklärt. Nach Schätzungen des Roten Kreuzes flüchteten Anfang August 20.000 bis 30.000 Menschen aus der überwiegend von Moslems bewohnten Stadt Mutur (Mooduthara auf Sinhala[9]), wo der Bürgerkrieg wieder aufflammt. Im August verschärften sich die Gefechte massiv. Alleine am 12. August wurden weit über 200 Menschen getötet, darunter ein ranghoher Vermittler im Friedensprozess.[10] Auch im August war der Zugang zur Krisenregion durch ausländische Helfer erschwert, Lebensmittel waren knapp.[11]

Im März 2007 stand Sri Lanka kurz vor einem Kriegsausbruch, nachdem die Armee im Januar eine Großoffensive gegen die LTTE startete. Etwa 150.000 Menschen flüchteten.[12]

Durch einen Tsunami verwüsteter Küstenabschnitt in Sri Lanka

Bevölkerung

Die Bevölkerung Sri Lankas ist ethnisch heterogen. Die Urbevölkerung, die heute noch durch die Veddas (Yakka) repräsentiert wird, ist genetisch mit den Aborigines verwandtVorlage:Quellen?. Sie stellt heute jedoch nur noch eine Minderheit (ca. 1%) dar. Mit etwa 74% Bevölkerungsanteil stellen die Singhalesen die größte Volksgruppe. Die Tamilen, welche sich in Ceylon- und Indien-Tamilen unterteilen (siehe unter Geschichte), bilden mit 10-12% [13] die größte Minderheit im Land. 8% sind Nachkommen arabischer und malaiischer Muslime. 55% der Tamilen sind Anwohner im suedliche Provinzen. Es gibt auch Burgher, Chinese, und andere Leute.


Im „Zahntempel“ von Kandy

Religion

Sri Lanka ist ein Land der religiösen Vielfalt. Die Bevölkerungsmehrheit der Singhalesen bekennt sich überwiegend zum Theravada-Buddhismus (69,3%). Andere religiöse Gruppen sind die Hindus (15,5%), die hauptsächlich Tamilen sind, Muslime (7,6%) sind größtenteils Nachfahren der Moors, arabischer Gewürzhändler. Christen (7,5%) sind zum Teil Nachfahren der portugiesischen und niederländischen Kolonialisten, hauptsächlich aber Singhalesen und Tamilen.[14]

Geographie

In der Urzeit war der indische Subkontinent flächenmäßig deutlich größer als heute; zu dieser Zeit war Sri Lanka mit Indien verbunden. Die Trennung erfolgte wahrscheinlich zwischen 6000 und 3500 v. Chr. Die „Adamsbrücke“ (eine Inselgruppe zwischen Thalair Mannaar und Rameswaram in Indien) ist die letzte sichtbare Spur dieser Verbindung.

Topographie

Adam's Peak
Adamsbrücke
Topographie
Pigeon Island (Trincomalee)

Sri Lanka liegt im Indischen Ozean, südöstlich des indischen Subkontinents, zwischen 6° und 10° nördlicher Breite und zwischen 79° und 82° östlicher Länge. Es misst etwa 445 km in Nord-Süd und 225 km in Ost-West. Von Indien (Bundesstaat Tamil Nadu) ist es durch die Palkstraße und den Golf von Mannar getrennt. Die Korallenfelsinseln der Adamsbrücke stellen eine lose Verbindung zwischen dem Nordwesten Sri Lankas und dem indischen Festland dar.


Sri Lanka kann in drei verschiedene Landschaften eingeteilt werden: zentrales Hochland mit den berühmten Teeanbaugebieten und bis zu 2500 m hohen Bergen, Tieflandebenen die schon vor Jahrhunderten durch künstliche Bewässerung fruchtbar gemacht wurden und den Küstenbereich mit Fischerei und Palmenstränden.

Wichtigster Berg für verschiedene Religionen ist der Adam's Peak.[15]

Höchste Erhebung des zentralen Berglands ist der Pidurutalagala mit 2524 m über dem Meeresspiegel.

Klima

Das Klima Sri Lankas ist tropisch mit unterschiedlichen Niederschlagsverhältnissen auf Grund der Wirkungen der Monsune. Während der Südwesten des Landes (siehe Klimadiagramm Colombo) immerfeucht, mit zwei deutlichen Niederschlagsmaxima im Mai und Oktober ist, bringt der Südwestmonsun an der Nordost- und Ostküste nur geringe Niederschläge, da sich dieser Bereich im Lee des zentralen Gebirges befindet. Dort fallen die meisten Niederschläge während des Nordostmonsuns im November und Dezember (siehe Klimadiagramm Trincomalee).

Die mittlere Jahrestemperatur beträgt bei Kandy 22,2 °C, bei Colombo 27,8 °C, bei Trincomalee 33 °C. In Nuwara Eliya – also in fast 1.900 m Höhe – können die Temperaturen dagegen bis unter den Gefrierpunkt sinken.

Flora und Fauna

Entsprechend den Niederschlagsverhältnissen verändert sich die Vegetation von West nach Ost: Im Bereich der höchsten Niederschläge herrscht tropischer Regen- und Bergwald vor, während im Norden und Osten xerophytische Buschvegetation anzutreffen ist. Die Pflanzenwelt besticht durch üppige Fülle und Artenreichtum. Neben ausschließlich auf Sri Lanka beheimateten Pflanzen finden sich auch vorderindische, südostasiatische und malaiische Arten.

Die Existenz des Sri Maha Bodhi in Anuradhapura ist seit über 2.000 Jahren historisch belegt.

In Anuradhapura steht der Bodhibaum, der älteste historisch bekannte Baum der Welt. Es handelt sich um einen Ficus religiosa, und zwar um einen unmittelbaren Ableger des ursprünglichen Bodhibaumes in Bodh-Gaya in Indien, unter dem der Buddha erleuchtet wurde. Je ein direkter Ableger des Baumes in Anuradhapura steht in jedem buddhistischen Tempel auf Sri Lanka.

Wichtige Kulturpflanzen sind Kokos, Reis, Zuckerrohr, Teesträucher, Indigo, Tabak, Kaffee und Chinarinde sowie eine Vielzahl von Gewürzpflanzen (Chilli, Zimt, Curcuma etc.).

Auf Sri Lanka gibt es Warane, Krokodile und auch Riesenschlangen wie den Tigerpython, der in einer Unterart vorkommt. Weiters findet man verschiedene Affen (Hutaffen, Hanuman-Languren und Weißbart-Languren) sowie Axishirsche, Wildschweine, wilde Asiatische Elefanten und Leoparden. Auffällig ist eine große Population verwilderter Hunde. Allgegenwärtig sind Geckos. Die artenreiche und bunte Vogelwelt Sri Lankas bietet Weiße und andere Reiher, riesige Schwärme von Kormoranen, die reiche Fischbeute aus den vielen Stauseen gewinnen, Papageien und Krähen.

Geologie

Sri Lanka ist reich an Bodenschätzen. So kommt neben Eisenerz auch Zinnerz, Mangan, Molybdän, Nickel, Cobalt, Arsen, Wolfram, Tellur und etwas Gold vor. An Edelsteinen werden Rubine, Saphire, Topase und Spinelle gewonnen.

Staat und Verwaltung

Provinzen von Sri Lanka

Die 225 Abgeordneten des Parlaments werden alle sechs Jahre gewählt. Fünfter Präsident seit der Unabhängigkeit Sri Lankas ist seit 2005 Mahinda Rajapaksa.

Sri Lanka ist administrativ in acht Provinzen unterteilt (in Klammern die Hauptstädte):

alternativ:

Siehe auch: Liste der Städte in Sri Lanka

Wirtschaft

Wirtschaftssektoren Sri Lankas nach BIP und Verteilung der Arbeitskraft
Die Außenhandel Sri Lankas
Ölverbrauch Sri Lankas und anderer Länder in Südostasien, Bbl/Tag
Stromverbrauch Sri Lankas und anderer Länder in Südostasien, Mio kWh/Jahr

Im 19. und 20. Jahrhundert dominierte die Plantagenwirtschaft und die Insel wurde vor allem durch den Anbau von Zimt, Gummi und Tee (Ceylon Tea) bekannt. Unter der britischen Herrschaft wurden die Häfen modernisiert, dadurch wurde die Insel als Knotenpunkt des Fernhandels strategisch wichtig. Während des Zweiten Weltkriegs stationierten die Alliierten Ausrüstung und Truppen auf der Insel.

Nach der Unabhängigkeit 1948 bis 1977 war die Wirtschaftspolitik der Regierungen sozialistisch geprägt. Plantagen aus der Kolonialzeit wurden abgeschafft und industrielle Einrichtungen wurden verstaatlicht. In dieser Zeit wurden die Lebensstandards verbessert, die Analphabetenquote sank, jedoch litt die Volkswirtschaft unter Ineffizienz, langsamem Wachstum und Mangel an ausländischen Investitionen. 1977 brach die Regierung mit der Verstaatlichung und fördert seither die Privatwirtschaft.

Die wichtigsten Exportwaren Sri Lankas sind Textilien und Bekleidung, Tee, Edelsteine, Kokosnussprodukte.

Mit einem Waffenstillstand gewinnt auch der Tourismus wieder an Bedeutung. Der Angriff auf die Marinebasis in Galle[16] führte aber wieder zu einem Wegbleiben der Touristen, die Statistik zeigt in dieser Zielgruppe der Europäer einen Rückgang um bis zu 80%.[17] Andere Quellen[18] zeigen jedoch einen jährlichen Gesamtanstieg um 33,9% im Jahr 2006 gegenüber dem Vorjahr 2005, der Gesamtertrag der Branche macht 440.9 Mio. $ aus, so der zuständige Ausschuss des Außenministeriums des Landes, jedoch wird hier auf den Anstieg der Kosten keine Rücksicht genommen. Die Aussichten für 2007 seien auch zuversichtlich.

Sri Lanka ist seit 1950 Mitglied des Internationalen Währungsfonds; nach knapp drei Jahrzehnten hat der IWF sein Büro im Land vor kurzem geschlossen, dieser Schritt wurde von der Regierung begrüßt.[19] Laut einem IWF-Beamten war der Grund für die Schließung der IWF-Vertretung, dass die srilankische Regierung die Hilfe der Organisation ablehnte und es keine laufenden Programme mehr von der Seite des IWF gab. Der Weltbank zufolge sollte das Land seine Devisenreserven aufstocken, da es gegenüber externen Schocks ungeschützt sei. Im Laufe des Jahres 2006 verkaufte die Regierung Sri Lankas etwa 400 Mio. $, um die unter Druck geratene Landeswährung abstützen zu können.[20]

Die Bundesrepublik leistet finanzielle Hilfe an Sri Lanka.[21] Die wirtschaftlichen Beziehungen der beiden Länder werden durch mehrere Handelsabkommen (1950, 1955, 1958), ein Doppelbesteuerungsabkommen (1979), ein Rahmenabkommen über technische Zusammenarbeit (1973) sowie durch ein Investitionsförderungs- und -schutzabkommen (2000) geregelt.[22]

Die Geldscheine Sri Lankas zeigen verschiedene Zusammenstellungen von ceylonesischen Tier- und Pflanzenarten.

Siehe auch

Commons: Sri Lanka – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Sri Lanka – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: Ceylon – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Quellen

  1. Naga
  2. Yakkas
  3. [1]
  4. Mahavamsa auf Deutsch
  5. a b Jane Russell, Communal Politics under the Donoughmore Constitution,1931-1947 Tissara Publishers, Colombo 1982 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „jane“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. K. M. de Silva, History of Sri lanka, Penguin 1995, Kapitel 36
  7. R. Kerney and J. Jiggins, 'The Ceylon Insurrection of 1971, Journal of Commenwealth and Comparative Politics, 13(1) Mars 1975
  8. [2]
  9. die StadtNamenliste Sri Lankas
  10. http://derstandard.at/?url=/?id=2549689
  11. http://news.bbc.co.uk/2/hi/south_asia/5263218.stm
  12. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/24/24886/1.html
  13. CIA World Fact Book
  14. http://www.auswaertiges-amt.de/diplo/de/Laender/SriLanka.html
  15. Sri Pada: Myth, Legend and Geography.
  16. sz-online.de: 15 Tote bei Bombenanschlag in Sri Lanka 07.01.2007.
  17. Colombo Page Sri Lanka's tourist industry suffers from drop in European travelers, 04.02.2007.
  18. The Sunday Times Online: Tourism industry experiences 34% growth in Tourism earnings in 2006 04.02.2007.
  19. Colombo Page: Sri Lanka welcomes IMF move to close its office in Colombo 24.01.2007.
  20. LankaEverything.com: Sri Lanka advised to boost reserves as IMF quits the country 03.02.2007.
  21. Defence.lk, Verteidigungsministerium Sri Lankas: Continued assistance to Sri Lanka from Germany 03.02.2007.
  22. Auswärtiges Amt: Beziehungen zwischen Sri Lanka und Deutschland, November 2006.

Literatur

  • Heinz Bechert: Buddhismus, Staat und Gesellschaft in den Ländern des Theravada-Buddhismus. Band I: Grundlagen. Ceylon. Hamburg 1966, Nachdruck 1988.
  • Manfred Domrös: Sri Lanka. Die Tropeninsel Ceylon. Wissenschaftliche Länderkunden 12, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1976
  • Wilhelm Geiger: Culture of Ceylon in Mediaeval Times, 2., unveränderte Auflage, Wiesbaden 1986.
  • Jakob Rösel: Der Bürgerkrieg auf Sri Lanka, Baden-Baden 1997.
  • Jakob Rösel: Die Gestalt und Entstehung des singhalesischen Nationalismus, Berlin 1996.

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