„MuMa-Forum“ – Versionsunterschied

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| Bildbeschreibung = MuMa-Forum Eingangsbereich (2022)
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Das '''MuMa-Forum''' (kurz für Murnau & Massolle Forum) ist ein [[Filmmuseum]] in der [[Ostwestfalen-Lippe|ostwestfälischen]] Stadt [[Bielefeld]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Im Museum werden die Themen [[Filmkunst]] und [[Filmtechnik]] behandelt sowie die untrennbare Bedeutung dieser beiden Disziplinen füreinander dargestellt. Das MuMa-Forum ist den beiden in Bielefeld geborenen Filmpionieren [[Friedrich Wilhelm Murnau]] und [[Joseph Massolle]] gewidmet.
Das '''MuMa-Forum''' (kurz für Murnau & Massolle Forum) ist ein [[Filmmuseum]] in der [[Ostwestfalen-Lippe|ostwestfälischen]] Stadt [[Bielefeld]] in [[Nordrhein-Westfalen]]. Im Museum werden die Themen [[Filmkunst]] und [[Filmtechnik]] behandelt sowie die untrennbare Bedeutung dieser beiden Disziplinen füreinander dargestellt. Das MuMa-Forum ist den beiden in Bielefeld geborenen Filmpionieren [[Friedrich Wilhelm Murnau]] und [[Joseph Massolle]] gewidmet.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
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Der Vorstand der Stiftung ''Tri-Ergon Filmwerk'' besteht aus dem Zeitungsredakteur Frank Bell, dem Medienwissenschaftler Dennis Blomeyer, dem Historiker und Fernsehjournalisten Holger Schettler und Kameramann und Cutter Michael Wiegert-Wegener, die sich ehrenamtlich im MuMa-Forum engagieren.
Der Vorstand der Stiftung ''Tri-Ergon Filmwerk'' besteht aus dem Zeitungsredakteur Frank Bell, dem Medienwissenschaftler Dennis Blomeyer, dem Historiker und Fernsehjournalisten Holger Schettler und Kameramann und Cutter Michael Wiegert-Wegener, die sich ehrenamtlich im MuMa-Forum engagieren.

2021 bekam das MuMa-Forum den Heimatpreis der Stadt Bielefeld in der Sparte Kultur.

Das MuMa-Forum ist nicht nur ein Museum für Filmkunst und Filmtechnik und Abspielort ausgewählter Filmprogramme. Es ist auch ein außerschulischer Lernort mit „begreifbaren“ Objekten für unterschiedliche Altersgruppen von Grundschülern bis zu Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Es bietet die Möglichkeit außergewöhnlicher Schulstunden bis hin zum Seminar über analogen und digitalen Film mit praktischen Übungen in [[Super 8 (Filmformat)|Super-8 mm]], [[Super 16]]mm, [[35-mm-Film|35 mm]] und [[4K (Bildauflösung)|4K]].

Im Januar 2023 ging das MuMa-Forum eine Kooperation mit der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule in Bielefeld ein. Schülerinnen und Schüler bekommen dadurch langfristig einen Partner mit vielen kreativen Möglichkeiten.


== Ausstellungen ==
== Ausstellungen ==
[[Datei:Dieter Kosslick - Volker Schlöndorff - Dr. Holger Schettler - © Stiftung Tri-Ergon Filmwerk.jpg|mini|Dieter Kosslick, Volker Schlöndorff und Holger Schettler bei der Eröffnung des MuMa-Forums]]
[[Datei:Dieter Kosslick - Volker Schlöndorff - Dr. Holger Schettler - © Stiftung Tri-Ergon Filmwerk.jpg|mini|Dieter Kosslick, Volker Schlöndorff und Holger Schettler bei der Eröffnung des MuMa-Forums]]
Auf ca. 1250 m² erzählt eine Dauerausstellung das Leben und Wirken von [[Friedrich Wilhelm Murnau]] und [[Joseph Massolle]]. Die erste Sonderausstellung des Museums mit dem Titel "Die Grosse Illusion - Bielefelder Kinogeschichte(n) aus 125 Jahren" wurde bereits im [[Historisches Museum Bielefeld|Historischen Museum Bielefeld]] gezeigt, war dort aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur für kurze Zeit für das Publikum zugänglich.
Auf ca. 1250 m² erzählt eine Dauerausstellung das Leben und Wirken von [[Friedrich Wilhelm Murnau]] und [[Joseph Massolle]]. Die erste Sonderausstellung des Museums mit dem Titel „Die Grosse Illusion - Bielefelder Kinogeschichte(n) aus 125 Jahren“ wurde bereits im [[Historisches Museum Bielefeld|Historischen Museum Bielefeld]] gezeigt, war dort aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur für kurze Zeit für das Publikum zugänglich.


Im September 2022 wurde sie durch die zweite Sonderausstellung unter dem Titel "Als die Bilder sprechen lernten" abgelöst, denn genau 100 zuvor war dem Tonfilmerfindertrio Joseph Massolle, [[Hans Vogt (Ingenieur)|Hans Vogt]] und [[Joseph Benedict Engl|Jo Engl]] ("Tri-Ergon") gelungen, erste serienreife [[Lichttonverfahren|Lichttonfilme]] in der [[Alhambra (Berlin)|Alhambra]] am Berliner Kurfürstendamm vor großem Publikum vorzuführen - 7 Jahre vor der ersten kommerziell erfolgreichen Spielfilmpremiere ("The Singing Fool" 1929), die dann zur Durchsetzung des Tonfilms in den Lichtspielhäusern führte.
Im September 2022 wurde sie durch die zweite Sonderausstellung unter dem Titel „Als die Bilder sprechen lernten“ abgelöst, denn genau 100 Jahre zuvor war dem Tonfilmerfindertrio Joseph Massolle, [[Hans Vogt (Ingenieur)|Hans Vogt]] und [[Joseph Benedict Engl|Jo Engl]] („Tri-Ergon“) gelungen, erste serienreife [[Lichttonverfahren|Lichttonfilme]] in der [[Alhambra (Berlin)|Alhambra]] am Berliner Kurfürstendamm vor großem Publikum vorzuführen - 7 Jahre vor der ersten kommerziell erfolgreichen Spielfilmpremiere („The Singing Fool“ 1929), die dann zur Durchsetzung des Tonfilms in den Lichtspielhäusern führte.


Regelmäßig finden im museumseigenen Kino Filmvorführungen statt. Hier können analoge und digitale Kinofilme abgespielt werden. Während der Ausstellung „Als die Bilder sprechen lernten“ stehen zum Beispiel frühe Tonfilme (1929-1932) auf dem Programm. Es werden aber auch sog. Kulturfilme der 1950er und 1960er Jahre gezeigt, die von der Stiftung Tri-Ergon Filmwerk mit Mitteln der FFA restauriert wurden und mit den Nachlässen zweier Bielefelder Filmproduzenten der frühen Nachkriegszeit zum Fundus der Stiftung gehören. Dieses Filmgenre entstand ursprünglich, um Filmverleihern und Kinobesitzern die Vergnügungssteuer zu ersparen, denn Filmprogramme ohne FBW-Prädikat „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ wurden besteuert. Nur der Einsatz eines prädikatisierten Beifilms (Kulturfilms) konnte das verhindern. Kurios: Zuschauer von Softpornos wie dem „Schulmädchen-Report“ kamen dadurch ungewollt in den Genuss von kulturell Wertvollem.
Regelmäßig finden im museumseigenen Kino Filmvorführungen statt. Hier können analoge und digitale Kinofilme abgespielt werden. Während der Ausstellung „Als die Bilder sprechen lernten“ stehen zum Beispiel frühe Tonfilme (1929–1932) auf dem Programm. Es werden aber auch sog. Kulturfilme der 1950er und 1960er Jahre gezeigt, die von der Stiftung Tri-Ergon Filmwerk mit Mitteln der FFA restauriert wurden und mit den Nachlässen zweier Bielefelder Filmproduzenten der frühen Nachkriegszeit zum Fundus der Stiftung gehören. Dieses Filmgenre entstand ursprünglich, um Filmverleihern und Kinobesitzern die Vergnügungssteuer zu ersparen, denn Filmprogramme ohne FBW-Prädikat „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ wurden besteuert. Nur der Einsatz eines prädikatisierten Beifilms (Kulturfilms) konnte das verhindern. Kurios: Zuschauer von Softpornos wie dem „Schulmädchen-Report“ kamen dadurch ungewollt in den Genuss von kulturell Wertvollem.

Das MuMa-Forum ist nicht nur Abspielort ausgewählter Filmprogramme und ein Museum für Filmkunst und Filmtechnik. Es ist auch ein außerschulischer Lernort mit „begreifbaren“ Objekten für unterschiedliche Altersgruppen von Grundschülern bis zu Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Es bietet die Möglichkeit außergewöhnlicher Schulstunden bis hin zum Seminar über analogen und digitalen Film mit praktischen Übungen in Super-8mm, 16mm, 35mm und 4K.


Die Gründer und Betreiber des MuMa Murnau-und-Massolle-Forums sind erfahrene Film-Profis, haben viele Jahre in der Branche analog und digital als Produzenten, Autoren, Kameraleute und Cutter gearbeitet und in ihren jungen Jahren im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld analoge Filme vorgeführt. Wie das funktioniert geben sie gern an ihre Besucher weiter.
Die Gründer und Betreiber des MuMa Murnau-und-Massolle-Forums sind erfahrene Film-Profis, haben viele Jahre in der Branche analog und digital als Produzenten, Autoren, Kameraleute und Cutter gearbeitet und in ihren jungen Jahren im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld analoge Filme vorgeführt. Wie das funktioniert geben sie gern an ihre Besucher weiter.

Führungen durch das MuMa-Forum können ebenso wie Filmveranstaltungen auf der Homepage (muma-forum.de) gebucht werden. An jedem dritten Sonntag im Monat ist das MuMa-Forum von 11 Uhr bis 17 Uhr für Besucher geöffnet.

Mit der Straßenbahn Linie 4 bis Stieghorst (Endstation) und dann weiter mit der Buslinie 38/138 bis Nesselstraße, von dort zu Fuß ca. 7 Min. zur Walter-Werning-Str. 9 oder Buslinie 131 Richtung Stieghorst-Zentrum oder Buslinie 32 Richtung Sieker. An der Haltestelle Walter-Werning-Straße aussteigen und nach ca. 3min Fußweg haben Sie das MuMa-Forum erreicht.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Gegründet 2022]]
[[Kategorie:Gegründet 2022]]
[[Kategorie:Kinemathek]]
[[Kategorie:Kinemathek]]
[[Kategorie:Stieghorst]]

Aktuelle Version vom 17. Juli 2023, 10:34 Uhr

MuMa-Forum

MuMa-Forum Eingangsbereich (2022)
Daten
Ort Bielefeld-Hillegossen
Art
Filmmuseum
Eröffnung 2022
Website

Das MuMa-Forum (kurz für Murnau & Massolle Forum) ist ein Filmmuseum in der ostwestfälischen Stadt Bielefeld in Nordrhein-Westfalen. Im Museum werden die Themen Filmkunst und Filmtechnik behandelt sowie die untrennbare Bedeutung dieser beiden Disziplinen füreinander dargestellt. Das MuMa-Forum ist den beiden in Bielefeld geborenen Filmpionieren Friedrich Wilhelm Murnau und Joseph Massolle gewidmet.

Geschichte

Das Museum wurde am 16. Januar 2022 eröffnet.[1] Initiiert und betrieben wird das Museum von der Stiftung Tri-Ergon Filmwerk. Finanziert wurde die Gründung von der NRW-Stiftung und der Kulturstiftung der Westfälischen Provinzial Versicherung. Außerdem unterstützte das Ministerium für Heimat, Kommunales und Gleichstellung des Landes NRW das Museum mit 260.000 Euro.[2]

Der Vorstand der Stiftung Tri-Ergon Filmwerk besteht aus dem Zeitungsredakteur Frank Bell, dem Medienwissenschaftler Dennis Blomeyer, dem Historiker und Fernsehjournalisten Holger Schettler und Kameramann und Cutter Michael Wiegert-Wegener, die sich ehrenamtlich im MuMa-Forum engagieren.

2021 bekam das MuMa-Forum den Heimatpreis der Stadt Bielefeld in der Sparte Kultur.

Das MuMa-Forum ist nicht nur ein Museum für Filmkunst und Filmtechnik und Abspielort ausgewählter Filmprogramme. Es ist auch ein außerschulischer Lernort mit „begreifbaren“ Objekten für unterschiedliche Altersgruppen von Grundschülern bis zu Hochschulabsolventinnen und -absolventen. Es bietet die Möglichkeit außergewöhnlicher Schulstunden bis hin zum Seminar über analogen und digitalen Film mit praktischen Übungen in Super-8 mm, Super 16mm, 35 mm und 4K.

Im Januar 2023 ging das MuMa-Forum eine Kooperation mit der Friedrich Wilhelm Murnau-Gesamtschule in Bielefeld ein. Schülerinnen und Schüler bekommen dadurch langfristig einen Partner mit vielen kreativen Möglichkeiten.

Ausstellungen

Dieter Kosslick, Volker Schlöndorff und Holger Schettler bei der Eröffnung des MuMa-Forums

Auf ca. 1250 m² erzählt eine Dauerausstellung das Leben und Wirken von Friedrich Wilhelm Murnau und Joseph Massolle. Die erste Sonderausstellung des Museums mit dem Titel „Die Grosse Illusion - Bielefelder Kinogeschichte(n) aus 125 Jahren“ wurde bereits im Historischen Museum Bielefeld gezeigt, war dort aufgrund der Corona-Pandemie allerdings nur für kurze Zeit für das Publikum zugänglich.

Im September 2022 wurde sie durch die zweite Sonderausstellung unter dem Titel „Als die Bilder sprechen lernten“ abgelöst, denn genau 100 Jahre zuvor war dem Tonfilmerfindertrio Joseph Massolle, Hans Vogt und Jo Engl („Tri-Ergon“) gelungen, erste serienreife Lichttonfilme in der Alhambra am Berliner Kurfürstendamm vor großem Publikum vorzuführen - 7 Jahre vor der ersten kommerziell erfolgreichen Spielfilmpremiere („The Singing Fool“ 1929), die dann zur Durchsetzung des Tonfilms in den Lichtspielhäusern führte.

Regelmäßig finden im museumseigenen Kino Filmvorführungen statt. Hier können analoge und digitale Kinofilme abgespielt werden. Während der Ausstellung „Als die Bilder sprechen lernten“ stehen zum Beispiel frühe Tonfilme (1929–1932) auf dem Programm. Es werden aber auch sog. Kulturfilme der 1950er und 1960er Jahre gezeigt, die von der Stiftung Tri-Ergon Filmwerk mit Mitteln der FFA restauriert wurden und mit den Nachlässen zweier Bielefelder Filmproduzenten der frühen Nachkriegszeit zum Fundus der Stiftung gehören. Dieses Filmgenre entstand ursprünglich, um Filmverleihern und Kinobesitzern die Vergnügungssteuer zu ersparen, denn Filmprogramme ohne FBW-Prädikat „wertvoll“ oder „besonders wertvoll“ wurden besteuert. Nur der Einsatz eines prädikatisierten Beifilms (Kulturfilms) konnte das verhindern. Kurios: Zuschauer von Softpornos wie dem „Schulmädchen-Report“ kamen dadurch ungewollt in den Genuss von kulturell Wertvollem.

Die Gründer und Betreiber des MuMa Murnau-und-Massolle-Forums sind erfahrene Film-Profis, haben viele Jahre in der Branche analog und digital als Produzenten, Autoren, Kameraleute und Cutter gearbeitet und in ihren jungen Jahren im Kamera Filmkunsttheater in Bielefeld analoge Filme vorgeführt. Wie das funktioniert geben sie gern an ihre Besucher weiter.

Einzelnachweise

  1. Neues Filmmuseum für Bielefeld eröffnet, WDR, abgerufen am 20. Januar 2022
  2. Großes Kino aus Bielefeld, Westfalenspiegel, abgerufen am 20. Januar 2022

Koordinaten: 51° 59′ 34,1″ N, 8° 37′ 14,3″ O