„Fiat (Marke)“ – Versionsunterschied

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http://www.apesa.ch/ecs/overview_article_details.php?objectid=18537&moreimgshow=true - Fiat Lombardi Grand Prix
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Version vom 1. Juni 2006, 15:12 Uhr

Fiat ist der Markenname des größten italienischen Autoherstellers in Turin, Norditalien. Fiat ist ein Akronym für Fabbrica Italiana Automobili Torino (Italienische Autofabrik von Turin). Außerdem ist das Wort "fiat" lateinisch und heißt übersetzt "es werde". Zudem ist Fiat die Muttergesellschaft von CNH, dem grössten Traktorenhersteller weltweit, und IVECO dem zweitgrössten europäischen LKW - Hersteller und dem grössten Produzenten von Dieselmotoren weltweit.

Geschichte

Datei:Fiat-Werk.jpg
Produktion kurz nach dem Krieg

Gegründet wurde die Firma 1899 von acht Gründungsmitgliedern, unter ihnen Sen. Giovanni Agnelli, der Großvater des bisherigen Präsidenten Gianni Agnelli. Von 1960 bis heute hat sich Fiat zu einer internationalen Firmengruppe entwickelt, die weitaus mehr herstellt als nur Autos. Fiat ist im Versicherungsgeschäft sowie in der Bankenlandschaft präsent und stellt u.a. Bauteile für Kernkraftwerke her. Des weiteren war Fiat im Flugzeug- und Flugmotorengeschäft genauso präsent wie im Bau von riesigen Staukraftwerken für Stauseen. Seit Anbeginn war Fiat auch bekannter Hersteller von Schiffsmotoren. Auch die Neigezugtechnik deutscher ICEs stammt teilweise von FIAT (Ferroviaria), sogar Straßenbahnen gehörten und gehören noch heute zum Programm. In den sechziger Jahren belebte der Konzern im Automobilgeschäft zuerst die Marke Autobianchi wieder, mit der relativ riskante, weil ungewöhnliche Neuentwicklungen wie der Primula, der A111 und der kleinere A112 verbunden wurden, die einen Frontantrieb anstelle des bis dahin üblichen Heckantriebs aufwiesen und damit schon zu Beginn der 1970er Jahre die heutzutage übliche Modellfamilie der frontangetriebenen Kombilimousine in der Kompakt- und Mittelklasse erfanden. Der Fiat 850 wurde zu einem riesigen Verkaufserfolg als Limousine, Coupé oder als offener Spider. Überhaupt waren die 1960er Jahre die Erfolgsjahre des Fiatkonzerns: Man erwarb 1966 eine Beteiligung an Ferrari, die sich am Jubiläumssportmodell Fiat Dino Coupé und Spider zeigte. Man erwarb 1969 die darbende und hoch verschuldete Marke Lancia, die trotz gutem Ruf einfach nicht mehr genügend Kapital für die Entwicklung neuer Modelle aufbringen konnte und deshalb dem Untergang geweiht war. Mit den neuen Modellen Fiat 128 und 127 hatte man für 1969 und 1971 Europas Autos des Jahres entwickelt und trotz sich abzeichnender Qualitätsprobleme große Verkaufserfolge. Außerdem erwies sich der Fiat 124 seit 1966 als großer Verkaufserfolg. Neben der Produktion in Italien wurde er damals in Lizenz als Tofas Murat in der Türkei, als Lada 1200 in der Sowjetunion und als Seat 124 bzw. 1430 in Spanien hergestellt. Daneben baute man Produktionen in Argentinien und Brasilien auf, dazu den Fiat 126 und den Polski Fiat 1500 in Lizenz in Polen. Außerdem beschloss man Kooperationen mit Peugeot, mit Saab, mit Alfa und Ferrari. Neben den Großserienmodellen entwickelte man zum hundertjährigen Jubiläum ab 1966 Sondermodelle wie das Fiat Dino Coupé und Spider, Fiat 124 Sport Coupé und Sport Spider sowie nicht zuletzt den großen Fiat 130 als Limousine und Coupé. Zu Beginn der siebziger Jahre war man in Konkurrenz zu VW der größte Automobilkonzern in Europa, der mit dem Slogan Werbung machen konnte: "Fiat - jede Größe, jede Leistung, von 18 bis 180 PS" und zu Recht darauf verwies, der einzige Hersteller zu sein, der eine so umfangreiche Produktpalette anbieten konnte.

Datei:Fiatseicento.jpg
Fiat Seicento von 1999
Fiat Bravo 1.2 SX

Ab Mitte der 1970er Jahre begann der Abstieg; erst schleichend, dann immer schneller. Schon der Fiat 132 konnte den Fiat 125 nicht ersetzen, noch weniger der Fiat 131 Mirafiori den Fiat 124. Der Fiat Ritmo erreichte in Konkurrenz zum VW Golf nicht den Erfolg des Fiat 128, und der Fiat Uno war zwar mehr als nur erfolgreich, wurde jedoch viel zu lange durchgeschleppt bis zur Ablösung durch den Fiat Punto. Die Mitte der 1980er Jahre verfehlte Modellpolitik sowie mangelnde Qualität der Fahrzeuge stürzte Fiat in eine tiefe Krise. Selbst Erfolgsmodelle wie der Fiat Punto oder der Fiat Panda konnten den Verfall des Konzerns nicht verhindern. Der Fiat Tipo, der Tempra, der Croma, sowie die Nachfolger Bravo/Brava und Marea konnten nie an frühere Erfolge anschließen. Andere neue Modelle wie der neue Fiat Multipla, der Cinquecento oder Seicento, der Doblo, der Palio, der Ulysse blieben Außenseitermodelle, die nie an den Massenerfolg früherer Modelle anschließen und sich auch nicht mit dem Erfolg der Konkurrenz messen konnten. Der Fiat Palio war nur in Schwellenländern mässig erfolgreich, für die er auch geplant wurde. Ein grosses Problem war, dass die Autosparte finanziell ausgehölt wurde, um Investitionen in anderen Bereichen zu tätigen. So wurde in dieser Zeit einerseits aus der Landmaschinengruppe FiatAgri CNH mit den Übernahmen von Ford Traktoren und Case-Steyr aufgebaut, andererseits wurden grosse Investitionen in die Nutzfahrzeugsparte IVECO getätigt. Der Marktanteil in Europa sank in den 1990er Jahren kontinuierlich und erreichte zu Beginn des neuen Jahrtausends kritische Werte. Kritiker sehen die Hauptschuld bei Giovanni Agnelli, dem 2003 verschiedenen Fiat-Vorstandsvorsitzenden. Analysten sind sich darüber einig, dass der Enkel des Fiat-Gründers durch verfehlte Managementpolitik das Unternehmen schwer beschädigt habe. Der ebenfalls kürzlich verstorbene letzte Sohn der Agnelli-Dynastie, Umberto Agnelli, leitete ein umfassendes Restrukturierungsprogramm ein um die Fiat-Gruppe zu retten. Die Familie Agnelli unterstützte das Hilfsprogramm ihrerseits mit einer Finanzspritze von 750 Mio. Euro. Gerade als die umfassenden Strukturierungsmassnahmen zu greifen begannen - Fiat brachte neue vielversprechende Modelle wie den Minivan "Idea" mit höheren Qualitätsansprüchen auf den Weg - verstarb am 27. Mai 2004 mit Umberto Agnelli der letzte Enkel des Firmengründers. Anleger und Arbeiter von FIAT hoffen nun, dass der Nachfolger mit gleichem Elan den Plan der Sanierung verfolgt.

Fiat Ferroviaria übernahm 1995 das Schienenfahrzeuggeschäft der SIG. Im Jahr 2000 dann wurde der Bereich Schienenfahrzeuge des Fiat-Konzerns an Alstom verkauft.

Gegenwart

Fiat Grande Punto 2006
Fiat Panda 2003
Fiat Doblo Modell 2006

Am 14. Februar 2005 einigte sich Fiat mit dem Konzern General Motors, gegen eine Zahlung von 1,55 Milliarden Euro auf seine Put-Option zu verzichten. Mit dieser hätte Fiat GM dazu verpflichten können, seine Autosparte, an der die Amerikaner bereits zu 10% beteiligt waren, aufgrund einer Übereinkunft aus dem Jahr 2000 vollständig zu übernehmen. Darüber hinaus veräußert GM seinen verbleibenden Anteil von 10%. Damit ist Fiat nun wieder komplett in italienischer Hand. Nach der Auflösung der zunehmend beengenden Allianz mit General Motors wurden mehrere neue produktspezifische industrielle Kooperationen eingefädelt - unter anderem mit PSA, Ford und Tata. Für das Schlussquartal 2005 konnte die Personenwagentochter Fiat Auto erstmals seit viereinviertel Jahren wieder einen Betriebsgewinn verbuchen. Auch der Absatz der neuen Modelle entwickelt sich vielversprechend. So war der "Grande Punto" im ersten Quartal 2006 das meistverkaufte Auto Europas. Ausserdem erhielt FIAT für den Fiat Sedici 7000 Vorbestellungen innerhalb der ersten 10 Tagen, somit verkaufte FIAT auf einen Schlag 2/3 der vorgesehenen 10.000 Einheiten bis ende 2006. Dies übertraf jegliche Erwartungen und ließ selbst den FIAT Vorstand sprachlos. Experten deuten dies als "Zeichen eines Turnarounds" und als "geglückte Sanierung".

Leitung

Seit 15. November 2003 war der Österreicher Dr. Herbert Demel Vorstandsvorsitzender von Fiat. Der gebürtige Wiener, der erst vor einem Jahr die Führung des Autozulieferers Magna Steyr übernommen hatte, wird Giancarlo Boschetti an der Spitze des Autokonzerns ablösen. Demel hatte lange für VW gearbeitet und war bis vor einem Jahr Vorstandschef der brasilianischen VW-Tochter. In seiner Zeit bei Audi machte er das Ingolstädter Unternehmen mit Neuheiten wie dem Audi TT zu einem ernstzunehmenden Wettbewerber gegenüber dem Lokalrivalen BMW.

Herbert Demel verließ nach nur 15 Monaten aufgrund eines Streits mit Sergio Marchionne (Chef der Fiat Holding) das Unternehmen. Marchionne übernimmt vorerst die Leitung von Fiat Auto. Sergio Marchionne war bei den Verhandlungen mit GM federführend.

Automarken im FIAT-Konzern

Modelle

In den verschiedensten Ländern wurden und werden Fiat-Modelle in Lizenz und teilweise unter anderen Markenbezeichnungen gebaut. So basiert der russische Lada Nova auf dem Fiat 124 aus dem Jahr 1967, die jugoslawischen Zastavas hatten den Fiat 128 und den Fiat 600 zum Vorbild. In Indien wurde der ehemalige Fiat 1100 als Premier gebaut. In der Türkei werden nach wie vor Weiterentwicklungen des Fiat 131 Mirafiori in verschiedenen Versionen unter der Marke Tofas gebaut. Der ehemalige Polski-Fiat 125 von FSO benutzte den Fiat 125 als technische Basis, der Polski-Fiat 126 war ein Nachbau des Fiat 126 von FSM. Auch die spanischen Seat waren bis zum Beginn der 1980er Jahre ausschließlich Fiat-Nachbauten.

Von Fiat entwickelte Flugzeugtypen finden sich hier.

http://www.apesa.ch/ecs/overview_article_details.php?objectid=18537&moreimgshow=true - Fiat Lombardi Grand Prix