Kasino-Kapitalismus

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Kasino-Kapitalismus ist ein Begriff. Der Begriff wurde insbesondere durch das gleichnamige Buch (1986) von Susan Strange zum Brennpunkt eines international geführten Diskurses.[1] [2]

In jüngster Zeit wurde der Begriff Kasino-Kapitalismus von weiteren Autoren mit spezifischem Bezug auf die Finanzkrise ab 2007 verwendet, wie etwa durch den deutschen Wirtschaftswissenschaftler Hans-Werner Sinn.[3]

Die Analogie zum Spielkasino zog bereits 1936 der Ökonom John Maynard Keynes im Zusammenhang seiner theoretischen Behandlung der Börsenspekulation.[4] [5] [6] [7] [8] Ökonomen wie Paul Krugman und Rudolf Hickel verwenden die Analogie bzw den Begriff in der von Keynes begründeten Traditionslinie.[9]

Kasino-Kapitalismus wird als politisches Schlagwort verwendet.[10]

Susan Strange

Susan Strange stellte in ihrem 1986 erschienenen Buch Casino Capitalism dar, dass sich die Finanzmärkte von der Realwirtschaftentkoppelt haben und willkürlich und unberechenbar über das Schicksal von Unternehmen, Mitarbeitern und nationalen Ökonomien bestimmen. Dies zeige sich vor allem in den häufig auftretenden Finanz- und Wirtschaftskrisen.[11] Denselben Begriff mit den damit verbundenen Thesen verwendete sie auch in ihrem Nachfolgebuch Mad Money (1998), in dem sie die Thesen noch zuspitzte.[12]

“Heute wie damals [bei Veröffentlichung von Casino Capitalism] ist meine Sorge nicht technischer Natur - bezogen auf die Effizienz des Systems -, sondern bezogen auf die sozialen und politischen Aspekte, bezogen auf die normalen Menschen, die niemals gefragt wurden, ob sie ihre Arbeitsplätze, ihre Ersparnisse, ihr Einkommen in dieser kasinoartigen Form des Kapitalismus aufs Spiel setzen wollten.”

„My concern, now as it was then, is not technical – with the efficiency of the system – but social and political, with the consequences for ordinary people who have never been asked if they wanted to gamble their jobs, their savings, their income in this casino form of capitalism.“

Susan Strange, Mad Money, Manchester University Press 1998, ISBN 07190 52378, Seite 3

Behauptungen, ihrer Analyse des internationalen Finanzsystems liege keine Theorie zugrunde, ist Strange entgegengetreten.[13] Ihre Analyse kreise um dreierlei Hauptpunkte:

  • Der Politik des internationalen Finanzsystems muss der Vorrang gegeben werden in der Analyse der Internationalen Beziehungen (im Vergleich zur herkömmlichen Orienierung auf militärische Konflikte zwischen den Staaten).
  • Die liberale politische und ökonomische Theorie muss überwunden werden, indem die strukturelle Machtbeziehungen ins Blickfekld gerückt werdne müssen.
  • Das Ausmaß unserer wesentlichen Unkenntnis über die Rolle und das unvorhersehbare Funktionieren des internationalen Finanzsystems im Zeitalter der Globalisierung und technologischer revolutionen wird größer statt kleiner.

Hans-Werner Sinn

Hans-Werner Sinn beschließt das Vorwort zu seinem Buch über die Finanzkrise ab 2007 mit der Anmerkung:[14]

"Der Titel dieses Buches erinnert an die Terminologie von Keynes, der von der Gefahr sprach, dass der Kapitalmarkt zum Nebenprodukt eines Kasinos werden könne."

Sinn kritisiert die geringen Kernkapitalquoten, mit denen die Spekulationsgeschäfte der Banken unterlegt waren. Die Banken hätten einen Anreiz gehabt riskante Geschäfte zu tätigen, weil sie hohe Gewinne selbst einstreichen konnten, Verluste aber wegen der Haftungsbeschränkung auf die Geldanleger oder die Steuerzahler abwälzen konnten (Moral Hazard). Eine Ursache dafür sei eine zu geringe Regulierung des Bankenwesens. Sinn spricht auch von einem »Laschheitswettbewerb« bei der Aufsicht der Finanzmärkte, der dadurch entstehe, dass die zuständigen Gremien wie die Bankenaufsicht unter dem Eindruck des Wettbewerbs der Finanzstandorte stehen und daher ihren Aufgaben nicht in ausreichender Konsequenz nachkämen.[15]

Er spricht sich für eine deutlich stärkere und international harmonisierte Regulierung des Bankensystems aus. Den Banken soll zukünftig eine Kernkapitalquote von mindestens acht Prozent für Risikopositionen vorgeschrieben werden. Dadurch müssten die Banken zu einem größeren Anteil mit eigenem Geld spekulieren. Auch die Vorschriften für Kreditversicherungen, Hedgefonds und Zweckgesellschaften außerhalb der Bilanz sollten verschärft werden. Außerdem plädiert er für ein Verbot von Leerverkäufen und von mehrstufigen Verbriefungen von CDOs[16] und spricht sich für eine Rückkehr zur Bilanzierung nach dem Niederstwertprinzip aus.

Weil manche Großbank aus Rücksicht auf das Gesamtsystem nicht pleite gehen dürfe (Too Big to Fail), empfiehlt Sinn den zwangsweisen Einschuss staatlichen Kapitals, wenn kritische Grenzen erreicht werden. Eine solche Drohung hielte die Anleger ab, allzu riskante Geschäfte zu tätigen. Das wäre bei den weniger scharfen Staatsbürgschaften dagegen nicht der Fall. [17]

Die Logik der Börsenspekulation nach J. M. Keynes

Als Keynes die Verhaltenslogik der Börsenspekulation untersuchte, kam er zu dem Schluss, dass bei Bestandsmärkten wie der Börse der Zeithorizont zwingend kurzfristig ist und es daher für einen Anleger keinerlei Nutzen bringt, sich an langfristigen "Fundamentals" zu orientieren, da der Erfolg einer kurzfristigen Spekulation ungleich höher ausfallen wird (abgesehen davon, dass auch völlig ungewiss ist, welche "Fundamentals" wirklich gegeben sind).[18] Die meisten Spekulanten befassen sich demzufolge wesentlich damit, "der Kugel vorauszueilen"[19], der Bewegung der Masse ein kurzes Stück vorauszueilen, gleichgültig in welche langfristige Richtung.[20] Eine spekulative Entwicklung kann sich selbst durch kumulative Prozesse aufschaukeln und sich von dem Gleichgewicht immer weiter entfernen und sogar verhindern, dass dieses jemals erreicht wird. Durch die animal spirits der Marktteilnehmer neigen Finanzmärkte systematisch zum Über- oder Unterschiessen, was zu Rezessionen führt.[21] Demnach erfolgen Anlageentscheidungen, d. h. die Allokation von finanziellen Ressourcen, in entwickelten Finanzmärkten nach Gewinnstrategien, die einem Glücksspiel angemessen sind, und damit auch losgelöst von Erwägungen oder Entscheidungen, die realwirtschaftliche Investitionen und deren Auswirkungen auf den Akkumulationsprozess der Volkswirtschaft in Erwägung ziehen.

Aufgrund dieser Erkenntnisse zog Keynes 1936 in seinem Buch The General Theory of Employment, Interest and Money zur Beschreibung der Situation die Analogie zum Spielkasino:[22]

“Spekulanten mögen unschädlich sein als Seifenblasen auf einem steten Strom der Unternehmungslust. Aber die Lage wird ernsthaft, wenn die Unternehmungslust die Seifenblase auf einem Strudel der Spekulation wird. Wenn die Kapitalentwicklung eines Landes zum Nebenerzeugnis der Tätigkeit eines Spielkasinos wird, wird die Arbeit voraussichtlich schlecht getan werden.”

„Speculators may do no harm as bubbles on a steady stream of enterprise. But the position is serious when enterprise becomes the bubble on a whirlpool of speculation. When the capital development of a country becomes a by-product of the activities of a casino, the job is likely to be ill-done.“

John Maynard Keynes, General Theory of Employment, Interest and Money, Atlantic Publishers & Distributers (P) Ltd, New Delhi 2008, Seite 242

Paul Krugman

Paul Krugman bevorzugt in seiner Keynes-Interpretation im Gegensatz zu Robert Skidelsky die Version, dass der Schwerpunkt in der Abweisung des Sayschen Gesetzes liege und nicht in der Akzentuierung von Ungewissheit gegenüber der Theorie der rationalen Erwartung.[23]

Dennoch bezieht Krugman sich in seiner kritischen Analyse des Einflusses des Finanzmarktes auf die Realwirtschaft auf den Analogismus von John Maynard Keynes.[24] Er sieht in der wissenschaftlichen Diskussion seit Mitte der 1970er Jahre eine Tendenz, die Gefahren der Unvernunft der Investoren, gefährlicher Blasen und halsbrecherischer Spekulationen zu unterschätzen. Man habe sich seitdem beispielsweise lieber mit der Effizienzmarkthypothese von Eugene Fama beschäftigt, die postuliert, dass in den Kursen auf Finanzmärkten bereits alle verfügbaren Informationen exakt eingepreist seien. In den 1980er Jahren sei die Mehrheit der Finanzexperten dann davon ausgegangen, dass Finanzmarktpreise immer stimmten und Firmenchefs deswegen zu ihrem eigenen und auch zum Wohl der gesamten Volkswirtschaft am Besten ihr ganzes Streben auf die Maximierung von Aktienkursen richten sollten.[25]

„Anders ausgedrückt, die Branche hielt es für angeraten, die Kapitalentwicklung der Nation einem - wie Keynes es nannte - "Casino" zu überlassen.“

Rudolf Hickel

Der deutsche Wirtschaftswissenschaftler Rudolf Hickel bezeichnet mit Kasino-Kapitalismus eine neue Etappe der kapitalistischen Entwicklung, in deren Mittelpunkt die wachsende Herrschaft hoch spekulativer Finanzmärkte stehe, also der “Kasino-Kapitalismus”, vor dem Keynes gewarnt habe. Weltweit agierende Investoren definierten über den Einsatz ihrer Fondsmittel völlig überzogene Renditeerwartungen gegenüber den wertschöpfenden Unternehmen. Durch Spekulationslust vorangetrieben, wachse in den Finanzmärkten stets aufs Neue ein bedrohliches, sich selbst verstärkendes Krisenpotential heran. Statt der Selbstheilung dominiere eine selbstzerstörerische Absturzdynamik.[26]

Laut Hickel sei die ordoliberale Botschaft, dass der Staat den Ordnungsrahmen für die Märkte setzen müsse, im Bereich der Finanzmärkte in den vergangenen Jahren völlig verdrängt worden. Der Ausweg aus dem Kasinokapitalismus führe über die Zähmung der Finanzmärkte durch wirksame staatliche Regulierung, durch die insbesondere eine ausreichende Haftung der Finanzinstitute hergestellt werden soll, sowie die Reduzierung von Ansprüchen auf überhöhte Kapitalrenditen.[27]

In der politischen Diskussion um Finanzmarktreform

Der Begriff "Casino-Kapitalismus" hat in der US-amerikanischen Diskussion um die Regulierung der Finanzmärkte Prominenz erlangt. So fordert Robert Reich die Abtrennung der "Casino-Funktionen des Investmentbankings von den Tätigkeiten der Geschäftsbanken.[28]

Für Gerald P. O'Driscoll Jr., Senior Fellow des Cato Institute, darf die Geldpolitik ökonomische Entscheidungen der Wirtschaftssubjekte nicht verfälschen. Eine Politik, die darauf angelegt sei, die Verluste eines Investors abzusichern, während er alle Gewinne für sich behalten kann, erzeuge Anreize, die allerriskantesten Wetten einzugehen. Solch ein Moral Hazard erzeugendes System könne man zurecht Kasino -Kapitalismus nennen. Die Politik der Fed habe einen derartigen Kasino-Kapitalismus auf dem Immobilienmarkt gefördert.[29]

Auch Joseph E. Stiglitz begrüßt die Volcker-Regel als einen Plan, der die "Casino"-Funktionen von Banken von denen einer Geschäftsbank trennt.[30] Er fordert eine Steuerreform, wodurch die Spekulationsgewinne aus den "Glücksspielen" an den "Wallstreet Casinos" nicht weniger besteuert werden als andere Gewinne.[31]

Ebenso sieht der Ökonom Heiner Flassbeck in der vorgeschlagenen Volcker-Regel das Bestreben, dem Kasino-Kapitalismus entgegenzuwirken.[32]

Laut Muhammad Yunus, Friedensnobelpreisträger von 2006, ist der Kapitalismus zu einem Spielcasino verkommen, in dem in einem katastrophalen Ausmaß spekuliert werde. Ursache der Finanzkrise sei die unzureichende Regulierung. Statt der kurzfristigen und überhöhten Gewinnperspektive sei Nachhaltigkeit gefordert.[33]

Bundespräsident Horst Köhler erklärte, dass der „angloamerikanische Kasino-Kapitalismus“ gescheitert sei, womit er „die Geschäftemacherei ohne Regeln, Augenmaß und innere Werte“ meinte. Dabei kritisiert er auch europäische Institute wie die deutschen Landesbanken, die mit der Herde mitgelaufen seien.[34]

Michael Sommer forderte, den Finanzmärkten so strenge Regeln zu geben gegeben, dass „jede Form von Kasino-Kapitalismus“ unterbunden werde. Dazu gehöre insbesondere ein weltweites Verbot von Leerverkäufen und die Verpflichtung, Finanzgeschäfte mit ausreichendem Eigenkapital zu unterlegen.[35]

"Das Casino schließen" lautete die Stellungnahme von Attac Deutschland zur Finanzkrise im September 2008.[36]

FDP-Bundesvorsitzender Guido Westerwelle prognostiziert, dass sich die soziale Marktwirtschaft als überlegenes Modell „einerseits gegenüber dem regellosen Kasino-Kapitalismus, andererseits gegenüber der Plan- und bürokratischen Staatswirtschaft“ erweisen werde.[37]

Die Kasino-Analogie in der Kritik

Nach Beobachtung des Soziologen Urs Stäheli werde Kasino-Kapitalismus vor allem wertend verwendet. Dabei gerate aus dem Blick, dass das Spiel notwendiger Bestandteil der Börsenwirtschaft sei. Das Spielerische sei keine Pathologie der Finanzwirtschaft, sondern eine Bedingung ihres Funktionierens.[38]

Paul Anthony Samuelson und William D. Nordhaus weisen daraufhin, dass Glücksspiel nicht identisch mit Spekulation sei. Glücksspiel sei für die Spieler ein Negativsummenspiel, während die "ideale Spekulation", also eine solche die Güter von Zeiten des Überflusses in Zeiten des Mangels umleitet, die wirtschaftliche Wohlfahrt mehre.[39]

Nach Ansicht von Carl Christian von Weizsäcker stamme das Wort vom Kasino-Kapitalismus nicht von Personen, die sich die Transaktionen des internationalen Finanzmarkts genau angesehen hätten. Der internationale Finanzmarkt diene mehrheitlich nicht der Spekulation, sondern im Gegenteil der Risikoabsicherung.[40][41]

Nach Ansicht des Ökonomen Christian Müller eignet sich Kasino-Kapitalismus kaum als Metapher für eine aus dem Ruder gelaufene Wirtschaftsordnung. Die Ursachen der Finanzkrise würden wohl noch lange diskutiert werden, es habe aber keinen Sinn, einen «Kasino-Kapitalismus» haftbar machen zu wollen, denn im Vergleich mit Finanzmärkten sei das Kasino „ein Hort der statistischen Gesetzmässigkeit“.[42]

Laut dem Wirtschaftshistoriker Herbert Matis sei Kasinokapitalismus ein Beispiel für eine "begriffliche Beliebigkeit", mit der dem Terminus Kapitalismus wenig präzise Bedeutungsinhalte unterlegt worden seien.[10]

Literatur

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Hans-Jürgen Bieling: Internationale politische Ökonomie: Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007, ISBN 9783531141350, Seite 149. / Robert Went: The Enigma of Globalisation: A Journey to a New Stage of Capitalism. Routledge, 2002. {... The type of 'nativist' position that Ricardo expresses is no longer in keeping with the conditions of casino capitalism and its world of financial derivatives. His simple assumptions about capitalists' attachment to their own culture are no longer viable. ...}
  2. Christiane Lemke: Internationale Beziehungen: Grundkonzepte, Theorien und Problemfelder. Ausgabe 2, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2007, ISBN 3486585991, S.54.
  3. [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/2.220/ifo-chef-sinn-das-kasino-wird-geschlossen-1.442923 Ifo-Chef Sinn "Das Kasino wird geschlossen." Interview: Hans-Jürgen Jakobs und Melanie Ahlemeier, sueddeutsche, 14.05.2009.
  4. Robert W. Dimand, Mohammed H. I. Dore: Keynes's Casino Capitalism, Bagehot's International Currency, and the Tobin Tax: Historical Notes on Preventing Currency Fires.[1]
  5. Journal of Post Keynesian Economics, Vol. 22, No. 4 (Summer, 2000), pp. 515-528.
  6. Tadeusz Kovalik: Systemic Variety under the Conditions of Globalization and Integration. Kap. 9 in: Grzegorz W. Kolodko: Emerging market economies. Ashgate Publishing, Neuaufl. 2003. ISBN 0754637069, 9780754637066.[2]
  7. Marco Dardi, Mauro Gallegati: Alfred Marshall on Speculation. In: History of Political Economy, Fall 1992; 24: 571-594. {...led Keynes to refer to the workings of modern capitalism as casino capitalism. This manuscript, therefore, enables us to gain ... tendency of risk markets to turn into gambling casinos. Marshall's view of the stock exchange may appear...} / D. Sathe: Asian Currency Crisis and the Indian Economy, Economic and Political Weekly, 1998 - JSTOR. {... it is many months since the currency crisis hit the south-east Asian economies and what the world saw at that time can best be described in Keynes's words as 'casino capitalism'.}
  8. Vermögens Zeitung: Thorsten Cmiel, „Kasino-Kapitalismus“ - Sie haben die Wahl (abgerufen am 19. Mai 2010)
  9. zum 12. Kap. und Minsky siehe Hickel, a.a.O.; zur divergierenden Theorienentwicklung nach Keynes vgl. Peter Howitt: A Dictionary Article on Axel Leijonhufvud’s On Keynesian Economics and the Economics of Keynes: A Study in Monetary Theory. January 29, 2002
  10. a b Karl Bachinger, Herbert Matis: Sozioökonomische Entwicklung: Konzeptionen und Analysen von Adam Smith bis Amartya K. Sen. UTB, 2008. ISBN 3825230740 S.75
  11. Hans-Jürgen Bieling: Internationale politische Ökonomie: Eine Einführung. VS Verlag für Sozialwissenschaften 2007, ISBN 9783531141350. S.149.
  12. Christiane Lemke: Internationale Beziehungen: Grundkonzepte, Theorien und Problemfelder. Ausgabe 2, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2007. ISBN 3486585991, S.54
  13. Susan Strange: What theory? The theory in mad money. Working papers (University of Warwick. Centre for the Study of Globalisation and Regionalisation) No.18/98, Dezember 1998.
  14. Hans-Werner Sinn: Kasino-Kapitalismus. Wie es zur Finanzkrise kam, und was jetzt zu tun ist. Ullstein, vollständig aktualisierte 1. Auflage Juni 2010. ISBN 978-3-548-37303-4. S. 14.
  15. Vermögens Zeitung: Thorsten Cmiel, „Kasino-Kapitalismus“ - Sie haben die Wahl (abgerufen am 19. Mai 2010)
  16. „Kasino-Kapitalismus“ S. 308
  17. RP-Online: Martin Kessler: Reparaturbetrieb Kapitalismus
  18. "Es ergibt sich aber, daß die Tatkraft und Geschicklichkeit des beruflichen Investors und Spekulanten in der Hauptsache anderweitig angewendet wird. Tatsächlich befassen sich nämlich die meisten dieser Menschen nicht mit überwiegend überlegenen langfristigen Voraussagen des wahrscheinlichen Erträgnisses einer Investition während ihrer ganzen Lebensdauer, sondern damit, die Änderungen in der konventionellen Grundlage der Bewertung mit einem kurzen Vorsprung vor dem allgemeinen Publikum vorauszusehen. Sie befassen sich nicht damit, welchen Wert eine Investition wirklich für einen Menschen hat, der sie als Daueranlage kauft, sondern damit, wie sie der Markt, unter dem Einfluß der Massenpsychologie, nach drei Monaten oder nach einem Jahr bewerten wird. Dieses Verhalten ist überdies nicht das Ergebnis eines verschrobenen Hanges. Es ist das unvermeidliche Ergebnis eines nach den beschriebenen Grundlinien aufgebauten Investitionsmarktes. Denn es hat keinen Sinn, für eine Investition 25 zu bezahlen, von der man glaubt, daß ihr voraussichtliches Erträgnis einen Wert von 30 rechtfertigt, wenn man gleichzeitig glaubt, daß der Markt sie nach drei Monaten mit 20 bewerten wird. Der berufliche Investor ist somit gezwungen, sich mit der Vorwegnahme bevorstehender Änderungen solcher Art in den Ereignissen oder in der Umwelt zu befassen, durch welche die Massenpsychologie des Marktes erfahrungsgemäß am meisten beeinflußt wird." (Keynes 1936, S. 130f., zit. nach Herr/Voy, S. 74, Anm. 71).
  19. "Der tatsächliche private Zweck der geschicktesten Investition von heute ist, 'der Kugel vorauszueilen', 'to beat the gun', wie die Amerikaner es so trefflich ausdrücken - schlauer zu sein als die Masse, und das schlechte oder sich entwertende Geldstück an den Nächsten abzustoßen. Für diesen Wettkampf der Gerissenheit, die Grundlage der konventionellen Bewertung für ein paar Monate vorauszusehen, statt das voraussichtliche Erträgnis einer Investition während einer langen Reihe von Jahren, sind nicht einmal Tölpel unter der Masse nötig, um den Wanst des Berufsmenschen zu füllen; - die Berufsgenossen können ihn unter sich selbst ausfechten. Auch ist es nicht notwendig, daß jemand einen schlichten Glauben an eine wahrhaft langfristige Gültigkeit der konventionellen Grundlage der Bewertung haben müßte. Denn es ist sozusagen eine Partie Schnippschnapp, Schwarzer Peter oder Sesseltanz - ein Zeitvertreib, bei dem derjenige Sieger ist, der schnapp weder zu früh noch zu spät sagt, der den Schwarzen Peter an seinen Nachbarn weitergibt, bevor die Partie aus ist, der sich einen Stuhl sichert, wenn die Musik aufhört. Diese Spiele können mit Spannung und Genuß gespielt werden, obschon alle Spieler wissen, daß es der Schwarze Peter ist, der herumgeht, oder daß beim Aufhören der Musik einige der Spieler ohne Stühle sein werden." (Keynes 1936, S. 131. zit. nach Herr/Voy, S. 75, Anm. 72).
  20. Exkurs 6: Destabilisierende Spekulation und die spezifische Instabilität flexibler Wechselkurse. In: Hansjörg Herr, Klaus Voy: Währungskonkurrenz und Deregulierung der Weltwirtschaft. Entwicklungen und Alternativen der Währungspolitik der Bundesrepublik und der Europäischen Gemeinschaften (EWS). Metropolis : Marburg 1989. ISBN 3-926570-14-8. S. 74 ff. / J. M. Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Berlin 1936, S. 130f.
  21. «Diese Krise zeigt, dass Keynes recht hatte» - Ein Gespräch mit Nobelpreisträger George Akerlof über Regulierungsbedarf, Staatsverschuldung, Selbstverantwortung und Bankenlöhne Neue Zürcher Zeitung, abgerufen am 19. Mai 2010.
  22. Keynes, Die Allg. Theorie..., Berlin 1974, S. 134; zit. nach Arne Heise: Die Zukunft kapitalistischer Ökonomien zwischen Zusammenbruchspessimismus und Casino-Mentalität. In: Arne Heise, Werner Meißner, Hartmut Tofaute, (Hg.): Marx und Keynes und die Krise der Neunziger. WSI Herbstforum 1993. Metropolis Verlag Marburg 1994. ISBN 3-89518-005-X. S. 103-138.
  23. Paul Krugman: Keynes: The Return of the Master by Robert Skidelsky. The Guardian, 30. August 2009. / "Beim Thema „rationale Entscheidung“ ist es wahr, dass verglichen mit irgendeiner modernen Darstellung der Makroökonomie die Allgemeine Theorie sehr wenige Erörterungen der Maximierung und eine Menge Verhaltenshypothesen enthält. Keynes’ Schwerpunkt auf den nicht-rationalen Ursprung von wirtschaftlichen Verhalten lässt sich am meisten zitieren, wenn er über Finanzmarktspekulation schreibt, „wo wir unsere Intelligenz der Vorwegnahme dessen widmen, was die durchschnittliche Meinung als das Ergebnis der durchschnittlichen Meinung erwartet.“ [156] Aber er ist aus einer modernen Perspektive am bemerkenswertesten bei seiner Erörterung der Konsumfunktion. Versuche, das Konsumverhalten in Hinblick auf rationale Entscheidungen zu modellieren, sind eines der Hauptthemen der Makroökonomie nach Keynes. Aber Keynes’ Konsumfunktion, wie in Buch III dargestellt, ist eher in psychologischer Beobachtung begründet als in intertemporaler Optimierung." Einleitung von Paul Krugman zur Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes von John Maynard Keynes. Aus dem Englischen von Stephanie Schneider.
  24. Frankfurter Rundschau: Paul Krugman: Zurück zu Keynes
  25. Frankfurter Rundschau: Paul Krugman: Zurück zu Keynes
  26. Rudolf Hickel: Keynes und der Kasinokapitalismus. In: Blätter für deutsche und internationale Politik, 05/2008, S. 105-107.
  27. Rudolf Hickel: Plädoyer für einen regulierten Kapitalismus. Das Parlament, abgerufen am 19. Mai 2010.
  28. "The basic function of commercial banking in our economic system — linking savers to borrowers — should never have been confused with the casino-like function of investment banking. Securitization, whereby loans are turned into securities traded around the world, has made lenders unaccountable for the risks they take on. The Glass-Steagall Act should be resurrected. Pension and 401 (k) plans, meanwhile, should never have been allowed to subject their beneficiaries to the risks that Wall Street gamblers routinely run. Put simply, the Street has been given too many opportunities to play too many games with other peoples’ money." (Lynn Parramore: Robert Reich on the continuing disaster of Wall Street, one year later. new deal20, 17. September 2009.)
  29. Subprime Monetary Policy. The Freeman: Ideas on Liberty, November 2007.
  30. Will Hutton: Freefall: Free Markets and the Sinking of the Global Economy by Joseph Stiglitz. The Guardian, 14. Februar 2010.
  31. Joseph E. Stiglitz: Scarcity in an Age of Plenty. 6. Juni 2008.
  32. Heiner Flassbeck: Doktor Merkels gesammeltes Schweigen. Wirtschaft und Markt, Februar 2010.
  33. Muhammad Yunus: Der Kapitalismus ist zum Spielcasino verkommen.
  34. Köhler rechnet mit dem Casino-Kapitalismus ab
  35. DGB-Chef Sommer: "Merkel muss Casino-Kapitalismus unterbinden"
  36. Wir zahlen nicht für Eure Krise! Fortschreibung der Attac-Erklärung vom 12. Oktober 2008, verabschiedet auf dem Herbstratschlag am 8. November 2009.
  37. http://www.welt.de/politik/article2501360/Westerwelle-plaediert-fuer-einen-starken-Staat.html
  38. Wirtschaftswoche: Die kalkulierte Unvernunft
  39. Paul Anthony Samuelson, William D. Nordhaus: Volkswirtschaftslehre: das internationale Standardwerk der Makro- und Mikroökonomie. Ausgabe 3. MI Wirtschaftsbuch 2007, ISBN 3636031120, S.302, 305
  40. Carl Christian von Weizsäcker: Logik der Globalisierung. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, 1999.ISBN 3-525-34010-9. S.113f
  41. Johannes Heinrichs: Sprung aus dem Teufelskreis. Band 1 von Sozialethische Wirtschaftstheorie. Steno Verlag, 2005. ISBN 954-449-200-3 S. 342
  42. http://www.nzz.ch/finanzen/nachrichten/die_boerse_ist_kein_kasino_1.3375390.html