Diskussion:Römischer Kalender

10-Monatsjahr? - Kritik an der Einordnung

Wie Jörg Rüpke in seinem Buch „Kalender und Öffentlichkeit – Die Geschichte der Repräsentation und religiösen Qualifikation von Zeit in Rom - de Gruyter 1995“ S. 191ff darlegt, ist die Theorie eines 10-Monatsjahr nicht haltbar.
Unhabhängig davon halte ich die Einordnung des Kalenders auch bei Annahme eines 10-Monatsjahr in die Kategorie Mondkalender für falsch, der Kalender der Republik war, bis zu Cäsars Reform ein Lunisolarkalender.


Im Abschnitt "Der julianische Kalender" steht: "...eine grundlegende Reform durchzuführen und so den später nach ihm benannten Julianischen Kalender – einen echten Lunisolarkalender – einzuführen. Der Kalender...". Ist der julianische Kalender nicht ein lupenreiner Sonnenkalender? -- Joachim Krüger.

Ja, richtig, habe es soeben berichtigt. Auch der vorherige "Lunisolarkalender" war gar kein solcher mehr, da die Schaltmonate zu 22 bzw. 23 Tagen, auch unter Einbeziehung von fünf Ergänzungstagen, nicht zum Mondumlauf passen. Nur der noch ältere Achtjahreskalender der Griechen (Oktaëteris) kann als Lunisolarkalender bezeichnet werden: fünf Jahre (mit 12 Monaten) zu 354 Tagen plus 3 Jahre (mit 13 Monaten) zu 384 Tagen = ~ 99 Mondmonate. Dieser war im -6./-5. Jh. (vor dem besseren Methonischen Zyklus mit 12 Gemein- und 7 Schaltjahren) in Gebrauch.
Ihn benutzten die Römer offenbar als Vorlage für ihren Kalender: der Achtjahreszeitraum wurde geteilt (vielleicht schon durch die Griechen, siehe die Olympischen Spiele, die anfangs alle acht und erst im 6. Jh. alle vier Jahre stattfanden) und analog dazu die insgesamt 90 Schalttage halbiert und auf zwei Schaltmonate in vier Jahren verteilt. Um die korrekte Abbildung des Mondumlaufs im Kalender ging es den Römer demnach nicht mehr - nur noch um das (durchschnittliche) Sonnenjahr mit seinen ~ 365 Tagen (Oktaëteris: [5 x 354 + 3 x 384]/8 = 365,25 Tage).--Bernor 00:56, 4. Jul. 2007 (CEST)Beantworten
Vielen Dank für die Zusatzinformationen. Man könnte hinter dem Kapitel "Der julianische Kalender" noch ein Kapitel (z.B. "Die Korrektur des Augustus") über die zunächst falsche Schaltung einfügen. Erst danach wurde die Schaltregel (jedes ohne Rest durch 4 teilbare Jahr) korrekt angewendet. Im Pauly-Wissowa steht dazu:
" 8 v. Chr. In den 36 Jahren, die seit der Kalenderreform Caesars verflossen waren, hatten die Pontifices unter Leitung ihres unfähigen Oberhauptes Lepidus nicht, wie es erforderlich gewesen wäre, 9 Schaltjahre eingelegt, sondern 12, nämlich 44, 41, 38, 35, 32, 29, 26, 23, 20, 17, 14, 11 v. Chr. Den Grund dafür hatte die abergläubische Scheu geboten, den ersten Wochentag mit dem Neujahrstage zusammenfallen zu lassen. Augustus verfügte daher als Pontifex maximus, daß in den nächsten 12 Jahren, um jenen Überschuss von 3 Schalttagen auszugleichen, gar nicht geschaltet werden solle, dann aber, von 4 n. Chr. an, regelmäßig jedes vierte Jahr (Macrob. Sat. I 14, 13-15. Solin. I 45-47. Plin. n. h. XVIII 211. Suet. Aug. 31, 2; vgl. H. Matzat Roem. Chronologie 11ff.)."
Viele Grüße -- Joachim Krüger --145.254.142.172 14:43, 19. Aug. 2007 (CEST)Beantworten

Die Annahme eines römischen 10-Monatskalenders ist doch höchst spekulativ. Die Theorie nimmt die Tatsache zur Grundlage, dass nur ein zehnter Monat im alten Kalender genannt wird: Dezember. Doch schon der ursprünglich fünfte Monat Quintilius wurde in Augustus umbenannt. Dasselbe kann doch auch mit dem 11. und 12. Monat geschehen sein.

Tagescharakter

Wenn die römische "Woche" achttägig war, stellt sich die Frage, wann sie durch die siebentägige Woche ersetzt wurde. --195.253.22.100 13:47, 10. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Warum

ein Link zu einer "sachlich falschen" Web-side??? Agnete 19:12, 12. Sep. 2007 (CEST)Beantworten

Monatsnamen

/*Quintilis (31 Tage), Sextilis (30 Tage), September (30 Tage), October (31 Tage), November (30 Tage) und December (30 Tage).*/

Es ist erstaunlich zu sehen, daß der Monat 5 & 6 auf 'tilis' enden, aber die Monate 7 bis 10 auf '(em)ber'. Liegt da nicht ein Fehler vor? Ich könnte mir eher Septilis als damaligen Monatsnamen vorstellen....--79.199.80.218 08:51, 16. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

September ist die lateinisch korrekte Nominativform, siehe [1], und ist eine Entlehnung aus *septem- “septem” + *mens- “mensis”. Quintilis ist hingegen eine ältere Form, die nach der Umbenennung in Julius gar nicht mehr verwendet wurde, und sich meiner Meinung nach nur aus *quintus- "Der Fünfte" herleitet siehe [2], also ohne “mensis”. Für die Spezifische Endung "lis" habe ich allerdings auch keine Erklärung. --thomasxb 10:52, 16. Okt. 2008 (CEST)Beantworten
Meyers behauptet, daß der ursprüngliche Name Septilis lautete, siehe [3]; wobei sich dann wieder die Frage stellt, warum der ursprüngliche Name vom Oktober nicht Octilis lautet, sowie Nov. und Dez. - Das paßt meiner Meinung nicht ganz zusammen. --thomasxb 19:21, 16. Okt. 2008 (CEST)Beantworten

Überarbeiten-Baustein

Von welchen "zehn Monaten" (mit Anführungszeichen) ist die Rede? Der bestimmte Artikel bedeutet, dass sie zuvor schon erwähnt wurden. Welche "zehn Abschnitte" (ohne Anführungszeichen, mit direktem Artikel) wurden später als "zehn Monate" übersetzt? So zusammenhanglos sollte der erste Abschnitt nach der Einleitung nicht unbedingt anfangen. --Mantra 13:57, 26. Jun. 2009 (CEST)Beantworten