„Florida School for Boys“ – Versionsunterschied

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== Aufklärung ==
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Ermittlungen wegen der Misshandlungen von Insassen wurden eingeleitet, aus Akten konnten 31 anonyme Gräber von Insassen ermittelt werden, archäologische Nachforschungen konnten bis Anfang 2014 55 Gräber ermitteln.<ref>Angelika Franz, [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archaeologen-untersuchen-graeber-in-florida-school-for-boys-a-946405.html '' Jungen-Erziehungsheim in Florida: Vergewaltigt, verprügelt, verscharrt''], [[Spiegel Online]] vom 31. Januar 2014.</ref> In den 24 nicht markierten Gräbern lagen die Überreste von wahrscheinlich zwischen 1918 und 1973 gestorbenen farbigen Jungen mit zum Teil eingeschlagenen [[Schädel]]n. Es werden daher auf dem Gelände noch weitere unmarkierte Gräber mit weißen Jungen vermutet.<ref NAME="Spiegel 32/2014">Claas Relotius, [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-128476260.html ''Heim in die Hölle''], [[Der Spiegel]], Nr. 32/2014 vom 4. August 2014, S.&nbsp;48&nbsp;ff.</ref><ref>Angelika Franz, [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/florida-school-for-boys-forscher-finden-leeren-sarg-statt-leiche-a-999192.html ''Forscher finden leeren Sarg statt Jungenleiche''], [[Spiegel Online]] vom 26. Oktober 2014.</ref>
Ermittlungen wegen der Misshandlungen von Insassen wurden eingeleitet, aus Akten konnten 31 anonyme Gräber von Insassen ermittelt werden, archäologische Nachforschungen konnten bis Anfang 2014 55 Gräber ermitteln.<ref>Angelika Franz, [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/archaeologen-untersuchen-graeber-in-florida-school-for-boys-a-946405.html '' Jungen-Erziehungsheim in Florida: Vergewaltigt, verprügelt, verscharrt''], [[Spiegel Online]] vom 31. Januar 2014.</ref> In den 24 nicht markierten Gräbern lagen die Überreste von wahrscheinlich zwischen 1918 und 1973 gestorbenen farbigen Jungen mit zum Teil eingeschlagenen [[Schädel]]n. Es werden daher auf dem Gelände noch weitere unmarkierte Gräber mit weißen Jungen vermutet.<ref NAME="Spiegel 32/2014">Claas Relotius, [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-128476260.html ''Heim in die Hölle''], [[Der Spiegel]], Nr. 32/2014 vom 4. August 2014, S.&nbsp;48&nbsp;ff.</ref><ref>Angelika Franz, [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/florida-school-for-boys-forscher-finden-leeren-sarg-statt-leiche-a-999192.html ''Forscher finden leeren Sarg statt Jungenleiche''], [[Spiegel Online]] vom 26. Oktober 2014.</ref>
Am 29. Dezember berichtete [[Spiegel Online]], dass die Texte von Class Relotius wahrscheinlich gefälscht seien.<ref>[http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/fall-claas-relotius-spiegel-legt-betrug-im-eigenen-haus-offen-a-1244579.html Berichtet auf Spiegel Online, dass Claas Relotius zugegeben hat, seine Recherchen und Artikel gefälscht und manipuliert zu haben]</ref>


Ehemalige Insassen des Erziehungsheims haben sich unter dem Namen "White House Boys" zusammengeschlossen und versuchen die Geschichte aufzuarbeiten.<ref NAME="Spiegel 32/2014"/>
Ehemalige Insassen des Erziehungsheims haben sich unter dem Namen "White House Boys" zusammengeschlossen und versuchen die Geschichte aufzuarbeiten.<ref NAME="Spiegel 32/2014"/>

Version vom 19. Dezember 2018, 14:35 Uhr

Die Florida School for Boys war eine von 1900 bis Juni 2011 bestehende Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche ("Reform School") in Marianna, Florida. Bekannt wurde die Anstalt für schwere Misshandlungen der ihr anvertrauten Jugendlichen teilweise mit Todesfolge, dies führte schließlich 2011 zur Schließung der Institution.

Geschichte

1897 wurde im Staat Florida ein Gesetz erlassen, eine Anstalt für schwer erziehbare Jugendliche zu eröffnen. Am 1. Januar 1900 nahm die Schule als Florida State Reform School ihren Betrieb auf.[1] Zweck der Schule sollte es sein, jugendliche Straftäter von älteren und gefährlicheren Komplizen zu trennen.[1] Leitung und Zuständigkeit für die Schule wechselten mehrfach, zuletzt wurde die Institution ab 1994 durch das Florida Department of Juvenile Justice betrieben. Sie hieß von 1900 bis 1913 Florida State Reform School, von 1914 bis 1957 Florida Industrial School for Boys, von 1957 bis 1967 Florida School for Boys und schließlich Arthur G. Dozier School for Boys.[1]

Anfangs wurden sowohl männliche, als auch weibliche Schüler eingewiesen. Die jüngsten Insassen waren sechs Jahre alt. Noch bis 1968 wurde eine Rassentrennung in der Anstalt vorgenommen. Die weißen Insassen wurden auf dem südlichen der beiden Campusse ("South Side" oder "Number 1") zusammengefasst, die farbigen Insassen auf dem nördlichen Campus ("North Side" oder "Number 2"). Der nördliche Campus wurde zwischen 1990 und 1991 endgültig aufgegeben.[1]

Aufklärung

Ermittlungen wegen der Misshandlungen von Insassen wurden eingeleitet, aus Akten konnten 31 anonyme Gräber von Insassen ermittelt werden, archäologische Nachforschungen konnten bis Anfang 2014 55 Gräber ermitteln.[2] In den 24 nicht markierten Gräbern lagen die Überreste von wahrscheinlich zwischen 1918 und 1973 gestorbenen farbigen Jungen mit zum Teil eingeschlagenen Schädeln. Es werden daher auf dem Gelände noch weitere unmarkierte Gräber mit weißen Jungen vermutet.[3][4] Am 29. Dezember berichtete Spiegel Online, dass die Texte von Class Relotius wahrscheinlich gefälscht seien.[5]

Ehemalige Insassen des Erziehungsheims haben sich unter dem Namen "White House Boys" zusammengeschlossen und versuchen die Geschichte aufzuarbeiten.[3]

Einzelnachweise

  1. a b c d Ermittlungsbericht des Florida Department of Law Enforcement, Fall Nr. EI-04-0005 vom 29. Januar 2010
  2. Angelika Franz, Jungen-Erziehungsheim in Florida: Vergewaltigt, verprügelt, verscharrt, Spiegel Online vom 31. Januar 2014.
  3. a b Claas Relotius, Heim in die Hölle, Der Spiegel, Nr. 32/2014 vom 4. August 2014, S. 48 ff.
  4. Angelika Franz, Forscher finden leeren Sarg statt Jungenleiche, Spiegel Online vom 26. Oktober 2014.
  5. Berichtet auf Spiegel Online, dass Claas Relotius zugegeben hat, seine Recherchen und Artikel gefälscht und manipuliert zu haben

Koordinaten: 30° 45′ 35,9″ N, 85° 15′ 18,2″ W