„Rybka“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 4: Zeile 4:
Rybkas besondere Stärke liegt in dem gelungenen Versuch, einem Computer die Feinheiten des positionellen Spiels beizubringen. D.h. Rybka wurde mit einem enormen Schachwissen ausgestattet, um gerade die bisher von Schachprogrammen vernachlässigten Stellungen, in denen kein direkter Materialgewinn möglich ist, zuverlässig zu beurteilen. Dadurch generiert Rybka beinahe menschliche Züge, d.h. weg von der Unart 90% aller Schachprogramme, dauernd ein taktisches Feuerwerk zu entfesseln und jeden Bauern gierig und unerbittlich zu nehmen. In geschlossenen "Anti-Computerschach"-Stellungen hingegen wissen die meisten Schachprogramme nichts mit sich anzufangen, und schieben planlos ihren König hin und her. Stattdessen gewinnt man bei Rybka den Eindruck, daß die Schachengine tatsächlich einen Plan fasst (z.B. Königsangriff), und diesen positionell anstatt taktisch durchsetzt. D.h. Rybka spielt selbst "Anti-Computerschach", weil es sich positionelle Vorteile verschafft, die den anderen Schachprogrammen größtenteils unbemerkt bleiben.
Rybkas besondere Stärke liegt in dem gelungenen Versuch, einem Computer die Feinheiten des positionellen Spiels beizubringen. D.h. Rybka wurde mit einem enormen Schachwissen ausgestattet, um gerade die bisher von Schachprogrammen vernachlässigten Stellungen, in denen kein direkter Materialgewinn möglich ist, zuverlässig zu beurteilen. Dadurch generiert Rybka beinahe menschliche Züge, d.h. weg von der Unart 90% aller Schachprogramme, dauernd ein taktisches Feuerwerk zu entfesseln und jeden Bauern gierig und unerbittlich zu nehmen. In geschlossenen "Anti-Computerschach"-Stellungen hingegen wissen die meisten Schachprogramme nichts mit sich anzufangen, und schieben planlos ihren König hin und her. Stattdessen gewinnt man bei Rybka den Eindruck, daß die Schachengine tatsächlich einen Plan fasst (z.B. Königsangriff), und diesen positionell anstatt taktisch durchsetzt. D.h. Rybka spielt selbst "Anti-Computerschach", weil es sich positionelle Vorteile verschafft, die den anderen Schachprogrammen größtenteils unbemerkt bleiben.


Ein vergleichbares Konzept verfolgte Ed Schröder mit Rebel (jetzt Freeware als "Pro Deo", da sich Ed aus dem Schachbusiness zurückgezogen hat), allerdings verfügt Rybka anscheinend über das größere Potential. Die derzeitige Version Rybka 1.2 gilt als die stärkste UCI-Engine der Welt und führt weltweit alle Ranglisten an. Der Erfinder Rajlich plant für künftige Versionen eine Unterstützung für Multithreading, das mit zunehmender Verbreitung von Multicore-Prozessoren rasch an Bedeutung gewinnt.
Ein vergleichbares Konzept verfolgte Ed Schröder mit Rebel (jetzt Freeware als "Pro Deo", da sich Ed aus dem Schachbusiness zurückgezogen hat), allerdings verfügt Rybka anscheinend über das größere Potential. Die derzeitige Version Rybka 1.2 gilt als eine der stärksten UCI-Engines der Welt und führt weltweit alle Ranglisten an. Der Erfinder Rajlich plant für künftige Versionen eine Unterstützung für Multithreading, das mit zunehmender Verbreitung von Multicore-Prozessoren rasch an Bedeutung gewinnt.


==Weblinks==
==Weblinks==

Version vom 9. Mai 2006, 13:45 Uhr

Rybka (russisch: Fischchen) ist eine von IM Vasik Rajlich programmierte 32-bit- und 64-bit-UCI-Schach-Engine.

Rybkas besondere Stärke liegt in dem gelungenen Versuch, einem Computer die Feinheiten des positionellen Spiels beizubringen. D.h. Rybka wurde mit einem enormen Schachwissen ausgestattet, um gerade die bisher von Schachprogrammen vernachlässigten Stellungen, in denen kein direkter Materialgewinn möglich ist, zuverlässig zu beurteilen. Dadurch generiert Rybka beinahe menschliche Züge, d.h. weg von der Unart 90% aller Schachprogramme, dauernd ein taktisches Feuerwerk zu entfesseln und jeden Bauern gierig und unerbittlich zu nehmen. In geschlossenen "Anti-Computerschach"-Stellungen hingegen wissen die meisten Schachprogramme nichts mit sich anzufangen, und schieben planlos ihren König hin und her. Stattdessen gewinnt man bei Rybka den Eindruck, daß die Schachengine tatsächlich einen Plan fasst (z.B. Königsangriff), und diesen positionell anstatt taktisch durchsetzt. D.h. Rybka spielt selbst "Anti-Computerschach", weil es sich positionelle Vorteile verschafft, die den anderen Schachprogrammen größtenteils unbemerkt bleiben.

Ein vergleichbares Konzept verfolgte Ed Schröder mit Rebel (jetzt Freeware als "Pro Deo", da sich Ed aus dem Schachbusiness zurückgezogen hat), allerdings verfügt Rybka anscheinend über das größere Potential. Die derzeitige Version Rybka 1.2 gilt als eine der stärksten UCI-Engines der Welt und führt weltweit alle Ranglisten an. Der Erfinder Rajlich plant für künftige Versionen eine Unterstützung für Multithreading, das mit zunehmender Verbreitung von Multicore-Prozessoren rasch an Bedeutung gewinnt.