„Kompensation (Psychologie)“ – Versionsunterschied

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Mit '''Kompensation''' wird in der Psychologie der Umstand bezeichnet, daß Personen das Ausbrechen einer psychopathologischen [[Symptom]]atik aktiv unterdrücken können. Hierbei ist eine außerordentlich große Fülle an [[Verhalten]]sweisen und Bestrebungen beteiligt.
Mit '''Kompensation''' wird in der Psychologie der Umstand bezeichnet, daß Personen das Ausbrechen einer psychopathologischen [[Symptom]]atik aktiv unterdrücken können. Hierbei ist eine außerordentlich große Fülle an [[Verhalten]]sweisen und Bestrebungen beteiligt.


In der Alltagssprache wird ein Teil dieser Bestrebungen als "''zusammen reißen''" bezeichnet, doch dieses Phänomen und entsprechende wissenschaftlichen Konzepte sind weitgreifender. Ihre jeweiligen Erklärungen sind meist schulengebunden. (siehe auch [[Schule (Psychologie)]])
In der Alltagssprache wird ein Teil dieser Bestrebungen als "''zusammen reißen''" bezeichnet, doch dieses Phänomen und entsprechende wissenschaftlichen Konzepte sind weitgreifender. Ihre jeweiligen Erklärungen sind meist [[Schule (Psychologie)|schulengebunden]].


== Kompensation in der Psychonalyse ==
== Kompensation in der Psychoanalyse ==
Die klassische Psychoanalyse betrachtet den Aufbau der Psyche als ein komplexes System von Vorstellungen (Repräsentanzen), die mit einander assoziiert sind. Nicht alle Vorstellungen sind jedoch im gleichen Maße miteinander assoziierbar. Viele Assoziationen werden aktiv vom Patienten unterdrückt ([[Verdrängung|verdrängt]]) und bilden unter einander im Unbewußten ein komplexes System (siehe [[system ubw]]), aus dem sich von Zeit zu Zeit Vorstellungen ins Bewußtsein zu schieben versuchen. Dadurch springt der aktive Prozeß der Verdrängung an, als dessen verhaltensmäßiges Resultat das Symptom gesehen wird.
Die klassische Psychoanalyse betrachtet den Aufbau der Psyche als ein komplexes System von Vorstellungen (Repräsentanzen), die mit einander assoziiert sind. Nicht alle Vorstellungen sind jedoch im gleichen Maße miteinander assoziierbar. Viele Assoziationen werden aktiv vom Patienten unterdrückt ([[Verdrängung|verdrängt]]) und bilden unter einander im Unbewußten ein komplexes System (siehe [[system ubw]]), aus dem sich von Zeit zu Zeit Vorstellungen ins Bewußtsein zu schieben versuchen. Dadurch springt der aktive Prozeß der Verdrängung an, als dessen verhaltensmäßiges Resultat das Symptom gesehen wird.



Version vom 23. August 2005, 22:46 Uhr

Mit Kompensation wird in der Psychologie der Umstand bezeichnet, daß Personen das Ausbrechen einer psychopathologischen Symptomatik aktiv unterdrücken können. Hierbei ist eine außerordentlich große Fülle an Verhaltensweisen und Bestrebungen beteiligt.

In der Alltagssprache wird ein Teil dieser Bestrebungen als "zusammen reißen" bezeichnet, doch dieses Phänomen und entsprechende wissenschaftlichen Konzepte sind weitgreifender. Ihre jeweiligen Erklärungen sind meist schulengebunden.

Kompensation in der Psychoanalyse

Die klassische Psychoanalyse betrachtet den Aufbau der Psyche als ein komplexes System von Vorstellungen (Repräsentanzen), die mit einander assoziiert sind. Nicht alle Vorstellungen sind jedoch im gleichen Maße miteinander assoziierbar. Viele Assoziationen werden aktiv vom Patienten unterdrückt (verdrängt) und bilden unter einander im Unbewußten ein komplexes System (siehe system ubw), aus dem sich von Zeit zu Zeit Vorstellungen ins Bewußtsein zu schieben versuchen. Dadurch springt der aktive Prozeß der Verdrängung an, als dessen verhaltensmäßiges Resultat das Symptom gesehen wird.

Soweit der Patient das Symptom wahrnimmt und erkennt, kann er bestrebt sein, es durch weitere Maßnahmen zu mildern. Die Kompensation ist hierbei die Fähigkeit, das Auftreten des Symptoms durch weitere Hilfsmittel als nur der Verdrängung zu verhinden. Die individuellen Strategien sind hier sehr vielfältig.

Kompensation in der Individualpsychologie allgemein

Hierbei bezeichnet der Begriff eine Bestrebung, eigene Ängste oder Missstände durch die Negation der ihnen zugrunde liegenden Inhalte zu erreichen. Personen mit unbewussten Minderwertigkeitsgefühlen neigen beispielsweise dazu, Dinge zu tun, die ihnen Ansehen und Macht verschaffen. Ängstliche Personen halten sich etwa einen großen bösen Hund, um sich sicher fühlen zu können. Personen, die sich häßlich fühlen, achten besonders auf äußere Erscheinung und Kleidung. Erfüllt die Kompensation ihr Ziel im Übermaß, spricht man auch von Überkompensation.