„Sprachpflege“ – Versionsunterschied

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Die Rolle des Staates in der Sprachpflege wird ambivalent gesehen. Am Beispiel der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|Rechtschreibreform]] wird deutlich, wie schwierig ein Eingriff in den Sprachgebrauch der Sprachbenutzer wird. Häufig wird die Meinung vertreten, dieser Reform fehle die notwendige Akzeptanz, weil die Mehrheit der Sprachbenutzer einen Eingriff in den Sprachgebrauch ablehne. Nach einer langen Zeit der Forderungen nach einer Reform zur „Modernisierung“ der Sprache wurde die Reform schnell zum Ziel von Angriffen von Bewahrern der traditionellen Rechtschreibung. ''(Eine Übersicht über die in der öffentlichen Debatte angeführten Argumente pro und contra finden sich im Themenartikel [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik]].)'' -->
Die Rolle des Staates in der Sprachpflege wird ambivalent gesehen. Am Beispiel der [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996|Rechtschreibreform]] wird deutlich, wie schwierig ein Eingriff in den Sprachgebrauch der Sprachbenutzer wird. Häufig wird die Meinung vertreten, dieser Reform fehle die notwendige Akzeptanz, weil die Mehrheit der Sprachbenutzer einen Eingriff in den Sprachgebrauch ablehne. Nach einer langen Zeit der Forderungen nach einer Reform zur „Modernisierung“ der Sprache wurde die Reform schnell zum Ziel von Angriffen von Bewahrern der traditionellen Rechtschreibung. ''(Eine Übersicht über die in der öffentlichen Debatte angeführten Argumente pro und contra finden sich im Themenartikel [[Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996: Kritik und Apologetik]].)'' -->
== Siehe auch ==
* [[Sprachkritik]]
* [[Sprachverfall]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* Albrecht Greule und Elisabeth Ahlvers–Liebel, ''Germanistische Sprachpflege. Geschichte, Praxis und Zielsetzung'', Darmstadt 1986.
* Albrecht Greule und Elisabeth Ahlvers–Liebel, ''Germanistische Sprachpflege. Geschichte, Praxis und Zielsetzung'', Darmstadt 1986.
* [[Walter Krämer (Wirtschaftswissenschaftler)|Walter Krämer]]: [http://www.schule-in-frankfurt.de/42/42-06.htm Sich einmischen oder wegschauen – Problemfall deutsche Sprache] (Vortrag zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises 1999; Weimar, 24. September 1999). In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten
* [[Walter Krämer (Wirtschaftswissenschaftler)|Walter Krämer]]: [http://www.schule-in-frankfurt.de/42/42-06.htm Sich einmischen oder wegschauen – Problemfall deutsche Sprache] (Vortrag zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises 1999; Weimar, 24. September 1999). In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten
*Gerd Simon: ''Sprachpflege im „Dritten Reich“.'' In: Konrad Ehlich (Hrsg.): ''Sprache im Faschismus.'' Suhrkamp, 3. Auflage 1989, ISBN 351828360X (S. 58-81)


== Siehe auch ==
* [[Sprachkritik]]
* [[Sprachverfall]]


[[Kategorie:Sprache]]
[[Kategorie:Sprache]]

Version vom 28. Dezember 2006, 20:33 Uhr

Unter Sprachpflege versteht man die Bemühungen um die Erhaltung einer verständlichen Sprache. Seit der europäischen Aufklärung sind mit dem Begriff Sprachpflege Vorstellungen von der Pflege im Sinne einer „Verbesserung“ der Sprache verbunden.

Sprachpflege und Sprachentwicklung

Sprachwandeltheorien der Sprachwissenschaft gehen davon aus, dass sich Sprache von allein entwickelt, ohne dass der einzelne Sprachteilnehmer Einfluss auf die Sprachentwicklung nehmen kann. Kritiker weisen jedoch darauf hin, dass sich die Sprache eben nicht von allein entwickle, sondern von bestimmten, in der Medienwelt ständig präsenten „Sprechern“, seltener auch Autoren, geprägt und unter Umständen auch gefährdet werde. Diese hätten eine besondere Verantwortung, der sie oft nicht gerecht würden.

Tradition der Sprachpflege

Die Sprachpflege des Deutschen geht zurück auf die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts zur Pflege der deutschen Sprache. Die erste deutsche Sprachgesellschaft, die Fruchtbringende Gesellschaft, wurde 1617 gegründet. Sie regte zu mehreren Gründungen ähnlicher Gesellschaften in ganz Deutschland an: der Aufrichtigen Tannengesellschaft, des Pegnesischen Blumenordens, der Deutschgesinnten Genossenschaft, des Elbschwanenordens und anderer. Davon besteht heute nur noch der Pegnesische Blumenorden. Einige dieser Sprachgesellschaften wirkten an der Weiterbildung einer einheitlichen deutschen Sprache mit.

In neuerer Zeit folgte zunächst der Allgemeine Deutsche Sprachverein (ADSV). Als dessen Nachfolgeverein bestehen in Deutschland die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) und in Österreich der Verein Muttersprache. Auf Grund weiterer Neugründungen existieren heute zahlreiche Sprachvereine, die sich um die Pflege der Sprache bemühen.

Siehe auch

Literatur

  • Albrecht Greule und Elisabeth Ahlvers–Liebel, Germanistische Sprachpflege. Geschichte, Praxis und Zielsetzung, Darmstadt 1986.
  • Walter Krämer: Sich einmischen oder wegschauen – Problemfall deutsche Sprache (Vortrag zur Verleihung des Deutschen Sprachpreises 1999; Weimar, 24. September 1999). In: Henning-Kaufmann-Stiftung zur Pflege der Reinheit der deutschen Sprache (Hrsg.): Deutscher Sprachpreis 1999, Essen: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft, 1999, 40 Seiten
  • Gerd Simon: Sprachpflege im „Dritten Reich“. In: Konrad Ehlich (Hrsg.): Sprache im Faschismus. Suhrkamp, 3. Auflage 1989, ISBN 351828360X (S. 58-81)