„Gregor Schneider“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Feldhase (Diskussion | Beiträge)
K →‎Weblinks: Artfacts, Bam, Commons
Zeile 95: Zeile 95:


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commons|Gregor Schneider}}
{{PND|11942004X}}
{{PND|11942004X}}
{{BAM|Gregor Schneider}}
{{Artfacts|968}}
* [http://www.gregorschneider.de Homepage des Künstlers]
* [http://www.gregorschneider.de Homepage des Künstlers]
* [http://gladstonegallery.com/schneider.asp Webseite seiner Galeristin Barbara Gladstone]
* [http://gladstonegallery.com/schneider.asp Webseite seiner Galeristin Barbara Gladstone]

Version vom 2. Dezember 2007, 11:56 Uhr

Gregor Schneider (* 5. April 1969 in Rheydt) ist ein deutscher Künstler, dessen Arbeitsschwerpunkt die Installation ist. Für sein bislang bekanntestes Werk „Totes Haus u r“ für den deutschen Pavillon der Biennale in Venedig im Jahre 2001 wurde er mit dem Goldenen Löwen der Biennale ausgezeichnet.

Leben und Werk

Gregor Schneider studierte von 1989 bis 1992 an den Kunstakademien Düsseldorf, Münster und Hamburg. An den Kunstakademien in Amsterdam, Hamburg und Los Angeles war er als Gastprofessor tätig. Er lebt und arbeitet in Mönchengladbach-Rheydt.

Mit 16 Jahren stellte er in einer Einzelausstellung unter dem Titel „Pubertäre Verstimmung“ in der Galerie Kontrast in Mönchengladbach aus. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitete er mit Räumen in Galerien und Museen, die er als dreidimensionale, begehbare Skulpturen begreift, die die vorhandenen Galerie- oder Museumsräume zum Verschwinden bringen; die Vorlagen findet er in allen Bereichen eines Wohnhauses. Im Jahre 1985 hatte er gegonnen, in einem Mehrfamilienhaus in Rheydt Räume aus- und umzubauen, das er im Folgenden als „Haus u r“ betitelte.

Das „Haus u r“

Haus ur an der Unterheydener Straße in Mönchengladbach-Rheydt

Das Haus in der Unterheydener Straße in Mönchengladbach–Rheydt - das „u r“ im Titel ist eine Abkürzung des Straßennamens - wurde von Schneider forlaufend seit 1985 bis auf den heutigen Tag (2007) in einer aufwendigen Form bearbeitet: er vervielfältigte die Räume, indem er in sie neue hineinbaute, Zwischenräume anlegte oder zusätzliche Decken einzog. Er setzte Motoren ein, um Decken oder Wände in eine langsame Bewegung zu versetzen. Einige Räume wurden, da nunmehr hinter Wänden, nicht mehr zugänglich, andere mit Beton, Blei, Glaswolle oder schallschluckenden Dämmstoffen isoliert. Mit Hilfe von außen angebrachten Lampen wurden Tageszeiten simuliert. Die Räume wurden fortlaufend nummeriert (u r1 - ), um sie zu unterscheiden. Vorlage für die Nachbauten waren zu Anfang alle Bereiche eines Hauses: ein Schlafzimmer, ein Kaffeezimmer, eine Abstellkammer, eine Küche, ein Flur, ein Keller. In dem Haus u r waren seit Mitte der 1980er Besucher, die von beängstigenden Erlebnissen berichteten. [1]

„Totes Haus u r“ in Venedig

2001 gewann Gregor Schneider mit der Einzelausstellung „Totes Haus u r Venedig 2001“ den „Goldenen Löwen“ der 49. Biennale in Venedig. Udo Kittelmann, seiner Zeit Direktor des Kölnischen Kunstvereins, hatte den Künstler zu einer Einzelausstellung in den deutschen Pavillon eingeladen. Hier errichtete Schneider in einer Bauzeit von über drei Monaten ein Totes Haus u r, für das er insgesamt 24 Räume in 100 Packstücken mit einem Gesamtgewicht von 150 Tonnen von Rheydt per Schiff nach Venedig transportieren ließ; als totes Haus u r bezeichnet Schneider die Räume, die aus dem Haus u r für einen anderen Ort ausgebaut oder an einem anderen Ort rekonstruiert wurden.

Schneider baute die Räume im Innern des deutschen Pavillons zu einem ähnlich doppelwandigen und doppelbödigen Haus im Haus wieder auf wie in Rheydt. Dem Gründerzeitentré des Pavillons mit seinem Säulenportikus verpasste er einen Hauseingang mit Briefkastenschlitzen und bejahrten Klingelschildern an der Seite. Fenster im Innern ließen sich nicht nach außen öffnen. „Man baut, was man nicht mehr kennen kann“, kommentierte Gregor Schneider seine Installation.[2] Das Werk wurde im Rahmen der Biennale auch als subtile politische Aussage gedeutet, da der deutsche Pavillonbau aus dem Jahre 1909 gelegentlich als das „Martialistische“ angesehen wurde, „was auf dem Gelände der Giardini“ zu finden sei.[3]

2003 wurde das Tote Haus u r für ein Jahr im Museum of Contemporary Art Los Angeles (MOCA), aufgebaut.

Öffentliche Räume

Datei:Gregor Schneider - Bondi Beach.jpg
21 beach cells von Gregor Schneider am Bondi Beach

Seit einigen Jahren befasst sich Gregor Schneider auch mit gesellschaftlich relevanten, öffentlich jedoch nicht ohne weiteres zugänglichen Räumen. Die Bandbreite erstreckt sich hier von einem Hochsicherheitstrakt auf Kuba, (Camp V, Guantánamo Bay), den sogenannten Black sites, über einen Kinderstrich (Steindamm, Hamburg), bis hin zu einem religiösen Zentrum wie der Kaaba in Mekka. Der CUBE VENICE 2005 und der CUBE BERLIN 2005 wurden verboten. Als Begründung für das Verbot wurden politische Bedenken angegeben.[4]

Literatur

Kunstforum International Bd. 156 (2001); S. 242–251; 288–304 (mit zahlreichen Abb.n)

Einzelnachweise

  1. Vgl. Kunstforum International (2001), S. 293ff., mit Abbildungen von Räumen des Hauses aus den Jahren 1986, 1988 und 1989–1993
  2. Kunstforum international (2001), S. 288)
  3. Kunstforum International (2001), S. 242
  4. laut Künstlerportrait des Goethe-Instituts

Stipendien und Preise

  • 1995 Kunstpreis NRW
  • 1995 Werkstipendium des Kunstfonds e.V., Bonn
  • 1995 Werkstipendium der Stiftung Kunst und Kultur, NRW
  • 1996 Projektförderung Institut für Auslandsbeziehungen, Stuttgart
  • 1996 Karl-Schmidt-Rottluff-Stipendium
  • 1996 Peter Mertes Stipendium
  • 1996 Dorothea von Stetten Kunstpreis
  • 1997 Katalog Förderpreis der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung
  • 1998/1999 Kunststipendium Bremerhaven
  • 1999 Kunststipendium Villa Romana, Florenz
  • 2001 Goldene Löwe, Biennale Venedig
  • 2002 1. Preis des Papier-Kunst-Preises des Verband Deutscher Papierfabriken VDP
  • 2006 Best Exhibition Of The Year, Contemporary Art in Belgium 2006

Ausstellungen und Projekte

  • 1985 Pubertäre Verstimmung, Galerie Kontrast, Mönchengladbach
  • 1985-2007 Haus u r, Rheydt
  • 1992 1985-1992 Sptember 92 - , Galerie Löhrl, Mönchengladbach
  • 1993 16.9.1993 - , Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf
  • 1994 11.3.1994 - , Galerie Andreas Weiss, Berlin
  • 1994 Drei Arbeiten, Museum Haus Lange, Krefeld
  • 1995 Fotos und Videos 1985-1995, Galerie Luis Campaña, Köln
  • 1996 Gregor Schneider, Kunsthalle Bern, Bern
  • 1996 Gregor Schneider, Künstlerhaus Stuttgart, Stuttgart
  • 1997 schlafen, Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf
  • 1997 Hannelore Reuen alte Hausschlampe, Rheydt 1992, Galerie Luis Campaña, Köln
  • 1997 Totes Haus u r 1985-97, Rheydt, Kunsthalle Frankfurt a. M., Frankfurt a. M.
  • 1997 Gregor Schneider, Gallery Wako Works of Art, Tokyo
  • 1997 Puff(aus Berlin), Gallery Sadie Coles HQ, London
  • 1998 Puff, Städtisches Museum Abteiberg, Mönchengladbach
  • 1998 La maison morte u r 1985-1998, Musee d'Art Moderne de la Ville de Paris, Paris
  • 1998 Gregor Schneider, Gallery Wako Works of Art, Tokyo
  • 1998 haus u r, Rheydt, Aarhus Kunst Museum, Dänemark
  • 1999 Death House 1985-1999 Cellar, Galleria Massimo de Carlo, Milano
  • 1999 53th Carnegie International, Carnegie Museum of Art, Pittsburgh, Pennsylvenia
  • 1999 schlafen, Kabinett für Aktuelle Kunst, Bremerhaven
  • 1999 Totes Haus, Rheydt, Kunsthalle Bremerhaven, Bremerhaven
  • 2000 Hannelore Reuen Alte Hausschlampe, Fundacja Galerii Foksal,Warsaw
  • 2000 Keller, Wiener Secession, Wien
  • 2000 Alte Hausschlampe, Museum Haus Esters, Krefeld
  • 2000 Apocalypse, Beauty and Horror in Contemporary Art, Royal Academy of Art, London
  • 2000 Death House u r, Douglas Hyde Gallery, Dublin
  • 2001 Totes Haus u r, 49. Biennale von Venedig, Venezia
  • 2001 N. Schmidt, Kabinett für aktuelle Kunst, Bremerhaven
  • 2002 Haus u r, Stiftung DKM, Duisburg
  • 2002 Gregor Schneider, Konrad Fischer Galerie, Düsseldorf
  • 2002 Gregor Schneider, Gallery Wako Works of Art, Tokyo
  • 2002 Fotografie und Skulptur, Museum für Gegenwartkunst, Siegen
  • 2003 Gregor Schneider. Hannelore Reuen, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 2003 My Private #1, via Pasteur 21, Milano
  • 2003 Death House u r, Museum of Contemporary Art Los Angeles, California
  • 2003 517West 24th, Barbara Gladstone Gallery, New York
  • 2003 Gregor Schneider, Aspen Art Museum, Apsen
  • 2004 Die Familie Schneider, Artangel London, London
  • 2005 Cube Venice 2005, Gallery Konrad Fischer, Düsseldorf
  • 2005 28.08.2005 - , Kabinett Für Aktuelle Kunst Bremerhaven, Bremerhaven
  • 2006 Totalschaden, Bonner Kunstverein, Bonn
  • 2006 4538KM, MDD Museum Dhont-Dhaenens, Deurle,
  • 2006 Doublings, Galerie Luis Campaña, Köln
  • 2006 Gregor Schneider Fotografie, Kunstverein Arnsberg e. V, Arnsberg
  • 2006 02.11.06, Kunst-Station Sankt Peter Köln, Köln
  • 2006 My Private escaped from italy, Centre international d'art et du paysage de L'ile Vassiviere, Ile de vassiviere
  • 2006 26.11.06, Fondazione Morra Greco, Napoli
  • 2007 Gregor Schneider, Milwaukee art Museum, Milwaukee
  • 2007 WEISSE FOLTER, K20K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Commons: Gregor Schneider – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:PND Vorlage:BAM Gregor Schneider bei artfacts.net