„Friedhelm Haniel“ – Versionsunterschied

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Friedhelm Haniel, Sohn des Industriellen Theobald Haniel (1852–1889) und dessen Ehefrau Julie, geborene Liebrecht (1865–1928), war ein Mitglied der bekannten Ruhrorter Unternehmerdynastie [[Haniel (Unternehmerfamilie)|Haniel]]. Er wurde Privatschüler des Düsseldorfer Genre- und Landschaftsmalers [[Adolf Maennchen]], der von 1902 bis 1920 als Professor an der [[Kunstakademie Düsseldorf]] lehrte. Künstlerisch geprägt wurde er ferner durch privaten Unterricht bei dem Landschaftsmaler [[Max Clarenbach]],<ref>[[Museum Kunstpalast]]: ''Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule'' (Auswahl, Stand: November 2016, [https://www.kunstpalast.de/uploads/pdf/Knstlerliste-der-Dsseldorfer-Malerschule.pdf PDF])</ref> dem er auch freundschaftlich verbunden war. Mit dem ungefähr gleichaltrigen Landschaftsmaler [[Otto Marx (Maler)|Otto Marx]] bereiste er in einem alten [[Mercedes-Benz|Mercedes]], den sie so eingerichtet hatten, dass eine aufgebaute Staffelei darin Platz fand, [[Italien]] und betrieben [[Freilichtmalerei]].<ref>[[Hermann Jung (Schriftsteller)|Hermann Jung]]:'' Otto Marx. Gemälde, Landschaft am Niederrhein.'' Carl Lange Verlag, Duisburg 1962, S. 36</ref>
Friedhelm Haniel, Sohn des Industriellen Theobald Haniel (1852–1889) und dessen Ehefrau Julie, geborene Liebrecht (1865–1928), war ein Mitglied der bekannten Ruhrorter Unternehmerdynastie [[Haniel (Unternehmerfamilie)|Haniel]]. Er wurde Privatschüler des Düsseldorfer Genre- und Landschaftsmalers [[Adolf Maennchen]], der von 1902 bis 1920 als Professor an der [[Kunstakademie Düsseldorf]] lehrte. Künstlerisch geprägt wurde er ferner durch privaten Unterricht bei dem Landschaftsmaler [[Max Clarenbach]],<ref>[[Museum Kunstpalast]]: ''Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule'' (Auswahl, Stand: November 2016, [https://www.kunstpalast.de/uploads/pdf/Knstlerliste-der-Dsseldorfer-Malerschule.pdf PDF])</ref> dem er auch freundschaftlich verbunden war. Mit dem ungefähr gleichaltrigen Landschaftsmaler [[Otto Marx (Maler)|Otto Marx]] bereiste er in einem alten [[Mercedes-Benz|Mercedes]], den sie so eingerichtet hatten, dass eine aufgebaute Staffelei darin Platz fand, [[Italien]] und betrieben [[Freilichtmalerei]].<ref>[[Hermann Jung (Schriftsteller)|Hermann Jung]]:'' Otto Marx. Gemälde, Landschaft am Niederrhein.'' Carl Lange Verlag, Duisburg 1962, S. 36</ref>
Haniel heiratete am 14. Mai 1918 Alice Bloem (1897–1937). Das Paar hatte drei Kinder, Theobald (1919–1995), Berthold (1920–1940) und Angelika (1922–2015), Ehefrau des Wehrmacht-Majors [[Hannibal von Lüttichau]]. Mit seiner Familie residierte Haniel in einem vornehmen Stadthaus an der [[Goltsteinstraße (Düsseldorf)|Golsteinstraße]] in Düsseldorf. Dort war er Nachbar der Künstlerfamilie [[Sohn-Rethel (Malerfamilie)|Sohn-Rethel]]. In der Düsseldorfer Galerie [[Alfred Flechtheim]] hatte er im Januar 1932 zusammen mit [[Else Sohn-Rethel]], ihren Söhnen [[Alfred Sohn-Rethel (Maler)|Alfred]], [[Otto Sohn-Rethel|Otto]] und [[Karli Sohn-Rethel]] sowie mit [[Hans von Marées]] eine Ausstellung. 1926 war er auf der [[Große Kunstausstellung NRW Düsseldorf#Geschichte|Großen Kunst-Ausstellung Düsseldorf]] mit einer Berglandschaft vertreten. 1937 war mit einem Capri-Aquarell und einem Abruzzen-Ölbild Teilnehmer der Großen Kunst-Ausstellung nordwestdeutscher Kunst innerhalb der [[Reichsausstellung Schaffendes Volk]] in Düsseldorf.
Haniel heiratete am 14. Mai 1918 Alice Bloem (1897–1937). Das Paar hatte drei Kinder, Theobald (1919–1995), Berthold (1920–1940) und Angelika (1922–2015), Ehefrau des Wehrmacht-Majors [[Hannibal von Lüttichau]]. Mit seiner Familie residierte Haniel in einem vornehmen Stadthaus an der [[Goltsteinstraße (Düsseldorf)|Golsteinstraße]] in Düsseldorf. Dort war er Nachbar der Künstlerfamilie [[Sohn-Rethel (Malerfamilie)|Sohn-Rethel]]. In der Düsseldorfer Galerie [[Alfred Flechtheim]] hatte er im Januar 1932 zusammen mit [[Else Sohn-Rethel]], ihren Söhnen [[Alfred Sohn-Rethel (Maler)|Alfred]], [[Otto Sohn-Rethel|Otto]] und [[Karli Sohn-Rethel]] sowie mit [[Hans von Marées]] eine Ausstellung. 1926 war er auf der [[Große Kunstausstellung NRW Düsseldorf#Geschichte|Großen Kunst-Ausstellung Düsseldorf]] mit einer Berglandschaft vertreten. Mit einem Capri-Aquarell und einem Abruzzen-Ölbild war er 1937 Teilnehmer der Großen Kunst-Ausstellung nordwestdeutscher Kunst innerhalb der [[Reichsausstellung Schaffendes Volk]] in Düsseldorf.


Haniel schuf Ölbilder, Aquarelle und eine Radierplatte. Er griff auf traditionelle Gestaltungsmittel zurück und blieb sowohl motivisch als auch technisch von der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Malerschule geprägt. In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] zog er sich auf sein Gut Wistinghausen zurück, wo er im Alter von knapp 50 Jahren verstarb.
Haniel schuf Ölbilder, Aquarelle und eine Radierplatte. Er griff auf traditionelle Gestaltungsmittel zurück und blieb sowohl motivisch als auch technisch von der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Malerschule geprägt. In der [[Zeit des Nationalsozialismus]] zog er sich auf sein Gut Wistinghausen zurück, wo er im Alter von knapp 50 Jahren verstarb.

Version vom 13. Januar 2023, 15:56 Uhr

Friedhelm Haniel (* 28. August 1888 in Ruhrort, Kreis Ruhrort, Regierungsbezirk Düsseldorf; † 28. Juni 1938 auf Gut Wistinghausen, Währentrup bei Oerlinghausen, Kreis Lemgo) war ein deutscher Landschaftsmaler der Düsseldorfer Schule, außerdem Reeder und Kunstsammler.

Leben

Friedhelm Haniel, Sohn des Industriellen Theobald Haniel (1852–1889) und dessen Ehefrau Julie, geborene Liebrecht (1865–1928), war ein Mitglied der bekannten Ruhrorter Unternehmerdynastie Haniel. Er wurde Privatschüler des Düsseldorfer Genre- und Landschaftsmalers Adolf Maennchen, der von 1902 bis 1920 als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf lehrte. Künstlerisch geprägt wurde er ferner durch privaten Unterricht bei dem Landschaftsmaler Max Clarenbach,[1] dem er auch freundschaftlich verbunden war. Mit dem ungefähr gleichaltrigen Landschaftsmaler Otto Marx bereiste er in einem alten Mercedes, den sie so eingerichtet hatten, dass eine aufgebaute Staffelei darin Platz fand, Italien und betrieben Freilichtmalerei.[2]

Haniel heiratete am 14. Mai 1918 Alice Bloem (1897–1937). Das Paar hatte drei Kinder, Theobald (1919–1995), Berthold (1920–1940) und Angelika (1922–2015), Ehefrau des Wehrmacht-Majors Hannibal von Lüttichau. Mit seiner Familie residierte Haniel in einem vornehmen Stadthaus an der Golsteinstraße in Düsseldorf. Dort war er Nachbar der Künstlerfamilie Sohn-Rethel. In der Düsseldorfer Galerie Alfred Flechtheim hatte er im Januar 1932 zusammen mit Else Sohn-Rethel, ihren Söhnen Alfred, Otto und Karli Sohn-Rethel sowie mit Hans von Marées eine Ausstellung. 1926 war er auf der Großen Kunst-Ausstellung Düsseldorf mit einer Berglandschaft vertreten. Mit einem Capri-Aquarell und einem Abruzzen-Ölbild war er 1937 Teilnehmer der Großen Kunst-Ausstellung nordwestdeutscher Kunst innerhalb der Reichsausstellung Schaffendes Volk in Düsseldorf.

Haniel schuf Ölbilder, Aquarelle und eine Radierplatte. Er griff auf traditionelle Gestaltungsmittel zurück und blieb sowohl motivisch als auch technisch von der Landschaftsmalerei der Düsseldorfer Malerschule geprägt. In der Zeit des Nationalsozialismus zog er sich auf sein Gut Wistinghausen zurück, wo er im Alter von knapp 50 Jahren verstarb.

Literatur

  • Christoph Kivelitz: Das Werk. In: Friedhelm Haniel, 1888–1938. Gemälde und Zeichnungen. (PDF)

Einzelnachweise

  1. Museum Kunstpalast: Künstler und Künstlerinnen der Düsseldorfer Malerschule (Auswahl, Stand: November 2016, PDF)
  2. Hermann Jung: Otto Marx. Gemälde, Landschaft am Niederrhein. Carl Lange Verlag, Duisburg 1962, S. 36