„Höhenstufe (Ökologie)“ – Versionsunterschied

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** Klassische Einteilung: ''Tierra Caliente'' („heißes Land“), ''Tierra Templada'' („gemäßigtes Land“) 1000–2000 m, ''Tierra Fria'' („kühles Land“) 2000–3500 m, ''Tierra Helada'' („kaltes Land“) ab der Baumgrenze, ''Tierra Nevada'' ab der Schneegrenze bei ca. 5000 m („Schneeland“) (Höhenangaben für die tropischen Breiten)
** Klassische Einteilung: ''Tierra Caliente'' („heißes Land“), ''Tierra Templada'' („gemäßigtes Land“) 1000–2000 m, ''Tierra Fria'' („kühles Land“) 2000–3500 m, ''Tierra Helada'' („kaltes Land“) ab der Baumgrenze, ''Tierra Nevada'' ab der Schneegrenze bei ca. 5000 m („Schneeland“) (Höhenangaben für die tropischen Breiten)
** nach [[Javier Pulgar Vidal|Vidal]]: [[Chala]] (Pazifikküste) 0–400 m, [[Omagua (Regenwald)|Omagua]] (Amazonien) 80–400 m, [[Rupa-Rupa]] 400–1000 m, [[Yunga]] 500–2300 m, [[Quechua (Höhenzone)|Quechua]] 2300–3500 m, [[Suni]], Jalca oder Sallqa 3500–4000 m, [[Puna (Anden)|Puna]] 4000–4800 m, [[Janca]] +4800 m
** nach [[Javier Pulgar Vidal|Vidal]]: [[Chala]] (Pazifikküste) 0–400 m, [[Omagua (Regenwald)|Omagua]] (Amazonien) 80–400 m, [[Rupa-Rupa]] 400–1000 m, [[Yunga]] 500–2300 m, [[Quechua (Höhenzone)|Quechua]] 2300–3500 m, [[Suni]], Jalca oder Sallqa 3500–4000 m, [[Puna (Anden)|Puna]] 4000–4800 m, [[Janca]] +4800 m
* Der mediterrane Raum
**Klassische Einteilung für Korsika: * bis 600 m ''untere mediterrane Stufe''; bis 900 m ''obere mediterrane Stufe''; bis 1650 m ''montane Stufe''; bis 2100 m ''subalpine Stufe''; bis 2700 ''alpine Stufe'' – spezifisch sind hier vergleichsweise angeführt:
Ehrenpreis (Veronica fruticans), Fingerkraut (Potentilla crassinervia), Grasnelke (Armeria pusilla), Hornkraut (Cerastium Thomasii), Rapunzel (Phytheuma serratum), Ziest (Stachys corsica) und Zwergstrohblume oder korsisches Edelweiß (Helichrysum frigidum)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 12. Februar 2008, 13:55 Uhr

Höhenstufen beschreiben in Ökologie und Geobotanik die Ausprägung der Flora und Fauna eines Gebietes in Abhängigkeit von der Höhe über dem Meer. Die Vegetation hat sich als Indikator durchgesetzt, da sie leichter zu kartieren ist; daher spricht man auch von Vegetationsstufen.

Grundlagen

Mit den Höhenstufen ändern sich die vorkommenden Biozönosen aufsteigend maßgeblich durch die abnehmende Dauer der Vegetationsperiode, aber auch durch zunehmende Temperaturschwankungen, Beleuchtungsschwankungen, UV-Strahlung, etc. Bei stärker abweichenden Extremen (sowohl im Jahres- wie im Tagesgang der Temperaturen, der Wasserversorgung und der Strahlung) spricht man auch von Kontinentalität. Unabhängig von der Klimazone nimmt, von Ausnahmen einiger Gipfellagen mitteleuropäischer Mittelgebirge wie dem Schwarzwald abgesehen, die Kontinentalität mit steigender Höhe zu. Als Indikatorart der Kontinentalität dient bei Waldgesellschaften die Rotbuche als ausgesprochene ozeanische Art.

Da die Vegetationsperiode durch Tageslänge und Temperatur bestimmt wird, sind die Höhenstufungen auch abhängig vom Breitengrad und Großklima. In den Tropen sind die äquivalenten Höhenstufen wesentlich höher als in Mitteleuropa.

Das Mosaik zonaler, azonaler und extrazonaler Vegetationseinheiten geht mit steigender Höhe in andere Pflanzengesellschaften über. Bei einer solchen Überlagerung spricht man auch von Ausprägung.

Beispiel: Ein Fließgewässer innerhalb eines Großraumes prägt die zonale Vegetation durch Überschwemmungen und bildet die azonale Vegetation des Auwaldes. Die Artenzusammensetzung dieser azonalen Vegetation ändert sich nun entlang des Flusses mit aufsteigender Höhe. Gleichfalls ändert sich die Zonale Vegetation mit aufsteigender Höhe.

In höheren Lagen geht die Zonale Vegetation auch in extrazonale Vegetationseinheiten über.

Die Höhenstufen

Alpen

Aus der traditionellen Alpenforschung kommen Begriffe, die, usprünglich für die Alpen geltend, heute allgemeiner auf weltweit angewandt werden, dann aber mit naturgemäß deutlich anderen Höhenangaben:

Bis zur hochmontanen Stufe gilt der jeweils erste Wert der folgenden Tabelle für den nordwestdeutschen Mittelgebirgsraum, der in Klammern stehende, zweite Wert gilt für die Ostalpen, sowie alle Werte für die alpinen Stufen. Mit zunehmender Südlichkeit und Kontinentalität verschieben sich die angegebenen Höhen
  1. planar < 150 (300) m, Flachlandstufe: Tieflagen mit hohen Durchschnittstemperaturen, z.B. norddeutsche Tiefebene, sehr Rotbuchen reich: Buchenwälder, verbreitet in Reinbeständen als (potenziell natürliche) zonale Vegetation, auf trockenen oder nassen Böden Eichenwälder, auch mit Waldkiefer
  2. kollin 150 (300) m bis 300 (700) m, Hügellandstufe: Buchenwälder, Eichenwälder, sehr divers
  3. submontan 300 (700) m bis 450 (1.000) m, Mittelgebirgsstufe: Buchenwälder mit zunehmender Weißtanne, Übergangszone von Ökumene zu Subökumene
  4. montan 450 (1.000) m bis 650 (1.300) m, Gebirgsstufe: Bereits geringere Durchschnittstemperatur, aber noch mild durch Kaltluftabfluss, in Mulden und Tälern dagegen kontinentaler mit deutlicher Frostgefahr (Kaltluftseen), Rotbuche deutlich zurückgedrängt, zunehmend Nadelgehölze wie Fichte, in azonalen Vegetationseinheiten auch schon ein deutlich sichtbarer Wandel; Übergangszone von Subökumene zu Anökumene (In den Alpen ganz vereinzelt heute noch Bauernhöfe: Obergrenze von Weizen und Roggen)
  5. obermontan 650 m bis 800 m: Anökumene der Mittelgebirge
  6. hochmontan > 800 (1.300) m bis 1.500 m: Nurmehr saisonell bewohnbar: Niederalmen (Frühsommer- und Spätsommerweide, früher Bergmahd)
  7. subalpin 1.500 m bis 2.500 m, Hochgebirgsstufe: Waldgrenze: Rotbuche nur noch sehr vereinzelt an günstigsten Standorten (z. B. Westalpen), ansonsten ungünstig und ähnlich den borealen Wäldern mit Fichte, Lärche, Zirbelkiefer, darüber Krüppelwuchsformen (Nana-Sorten (Zwergsorten)), tiefe Gletscherzungen; Hochalmregion (Hochsommerweide von Rind und Pferd)
  8. alpin: 2.500 m bis 3.000 m: Waldfrei, Matten, alpine Rasen, Staudenfluren, Zehrgebiet der Gletscher; Bewirtschaftung nurmehr freiziehende Schaf- und Ziegenherden
  9. nival: > 3.000 m: Schneebedeckt, nur noch Flechten und Moose, Nährgebiet der Gletscher
Siehe auch: Einen Überblick über die subalpine bis nivale Vegetationsstufe gibt der Artikel Alpenflora

Andere Weltregionen

Um den deutlich anderen Höhenzonen anderer Gebirge gerecht zu werden, wie auch in ausserdeutscher Literatur, finden sich teils völlig andere Klassifizierungen:

  • Die Höhenstufen der Anden:
    • Klassische Einteilung: Tierra Caliente („heißes Land“), Tierra Templada („gemäßigtes Land“) 1000–2000 m, Tierra Fria („kühles Land“) 2000–3500 m, Tierra Helada („kaltes Land“) ab der Baumgrenze, Tierra Nevada ab der Schneegrenze bei ca. 5000 m („Schneeland“) (Höhenangaben für die tropischen Breiten)
    • nach Vidal: Chala (Pazifikküste) 0–400 m, Omagua (Amazonien) 80–400 m, Rupa-Rupa 400–1000 m, Yunga 500–2300 m, Quechua 2300–3500 m, Suni, Jalca oder Sallqa 3500–4000 m, Puna 4000–4800 m, Janca +4800 m
  • Der mediterrane Raum
    • Klassische Einteilung für Korsika: * bis 600 m untere mediterrane Stufe; bis 900 m obere mediterrane Stufe; bis 1650 m montane Stufe; bis 2100 m subalpine Stufe; bis 2700 alpine Stufe – spezifisch sind hier vergleichsweise angeführt:

Ehrenpreis (Veronica fruticans), Fingerkraut (Potentilla crassinervia), Grasnelke (Armeria pusilla), Hornkraut (Cerastium Thomasii), Rapunzel (Phytheuma serratum), Ziest (Stachys corsica) und Zwergstrohblume oder korsisches Edelweiß (Helichrysum frigidum)

Siehe auch

Literatur

  • Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. Ulmer, Stuttgart 1996.