„Petrosinella“ – Versionsunterschied

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== Weblinks ==
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*[http://ilportaledelsud.org/petrosinella.htm ''Petrosinella'' im Original]]
*[http://ilportaledelsud.org/petrosinella.htm ''Petrosinella'' im Original]
*[http://www.hekaya.de/txt.hx/petrosinella--maerchen--europa_586 Hekaya.de: ''Petrosinella'' in deutscher Übersetzung]
*[http://www.hekaya.de/txt.hx/petrosinella--maerchen--europa_586 Hekaya.de: ''Petrosinella'' in deutscher Übersetzung]
*[http://www.maerchenatlas.de/aus-aller-welt/marchensammler/giambattista-basile/petrosinella/ Märchenatlas.de zu ''Petrosinella'']
*[http://www.maerchenatlas.de/aus-aller-welt/marchensammler/giambattista-basile/petrosinella/ Märchenatlas.de zu ''Petrosinella'']

Version vom 5. Januar 2015, 00:10 Uhr

Petrosinella (ital., wörtlich Petersilchen) ist ein italienisches Märchen (AaTh 310, 1930). Es steht in Giambattista Basiles Sammlung Pentamerone als erste Erzählung des zweiten Tages (II,1).

Inhalt

Eine schwangere Frau stiehlt aus Appetit vom Petersilienbeet einer benachbarten Orca (Hexe) und wird dabei ertappt. Die Hexe lässt sie erst laufen, als sie ihr das Kind verspricht. Dieses hat bei der Geburt ein Petersilienbüschel auf der Brust. Als die Mutter ihr Versprechen nicht einhält, bedrängt die Orca das Kind auf dem Schulweg, bis die Mutter ihr ausrichten lässt: „So nimm sie dir doch!“ Sie sperrt das Kind im Wald in einen Zauberturm, dessen einziges Fensterchen sie an Petrosinellas langen Haaren ersteigt. Da besucht Petrosinella ein Prinz, der von einer Verwandten der Hexe beobachtet und verraten wird. Die Hexe sagt jedoch, dass Petrosinella nur mit den drei Eicheln vom Küchenbalken fliehen könne. Petrosinella belauscht das und benutzt zur Flucht mit dem Prinzen eine Strickleiter. Aus der ersten Eichel rennt der verfolgenden Orca ein Hund entgegen, den sie mit Brot beruhigt. Aus der zweiten Eichel kommt ein Löwe, gegen den sie sich mit einer Eselshaut tarnt. In dieser Eselshaut versteckt, wird die Hexe von dem Wolf aufgefressen, welcher aus der dritten Eichel entspringt. Die Liebenden heiraten.

Erläuterungen

'Orca' meint hier eine Hexe. Vgl. zum Turm II,7 Die Taube, III,3 Viso, zur magischen Flucht III,9 Rosella. Laut Rudolf Schenda ist dies die älteste bekannte Fassung des in Italien beliebten Märchens. Er vergleicht La vecchia di l’ortu, Bianca-comu-nivi-russa-comu-focu und Lu Re d’Amuri in Pitrès sizilianischer Sammlung, deutsch Nr. 16, 11 und 14 in Märchen aus Sizilien (Die Märchen der Weltliteratur, 1991), La Prezzemolina in Imbrianis La novellaja fiorentina und Pitursellina in Ciro Marzocchis Novelle popolari senesi raccolte von 1879, deutsch Nr. 20 bzw. Nr. 28 in Märchen aus der Toskana (Die Märchen der Weltliteratur, 1996). Petrusenella in De Simones Fiabe campane, Nr. 18 stehe Basiles Fassung sehr nahe. Petersilie habe man in Italien u.a. die Fähigkeit zugeschrieben, die Brustmilch flüssiger zu machen.[1]

Grimms bekanntes Märchen Rapunzel (ab 1812) geht über Charlotte-Rose de Caumont de la Forces Persinette (1697) möglicherweise auf dieses zurück.

Ausgaben

  • Giambattista Basile: Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Herausgegeben von Rudolf Schenda. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46764-4, S. 134-138, 534-535, 584-585 (nach dem neapolitanischen Text von 1634/36, vollständig und neu übersetzt).

Einzelnachweise

  1. Giambattista Basile: Das Märchen der Märchen. Das Pentamerone. Herausgegeben von Rudolf Schenda. C.H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46764-4, S. 534-535, 584-585 (nach dem neapolitanischen Text von 1634/36, vollständig und neu übersetzt).