„Kokospalme“ – Versionsunterschied

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Sie wird als grüne, relativ unreife, dreieckige, etwas mehr als kopfgroße Frucht geerntet. In manchen Regionen, wie beispielsweise dem Süden [[Thailand]]s. Die eigentliche Nuß ist umhüllt von einer dicken Schicht von Fasern und einer harten äußeren Schale. Vor dem Export werden diese äußeren Schichten entfernt, um Transportplatz zu sparen.
Sie wird als grüne, relativ unreife, dreieckige, etwas mehr als kopfgroße Frucht geerntet. In manchen Regionen, wie beispielsweise dem Süden [[Thailand]]s. Die eigentliche Nuß ist umhüllt von einer dicken Schicht von Fasern und einer harten äußeren Schale. Vor dem Export werden diese äußeren Schichten entfernt, um Transportplatz zu sparen.


Die Ernte erfolgt in Asien auch mit Hilfe dressierter [[Makaken]]-[[Affen]], die auf die Bäume klettern und über Zurufe dazu gebracht werden, die Nuß so lange um ihre eigene [[Achse]] zu drehen, bis sie vom Baum fällt. Die Affen müssen in häuslicher Umgebung gehalten werden und haben eine enge Beziehung zu ihrem Besitzer. Ihre Dressur ist schwierig, da nicht nur das Drehen der Nuß erlernt werden muß, sondern auch Körperbewegungen nach Zurufen, die es dem Besitzer ermöglichen, den angeseilten Affen im Gewirr der Äste so zu dirigieren, daß er sich nicht verfängt und oben bleiben muß. Gute Ernteaffen stellen für die dortige Bevölkerung eine erheblichen Wert dar, der mit dem Besitz eines [[Elefantenschule|Arbeitselefanten]] vergleichbar ist. Die Affen sind aufwandsärmer zu halten, können aber nicht an jeden verkauft werden, da sie nicht mehr arbeiten, wenn sie mit ihrem neuen [[Besitzer]] nicht klar kommen.
Die Ernte erfolgt in Asien auch mit Hilfe dressierter [[Makaken]]-[[Affen]], die auf die Bäume klettern und über Zurufe dazu gebracht werden, die Nuß so lange um ihre eigene [[Achse]] zu drehen, bis sie vom Baum fällt. Die Affen haben eine enge Beziehung zu ihrem Besitzer. Ihre Dressur ist schwierig, da nicht nur das Drehen der Nuß erlernt werden muß, sondern auch Körperbewegung nach Zurufen, die es dem Besitzer ermöglichen, den angeseilten Affen im Gewirr der Äste so zu dirigieren, daß er sich nicht verfängt und oben bleiben muß. Gute Ernteaffen stellen für die dortige Bevölkerung eine erheblichen Wert dar, der mit dem Besitz eines [[Elefantenschule|Arbeitselefanten]] vergleichbar ist. Die verspielten Tiere kosten weniger Unterhalt, bedürfen aber ständiger Beschäftigung und werden deshalb in häuslicher Umgebung gehalten, spielen mit den Kindern und essen als Familienmitglied. Sie können auch nicht an jeden verkauft werden, da sie nicht mehr arbeiten, wenn sie mit ihrem neuen [[Besitzer]] nicht klar kommen.


==== Fruchtfleisch ====
==== Fruchtfleisch ====

Version vom 7. September 2005, 18:54 Uhr

Kokospalme
Datei:Kokospalme.jpg
Kokospalme
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis:Einkeimblättrige (Liliopsida)
Vorlage:Subclassis:Commelinaähnliche
(Commelinidae)
Vorlage:Ordo:Palmenartige (Arecales)
Vorlage:Familia:Palmengewächse (Arecaceae)
Vorlage:Genus:Kokospalmen (Cocos)
Vorlage:Species:Kokospalme
Wissenschaftlicher Name
Cocos nucifera
L.

Die Kokospalme oder Kokosnusspalme (Cocos nucifera) ist eine tropische holzige Pflanze aus der Familie der Palmengewächse, an der die Kokosnuss wächst.

Verbreitung

Die Kokospalme stellt auch allgemein ein Symbol für die Tropen, Südsee, Strand oder Urlaub dar. Sie wird in den tropischen Regionen Asiens (Südostasien, Philippinen, Indonesien, Süd-Indien u.a.), Afrikas und Südamerikas an Küsten und Flussläufen kultiviert.

Beschreibung

Je nach Sorte und Standort werden Kokospalmen bis zu 30 Meter hoch. Die Krone der Pflanze besteht aus bis zu 5 Meter langen palmentypisch gefiederten Blättern. Aus den Blattachsen wachsen die verzweigten Blütenstände mit jeweils bis zu 40 weiblichen und über 10.000 männlichen Blüten. Der Baum trägt das ganze Jahr über Früchte, die in seiner Krone in Gruppen verschiedener Entwicklungsstadien wachsen, so dass reife Kokosnüsse ständig nachwachsen.

Nutzung

Die Kokospalme bietet vielfältigen Nutzen.

Palmenwedel, Stämme und Fasern

Die Stämme der Kokospalme werden für:

Die Blätter werden zu Besen zusammengebunden oder als Dacheindeckung genutzt. Werden die Fasern geschlagen und lang gezogen, lassen sich Stricke und Seile daraus fertigen, die stabil sind, aber leicht verfaulen.

Kokosnuss

Datei:Kokosnuss.jpg
Kokosnuss
Datei:Kokos.jpg
Kokospalme
Fruchtstand einer Kokospalme
Die Früchte wachsen in Gruppen, die sich jeweils in verschiedenen Stadien der Reife befinden
Kokospalmen

Kokospalmen liefern ab der zwölften Ernte vollen Ertrag und können mehr als 100 Jahre alt werden. Nach 30 Jahren werden sie aber in den Plantagen für das Pflücken durch sogenannte Palmkletterer oder abgerichtete Affen zu hoch.

Ernte der Kokosnuss

Die Kokosnuss ist die Frucht der Kokospalme und keine echte Nuss, sondern eine Steinfrucht.

Sie wird als grüne, relativ unreife, dreieckige, etwas mehr als kopfgroße Frucht geerntet. In manchen Regionen, wie beispielsweise dem Süden Thailands. Die eigentliche Nuß ist umhüllt von einer dicken Schicht von Fasern und einer harten äußeren Schale. Vor dem Export werden diese äußeren Schichten entfernt, um Transportplatz zu sparen.

Die Ernte erfolgt in Asien auch mit Hilfe dressierter Makaken-Affen, die auf die Bäume klettern und über Zurufe dazu gebracht werden, die Nuß so lange um ihre eigene Achse zu drehen, bis sie vom Baum fällt. Die Affen haben eine enge Beziehung zu ihrem Besitzer. Ihre Dressur ist schwierig, da nicht nur das Drehen der Nuß erlernt werden muß, sondern auch Körperbewegung nach Zurufen, die es dem Besitzer ermöglichen, den angeseilten Affen im Gewirr der Äste so zu dirigieren, daß er sich nicht verfängt und oben bleiben muß. Gute Ernteaffen stellen für die dortige Bevölkerung eine erheblichen Wert dar, der mit dem Besitz eines Arbeitselefanten vergleichbar ist. Die verspielten Tiere kosten weniger Unterhalt, bedürfen aber ständiger Beschäftigung und werden deshalb in häuslicher Umgebung gehalten, spielen mit den Kindern und essen als Familienmitglied. Sie können auch nicht an jeden verkauft werden, da sie nicht mehr arbeiten, wenn sie mit ihrem neuen Besitzer nicht klar kommen.

Fruchtfleisch

Der hohle Kern der Kokosnuss ist mit einem weißen, aromatisch schmeckenden Fruchtfleisch ausgekleidet, das fest und fasrig ist. Das Fruchtfleisch kann roh verzehrt werden. Getrocknet wird es als Kopra bezeichnet und dient als Ausgangsstoff zur Gewinnung von Kokosöl, Kokosfett, Margarine, getrockneten Kokosflocken und als Paste, die zum Kochen verwendet wird.

Kokosöl

Wegen seiner fettähnlichen Konsistenz wird das weiße bis schwach gelbliche Öl auch als Kokosfett oder Kokosbutter bezeichnet. Frisches Kokosöl riecht und schmeckt angenehm - es wird aber an der Luft schnell ranzig.

Das überwiegend gesättigte Kokosöl ist reich an Capryl-, Laurin- und Myristinsäuren. Es wird für die Margarinen- und Süßwarenherstellung sowie als Milchprodukt-Substitut in der Lebensmittelindustrie verwendet und eignet sich hervorragend zum Kochen, Braten und Backen

Kokosöl wird auch aufgrund seiner hautpflegenden Eigenschaften zur Herstellung von Kosmetika verwendet; beispielsweise als Körperöl oder als Bestandteil in Seifen, Shampoos, Sonnenschutzmitteln und Cremes.

Kokoswasser

Im Hohlraum befindet sich etwa ein Liter süßliche, fast klare Flüssigkeit, das Kokoswasser ist weitgehend steril, solange die Nuss geschlossen bleibt. In den Anbauländern ist das Kokoswasser der weniger reifen Früchte ein wichtiger Trinkwasserersatz. Es wird entweder roh getrunken oder zu Kokoswein vergoren. An der enthaltenen Menge Kokoswasser kann abgeschätzt werden, wie lange eine Nuss gelagert wurde. Je frischer die Nuss, desto mehr Kokoswasser befindet sich darin.

Eine Verwendungsmöglichkeit besteht auch als natürliche physiologische Lösung. Da es weitgehend steril ist, wird es unter entsprechenden Notfallbedingungen in den Tropen erfolgreich bei starkem Blutverlust oder, wenn ein Patient nicht schlucken kann, als Blutserumersatz wie sterile Kochsalzlösung direkt in eine Vene injiziert. Kokoswasser wird auch erfolgreich von Durchfallpatienten getrunken, da es leicht resorbiert wird.

Kokosmilch

Kokosmilch entsteht nicht in der Nuss, sondern wird hergestellt indem das Fruchtfleisch mit heißem Wasser püriert und die Mischung dann durch ein Tuch ausgepresst wird. Es entsteht eine zähe, aromatische, milchige aber wohlschmeckende Flüssigkeit. Die zurückbleibende, faserige Masse wird als Tierfutter verwendet. Kokosmilch wird in den Anbauländern kleinindustriell erzeugt und in Konserven oder als ultrahocherhitzte Kokosmilch weltweit exportiert. Sie wird in zahlreichen Gerichten, Saucen, Suppen, sowie für manche Cocktails, wie den Piña Colada, verwendet.

100g Kokosnuss enthalten:% Tagesbedarf eines Erwachsenen
kcal kJouleWasser (g)Fett (g)KaliumCalciumMagnesiumVitamin C
35814984536,5192133

Quelle: EU Nährwertkennzeichnungsrichtlinie (EU NWKRL 90/496/EWG)

Kokosschale

Aus halbierten Kokosnussschalen werden Trinkgefäße hergestellt. Leere Schalen liefern hochwertigen Brennstoff, besonders als Holzkohle veredelt sind sie begehrt.

Missverständnisse zur Kokosnuss

Entgegen der weit verbreiteten Meinung, Kokosnüsse könnten weite Strecken über das Meer getrieben und wieder an Land gespült Wurzeln schlagen, ist die Frucht oft schon nach kurzer Zeit im Salzwasser nicht mehr keimfähig. Die Verbreitung dieser Art über den gesamten Tropengürtel erfolgte hauptsächlich durch den Menschen.

Wissenswertes

  • Laut Unfallstatistiken der Versicherungen sterben pro Jahr weltweit viel mehr Menschen durch eine herabfallende Kokosnuss (rund 150) als durch Angriffe von Haien (etwa 10).
  • Die Kokosnuss gehört auch zu den Früchten, die vom so genannten Palmendieb (auch Kokoskrebs genannt), mit einer Körperlänge bis zu 40 cm und einer Spannweite von bis zu einem Meter dem größten aller Landkrebse, verzehrt werden. Die grössten Exemplare sind in der Lage, Kokosnüsse an den Keimlöchern zu öffnen.
  • Im Kinofilm sind echte Pferde nicht deutlich genug zu hören. Deshalb wurde das Geklapper der Pferdehufe mitunter durch Kokosnusshälften imitiert. Ins Groteske überhöht wurde diese Technik im Monty Python-Film „Die Ritter der Kokosnuss“ (engl. Originaltitel: „Monty Python and the Holy Grail“). An Stelle von Pferden wurden die Knappen im Film mit Kokosnussschalen ausgerüstet.

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