Liste der Nikon-Objektive mit F-Bajonett

Ein Objektiv mit Nikon-F-Bajo­nett mit den Auto­matik-Über­tragungs­elemen­ten für die Blende, Brenn­weite und Auto­fokus
Die elek­trisch­en Kon­takte eines moder­nen AF-S-Objek­tivs mit Kunst­stoff­bajo­nett
Abmessungen des F-Bajo­netts

Das F-Bajonett ist ein von Nikon 1959 mit der Nikon F eingeführtes Objektivbajonettsystem, das es ermöglicht, kompatible Objektive an den von Nikon produzierten 35-mm-Kleinbildspiegelreflexkameras, APS-Spiegelreflexkameras und digitalen Spiegelreflexkameras zu verwenden. Nikkor ist der Markenname für Nikon-Objektive. Der Name Nikkor entstand, indem am Ende von »Nikko«, der in lateinische Schrift übertragenen Abkürzung von Nippon Kogaku K.K., der Buchstabe »R« angefügt wurde. Das F-Bajonett hat einen Durchmesser von 44 mm und ein Auflagemaß von 46,5 mm.

Zur Zeit der Einführung des F-Bajonetts wurden Spiegelreflexkameras oft mit R für Reflex bezeichnet. Da das R aber international nicht phonetisch einheitlich ausgesprochen wird, wählte man zur Bezeichnung des neuen Systems den Buchstaben F aus Re-Flex aus.[1]

Charakteristika

Das Besondere an diesem System ist die weitgehende Kompatibilität der Objektive und Kameras über einen längeren Zeitraum. Das aktuelle Spitzenmodell Nikon D4 kann fast alle Objektive verwenden, die auch an die erste Nikon F passen, und es wird – im Gegensatz zu den überwiegenden Systemen anderer Markenhersteller – linksdrehend angeschlossen.

Die große Vielfalt an kompatiblen Objektiven bedeutet, dass das F-Bajonett das bisher größte System an Wechselobjektiven für Spiegelreflexkameras (SLR) darstellt. Über 400 verschiedene Nikkor-Objektive lassen sich, mit unterschiedlicher Funktionalität, damit verwenden.

Das Nikon-F-Bajonett ist eines von nur zwei Objektivsystemen (zusammen mit dem K-Bajonett von Pentax), das nicht mit der Einführung des Autofokus eingestellt wurde. Stattdessen wurde es weiterentwickelt, um den neuen technischen Anforderungen zu genügen. Kompatible Objektive sind, außer von Nikon selbst, u. a. von den Firmen Sigma, Tamron, Tokina (Autofokus), von Carl Zeiss, Voigtländer und Samyang (manuell) sowie Schneider-Kreuznach (Tilt-Shift) erhältlich. Die Firma Fujifilm stellte kompatible digitale Spiegelreflexkameras mit Nikon-F-Bajonett her (S1 Pro bis S5 Pro), ebenso wie Kodak (DCS Pro 14n und DCS Pro SLR/n).

Aufgrund des für Kleinbildkameras vergleichsweise hohen Auflagemaßes ist es schwierig und wenig gebräuchlich, (Kleinbild-)Objektive, die nicht für das F-Bajonett konstruiert wurden, an das F-Bajonett zu adaptieren. Es existieren verschiedene Adapterlösungen, die entweder ein optisches Element zum Ausgleich eines kürzeren Auflagemaßes enthalten, oder man verliert die Möglichkeit, das Objektiv auf Unendlich zu fokussieren. (Mittelformat-)Objektive mit einem größeren Auflagemaß können ohne Einschränkungen adaptiert werden.

Datenübertragung

Für die Datenübertragung zwischen Kamera, Objektiv und ggf. Telekonverter benutzt Nikon bis zu 10 elektrische Kontakte. Man kann zwischen drei verschiedenen Generationen der Datenübertragung unterscheiden: Der F3AF benutzt 6 Pins, Ai-P und AF 5 Pins und AF-I/AF-S 7 bis 10 Pins. Die Pins 8 bis 10 existieren nur an manchen AF-I-, AF-S- sowie den E-Objektiven.

Nikon hat hierzu keine offizielle Spezifikation veröffentlicht. Folgende Belegungen kann man sich aus verschiedenen Nikon-Reparaturhandbüchern[2] ableiten:

Datenübertragung am F-Bajonett
Pin F3AF Ai-P/AF AF-I/AF-S
P1 Spannungsversorgung wenn Belichtungsmesser aktiv (VCC) (5V DC)
P2 Read/Write (RW1)
P3 Near to Far Serial Clock von Kamera (CLK)
P4 Far to Near Data, Serial I/O
P5 x x Hotline, Pulse (RW2)
P6 Relative Distance x Spannungsversorgung für AF-S-Motor (VCC)
P7 Masse (GND)
P8 x x nur bei manchen AF-S Objektiven, Hotline, Pulse
P9 x x nur bei manchen AF-S Objektiven
P10 x x nur bei manchen AF-S Objektiven
Mount - - Masse (GND)

x = Pin nicht vorhanden

Objektive

Nikon F chrom mit Prismensucher und frühem Objektiv NIKKOR-S Auto 1:1,4 f=5,8cm (Oktober 1959)
Das kompakte AI-Nikkor 85 mm/​2,0 kam 1977 auf den Markt und wurde bis 1995 gebaut. Der abge­bildete AIs-Typ lässt sich u. a. anhand der kleinen orange einge­färbten Blenden­zahl 22 vorne am Blenden­ring er­kennen.

Nikon bezeichnet seine Objektive mit „Nikkor“ und verwendet diverse Abkürzungen in seinen Artikelbezeichnungen für Objektive (z. B. das Objektiv AF-S 18-70 mm f/3.5-4.5G DX ED IF). Diese sollen dem Käufer helfen, die verschiedenen Merkmale zu erkennen. Einige dieser Abkürzungen sind hier im folgenden mit einer kurzen Erklärung aufgeführt.

Es wird zwischen folgenden Baureihen (Generationen) unterschieden: A, C, K, N (Ai), Ai-S (mit Serie E), AF, AF-D und AF-S.

Manuelle Objektive

Die manuell zu fokussierenden Nikkore werden in zwei Generationen eingeteilt: Ohne Ai vor 1977 und mit Ai ab 1977.

Ohne Ai

Es wird zwischen drei Generationen der Objektive ohne Ai unterschieden:

  • A – (Auto) Chrom-Filterring mit einfacher Vergütung. Frühe Versionen tragen die Bezeichnung Nippon Kogaku Japan und eine Angabe der Brennweite in cm, später wechselte man zu Nikon und einer Brennweitenangabe in mm. Zudem tragen sie eine Codierung der Anzahl ihrer optischen Elemente (s.u.).
  • C – schwarzer Filterring mit Mehrfachvergütung (Multi Coating). Diese tragen ein zusätzliches „·C" in der Bezeichnung, bpsw. Nikkor-H·C.
  • K – Fokussierring mit Gummiarmierung und schwarzes Finish der Schärfentiefenanzeige.

Die Blendeninformation bei den Nicht-Ai-Typen wird mittels eines Metallaufsatzes am Blendenring, der so genannten Nikon-Gabel („Hasenohren"), auf einen Schieber an der Kamera übertragen. Die Profikameras aus dieser Zeit waren die Nikon F und Nikon F2 mit den ersten Photomic-Suchern. In der günstigeren Preisklasse waren die Nikkormat-Modelle angesiedelt.

Diese Objektive werden oft auch Pre-Ai oder Non-Ai genannt, dieses sind aber keine von Nikon verwendeten Bezeichnungen.

Nicht-Ai-Objektive müssen zur Verwendung an den meisten neueren Nikon-Kameras umgebaut werden, bleiben dann aber rückwärtskompatibel. Im Gegenzug besitzen Objektive vom Typ Ai und Ai-S noch die Nikon-Gabel, obwohl diese nicht mehr gebraucht wurde, so dass sie mit den älteren Kameras der Vor-Ai-Zeit voll kompatibel bleiben.

Ai

Nikon F2SB mit Objektiv GN Auto Nikkor 2,8 f=45mm Ai
  • Ai – Automatic Maximum Aperture Indexing (oder N-Typ) ab 1977. Die Ai-Steuerung übermittelt die Lichtstärke des Objektivs an den Belichtungsmesser der Kamera. Die Übertragung der Blendeninformation erfolgt über eine Nocke hinten am Blendenring des Objektivs, die einen Schieber an der Kamera bewegen kann.
  • Ai-S – Aperture Indexing Shutter System (für Blendenautomatik). Die Blende des Objektivs kann von der Belichtungsautomatik der Kamera gesteuert werden. Dies wurde 1982 mit den Modellen Nikon F-301 und Nikon FA eingeführt. Fast alle Ai-Objektive wurden in der Folge als Ai-S-Objektive gebaut, was gleichzeitig die letzte Generation der manuellen Objektivpalette von Nikon darstellte (Produktionsende 2006). Die Objektive der ZF-Serie von Carl Zeiss sind Ai-S-Typen.
  • Ai-P – Wie Ai-S-Nikkore, aber Steuerung über eine im Objektiv verbaute CPU (wie bei den AF-Objektiven). Von diesem Typ gab es nur wenige Objektive (45mm f/2.8 P, 500mm f/4 P und 1200-1700mm f/5.6-8 P). Die ab 2006 von Cosina unter dem Markennamen Voigtländer angebotenen SLII-Objektive sowie die ZF.2-Objektive von Carl Zeiss entsprechen ebenfalls diesem Typ. (1988)
  • E-Serie, Series E oder E-Objektive. Preiswerte manuelle Objektive, mit denen die Verwendung von Kunststoff Einzug in die Produktion fand. Sie entsprechen technisch dem Ai-S-Typ, haben aber keine „Nikon-Gabel“ für die älteren Nikkormat-Modelle und Photomic-Sucher mehr. (1979)

Autofokus-Objektive

Nikkor AF-S VR 70–​300 mm/​4.5–​5.6​G IF-ED
AF-S DX Nikkor 18-105mm f/3.5-5.6G ED VR
  • F3AF – Erstes Autofokus-System von Nikon, eingeführt mit der Nikon F3 AF (1983-1986). Es gab zwei Objektive des Typs F3AF, das AF-Nikkor 80 mm f2.8 und das AF-Nikkor 200 mm f3.5. Zudem gab es den Telekonverter TC-16, der es ermöglichte, manuell fokussierte Objektive mit einem begrenzten Autofokus auszustatten. Sie besitzen einen in das Objektiv eingebauten Fokussiermotor und können somit als Vorläufer der AF-I und AF-S-Objektive gelten. Ansonsten entsprechen sie weitestgehend dem Ai-S-Typ. Abgesehen von der F3AF, der Nikon F-501 und der F4 sind sie mit modernen AF-Kameras nicht kompatibel.
  • AF – Autofocus. Die AF-Nikkore wurden 1986 mit der Nikon F-501 eingeführt (1986-heute). Der Fokussiermechanismus wird durch einen Elektromotor im Gehäuse der Kamera angetrieben, der über eine mechanische Kupplung, ähnlich einem Schlitzschraubendreher, mit dem Objektiv verbunden ist. Die Profikamera dieser Generation war die F4. Bis 1988 hatten die AF-Objektive einen recht schmalen Fokussierring. Die Modelle danach tragen zur Unterscheidung die Zusatzbezeichnung N. Spätere Überarbeitungen der Objektive wurden mit einem Distanz-Chip ausgerüstet und werden häufig als AF-D bezeichnet.
  • AF-I – Autofocus coreless integrated motor, integrierter „kernloser“ Motor (1992-1996). Um einen schnellen Autofokus bei den Superteleobjektiven mit ihren schweren Linsengruppen zu verwirklichen, wurde der Fokussiermotor wieder im Objektiv platziert. AF-I wurde nur bei wenigen Superteleobjektiven eingesetzt (300 mm f/2.8, 400 mm f/2.8, 500 mm f/4 und 600 mm f/4). Alle AF-I-Objektive verwenden den D (Distanz) Chip der AF-D-Objektive, gehören also ausnahmslos zum AF-D-Typ.
  • AF-S – Autofocus „Silent Wave“-Motor (SWM). Verwendet einen Ultraschallmotor, um leiser und schneller zu fokussieren; ähnlich dem Canon USM, (Ultrasonic Motor System). Alle AF-S-Objektive verwenden den D(Distanz)-Chip der AF-D-Objektive. AF-S wurde 1996 eingeführt und ist heute die gängige AF-Technologie aller neueren Objektive. Bezüglich ihrer Steuerung und Kompatibilität sind AF-I- und AF-S-Objektive identisch.

Einige moderne Kameras (D40, D40X, D60, D3000, D3100, D3200, D5000, D5100, D5200 und D5300) haben keinen Fokussiermotor mehr im Gehäuse integriert und sind daher auf Objektive mit Fokusmotor (AF-I oder AF-S) angewiesen. Objektive ohne eingebauten Motor müssen an diesen Modellen manuell fokussiert werden.

DX-Aufnahmeformat (DSLR)

  • DX – Objektive, die speziell für die digitalen Sensoren im Nikon-DX-Format entworfen werden (2003). Der Bildkreis wird reduziert, was kompaktere und günstigere Objektive ermöglicht. Die Diagonale des DX-Formats ist um den Faktor 1,5 kleiner als beim Kleinbildformat, das bei Nikon auch als FX-Format bezeichnet wird. Bei Verwendung von DX-Objektiven an 35-mm(bzw. FX)-Kameras kann es zu starken Vignettierungen kommen, die Ecken werden nicht ausgeleuchtet und bleiben dunkel. Digitale FX-Kameras (ab Nikon D3 / D700) erkennen Nikon-DX-Objektive. Es kann dann automatisch auf ein verkleinertes Aufnahmeformat umgeschaltet werden, wobei allerdings nur ein Teil des Bildsensors genutzt wird und sich die Auflösung der Bilder auf knapp die Hälfte der Pixelanzahl verringert. Die Automatik ist abschaltbar.

IX-Nikkore (APS)

  • IX-Nikkore wurden speziell für die Verwendung an den Spiegelreflexkameras Pronea 600i und Pronea S des Advanced Photo System entworfen (1996). Dieses Filmformat ist mit 30,2 mm × 16,7 mm deutlich kleiner als das Kleinbildformat. Die IX-Nikkore sind auf dieses kleinere Format ausgelegt. Zudem nutzen sie die Möglichkeiten des kleineren Spiegels und ragen weiter in die Kamera hinein als Nikkore für Kleinbild. Dies führt dazu, dass sie an allen anderen Kameras mit F-Bajonett nicht verwendet werden können, da es zu Beschädigungen am Spiegel kommen kann. Dies gilt auch für die digitale Spiegelreflexkameras des DX-Formats, obwohl diese auf ein noch kleineres Format ausgelegt sind. Hingegen können an den Pronea-Kameras auch Nikkore für das Kleinbildformat verwendet werden.

Optik und Mechanik

  • ASP, Aspherical – Das Objektiv enthält mindestens eine Asphärische Linse.
  • Auto – Bezeichnung für Pre-AI-Objektive mit automatischer Springblende, was zur damaligen Zeit ein enormer technischer Fortschritt war. Die Bezeichnung wurde mit Einführung der K-Nikkore abgesetzt.
  • C – Multi-Coating. Mehrfachvergütung, erscheint bei Pre-Ai-Objektiven als „·C" in der Bezeichnung.
  • CPU – Das Objektiv enthält eine CPU für digitale Kommunikation mit der Kamera. Sämtliche AF- sowie die Ai-P-Objektive enthalten eine CPU. Viele Nikon-Kameras, vor allem im Amateurbereich, benötigen die CPU zur Belichtungsmessung. Erscheint nur in Spezifikationen, nicht in Objektivbezeichnungen.
  • CRC – Close Range Correction. Verbesserte optische Leistung bei nahen Fokuseinstellungen. Erscheint nur in Spezifikationen, nicht in Objektivbezeichnungen.
  • D – Distance, Entfernung. Das Objektiv überträgt die Entfernungsdaten zwischen Kamera und Objekt an den in der Kamera befindlichen Belichtungsmesser, um eine bessere Belichtungs- und Blitzbelichtungsmessung zu ermöglichen. Funktioniert nur mit neueren Kameras, die über 3D-Matrixmessung und/oder die RGB-Messung verfügen. Eingeführt wurden die D-Nikkore 1992 mit der Nikon F90. Die meisten der Nikkore vom Typ D waren AF-Objektive, daher ist die Bezeichnung AF-D gebräuchlich, um diese Objektive von älteren Versionen des gleichen Objektivs ohne Distanzfunktion abzugrenzen. Es existieren aber auch manuelle D-Nikkore wie das PC 85 mm 1:2,8D. G- und E-Nikkore übertragen ebenfalls die Distanz-Informationen an die Kamera, ohne dass diese explizit mit 'D' gekennzeichnet sein müssen.
  • E – Electronic Diaphragm, elektromagnetische Blende. Aktuell nur bei den PC-Objektiven mit der Bezeichnung PC-E und dem AF-S 800 mm 1:5.6E verwendet. Beim Anschluss für die aktuellen Tilt-und-Shift-Objektive ist mit neueren Kameras (D300 und alle Kameras, die zeitlich nach der D300 erschienen sind) eine elektronische Steuerung der Blende und damit eine Benutzung von Programm-, Blenden- und Zeitautomatik möglich. Ebenso wird die Blende beim Auslösen automatisch geschlossen und wieder geöffnet, ähnlich wie bei einer herkömmlichen Springblende. Bei älteren Kameras ist teilweise eine Einstellung der Blende über einen elektronischen Blendenring am Objektiv möglich, siehe Kompatiblitätstabelle unten. Bei diesen Kameras muss die Blende vor dem Auslösen über eine spezielle Abblendtaste am Objektiv auf die Arbeitsblende geschlossen und nach dem Auslösen wieder über die Taste geöffnet werden. Beim AF-S-800mm-Objektiv fehlt dieser (elektronische) Blendenring und eine Verwendung an nicht voll kompatiblen Kameras ist damit praktisch ausgeschlossen. Nicht mit der E-Serie zu verwechseln.
  • ED – Extra-low-Dispersion-Glas. Reduziert die chromatische Aberration. In manchen Objektiven wird auch sogenanntes "Super-ED"-Glas verwendet.
  • FLFluoritlinsen. Ermöglichen eine gewichtsreduzierte Bauweise großer Glaselemente bei gleichzeitig sehr guten optischen Eigenschaften.
  • G – „Genesis“.[3] Das Objektiv verfügt über keinen Blendenring mehr, d. h. dass die Blende entweder automatisch oder über ein Kontrollrad an der Kamera gesteuert wird. G-Nikkore gibt es seit 2000. Diese funktionieren nur mit neueren Kameras vollständig (siehe dazu die Übersichtstabelle). Alle G-Nikkore übertragen genauso wie die D-Nikkore die Entfernungsdaten zwischen Kamera und Objekt.
  • IF – Internal Focussing (interne Fokussierung), d. h. beim Fokussieren wird eine interne Linse bewegt, so dass sich die Länge des Objektives nicht verändert.
  • N – Nano Crystal Coat. Eine besondere Vergütung zur Vermeidung von Störbildern und Lichtreflexen. Objektive mit Nano Crystal Coat besitzen ein spezielles Hexagon-Logo mit einem N.
  • HRI – High Refractive Index. Das Objektiv enthält Linsen mit einem Brechungsindex großer 2. Erscheint nur in Spezifikationen, nicht in Objektivbezeichnungen.
  • NIC, SIC – Nikon Integrated Coating, Super Integrated Coating. Deutet auf besondere, herstellereigene Vergütungen der Linsen hin. Erscheint nur in Spezifikationen, nicht in Objektivbezeichnungen.
  • RF – Rear Focussing, ähnlich wie bei IF wird nur das hintere, kameraseitige Element zur Fokussierung bewegt.
  • T, Q, P, H, S, O, N, UD, QD, PD – Diese Bezeichnungen wurden bei Pre-AI-Objektiven direkt vor oder nach der Bezeichnung "Nikkor" angeführt, bspw. "Nikkor-P", und stand für die Anzahl der optischen Elemente des Objektivs. Sie stehen als Abkürzungen für die lateinischen oder altgriechischen Zahlen Tres (3), Quatour (4), Pente (5), Hex (6), Septem (7), Octo (8), Novem (9), UnoDecem (11), QuatourDecem (14) and PenteDecem (15).
  • VR – Vibration Reduction, das Objektiv besitzt eine Bildstabilisierung (2000). VR-Objektive kompensieren die durch die Auslösung des Spiegels und durch den Fotografen entstehenden Bewegungen, um ein scharfes Bild zu produzieren. Es gibt 3 Generationen dieser Technologie, für die Nikon angibt, dass sie die möglichen Belichtungszeiten um 3, 4 oder 5 Belichtungsstufen verlängern. Wenn man bspw. annimmt, dass eine bestimmte Aufnahme ohne VR noch bei 1/500 Sekunde scharf würde, würden die verschiedenen VR-Generationen noch Belichtungszeiten von 1/60 Sekunde, 1/30 Sekunde und 1/15 Sekunde vergleichbar scharf werden. Welche Generation des VR in einem Objektiv eingebaut ist, ist nur über die Herstellerspezifikation oder das Handbuch zu erfahren. Eine „II“ in der Objektivbezeichnung bedeutet lediglich, dass es sich um die zweite Version eines Objektivs mit ansonsten gleicher Namensgebung handelt. Inzwischen veröffentlicht Nikon Leistungswerte der Bildstabilisierung nach dem CIPA-Standard[4][5].
  • ZoomZoomobjektiv. Objektive mit variabler Brennweite werden von Nikon als Zoom-Nikkor bezeichnet. Das Auto NIKKOR Telephoto-Zoom 8.5-25cm f/4-4.5 war 1959 das weltweit erste kommerziell erhältliche Tele-Zoom.

Spezialobjektive

Von den unten genannten Objektiven werden derzeit nur noch DC-, Fisheye-, Micro- und PC-E-Nikkore gebaut.

  • Bellows – „Balgengerät“. Die Bellows-Nikkore sind ausschließlich für die Benutzung an Balgengeräten konstruiert und besitzen keinen Fokussiermechanismus, keine Entfernungsskala und keine automatische Blendenkupplung. An den Nikon-Balgengeräten können sie von Unendlich bis zu einem Abbildungsmaßstab von 1,3x fokussiert werden. (1969)
  • CRT / Oscilloscope CRT oder Oszilloskop. Spezialobjektiv für industrielle Anwendungen, bspw. als CRT Nikkor 58mm f1.0 mit F-Bajonett.
  • DC – Defocus Image Control. Ermöglicht eine Beeinflussung der sphärischen Aberration. Durch eine separat verschiebbare Linsengruppe im vorderen Teil des Objektivs lässt sich auf eher subtile Weise das Aussehen von Bokeh optimieren, entweder durch Einflussnahme auf die Vordergrund- (Stellung F) oder die Hintergrundunschärfe (Stellung R). Eine übertriebene Einstellung der DC-Kontrolle sorgt eher für einen Weichzeichner-Effekt, obwohl das Objektiv kein Weichzeichner-Objektiv im eigentlichen Sinne ist. Als AF DC-Nikkor 105mm f/2 und 135mm f/2 erhältlich. (1990)
  • EL – Enlarger. EL-Nikkore sind Vergrößerungsobjektive für Vergrößerungsgeräte.
  • FisheyeFischaugenobjektiv. Von Nikon 1962 in den fotografischen Bereich eingeführter optischer Entwurf mit extremer Weitwinkelcharakteristik und stark tonnenförmiger Abbildung. Frühe Fisheye-Objektive erforderten häufig, dass der Spiegel hochgeklappt festgestellt werden musste, da ihre Konstruktion weit in den Spiegelkasten der Kamera hineinragte.
  • GN – Guide Number, Leitzahl. Unterstützt die korrekte Belichtung bei Blitzfotografie ohne automatische Blitzmessung. Auf einer Skala stellt man die Leitzahl des benutzten Blitzes ein und das Objektiv koppelt darauf basierend die Einstellung der Blende an die Entfernungseinstellung der Fokussierung, um eine möglichst korrekte Belichtung zu erzielen. Es gab nur ein GN-Objektiv, das GN Auto Nikkor 45mm f/2.8. (1969)
  • Macro-Nikkor – Der Vollständigkeit halber seien auch die Macro-Nikkor-Objektive genannt. Diese Lupenobjektive haben keinen F-Bajonett-Anschluss, sondern einen RMS-Mikroskop-Anschluss, können aber über einen Adapter am F-Bajonett angeschlossen werden. Sie sind für Abbildungsmaßstäbe von 1:1 bis 40:1 konstruiert und dürfen nicht mit den „normalen" Makro-Objektiven, die bei Nikon unter dem Namen "Micro-Nikkor" laufen, verwechselt werden. Macro-Nikkore werden typischerweise an Mikroskopen und Balgengeräten verwendet, haben keinen Autofokus und können im Gegensatz zu den Micro-Nikkor-Objektiven nicht auf Unendlich fokussiert werden.
  • Medical – Die Objektive sind für Nahaufnahmen korrigiert und verfügen über einen fest eingebauten Blitzring, der weitgehend schattenfreie Aufnahmen bei Operationen u. ä. ermöglicht. (1962)
  • Micro – Das Objektiv eignet sich für die Makrofotografie. Manuelle Micro-Nikkore gehen bis zum Abbildungsmaßstab 1:2, während die neueren Micro-Nikkore mit Autofokus ohne Zwischenringe bis 1:1 fokussieren. (1961)
24 mm Nikkor PC-E 1:3,5 D ED
  • Noct – „Nocturne“, in etwa „nächtliche Kunst”.[6] Besonders lichtstarkes Spezialobjektiv, das dazu entwickelt wurde, seine optimale Schärfe schon bei offener Blende zu besitzen. Der Name wurde nur beim Noct-Nikkor 58 mm 1:1,2 verwendet. (1977)
  • OP – Orthographic Projection. Fischaugenobjektive mit spezieller Orthographischer Projektion. (1968)
  • PC – Perspective Control. Nikons Bezeichnung für Shift-Objektive und Tilt-und-Shift-Objektive. (1962)
  • ReflexSpiegelobjektiv. Unter Verwendung von Spiegeln wird, ähnlich einem Spiegelteleskop, eine sehr lange Brennweite bei gleichzeitig kompakter Bauweise ermöglicht. Prinzipbedingt haben diese Objektive keine Möglichkeit der Blendenverstellung.
  • Ultra Micro – Höchstauflösende Objektive für industrielle Anwendungen[7]. (1962)
  • UV – Mit diesen Objektiven ist die Aufnahme ultra-violetten Lichts möglich. (1965)
  • UW – „Under Water“. Unterwasser-Objektive für Nikonos Unterwasserkameras.

Übersichtstabelle

Folgende Tabelle zeigt die Kompatibilität der Nikon-Objektive mit den entsprechenden Kameras. Die Kameras sind jeweils zu Gruppen zusammengefasst.

Kamera Non-Ai Ai umgeb. Ai Ai-S F3AF Serie E Ai-P AF AF-I/-S G PC-E E
F, F2, Nikkorex F, Nikkormat FS,
FT, FTN, FT2, EL, ELW
+ + + + + 2 2 2 2 14 17 18
F2A, F2AS, Nikkormat FT3, EL2, F3, FM, FE 2 + + + + + + + + 14 17 18
F3AF 1,2 1 1 1 + 1 1 1 1 14 17 18
EM, FG-20 13 + + + + + + + 14 17 18
FG 6 + + + + + + + 14 17 18
FM2, FE2, FM3A + + + + + + + + 14 17 18
FA 5,6,7 6,7 + + + + + + 14 17 18
F-301 6,9 6,9 + + + + + + 14 17 18
F-501 1,6,7,9 1,6,7,9 1 + 1 1 + 1 14 17 18
F-401, F-401s, F-401X, F50, F55, F60 16 16 16 16 1 + 1 + 17 18
F-601M 3,4,5,8 3,4,5,8 3,4,5,8 3,4,5,8 3,4,5,8 + + + 10 17 18
F-601 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1 + 1 14 17 18
F-801, F-801s 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1 + 1 10 17 18
F4 1,2,3,4,5 1,3,4,5 1,3,4 1,3,4 3,4 1,3,4 1 + + 10 1,3,4,15 18
F70, F90, F90X 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1 + + 10 17 18
F65, F75, F80 16 16 16 16 1 + + + 1,3,4,15 18
F100 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1 + + + 1,3,4,15 18
F5 1,2,3,4,5 1,3,4,5 1,3,4,5 1,3,4,5 1,3,4,5 1 + + + 1,3,4,15 18
F6 1,2,3,4,5 1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1 + + + 1,3,4,15 18
D1-Serie 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1,3,4,5,8 1 + + + 1,3,4,15 18
D50, D70, D70s, D80, D100 16 16 16 16 1 + + + 1,3,4,15 18
D2-Serie, D200, Fujifilm S5 Pro 1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1 + + + 1,3,4,15 18
D40, D40X, D60 16 16 16 16 1 1 + + 1,3,4,15 18
D4, D3, D3X, D3s, D300, D300s, D600, D610,
D700, D800/D800E, D7000, D7100
1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1,3,4,11 1 + + + 1 +
D90 16 16 16 16 1 + + + 1 18
D3000 16 16 16 16 1 1 + + 1 18
D3100, D3200, D3300, D5000, D5100, D5200, D5300 16 16 16 16 1 1 + + 1 +
Df 1 1 1 1 1 1 + + + 1 +
F Kleinbildkamera mit manuellem Fokus
FA Kleinbildkamera mit manuellem Fokus und Programm- und Blendenautomatik
F-501 Kleinbildkamera mit Autofokus
D1-Serie Digitalkamera
+ Objektiv kann ohne Einschränkungen verwendet werden.
1 Objektiv funktioniert an AF-Kamera nur mit manueller Fokussierung.
Objektiv kann angesetzt werden, der Einsatz unterliegt aber starken technischen Einschränkungen.
Objektiv sollte nicht angesetzt werden, Beschädigung der Kamera möglich. F5 und F6 können zur Verwendung mit Objektiven ohne AI umgebaut werden.
1 = manuelle Fokussierung
2 = nur Arbeitsblendenmessung möglich. Nachträglicher Umbau der Objektive teilweise möglich.
3 = keine Programmautomatik möglich
4 = keine Blendenautomatik möglich
5 = keine AMP- oder Matrix-Messung möglich
6 = bei Blendenautomatik von der Vorwahl abweichende Belichtungszeit möglich, bei Programmautomatik Abweichungen von der Sollgeraden möglich
7 = keine automatische Umschaltung auf Kurzzeit-Programm.
8 = keine Blendenanzeige im Sucher
9 = keine Blitzprogrammautomatik möglich
10 = kann nur mit Programm- und Blendenautomatik verwendet werden
11 = nach Eingabe der Objektivdaten (AI/AI-S) ist die Matrixmessung nutzbar
12 = keine Matrix-Messung möglich.
13 = nur 1 Blitzblende mit SB-E und SB-19
14 = nur kleinste Blende nutzbar
15 = keine Zeitautomatik möglich
16 = keine Belichtungsmessung
17 = keine Steuerung der Blende möglich, es besteht jedoch die Möglichkeit, eine Voreinstellung der Blende an einer anderen Kamera zu treffen.
18 = keine Steuerung der Blende möglich

Referenzen

  1. Nikon History: Debut of Nikon F
  2. Nikon-Reparaturhandbücher
  3. Nikon-Objektivtechnologien
  4. CIPA Standard DC-011-2012 Measurement and Description Method for Image Stabilization Performance of Digital Cameras (Optical System)
  5. Leistung des Bildstabilisators bei Nikon-Objektiven nach dem CIPA-Standard
  6. Nikon History: Noct Nikkor
  7. Nikon Recollections — Long-selling products, historical products and technologies