„Diskussion:Schneewittchen“ – Versionsunterschied

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Trilo (Diskussion | Beiträge)
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:: @Trilo. Bitte nenne doch mal einige Quellen, die Deine Ansicht belegen können, daß Schneewitchen schon "Jahrtausende" alt ist. Da "Jahrtausende" für mich mindestens Drei sind, bedeutet das, daß zur Zeit als die Grimms die Märchen aufgeschrieben haben (also um 1800 herum und da waren die Märchen ja bereits schon einige hudnert Jahre Volksgut) es Beweise für ein Schneewittchenmärchen aus der Zeit um 1500 bis 2000 v.Chr. geben muß. Die würden mich wirklich interessieren. Solange das aber nicht geklärt ist, nehme ich den Baustein wieder heraus gemäß dem Motto: in dubio pro reo [[Benutzer:Sonnenwind|Sonnenwind]] 15:36, 8. Aug 2005 (CEST)
:: @Trilo. Bitte nenne doch mal einige Quellen, die Deine Ansicht belegen können, daß Schneewitchen schon "Jahrtausende" alt ist. Da "Jahrtausende" für mich mindestens Drei sind, bedeutet das, daß zur Zeit als die Grimms die Märchen aufgeschrieben haben (also um 1800 herum und da waren die Märchen ja bereits schon einige hudnert Jahre Volksgut) es Beweise für ein Schneewittchenmärchen aus der Zeit um 1500 bis 2000 v.Chr. geben muß. Die würden mich wirklich interessieren. Solange das aber nicht geklärt ist, nehme ich den Baustein wieder heraus gemäß dem Motto: in dubio pro reo [[Benutzer:Sonnenwind|Sonnenwind]] 15:36, 8. Aug 2005 (CEST)


Logik: Die Mächen wurden früher von Mund zu Mund weiter gegeben und deshalb sind keine Aufzeichnungen darüber bekannt, in welcher Form sie früher existierten. Das Verdienst kam ja erst den Gebrüdern Grimm zu, sie fixiert und erhalten zu haben. Im Grunde sind die Märchen der Gebrüder Grimm aber heute keine echten Märchen mehr, da sie ja festgeschrieben sind und somit als Quelle nachgelesen werden können und nciht mehr in allen ihren wechselnden Variationen existieren, wie das vorher war.
Logik: Die Märchen wurden früher von Mund zu Mund weiter gegeben und deshalb sind keine Aufzeichnungen darüber bekannt, in welcher Form sie früher existierten. Das Verdienst kam ja erst den Gebrüdern Grimm zu, sie fixiert und erhalten zu haben. Im Grunde sind die Märchen der Gebrüder Grimm aber heute keine echten Märchen mehr, da sie ja festgeschrieben sind und somit als Quelle nachgelesen werden können und nciht mehr in allen ihren wechselnden Variationen existieren, wie das vorher war.


Die Vorstellung von der bösen Stiefmutter, die die Schönheit der Tochter neidet, ist hinreichend alt, sodaß man mit gutem Recht davon ausgehen kann, daß sie nicht erst spontan von den Bürgern von Lohr - etwa nach einer wahren Begebenheit - erfunden wurde. Genau so wie der Weihnachtsmann natürlich nicht von Coca Cola erfunden wurde, sondern auf verschiedenste, regional variierende Erzählungen aus prähistorischer Zeit zurück geht, in der "Einsiedler aus dem Wald" in den Wintermonaten in die Gehöfte kamen, um dort im Stall zu übernachten und als Gegenleistungen Säckeweise gesammelte Nahrungsmittel mitbrachten, die sie auch an die Kinder verteilten, um sich über deren Wohlwollen vor allem die Duldung durch die Bauern zu erkaufen. Das war eine weit bekannte Lebensweise der Einsiedler, deren Leben außerhalb der sozialen Zwänge und Verpflichtungen recht angenehm war, bis eben auf die Wintermonate, wo sie die Gemeinschaft mitunter brauchten und dort nach den ersten Schneefällen, meist so um den Jahreswechsel Zuflucht suchten.
Die Vorstellung von der bösen Stiefmutter, die die Schönheit der Tochter neidet, ist hinreichend alt, sodaß man mit gutem Recht davon ausgehen kann, daß sie nicht erst spontan von den Bürgern von Lohr - etwa nach einer wahren Begebenheit - erfunden wurde. Genau so wie der Weihnachtsmann natürlich nicht von Coca Cola erfunden wurde, sondern auf verschiedenste, regional variierende Erzählungen aus prähistorischer Zeit zurück geht, in der "Einsiedler aus dem Wald" in den Wintermonaten in die Gehöfte kamen, um dort im Stall zu übernachten und als Gegenleistungen Säckeweise gesammelte Nahrungsmittel mitbrachten, die sie auch an die Kinder verteilten, um sich über deren Wohlwollen vor allem die Duldung durch die Bauern zu erkaufen. Das war eine weit bekannte Lebensweise der Einsiedler, deren Leben außerhalb der sozialen Zwänge und Verpflichtungen recht angenehm war, bis eben auf die Wintermonate, wo sie die Gemeinschaft mitunter brauchten und dort nach den ersten Schneefällen, meist so um den Jahreswechsel Zuflucht suchten.
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Mir scheint schon, dass die Geschichte christliche Elemente enthält. Die Stiefmutter ist eine Schlange (weil Hexe, Hinterhältigkeit, Gift), die das unschuldige Kind mit dem Apfel verführt, den sie durch ihre Erkenntniss zu machen verstand. Schneewittchen aber ersteht von den Toten auf und steigt aus dem Grab, wie vorher seine Mutter in seiner Gestalt. Die Strafe für die Stiefmutter soll vielleicht ihre Verfehlungen symbolisch wiedergeben, wie im Mittelalter üblich (sie wollte die schönste sein, also soll sie tanzen). Wobei mir grade auffällt, dass das alles auch aus vorchristlicher Zeit stammen könnte. Da gab es ja auch schon Ideen von Auferstehung uns ewigem Leben (z.B. [[Kybele]], [[Bacchus]]). Irgendein gieriger Römer wurde mal hingerichtet, indem man ihm flüssiges Gold in den Mund schüttete. [[Benutzer:Stoll|Stoll]] 10:02, 28. Aug 2005 (CEST)
Mir scheint schon, dass die Geschichte christliche Elemente enthält. Die Stiefmutter ist eine Schlange (weil Hexe, Hinterhältigkeit, Gift), die das unschuldige Kind mit dem Apfel verführt, den sie durch ihre Erkenntniss zu machen verstand. Schneewittchen aber ersteht von den Toten auf und steigt aus dem Grab, wie vorher seine Mutter in seiner Gestalt. Die Strafe für die Stiefmutter soll vielleicht ihre Verfehlungen symbolisch wiedergeben, wie im Mittelalter üblich (sie wollte die schönste sein, also soll sie tanzen). Wobei mir grade auffällt, dass das alles auch aus vorchristlicher Zeit stammen könnte. Da gab es ja auch schon Ideen von Auferstehung uns ewigem Leben (z.B. [[Kybele]], [[Bacchus]]). Irgendein gieriger Römer wurde mal hingerichtet, indem man ihm flüssiges Gold in den Mund schüttete. [[Benutzer:Stoll|Stoll]] 10:02, 28. Aug 2005 (CEST)


:::Ja, ich denke auch, es sind neuere und ältere Einflüsse zusammen geflossen und die Gebrüder Grimm haben dann einen spätere - also eine zu ihrer Zeit aktuelle - Version gespeichert. In ihr sind aber trotzdem Vorstellungen zentral, die aus der Prähistorie stammen.


:::Entscheidend für die Gestaltung des Artikels wäre nun, wie ich meine, daß die Ansicht, das Märchen würde eine Geschichte rund um Lohr wiederspiegeln, falsch ist. Man behauptet das, aber es gibt gute Gründe, es zu bezweifeln. --[[Benutzer:Trilo|Trilo]] 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)


Dass der Prinz eine Siebenjährige heiratet spricht doch auch dafür dass das Märchen schon älter ist, oder?
Dass der Prinz eine Siebenjährige heiratet spricht doch auch dafür dass das Märchen schon älter ist, oder?
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Mhm, ja Mitdenken ist eine Kunst... Das nächste Mal schlaf ich ne Nacht über meinen Fragen ;)
Mhm, ja Mitdenken ist eine Kunst... Das nächste Mal schlaf ich ne Nacht über meinen Fragen ;)

:::Ein Märchen brauchte m.E. immer eine Grundlage in der Vorstellungswelt der Menschen, die es erzählen und weiter tragen. Bei Schneewittchen ist das vielleicht die Vorstellung von der "falschen Mutter", die bei der hohen Sterblichkeit von Frauen in der Prähistorie allgemein bekannt war: Das soziale Familienoberhaupt in einer Großfamilie war nur selten für alle Kinder wirklich die leibliche Mutter und deshalb wurden auch nicht alle Kinder gleich fürsorglich behandelt. Gerade Mädchen waren (wie heute noch in vielen Ländern) weniger "wert" und wurden - das ist eine weitere Annahme, die man historisch beweisen kann - oft weg gegeben, in Arbeitsdienste geschickt oder auch - eben in der Prähistorie - sich selbst im Wald überlassen wie Hänsel und Gretel. Man hat die überzähligen Esser einfach ausgesetzt. Zumal, wenn sie zur Konkurrenz wurden, wie Schneewittchen, deren Schönheit der "Mutter" gefährlich wurde. Sie kann ihren Status auch verlieren, denn man weiß ja, wie sich Väter für Mädchen zu interessieren beginnen, wenn es soweit ist.

:::Man kann auch annehmen, daß das Aussetzen von Kindern (was vorkam) nachträglich von den Beteiligten als ungerecht empfunden oder wegen schlechtem Gewissen umgedichtet wurde, weil die Kinder ja nichts dafür können. Die Vorstellung, ein in den Wald geschicktes Kind würde von Zwergen - eigensinnigen Gnomen, Waldbewohnern (die es dort ja gibt) aufgenommen und versorgt, ist dann nur bequem. Man nahm in der Prähistorie die Existenz von Zwergen für bare Münze, sie galten als völlig normale Wesen, also warum sollte es unwahrscheinlich sein, daß sie ein Menschenkind aufnehmen?

:::Eine Vorstellung, so bequem, daß man mit ihr eine Rache-Phantasie verbinden kann: Die Zwerge geben dem verstoßen Kind Obdach und verhelfen ihm letztendlich passiv zum Sieg über die Täter. Das Kind ist betont fleißig, hat sich also nichts zu schulden kommen lassen, ist sauber und rein. Es muß nachträglich gewinnen über die Mutter, die eine Konkurrentin ist.

:::Meine Meinung: Das Märchen ist ganz klar prähistorischen Ursprungs. Die späteren Versionen sind Umbildungen. Die Annahme mit Lohr ist spekulativ und fragwürdig. Sie haut vorn und hinten nicht hin! :-)) --[[Benutzer:Trilo|Trilo]] 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)

Version vom 24. September 2005, 23:42 Uhr

Snøhvit oder Schneewittchen wird auch ein vermutetes Erdgasfeld unter der Barentssee genannt, dass derzeit erforscht wird. Siehe http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,2292126,00.html

Danke für die Information. Ich habe sie in den Artikel eingefügt.Stoll 15:37, 27. Aug 2005 (CEST)

schneewittchen keltisch

...ein weiterer historischer hintergrund felht mir oder sollte ich sagen interpretation....aber wie ich weiß, wurden viele märchen erfunden um alte weisheiten versteckt vor der kriche weiter zu geben..wie bei schneewittchen,...denn sie soll die triadengöttin symbolisieren...(schwarz-weiß-rot)....und ihre flucht in die anderswelt.... Meiner meinung nach sagt der text zu wenig über das märchen aus... ;)

Aber das ist doch super, dann schreib was dazu !!! Wo find ich was über die Triadengöttin ? Stoll 10:08, 28. Aug 2005 (CEST)

Lohr

Der Verweis auf die Stadt Lohr ist völliger Unsinn und Verklärung! Das Märchen ist sehr, sehr viel älter und geht mindestens in die vorchristliche, germanische Zeit zurück.

Wenn es in Lohr Schneewittchen-Wanderwege und einen Schneewittchen-Spiegel gibt, dann ist das nachträglich so eingerichtet, um sich wichtig zu machen oder Touristen anzulocken. Weder ein einsamer Burgbewohner, noch ein Spiegel, der Schneewittchen-Spiegel genannt wird noch Glasindustrie sind ein Hinweis darauf, daß das Märchen dort entstand. Bereits in 17. Jahrhundert war das Märchen jahrtausende (!) alt. --Trilo 12:35, 4. Aug 2005 (CEST)

Woher stammt die Information, dass das Märchen Jahrtausende alt ist? -- MfG Doodee 17:54, 5. Aug 2005 (CEST)
@Trilo. Bitte nenne doch mal einige Quellen, die Deine Ansicht belegen können, daß Schneewitchen schon "Jahrtausende" alt ist. Da "Jahrtausende" für mich mindestens Drei sind, bedeutet das, daß zur Zeit als die Grimms die Märchen aufgeschrieben haben (also um 1800 herum und da waren die Märchen ja bereits schon einige hudnert Jahre Volksgut) es Beweise für ein Schneewittchenmärchen aus der Zeit um 1500 bis 2000 v.Chr. geben muß. Die würden mich wirklich interessieren. Solange das aber nicht geklärt ist, nehme ich den Baustein wieder heraus gemäß dem Motto: in dubio pro reo Sonnenwind 15:36, 8. Aug 2005 (CEST)

Logik: Die Märchen wurden früher von Mund zu Mund weiter gegeben und deshalb sind keine Aufzeichnungen darüber bekannt, in welcher Form sie früher existierten. Das Verdienst kam ja erst den Gebrüdern Grimm zu, sie fixiert und erhalten zu haben. Im Grunde sind die Märchen der Gebrüder Grimm aber heute keine echten Märchen mehr, da sie ja festgeschrieben sind und somit als Quelle nachgelesen werden können und nciht mehr in allen ihren wechselnden Variationen existieren, wie das vorher war.

Die Vorstellung von der bösen Stiefmutter, die die Schönheit der Tochter neidet, ist hinreichend alt, sodaß man mit gutem Recht davon ausgehen kann, daß sie nicht erst spontan von den Bürgern von Lohr - etwa nach einer wahren Begebenheit - erfunden wurde. Genau so wie der Weihnachtsmann natürlich nicht von Coca Cola erfunden wurde, sondern auf verschiedenste, regional variierende Erzählungen aus prähistorischer Zeit zurück geht, in der "Einsiedler aus dem Wald" in den Wintermonaten in die Gehöfte kamen, um dort im Stall zu übernachten und als Gegenleistungen Säckeweise gesammelte Nahrungsmittel mitbrachten, die sie auch an die Kinder verteilten, um sich über deren Wohlwollen vor allem die Duldung durch die Bauern zu erkaufen. Das war eine weit bekannte Lebensweise der Einsiedler, deren Leben außerhalb der sozialen Zwänge und Verpflichtungen recht angenehm war, bis eben auf die Wintermonate, wo sie die Gemeinschaft mitunter brauchten und dort nach den ersten Schneefällen, meist so um den Jahreswechsel Zuflucht suchten.

Es ist nahezu absurd anzunehmen, daß die Erzählungen von Schneewittchen in Lohr entstanden sind. Vor allem auch diese animalische Grausamkeit, der dreimalige Mordversuch am Kinde, vergifen, abschnüren, zu Tode Tanzen paßt überhaupt nicht zum 17/18 Jahrhundert, und auch nicht zum mittelalterlichen Rechtverständnis, das zudem noch christlich war, von dem in diesem Mächen überhaupt nichts zur Sprache kommt. Auch die Vorstellung, die Giftwirkung könne durch Ausspucken des Apfelstückes rückgängig gemacht werden, ist naiv, so wie das prähistorische Denken. Schneewittchen stammt m.E. aus der Prähistorie, und dafür werden sich auch zahlreiche weitere Argumente finden lassen, wenn Du im Internet suchst. :-)

Es sind zudem weitere Merkwürdigkeiten in dem Märchen enthalten, nämlich daß es sich um eine Königin-Stiefmutter handelt, die auf einem schmucken Schloß lebt, dann aber als altes Mütterchen verwandelt zu den Zwergen gehen muß und die Morversuche selbst ausführt. Viel plausibler ist es, daß sie in früheren Versionen nur die echte Stiefmutter einer Großfamilie war, die es ja überall gab, wobei die Varianten des Märchens unter Erhalt der animalischen Phantasien die Rahmenbedingungen austauschten. Aus der Großfamilie wurde die Königsfamilie, aus dem elterlichen Hof das Schloß - und zwar deshalb, weil mit dem aufkommenden Mittelalter und dem Feudalismus das Märchen an die obere soziale Schicht stoßen mußte, da sonst seine Bedeutung gesunken wäre. Wer interessierte sich im Mittelalter schon für ein weggeschicktes Kind, wenn es nicht eine Prinzessin ist? Es gab vielerorts im Mittelalter jährliche Kinderwanderungen, die in großen Scharen zum Arbeiten in andere Länder geschickt wurden, um sie nicht durchfüttern zu müssen. Auf diesen Wanderungen fand ein ganzer Prozentsatz jährlich den Tod. Diese mittelalterliche Zeit muß das Märchen m.E. durchlebt und sich dabei verändert haben. Seine ursprüngliche Gestalt spielte ganz bestimmt in jender Zeit, in der Hoffen und Wünschen noch geholfen hat, also in vorhistorischer Zeit.

M.E. hat sich Lohr die Geschichte auf die Fahne geschrieben, nichts weiter. *ggg* --Trilo 20:20, 17. Aug 2005 (CEST)

Ich fände es durchaus plausibel dass ältere und neuere Einflüsse hier zusammengeflossen sein könnten. Es ist ja sowieso klar, dass das Märchen nicht zu irgendeinem Zeitpunkt "aus einem Stück" entstanden sein kann, weil verschiedene beliebte Märchen-Elemente auch woanders vorkommen, also schon bekannt waren. So könnte die Geschichte in der Vorliegenden Form in Lohr erzählt worden sein, wobei sie aus Versatzstücken besteht, die älter sind. Man hat ja bei vielen Grimm-Märchen den Eindruck, dass sie Mischungen aus anderen sind. Die weiße Schlange ist zum Bsp. so eines, wo man fast jede Passage eigendlich schon so ähnlich kennt. Mir scheint schon, dass die Geschichte christliche Elemente enthält. Die Stiefmutter ist eine Schlange (weil Hexe, Hinterhältigkeit, Gift), die das unschuldige Kind mit dem Apfel verführt, den sie durch ihre Erkenntniss zu machen verstand. Schneewittchen aber ersteht von den Toten auf und steigt aus dem Grab, wie vorher seine Mutter in seiner Gestalt. Die Strafe für die Stiefmutter soll vielleicht ihre Verfehlungen symbolisch wiedergeben, wie im Mittelalter üblich (sie wollte die schönste sein, also soll sie tanzen). Wobei mir grade auffällt, dass das alles auch aus vorchristlicher Zeit stammen könnte. Da gab es ja auch schon Ideen von Auferstehung uns ewigem Leben (z.B. Kybele, Bacchus). Irgendein gieriger Römer wurde mal hingerichtet, indem man ihm flüssiges Gold in den Mund schüttete. Stoll 10:02, 28. Aug 2005 (CEST)

Ja, ich denke auch, es sind neuere und ältere Einflüsse zusammen geflossen und die Gebrüder Grimm haben dann einen spätere - also eine zu ihrer Zeit aktuelle - Version gespeichert. In ihr sind aber trotzdem Vorstellungen zentral, die aus der Prähistorie stammen.
Entscheidend für die Gestaltung des Artikels wäre nun, wie ich meine, daß die Ansicht, das Märchen würde eine Geschichte rund um Lohr wiederspiegeln, falsch ist. Man behauptet das, aber es gibt gute Gründe, es zu bezweifeln. --Trilo 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)

Dass der Prinz eine Siebenjährige heiratet spricht doch auch dafür dass das Märchen schon älter ist, oder?

Bitte noch mal in Grimms Märchen hinein lesen: sie ist als Siebenjährige geflohen und dann so lange bei den Zwergen geblieben, dass sie ein Mieder brauchte - sprich: einen Busen hatte. Das ist bei Siebenjährigen eher selten. --Unscheinbar 22:52, 21. Sep 2005 (CEST)

Mhm, ja Mitdenken ist eine Kunst... Das nächste Mal schlaf ich ne Nacht über meinen Fragen ;)

Ein Märchen brauchte m.E. immer eine Grundlage in der Vorstellungswelt der Menschen, die es erzählen und weiter tragen. Bei Schneewittchen ist das vielleicht die Vorstellung von der "falschen Mutter", die bei der hohen Sterblichkeit von Frauen in der Prähistorie allgemein bekannt war: Das soziale Familienoberhaupt in einer Großfamilie war nur selten für alle Kinder wirklich die leibliche Mutter und deshalb wurden auch nicht alle Kinder gleich fürsorglich behandelt. Gerade Mädchen waren (wie heute noch in vielen Ländern) weniger "wert" und wurden - das ist eine weitere Annahme, die man historisch beweisen kann - oft weg gegeben, in Arbeitsdienste geschickt oder auch - eben in der Prähistorie - sich selbst im Wald überlassen wie Hänsel und Gretel. Man hat die überzähligen Esser einfach ausgesetzt. Zumal, wenn sie zur Konkurrenz wurden, wie Schneewittchen, deren Schönheit der "Mutter" gefährlich wurde. Sie kann ihren Status auch verlieren, denn man weiß ja, wie sich Väter für Mädchen zu interessieren beginnen, wenn es soweit ist.
Man kann auch annehmen, daß das Aussetzen von Kindern (was vorkam) nachträglich von den Beteiligten als ungerecht empfunden oder wegen schlechtem Gewissen umgedichtet wurde, weil die Kinder ja nichts dafür können. Die Vorstellung, ein in den Wald geschicktes Kind würde von Zwergen - eigensinnigen Gnomen, Waldbewohnern (die es dort ja gibt) aufgenommen und versorgt, ist dann nur bequem. Man nahm in der Prähistorie die Existenz von Zwergen für bare Münze, sie galten als völlig normale Wesen, also warum sollte es unwahrscheinlich sein, daß sie ein Menschenkind aufnehmen?
Eine Vorstellung, so bequem, daß man mit ihr eine Rache-Phantasie verbinden kann: Die Zwerge geben dem verstoßen Kind Obdach und verhelfen ihm letztendlich passiv zum Sieg über die Täter. Das Kind ist betont fleißig, hat sich also nichts zu schulden kommen lassen, ist sauber und rein. Es muß nachträglich gewinnen über die Mutter, die eine Konkurrentin ist.
Meine Meinung: Das Märchen ist ganz klar prähistorischen Ursprungs. Die späteren Versionen sind Umbildungen. Die Annahme mit Lohr ist spekulativ und fragwürdig. Sie haut vorn und hinten nicht hin! :-)) --Trilo 23:42, 24. Sep 2005 (CEST)