„Frauenarzt (Rapper)“ – Versionsunterschied

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== Werdegang ==
== Werdegang ==
Vicente de Teba Költerhoff ist außer unter ''Frauenarzt'' auch bekannt unter den Pseudonymen ''DJ Atze, DJ Kologe, MC Digital F, Arzt, Räuber Rob (mit verstellter Stimme), Gyniko'' und ''Günther,'' die sich teilweise von ''Gynäkologe'' (die medizinische Bezeichnung für [[Gynäkologie|Frauenarzt]]) ableiten. Musikalisch vertrat er den [[Miami Bass]] mit deutschen Texten, später wandelte sich seine Musik eher zu [[Ghetto Tech]]. Viele seiner Tracks haben einen starken 80er-Jahre-[[Electro (Musikstil)|Electro]]-Charakter mit trockenen [[TR-808]]-Beats. Seine Auftritte absolviert er mit außergewöhnlichem Körpereinsatz, meist in Verbindung mit tanzenden, leicht bekleideten Frauen. Er tritt live häufig gemeinsam mit [[Manny Marc|DJ Manny Marc]] auf. Am 21. November 2006 wurde eine [[Razzia]] in den Räumlichkeiten des von Frauenarzt und DJ Manny Marc gegründeten ehemaligem Labels Ghetto Musik durchgeführt, bei der CD-Rs, Laptops, Dokumente und Alben beschlagnahmt wurden.
Vicente de Teba Költerhoff ist außer unter ''Frauenarzt'' auch bekannt unter den Pseudonymen ''DJ Atze, DJ Kologe,Dr. Sex, MC Digital F, Arzt, Räuber Rob (mit verstellter Stimme), Gyniko'' und ''Günther,'' die sich teilweise von ''Gynäkologe'' (die medizinische Bezeichnung für [[Gynäkologie|Frauenarzt]]) ableiten. Musikalisch vertrat er den [[Miami Bass]] mit deutschen Texten, später wandelte sich seine Musik eher zu [[Ghetto Tech]]. Viele seiner Tracks haben einen starken 80er-Jahre-[[Electro (Musikstil)|Electro]]-Charakter mit trockenen [[TR-808]]-Beats. Seine Auftritte absolviert er mit außergewöhnlichem Körpereinsatz, meist in Verbindung mit tanzenden, leicht bekleideten Frauen. Er tritt live häufig gemeinsam mit [[Manny Marc|DJ Manny Marc]] auf. Am 21. November 2006 wurde eine [[Razzia]] in den Räumlichkeiten des von Frauenarzt und DJ Manny Marc gegründeten ehemaligem Labels Ghetto Musik durchgeführt, bei der CD-Rs, Laptops, Dokumente und Alben beschlagnahmt wurden.


Am 19. Juni 2007 wurde erstmals ein Videoclip von Frauenarzt in der Hip-Hop-Sendung ''MTV Urban'' gezeigt. Das Video zu dem Song ''Brennt den Club ab,'' welcher auf dem Album ''Dr. Sex'' zu finden ist, stand am selben Tag auch in der Musiksendung ''[[Total Request Live|Urban TRL]]'' zur Wahl und konnte auf Anhieb Platz 1 der ''TRL Most Wanted'' belegen.
Am 19. Juni 2007 wurde erstmals ein Videoclip von Frauenarzt in der Hip-Hop-Sendung ''MTV Urban'' gezeigt. Das Video zu dem Song ''Brennt den Club ab,'' welcher auf dem Album ''Dr. Sex'' zu finden ist, stand am selben Tag auch in der Musiksendung ''[[Total Request Live|Urban TRL]]'' zur Wahl und konnte auf Anhieb Platz 1 der ''TRL Most Wanted'' belegen.

Version vom 15. März 2016, 16:18 Uhr

Frauenarzt bei einem Live-Auftritt

Frauenarzt (* 18. Oktober 1978 in Berlin; bürgerlich Vincente de Teba Költerhoff[1]) ist der Künstlername eines deutschen Rappers aus Berlin-Tempelhof.

Werdegang

Vicente de Teba Költerhoff ist außer unter Frauenarzt auch bekannt unter den Pseudonymen DJ Atze, DJ Kologe,Dr. Sex, MC Digital F, Arzt, Räuber Rob (mit verstellter Stimme), Gyniko und Günther, die sich teilweise von Gynäkologe (die medizinische Bezeichnung für Frauenarzt) ableiten. Musikalisch vertrat er den Miami Bass mit deutschen Texten, später wandelte sich seine Musik eher zu Ghetto Tech. Viele seiner Tracks haben einen starken 80er-Jahre-Electro-Charakter mit trockenen TR-808-Beats. Seine Auftritte absolviert er mit außergewöhnlichem Körpereinsatz, meist in Verbindung mit tanzenden, leicht bekleideten Frauen. Er tritt live häufig gemeinsam mit DJ Manny Marc auf. Am 21. November 2006 wurde eine Razzia in den Räumlichkeiten des von Frauenarzt und DJ Manny Marc gegründeten ehemaligem Labels Ghetto Musik durchgeführt, bei der CD-Rs, Laptops, Dokumente und Alben beschlagnahmt wurden.

Am 19. Juni 2007 wurde erstmals ein Videoclip von Frauenarzt in der Hip-Hop-Sendung MTV Urban gezeigt. Das Video zu dem Song Brennt den Club ab, welcher auf dem Album Dr. Sex zu finden ist, stand am selben Tag auch in der Musiksendung Urban TRL zur Wahl und konnte auf Anhieb Platz 1 der TRL Most Wanted belegen.

Am 21. Dezember 2009 wurde Frauenarzt wegen Gewaltdarstellung und Verbreitung gewaltpornographischer Schriften auf Grund früherer Werke (betroffene Tonträger sind Porno Mafia und Geschäft ist Geschäft) zu einer Geldstrafe von 8400 Euro verurteilt.[2]

Karriere seit der Zusammenarbeit mit Manny Marc als Die Atzen

Erste Zusammenarbeit zwischen Frauenarzt und dem damaligen DJ Manny Marc entstand bei der Gründung ihres Labels Bassboxxx 1997. Dieses wurde 2006 in Ghetto Musik und schließlich in Atzenmusik umbenannt.

Immer wieder erschienen Kolloborations-Singles unter dem Titel Frauenarzt & Manny Marc bis sie, seit der ersten erfolgreichen Single Florida Lady, unter dem Titel Die Atzen arbeiten. Diese wurde im September 2008 veröffentlicht.

2009 entwickelte sich das Lied Das geht ab! (Wir feiern die ganze Nacht) vom Album Atzen-Musik Vol. 1 zum Sommerhit in den Discos von Palma de Mallorca. Frauenarzt und Manny Marc reisten daher jeden Sonntag in die Disco Riu Palace, um ihren gemeinsamen Hit zu präsentieren. Das Lied erreichte in Deutschland Platz 8 der Single-Charts und konnte sich im gesamten deutschsprachigen Raum Europas hoch in den Top-100 platzieren.[3]

Anfang 2010 erschien die nächste Single Disco Pogo von Frauenarzt und Manny Marc, wobei sie dabei nur noch mit ihrem Namen Die Atzen benannt wurden. Das Stück erreichte in der ersten Woche in den Charts Platz 12, stieg in der folgenden Woche sogar in die Top-Ten erst auf Platz 6 und kurze Zeit darauf auf Platz 2, womit die Single eine bessere Platzierung als Das geht ab! (Wir feiern die ganze Nacht) erreichen konnte.

Seine neuste Single ist im August 2012 erschienen. Es war die zweite und letzte Single-Auskopplung aus dem Album. Sie hieß Feiern? Okay! und wurde von den Schweizer DJs DJ Antoine und Mad Mark gemixt. Jedoch konnten sie mit dem Dubstep-Song keine Single-Chart-Platzierungen erreichen.

Kritik

Frauenarzt war früher für seine pornografischen und sexuell freizügigen Texte bekannt, die sich stark am Miami Bass der 80er und 90er Jahre orientierten. Seine Veröffentlichungen Untergrund Solo Vol. 2 wurde 2004 von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indiziert. Die Alben Porno Party und Tanga Tanga 2003 dürfen seit dem 16. Februar, bzw. 16. März 2005 nicht mehr frei im Handel erworben werden. Er war auch einer der Rapper, die die SPD-Politikerin Monika Griefahn (Vorsitzende des Medienausschusses im deutschen Bundestag) nannte, als sie im Juni 2005 eine stärkere Kontrolle von Rap-Songs und Videos in Radio und Fernsehen forderte[4] (obwohl es bis dahin keine öffentliche Aufführung im Radio oder Fernsehen von ihm gab). Frauenarzt argumentierte damals damit, dass es sich in seiner Musik lediglich um einen künstlerischen Ausdruck handelte, welcher sein Leben, bzw. die Realität in seinem wahren Umfeld widergespiegelt hat. So wurden viele seiner Texte in seiner Jugendzeit durch Besuche in Berliner Bordellen und so genannte „Saufpartys“ inspiriert sowie dem Umfeld bzw. Leben in der Berliner Straßengang Berlin Crime. Später machte er auch durch diverse Features mit den Künstlern von Aggro Berlin auf sich aufmerksam, dafür erntete er in seinen Fankreisen teilweise Kritik.

Am 19. April 2007 wurde ein Bericht zum Thema Porno-Rap in der ARD-Sendung Polylux gezeigt. Darin standen die Rapper B-Tight, King Orgasmus One und Frauenarzt im Mittelpunkt. Frauenarzt gab in dem Bericht an, dass er sich der Beeinflussung der sexuellen Entwicklung junger Menschen durch seine Texte bewusst sei, es aber nicht als seine Aufgabe betrachte, darauf zu achten, wie jüngere Leute Porno-Rap aufnehmen. Die Autoren des Berichts gaben abschließend warnend an, dass viele Fans der aufgeführten Rapper die sexistischen und pornografischen Texte der Songs ernst nehmen.[5] Im September 2010 gab die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien bekannt, dass das Album Mehr Kohle: Atzen machen Ärger von Frauenarzt und Chuky & Smoky indiziert wurde. [6]

Tape BC

Es war auch ein BC-Album für das Label Wet Pussy Digital in Planung: Frauenarzt begann in seinem und Mr. Longs Home-Studio, Bass-Beats mithilfe eines Ataris, Emax’ II und eines Drum-Computers zu produzieren. Zeitgleich übernahm BC teilweise die Leitung des Rap & Freestyle Cafes Royal Bunker. Mitten in der Vorproduktionszeit vom BC-Tape erzählte Jope (auch ein BC-Mitglied) von einem Produzenten aus Kreuzberg namens Mach One (von Die Lätzten). Nach kurzem Kennenlernen verstanden sich die beiden bestens. In Mach Ones 4m² kleinem Studio (genannt „Das Lätzte Loch“) wurden mit Mach Ones Hilfe die Aufnahmen für das Tape BC getätigt. Auf diesem wirkten Künstler wie Manny Marc, MC Bogy, Boss Aro, Mach One, Tanga Lilly, Mr. Long und King Orgasmus One (ein alter Schulfreund von Frauenarzt, damals nannte er sich noch Orgasmus 69 und tritt zum ersten Mal in Erscheinung) mit.

Diskografie

Frauenarzt/Diskografie

Einzelnachweise

  1. Anne Losensky: „Frauenarzt“ Porno-Texte: Rapper muss Strafe zahlen. In: B.Z. vom 21. Dezember 2009.
  2. Marcus Staiger: Exklusiv: Geldstrafe für Frauenarzt. Rap.de, 21. Dezember 2009, abgerufen am 23. Dezember 2015.
  3. Die Könige von Mallorca. In: Der Spiegel Nr. 33/2009 vom 10. August 2009, S. 116.
  4. Interview zu HipHop mit Monika Griefahn, 13. Juni 2005.
  5. Pornorap statt erster Liebe (Memento vom 20. Juni 2010 im Internet Archive) Video auf polylog.tv
  6. Indizierung von Mehr Kohle Atzen: Machen Ärger News auf Hiphop.de