„Serotonin“ – Versionsunterschied

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[[Cyproheptadin]] -- [[Enteramin]] -- [[5-Hydroxytryptophan]] -- [[Karzinoid]] -- [[Migräne]] -- [[Neurotransmitter]] -- [[Reserpin]] -- [[Reizdarm]] -- [[Depression]] -- [[MAO-Hemmer]] -- [[SSRI]]
Eine andere Studie besagt, dass zwangshaftes Verhalten und Verliebtsein durch einen niedrigen Serotoninspiegel geprägt ist (vgl. Donatella Marazziti, "Alteration of the platelet serotonin transporter in romantic love" in: "Psychological Medicine" (1999, 29, 741-745))


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 6. April 2005, 17:42 Uhr

Serotonin (auch 5-Hydroxytryptamin oder 5-HT) ist ein Monoamin, das im Organismus als Gewebshormon bzw. als Neurotransmitter im Zentralnervensystem, Darmnervensystem, Herz-Kreislauf-System und im Blut fungiert.

Biosynthese und Abbau

Beim Menschen wird das Serotonin in den folgenden Organen aus der Aminosäure L-Tryptophan aufgebaut:

Das Serotonin wird unter anderem in den Blutplättchen (Thrombozyten) und in den Mastzellen gespeichert.

  • Das Enzym Monoaminooxidase (MAO) baut freies, ungebundenes Serotonin ab. Dieser Abbau kann durch MAO-Hemmer (Moclobemid, Tranylcypromin) verhindert werden.
  • Serotonin wird auch durch die Neuronen resorbiert und dann wiederverwertet. Selektive Serotonin Reuptake Inhibitoren (SSRIs) wie Paroxetin und Fluoxetin hemmen diese Wiederaufnahme.

Man unterscheidet mehrere verschiedene Serotoninrezeptoren. Diese Serotoninrezeptoren werden mit 5-HT bezeichnet und durchnummeriert. So herrschen im Darm die Rezeptoren 5-HT3 und 5-HT4 vor. Im Gehirn findet man vorwiegend Rezeptoren vom Typ 5-HT1 und von 5-HT2. Diese Rezeptoren lassen sich durch Medikamente mehr oder minder selektiv blockieren.

Funktionen

Herz-Kreislauf-System

Nach intravaskulärer Injektion verursacht Serotonin eine komplexe Reaktion des Herz-Kreislauf-Systems unter Beteiligung mehrerer 5-HT-Rezeptoren: nach einem initialen Blutdruckabfall (5-HT3-Rezeptoren) kommt es nach wenigen Sekunden zu einem Blutdruckanstieg (5-HT2) um letztendlich in einer langanhaltenden Hypotonie (5-HT7) zu enden. In kleineren Blutgefäßen trägt es durch Vasokonstriktion und Förderung der Blutgerinnung zur Wundheilung bei. Therapeutisch finden Ketanserin und Urapidil zur Behandlung erhöhten Blutdrucks Anwendung. Der Arzneistoff Sapogrelat wird als Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt.

Magen-Darm-System

Oral eingenommen ist insbesondere mit Erbrechen und Übelkeit zu rechnen. Therapeutisch finden Ondansetron und Tropisetron zur Behandlung des Erbrechens und Tegaserod zur Behandlung des Reizdarmsyndroms Anwendung.

Zentralnervensystem

Man nimmt an, dass Serotonin eine wichtige Rolle bei der Biochemie von Depressionen, bipolaren Störungen und Angststörungen spielt. Serotonin passiert jedoch nicht die Blut-Hirn-Schranke. Um dennoch den Serotoninspiegel im Gehirn zu beeinflussen, wurden indirekte Wege gefunden, wie MAO-Hemmer oder Serotonin-Wiederaufnahmehemmer SSRIs.

Zur Therapie und Prophylaxe der Migräne finden insbesondere 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten wie Sumatriptan, Almotriptan, Eltetriptan und Frovatriptan Anwendung.

Ein ähnlich stark reduzierter Serotonin-Spiegel wie bei Menschen mit psychopathologischen Zwängen (siehe Zwangsstörung) wird auch bei Verliebten gemessen. Grundsätzlich kann man sagen, daß ein erhöhter Serotonin-Spiegel Wohlbefinden bzw. Glücksgefühl auslöst (daher auch der Name Glückshormon). Dieses Faktum spielt bei Menschen mit ernährungsmässigem Suchtverhalten eine entscheidende Rolle.

Siehe auch

Cyproheptadin -- Enteramin -- 5-Hydroxytryptophan -- Karzinoid -- Migräne -- Neurotransmitter -- Reserpin -- Reizdarm -- Depression -- MAO-Hemmer -- SSRI Eine andere Studie besagt, dass zwangshaftes Verhalten und Verliebtsein durch einen niedrigen Serotoninspiegel geprägt ist (vgl. Donatella Marazziti, "Alteration of the platelet serotonin transporter in romantic love" in: "Psychological Medicine" (1999, 29, 741-745))