„Josepha Hofer“ – Versionsunterschied

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'''Maria Josepha Hofer''', geb. '''Weber''', in zweiter Ehe '''Mayer''' oder '''Meyer''' (* [[1758]] in [[Zell im Wiesental]], [[Baden-Württemberg]]); † [[29. Dezember]] [[1819]] in [[Wien]]) war eine deutsche Sopranistin.
'''Maria Josepha Hofer''', geb. '''Weber''', in zweiter Ehe '''Mayer''' (* um [[1758]]<ref>Andere Quellen geben 1759 oder „ca. 1757“ als Geburtsjahr an.</ref> in [[Zell im Wiesental]] bei [[Lörrach]]; † [[29. Dezember]] [[1819]] in [[Wien]]), war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).


== Leben ==
Sie war eine Schwägerin von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und die erste Interpretin der Königin der Nacht in Mozart [[Singspiel]] ''[[Die Zauberflöte]]'' (1791) sowie in deren Fortsetzung ''[[Das Labyrinth|Der Zauberflöte zweyter Theil]]'' (1798) von [[Emanuel Schikaneder|Schikaneder]]/[[Peter von Winter|Winter]] im [[Wiedner Theater]]. In dieser Rolle trat sie noch bis 1801 auf.
Sie war eine Schwägerin von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] und die erste Interpretin der Königin der Nacht in Mozarts [[Singspiel]] ''[[Die Zauberflöte]]'' (1791) sowie in deren Fortsetzung ''[[Der Zauberflöte zweyter Theil. Das Labyrinth]]'' (1798) von [[Emanuel Schikaneder|Schikaneder]]/[[Peter von Winter|Winter]] im [[Wiedner Theater]]. In dieser Rolle trat sie noch bis 1801 auf.


Josepha war älteste Tochter von [[Franz Fridolin Weber]]. Ihre Schwestern waren [[Aloisia Lange|Aloisia]], [[Constanze Mozart|Constanze]] (Mozarts Ehefrau) und Sophie. Der Komponist [[Carl Maria von Weber]] war der Sohn von Fridolin Webers Halbbruder.
Josepha war die älteste Tochter von [[Franz Fridolin Weber]]. Ihre Schwestern waren [[Aloisia Lange|Aloisia]], [[Constanze Mozart|Constanze]] (Mozarts Ehefrau) und [[Sophie Haibel|Sophie]]. Der Komponist [[Carl Maria von Weber]] war der Sohn von Fridolin Webers Halbbruder.


Josepha wuchs überwiegend in Mannheim auf. Später kam sie mit ihrer Familie, welche der Gesangskarriere der begabtesten Schwester Aloisia folgte, nach München und Wien, wo sie in zahlreichen Sopranrollen auftrat, darunter auch in der Titelpartie von [[Paul Wranitzky]]s ''Oberon'' (1789).
Josepha wuchs überwiegend in Mannheim auf. Später kam sie mit ihrer Familie, welche der Gesangskarriere der begabtesten Schwester Aloisia folgte, nach München und Wien, wo sie in zahlreichen Sopranrollen auftrat, darunter auch in der Titelpartie von [[Paul Wranitzky]]s ''[[Oberon, König der Elfen|Oberon]]'' (1789).


Josepha war zweimal verheiratet. Ihr erster Ehemann (verh. 21. Juli 1788 im [[Stephansdom (Wien)|Stephansdom]] in Wien) war der Musiker Franz de Paula Hofer (1755–96). Hofer war am Kaiserlichen Hof Violinist. Ihr zweiter Ehemann (ab 1797) war der Sänger Friedrich Sebastian Mayer (1773–1835), der nach Franz Xaver Gerl die Rolle des Sarastro in beiden Teilen der ''Zauberflöte'' sowie später jene des Pizarro bei Uraufführung von [[Beethoven]]s ''[[Fidelio|Leonore]]'' sang. Josepha Mayer trat 1805 von der Bühne ab und starb 1819.
Josepha war zweimal verheiratet. Ihr erster Ehemann war der Geiger Franz de Paula Hofer (1755–1796), den sie am 21. Juli 1788 im [[Stephansdom]] heiratete. Hofer war Violinist am Kaiserlichen Hof und am Stephansdom. Ihre zweite Ehe schloss sie am 23. Dezember 1797 mit dem Sänger und Regisseur [[Sebastian Mayer]] (1773–1835), der nach [[Franz Xaver Gerl]] die Rolle des Sarastro in beiden Teilen der ''Zauberflöte'' sowie 1805 den Pizarro bei Uraufführung von [[Beethoven]]s ''[[Fidelio|Leonore]]'' sang.

Josepha Mayer trat 1805 von der Bühne ab und wohnte mit ihrem Mann zuletzt auf der Laimgrube Nr. 22, wo sie 1819 am „Schlagfluß“ (Schlaganfall) starb.<ref>{{ANNO|wrz|05|01|1820|3|Verstorbene zu Wien|ALTSEITE=11}} „Den 30. December. Dem Hrn. Sebastian Mayer, k.&nbsp;k. Hofoperisten, s. Fr. Josepha, alt 58&nbsp;J. auf der Laimgrube Nr.&nbsp;22, am Schlagfluß.“</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{BLKÖ|Hoffer, Alois|9|158|159|Kommentar=Erwähnung von Josepha Hofer in den Quellen}}
* {{BLKÖ|Hofer, Josepha|9|158–159}}
* {{BLKÖ|Weber, Josepha|53|196|197|}}
* {{MGG2|Verfasser=Daniel Brandenburg|Lemma=Hofer (Mayer), Maria Josepha|Band=P9|SpalteVon=|SpalteBis=|ID=mgg06370}}
* David Buch: ''Mozart and the Theater auf der Wieden: New Attributions and Perspectives''. In ''Cambridge Opera Journal'' (1997), S. 195–232.
* David Buch: ''Three posthumous reports concerning Mozart in his late Viennese years''. In: ''Eighteenth-Century Music'' (2005) 2/1, S. 125–129.
* ''Mozart. Die Dokumente seines Lebens'', gesammelt und erläutert von [[Otto Erich Deutsch]], 2. Aufl., Kassel 1961
* ''Mozart. Die Dokumente seines Lebens'', gesammelt und erläutert von [[Otto Erich Deutsch]], 2. Aufl., Kassel 1961
* ''Der Zauberfloete zweyter Theil unter dem Titel: Das Labyrinth oder der Kampf mit den Elementen''. (Textbuch der Oper von [[Peter von Winter]]) hrsg. von Manuela Jahrmärker und Till Gerrit Waidelich, Tutzing 1992, ISBN 3-7952-0694-4
* ''Der Zauberfloete zweyter Theil unter dem Titel: Das Labyrinth oder der Kampf mit den Elementen''. (Textbuch der Oper von [[Peter von Winter]]) hrsg. von Manuela Jahrmärker und Till Gerrit Waidelich, Tutzing 1992, ISBN 3-7952-0694-4
* ''Oberon, König der Elfen. Singspiel in drei Akten von [[Paul Wranitzky]]. Libretto von [[Karl Ludwig Giesecke]]''. Hrsg. von [[Christoph-Hellmut Mahling]] und [[Joachim Veit]] [Partitur, Ausg. in 2 Bd.] (=Die Oper; Bd. 4). München : G. Henle 1993
* ''[[Oberon, König der Elfen]]. Singspiel in drei Akten von [[Paul Wranitzky]]. Libretto von [[Karl Ludwig Giesecke]]''. Hrsg. von [[Christoph-Hellmut Mahling]] und [[Joachim Veit]] [Partitur, Ausg. in 2 Bd.] (=Die Oper; Bd. 4). München : G. Henle 1993
* {{OeML|Hofer_Josepha|Hofer, Josepha|UH}}
* David Buch: ''Mozart and the Theater auf der Wieden: New Attributions and Perspectives''. In ''Cambridge Opera Journal'' (1997), S. 195-232.
* [[Michael Lorenz (Musikwissenschaftler)|Michael Lorenz]]: ''Neue Forschungsergebnisse zum Theater auf der Wieden und Emanuel Schikaneder''. In: ''Wiener Geschichtsblätter'' 4/2008, S. 15–36 ([http://members.aon.at/michaelorenz/schikaneder/Lorenz_Schikaneder.pdf online]; PDF-Datei; 809&nbsp;kB; abweichend paginiert).
* David Buch: ''Three posthumous reports concerning Mozart in his late Viennese years''. In: ''Eighteenth-Century Music'' (2005) 2/1, S. 125–129.


== Weblinks ==
== Einzelnachweise ==
<references />
* Michael Lorenz: [http://members.aon.at/michaelorenz/schikaneder/Lorenz_Schikaneder.pdf ''Neue Forschungsergebnisse zum Theater auf der Wieden und Emanuel Schikaneder''], Wiener Geschichtsblätter 4/2008, (Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 2008), S. 15-36.

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Aktuelle Version vom 31. Oktober 2022, 13:04 Uhr

Josepha Hofer vorne links, Hände haltend mit dem Tenor Benedikt Schack sowie weiteren Protagonisten des Wiedner Theaters in Schikaneders Singspiel Die Zween Anton (in der Nummer „O Anton du bist mein“).

Maria Josepha Hofer, geb. Weber, in zweiter Ehe Mayer (* um 1758[1] in Zell im Wiesental bei Lörrach; † 29. Dezember 1819 in Wien), war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Leben

Sie war eine Schwägerin von Wolfgang Amadeus Mozart und die erste Interpretin der Königin der Nacht in Mozarts Singspiel Die Zauberflöte (1791) sowie in deren Fortsetzung Der Zauberflöte zweyter Theil. Das Labyrinth (1798) von Schikaneder/Winter im Wiedner Theater. In dieser Rolle trat sie noch bis 1801 auf.

Josepha war die älteste Tochter von Franz Fridolin Weber. Ihre Schwestern waren Aloisia, Constanze (Mozarts Ehefrau) und Sophie. Der Komponist Carl Maria von Weber war der Sohn von Fridolin Webers Halbbruder.

Josepha wuchs überwiegend in Mannheim auf. Später kam sie mit ihrer Familie, welche der Gesangskarriere der begabtesten Schwester Aloisia folgte, nach München und Wien, wo sie in zahlreichen Sopranrollen auftrat, darunter auch in der Titelpartie von Paul Wranitzkys Oberon (1789).

Josepha war zweimal verheiratet. Ihr erster Ehemann war der Geiger Franz de Paula Hofer (1755–1796), den sie am 21. Juli 1788 im Stephansdom heiratete. Hofer war Violinist am Kaiserlichen Hof und am Stephansdom. Ihre zweite Ehe schloss sie am 23. Dezember 1797 mit dem Sänger und Regisseur Sebastian Mayer (1773–1835), der nach Franz Xaver Gerl die Rolle des Sarastro in beiden Teilen der Zauberflöte sowie 1805 den Pizarro bei Uraufführung von Beethovens Leonore sang.

Josepha Mayer trat 1805 von der Bühne ab und wohnte mit ihrem Mann zuletzt auf der Laimgrube Nr. 22, wo sie 1819 am „Schlagfluß“ (Schlaganfall) starb.[2]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Andere Quellen geben 1759 oder „ca. 1757“ als Geburtsjahr an.
  2. Verstorbene zu Wien. In: Wiener Zeitung, 5. Jänner 1820, S. 11 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz „Den 30. December. Dem Hrn. Sebastian Mayer, k. k. Hofoperisten, s. Fr. Josepha, alt 58 J. auf der Laimgrube Nr. 22, am Schlagfluß.“