Liste der Todesopfer der Rote Armee Fraktion

In den Jahren 1971 bis 1993 wurden von der linksextremistischen Terrororganisation Rote Armee Fraktion 33 Personen ermordet oder getötet. Ziel der Terroranschläge waren Führungskräfte in Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie amerikanische Soldaten. Bei Banküberfällen, Kontrollen, Verhaftungsversuchen und Entführungen wurden auch Polizisten, Zollbeamte und Fahrer ermordet.[1] Gezählt werden hier Todesopfer, schwer oder lebensgefährlich verletzte Personen sind nicht erfasst.

Datum Ort Opfer Ereignis
22. Oktober 1971 Hamburg Norbert Schmid (32), Polizist Beim Festnahmeversuch erschossen.
22. Dezember 1971 Kaiserslautern Herbert Schoner (32), Polizist Bei einem Banküberfall erschossen.
2. März 1972 Hamburg Hans Eckhardt (50), Polizist, Leiter der SOKO „Baader/Meinhof“ in Hamburg Bei der Festnahme von Manfred Grashof und Wolfgang Grundmann schwer verletzt, am 22. März 1972 im Krankenhaus verstorben.
11. Mai 1972 Frankfurt am Main Paul A. Bloomquist (39), US-Offizier Beim Bombenanschlag auf das Hauptquartier des V. US-Corps getötet.
24. Mai 1972 Heidelberg Clyde R. Bonner (29)
Ronald A. Woodward (26)
Charles L. Peck (23); US-Soldaten
Beim Bombenanschlag auf das Hauptquartier der US-Streitkräfte in Europa getötet.
24. April 1975 Stockholm Andreas von Mirbach (44), Militärattaché
Heinz Hillegaart (64), Wirtschaftsattaché
Während der Geiselnahme von Stockholm erschossen.
7. Mai 1976 Sprendlingen (Hessen) Fritz Sippel (22), Polizist Bei einer Personenkontrolle erschossen.
7. April 1977 Karlsruhe Siegfried Buback (57), Generalbundesanwalt
Wolfgang Göbel (30), Fahrer
Georg Wurster (33), Leiter der Fahrbereitschaft der Bundesanwaltschaft
Vom Kommando Ulrike Meinhof erschossen.
30. Juli 1977 Oberursel Jürgen Ponto (53), Vorstandssprecher der Dresdner Bank AG Bei einer versuchten Entführung erschossen.
5. September 1977 Köln Heinz Marcisz (41), Fahrer
Reinhold Brändle (41), Polizist
Helmut Ulmer (24), Polizist
Roland Pieler (20), Polizist
Bei der Schleyer-Entführung erschossen.
22. September 1977 Utrecht Arie Kranenburg (46), niederländischer Polizist Bei Festnahmeversuch von Knut Folkerts erschossen.
18. Oktober 1977 Elsass Hanns Martin Schleyer (62), Arbeitgeberpräsident Als Geisel erschossen.
24. September 1978 Dortmund Hans-Wilhelm Hansen (26), Polizist Bei dem Versuch der Festnahme von Angelika Speitel, Michael Knoll und Werner Lotze durch abgegebene Schüsse tödlich verletzt.
1. November 1978 bei Kerkrade Dionysius de Jong (19)
Johannes Petrus Goemans (24), niederländische Zollbeamte
Bei einer Passkontrolle von Rolf Heißler und Adelheid Schulz getötet.
19. November 1979 Zürich Edith Kletzhändler (56), Hausfrau Bei einem Schusswechsel mit der Polizei durch einen Querschläger eines RAF-Terroristen oder Polizisten getötet. Wird in einigen Quellen als 34. Todesopfer gezählt.[2]
1. Februar 1985 Gauting Ernst Zimmermann (55), Industrieller Vom Kommando Patsy O'Hara ermordet.
8. August 1985 Wiesbaden Edward Pimental (20), US-Soldat Bei der Vorbereitung des Sprengstoffanschlages auf die Rhein-Main Air Base erschossen.
8. August 1985 Frankfurt am Main Frank Scarton (20), US-Soldat
Becky Jo Bristol (25), Zivilangestellte
Beim Sprengstoffanschlag auf die Rhein-Main Air Base ermordet.
9. Juli 1986 Straßlach Karl Heinz Beckurts (56), Physiker und Manager
Eckhard Groppler (42), Fahrer
Durch einen Sprengsatz ermordet.
10. Oktober 1986 Bonn Gerold von Braunmühl (51), Ministerialdirektor Vom Kommando Ingrid Schubert erschossen.
30. November 1989 Bad Homburg vor der Höhe Alfred Herrhausen (59), Vorstandssprecher der Deutschen Bank Durch einen Sprengsatz ermordet.
1. April 1991 Düsseldorf Detlev Rohwedder (58), Manager und Politiker, Präsident der Treuhandanstalt Von einem Scharfschützen erschossen.
27. Juni 1993 Bad Kleinen Michael Newrzella (25), GSG-9-Beamter Beim GSG-9-Einsatz in Bad Kleinen von Wolfgang Grams erschossen.

Einzelnachweise

  1. Wilhelm Dietl, Kai Hirschmann, Rolf Tophoven: Das Terrorismus-Lexikon: Täter, Opfer, Hintergründe. Frankfurt/Main 2006, S. 69–83.
  2. Das Oberlandesgericht Stuttgart am 24. November 2008 in der Begründung von Christian Klars Haftentlassung (Az. 2-2 StE 5/91): "hierbei geriet die Passantin Edith Kletzhändler in den Schusswechsel zwischen den drei Tätern und Pfister und wurde von einem – möglicherweise von dem Polizisten stammenden – Geschoss tödlich getroffen."