„Darja Domratschawa“ – Versionsunterschied

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'''Darja „Dascha“ Uladsimirauna Domratschawa''' ({{beS|Дар’я Уладзіміраўна Домрачава}}, {{ruS|Дарья Владимировна Домрачева}}/Darja Wladimirowna Domratschewa, engl. [[Transkription (Schreibung)|Transkription]] '''Darya Domracheva'''; * [[3. August]] [[1986]] in [[Minsk]]) ist eine ehemalige weißrussische [[Biathlon|Biathletin]], die [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon|2014]]<ref>[http://www.kicker.de/news/olympia/startseite/599505/artikel_splitter_demonstration-von-darya-domracheva.html Kicker]</ref> und [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon|2018]] insgesamt vier olympische Goldmedaillen gewann.
'''Darja „Dascha“ Uladsimirauna Domratschawa''' ({{beS|Дар’я Уладзіміраўна Домрачава}}, {{ruS|Дарья Владимировна Домрачева}}/Darja Wladimirowna Domratschewa, engl. [[Transkription (Schreibung)|Transkription]] ''Darya Domracheva''; * [[3. August]] [[1986]] in [[Minsk]]) ist eine ehemalige belarussische [[Biathlon|Biathletin]]. Sie gewann 2014 und 2018 insgesamt vier olympische Goldmedaillen und gehört damit zu den historisch erfolgreichsten Vertreterinnen ihrer Sportart. [[Biathlon-Weltcup 2014/15|2014/15]] belegte sie den ersten Platz im Gesamtweltcup.


Domratschawa wuchs in Sibirien auf und trat im Nachwuchsbereich zunächst für Russland an. 2004 kehrte sie in ihr Geburtsland Belarus zurück, für das sie fortan international startete. 2006 debütierte sie im [[Biathlon-Weltcup]]. Ihre ersten Weltcupsiege feierte sie im März 2010. Insgesamt entschied Domratschawa bis zum Ende ihrer Laufbahn 2018 in der Wettkampfserie 31 Rennen für sich. Im [[Biathlon-Weltcup 2011/12|Winter 2011/12]] verpasste sie den Gesamtsieg als Zweite mit knappem Rückstand auf [[Magdalena Neuner]]. Drei Jahre später siegte sie in der Weltcup-Gesamtwertung vor [[Kaisa Mäkäräinen]]. Domratschawa nahm an drei Olympischen Winterspielen teil: [[Olympische Winterspiele 2010/Biathlon|2010 in Vancouver]] gewann sie die Bronzemedaille im Einzelrennen; [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon|2014 in Sotschi]] wurde sie dreifache Olympiasiegerin in der Verfolgung, im Einzel sowie im Massenstart; [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon|2018 in Pyeongchang]] siegte sie bei ihrem letzten olympischen Auftritt mit der Staffel und gewann eine weitere Silbermedaille im Massenstart. Außerdem errang sie 2012 und 2013 insgesamt zwei Weltmeistertitel.
== Karriere ==
[[Datei:2018-01-04 IBU Biathlon World Cup Oberhof 2018 - Sprint Women 54.jpg|mini|links|200px|Weltcupsprint in [[Oberhof]] im Januar 2018]]
Darja Domratschawa betreibt seit 1999 [[Biathlon]]. Die Sportlehrerin, die in Minsk und [[Njagan]] lebt, startete für den ''Biathlon-Club Dinamo Minsk'' und wurde von Nikolai Sacharow trainiert. Sie debütierte zu Beginn der Saison 2006/07 in [[Östersund]] im Weltcup. Bei ihrem dritten Rennen, einem Sprint in [[Hochfilzen]], lief sie als Fünfte erstmals unter die Top 10. Schon 2005 in [[Kontiolahti]] wurde sie im Sprint und der Verfolgung Juniorenweltmeisterin. Im folgenden Jahr musste sie sich bei der Verfolgung in [[Presque Isle (Maine)|Presque Isle]] nur [[Magdalena Neuner]] und der Französin [[Marion Blondeau]] geschlagen geben und 2007 holte sie in Sprint und Verfolgung jeweils Silber. Im Jahr 2008 gewann sie bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2008|Biathlon-Weltmeisterschaften]] mit der Mixedstaffel Silber.


Seit Juli 2016 ist Domratschawa mit dem achtfachen Olympiasieger [[Ole Einar Bjørndalen]] verheiratet. Nach dem gemeinsamen Karriereende 2018 trainierte das Paar von 2019 bis 2022 das chinesische Biathlonteam in der Vorbereitung auf die [[Olympische Winterspiele 2022|Olympischen Winterspiele 2022]] in [[Peking]]. Während ihrer aktiven Laufbahn genoss Domratschawa große Popularität in Belarus. Nach ihren olympischen Erfolgen 2014 erhielt sie als erste Frau und elfte Person insgesamt die Auszeichnung [[Held von Belarus]].
Am 11. Januar 2009 fuhr sie im [[Biathlon#Massenstart|Massenstartrennen]] des [[Wintersport-Weltcuport Oberhof|Weltcups in Oberhof]] in Führung liegend zum zweiten Liegendschießen. Sie schoss jedoch stehend und hatte fünf Fehlschüsse, weil ihre fünf Treffer auf den falschen Scheiben, den Stehendscheiben, einschlugen. Diesen Irrtum konnte sie erst beim Verlassen des Schießstandes bemerken, da sie als Rechtsschützin auf Bahn&nbsp;1 stehend die Konkurrentinnen nicht im Blick hatte. Weil dieser Fehler eine mögliche Zeitstrafe von zehn Minuten bedeutete, gab sie wenig später auf.<ref>{{Internetquelle |autor=Boris Herrmann |url=http://www.berliner-zeitung.de/archiv/stehend-k-o-,10810590,10612832.html |titel=Stehend K.&nbsp;o. |werk=[[Berliner Zeitung]] |datum=2009-01-12 |abruf=2015-07-10}}</ref><ref>spox.com: 11. Jänner 2009 [http://www.spox.com/de/sport/mehrsport/wintersport/0901/Artikel/tops-und-flops-domratschewa-biathlon-roesch-peiffer-riesch-schmitt-skifliegen-pechstein.html Eine Frau revolutioniert das Biathlon.]</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.spox.com/de/sport/mehrsport/wintersport/0901/News/kati-wilhelm-gewinnt-massenstart-in-oberhof-neuner-belegt-platz-vier.html |titel=Biathlon in Oberhof – Wilhelm gewinnt Massenstartrennen |abruf=2015-08-23 |datum=2009-01-11 |hrsg=spox.com }}</ref><ref name="ibu-dr">{{Internetquelle |url=http://www.biathlonworld3.de/media/download/IBU_DISCIPLINARY_RULES.pdf |titel=IBU Disciplinary Rules |abruf=2009-02-23 |seiten=5.4&nbsp;c |sprache=englisch |hrsg=IBU |format=PDF; 110&nbsp;kB |archiv-bot=2018-11-30 19:41:08 InternetArchiveBot |offline=yes }}</ref> Es war das erste Mal, dass so etwas einem Biathleten in einem Massenstartrennen des Weltcups passierte. Nach diesem Missgeschick bekam Domratschawa viel Trost und Zuspruch. Insgesamt ging es danach für die Weißrussin in der Leistung steil bergauf. In den folgenden Rennen kam sie mehrfach nacheinander unter die besten Zehn. Beim Sprint in [[Ruhpolding]] lief sie als Dritte erstmals auf das Podest, eine Woche später wurde sie in [[Rasen-Antholz|Antholz]] sogar Sprint-Zweite.


== Werdegang ==
Fast auf den Tag genau ein Jahr später passierte Domratschawa in Oberhof ein ähnliches Missgeschick. Erneut in Führung liegend, zielte sie beim dritten Schießen vom Stand eins auf die Scheiben von Stand zwei, bemerkte aber dieses Mal während des Schießens ihren Fehler und konnte zumindest einen Schuss richtig setzen. Sie beendete das Rennen als Neuntplatzierte.
=== Kindheit und Jugend in Russland (bis 2003) ===
Darja Domratschawa wurde 1986 als Tochter eines Architektenpaares in [[Minsk]], der Hauptstadt der [[Weißrussische Sozialistische Sowjetrepublik|Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik]], geboren. Sie hat einen vier Jahre älteren Bruder.<ref>Grigori Trofimenkow: [https://www.pressball.by/pbonline/other/88076 ''Проектировал дом для сестры, которую в детстве носил на руках. Чем известен Никита Домрачев?''] auf pressball.by. 12. Oktober 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023. „Дарья появилась на свет через четыре года — такова их разница в возрасте со старшим братом.“</ref> 1990 zog die Familie in die west[[Sibirien|sibirische]] [[Oblast Tjumen]]. Domratschawas Eltern fanden Arbeit in der Stadt [[Njagan]], die dank der Erdölförderung einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.<ref>Smiter Pankowez: [https://nashaniva.com/?c=ar&i=206488&lang=ru ''Почему Домрачева выбрала Беларусь, а не Россию, в чем секрет ее побед и как удалось построить семью с легендой''] auf nashaniva.com. 21. März 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Im Alter von sechs Jahren begleitete Domratschawa ihren Bruder zum [[Skilanglauf]]training. Sie wurde jüngstes Mitglied der Trainingsgruppe und erfuhr besondere Förderung durch ihren ersten Skitrainer Andrei Doroschenko,<ref>Juri Michalewitsch: {{Webarchiv |url=https://sport.tut.by/news/biathlon/440971.html |wayback=20210422185451 |text= ''"В Нягани нас заселили в избушку для геологов". Десять фактов из детства Даши Домрачевой''}} auf sport.tut.by. 24. März 2015.</ref> der sie in den folgenden fünfeinhalb Jahren betreute. Doroschenko erinnerte sich später an Domratschawa als lernwillige Schülerin, die sich vor allem durch ihre Intelligenz ausgezeichnet habe: Sie habe bei ihm keine Trainingseinheit verpasst und Hinweise zur Verbesserung ihrer Skitechnik innerhalb kurzer Zeit umgesetzt. Nach wenigen Jahren war sie gemäß Doroschenkos Erinnerung auf der Strecke schneller als die Jungen in ihrem Alter.<ref>Juri Michalewitsch: {{Webarchiv |url=http://sport.tut.by/news/biathlon/441434.html |wayback=20200803124606 |text= ''"Дашина техника бега является эталонной". Десять вопросов первому тренеру Домрачевой''}} auf sport.tut.by. 24. März 2015.</ref>


Zum Biathlon wechselte Domratschawa mit zwölf Jahren. Ihr Interesse an der Sportart erklärte sie später damit, dass sie unberechenbarer als Skilanglauf sei, weil neben der körperlichen Verfassung auch andere Faktoren eine Rolle spielten. Biathlon erfordere es, mehr nachzudenken und zu analysieren.<ref name="pressball2014">[https://www.pressball.by/articles/others/digest/88401 ''Большое интервью Дарьи Домрачевой российским СМИ''] auf pressball.by. 19. Oktober 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Unter der Anleitung von Albert Musin trainierte Domratschawa zunächst an der 1998 eröffneten Biathlon-Schule in Njagan, ehe sie 2001 in das Nachwuchsteam des [[Autonomer Kreis der Chanten und Mansen/Jugra|Autonomen Kreises der Chanten und Mansen]] in [[Chanty-Mansijsk]] aufgenommen wurde. Zwei Jahre später gewann sie mit der russischen Mixed-Staffel die Silbermedaille beim [[Europäisches Olympisches Jugendfestival|Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival]] im slowenischen [[Bled]].<ref>[http://www.eyowf2011.cz/web/4uyq1bvs.pdf ''Results of EYOWF 2003 – Bled, Slovenia''] auf eyowf2011.cz. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> In dieser Zeit war Domratschawa gut mit der gleichaltrigen späteren russischen Spitzenbiathletin [[Swetlana Jurjewna Slepzowa|Swetlana Slepzowa]] befreundet,<ref name="sports.ru">[https://www.sports.ru/biathlon/7477906.html ''Дарья Домрачева: «Раньше на сборах со Слепцовой изображали хип-хоп»''] auf sports.ru. 2. April 2009. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> auch zu [[Anton Wladimirowitsch Schipulin|Anton Schipulin]] hatte sie engen Kontakt.<ref>Swetlana Assejewa: [https://news.sportbox.ru/Vidy_sporta/Biatlon/spbnews_NI866295_Sestra_Shipulina_soobshhnica_Slepcovoj_Po_Domrachevoj_budut_skuchat ''«Сестра» Шипулина, сообщница Слепцовой. По Домрачевой будут скучать''] auf sportbox.ru. 28. Juni 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Noch Jahre später erfuhr sie bei Wettkämpfen in Russland große Unterstützung durch die heimischen Fans.<ref name="sports.ru" /><ref>Claus Dieterle: ''Vorfahrt für die falschen Russinnen.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 19. Februar 2014, S. 27. Abgerufen am 7. Mai 2023 via [https://www.faz-biblionet.de/faz-portal/document?uid=FAZ__FD2201402194199168 F.A.Z.-Bibliotheksportal].</ref>
Einen großen sportlichen Erfolg konnte Darja Domratschawa bei den [[Olympische Winterspiele 2010|Olympischen Winterspielen 2010]] in Vancouver feiern, als sie im Einzel die Bronzemedaille gewann. Die gute Olympiaform bewies Darja Domratschawa ebenfalls mit Rang sechs im Massenstart und Platz acht im Sprint. Beim ersten Weltcup nach den Winterspielen gewann Domratschawa beim Sprint in [[Kontiolahti]] erstmals ein Weltcup-Rennen und konnte im anschließenden Verfolgungsrennen erneut auf Platz eins laufen. Durch einen Sieg im letzten Massenstartrennen der Folgesaison sicherte sie sich den Sieg in der Gesamtwertung des Massenstartweltcups.


2002 begann Domratschawa ein [[Sportmanagement]]-Studium an der Universität Tjumen.<ref>Tom Klein: {{Webarchiv |url=http://biathlonworld3.de/en/press_releases.html/do/detail?presse=335 |wayback=20090218020426 |text= ''Domracheva-Interview: "Sports - rather than hanging around"''}} auf biathlonworld3.de. 22. Januar 2009.</ref> Später studierte sie parallel zu ihrer sportlichen Laufbahn in Minsk an der Belarussischen staatlichen Wirtschaftsuniversität: 2009 erlangte sie dort einen Abschluss in [[Tourismusmanagement]], 2015 einen weiteren in [[Handelsrecht]].<ref name="belarus">[https://www.belarus.by/en/about-belarus/sport/darya_domracheva Profil von Darja Domratschawa] auf belarus.by. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>
In der [[Biathlon-Weltcup 2011/12|Saison 2011/2012]] war sie die stärkste Konkurrentin der späteren Gesamtweltcupsiegerin Magdalena Neuner. Domratschawa konnte mit sechs Saisonsiegen zwar nur den zweiten Platz in der Gesamtwertung belegen, verteidigte aber den Massenstartweltcup und gewann ebenfalls den Weltcup in der Verfolgung. Auch bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2012|Weltmeisterschaften]] in Ruhpolding lieferten sich Domratschawa und Neuner im Sprint und in der Verfolgung die Duelle um den Sieg. Im Sprint musste sich Domratschawa mit der Silbermedaille begnügen, konnte aber in der Verfolgung auf Platz eins laufen.


=== Erste internationale Erfolge für Belarus (2004 bis 2008) ===
Nach einem schleppenden Start in die Weltcup-Saison 2012/2013 konnte sich Domratschawa ab dem Weltcup in Ruhpolding wieder an das Podium herankämpfen. Bei der [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2013|WM 2013 in Nové Město]] sicherte sie sich schließlich mit 9 Sekunden Vorsprung auf [[Tora Berger]] die Goldmedaille im Massenstart. Am Ende der Saison landete sie wie in der Vorsaison erneut auf dem zweiten Platz in der Gesamtweltcupwertung.
Während ihrer Kindheit und Jugend in Russland hatte Domratschawa durchgängig familiäre Beziehungen nach [[Belarus]]. Ihre Sommerferien verbrachten sie und ihr Bruder regelmäßig bei ihren Großeltern mütterlicherseits in Minsk.<ref>Juri Michalewitsch: {{Webarchiv |url=http://sport.tut.by/news/biathlon/459059.html |wayback=20210306074958 |text= ''"Даша спросила: "Где лыжи?" А их украли". Как с Домрачевой боролись на детских соревнованиях''}} auf sport.tut.by. 6. August 2015.</ref> In späteren Interviews sagte Domratschawa, sie habe den Aufenthalt in Sibirien immer nur als vorübergehend betrachtet. Ihre Heimat habe sie stets in Belarus gesehen.<ref name="pressball2014" /><ref name="sport-express">Jelena
Waizechowskaja: [https://www.sport-express.ru/se-velena/reviews/803358/ ''Дарья Домрачева: "Всегда знала, что, когда вырасту, буду выступать именно за Беларусь"''] auf sport-express.ru. 11. April 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> 2004 zog Domratschawa mit 17 Jahren von Njagan in ihre Geburtsstadt Minsk zurück. Gemäß ihrer Darstellung war der belarussische Frauen-Cheftrainer Nikolai Sacharow nach ihren Erfolgen im Juniorenbereich auf sie aufmerksam geworden und hatte ihr das Angebot unterbreitet, gemeinsam mit dem Nationalkader um die erfahrenen Athletinnen [[Alena Subrylawa]] und [[Wolha Nasarawa]] zu trainieren. Gleichzeitig mit Domratschawa stieß auch die in etwa gleichaltrige [[Nadseja Skardsina]] zum Team,<ref>Tatjana Pastuschenko: [https://www.sb.by/articles/geroy-nashego-vremeni-domracheva.html ''Дарья Домрачева — о прошлом, настоящем и будущем''] auf sb.by. 25. Juli 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> die in späteren Jahren zum festen Bestandteil belarussischer Staffeln wurde.


Anfang 2005 trat Domratschawa zum ersten Mal auf internationaler Ebene für Belarus an. Sie gewann im März zwei Goldmedaillen in Sprint und Verfolgung bei den [[Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2005|Jugendweltmeisterschaften]] in [[Kontiolahti]]. Als Juniorin gewann sie [[Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2006|2006 in Presque Isle]] mit Bronze in der Verfolgung (beim Sieg [[Magdalena Neuner]]s) sowie [[Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften 2007|2007 in Martell]] mit Silber in Sprint und Verfolgung (jeweils hinter ihrer früheren Teamgefährtin [[Swetlana Jurjewna Slepzowa|Swetlana Slepzowa]]) weitere WM-Medaillen. Domratschawa debütierte im Dezember 2006 im [[Biathlon-Weltcup]], wo sie bei ihrem ersten Auftritt einen 16. Rang im Sprint von [[Östersund]] erreichte. Im weiteren Verlauf der [[Biathlon-Weltcup 2006/07|Saison 2006/07]] platzierte sie sich in sechs Weltcupeinzelrennen unter den ersten Zehn. Zudem errang sie zwei Titel – im Sprint und mit der Staffel – bei den schwächer besetzten [[Biathlon-Europameisterschaften 2007|Europameisterschaften]] im bulgarischen Bansko und triumphierte im Sprint bei der [[Winter-Universiade 2007]] in [[Turin]].<ref>Organising Committee of the Winter Universiade Torino 2007: [https://www.fisu.net/medias/fichiers/Biathlon.pdf ''ResultsBook: Biathlonn''] auf fisu.net. Abgerufen am 8. Mai 2023.</ref> Ihre erste Medaille bei Weltmeisterschaften gewann Domratschawa [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2008|2008 in Östersund]] an der Seite von [[Ljudmila Kalintschyk]], [[Rustam Waliullin]] sowie [[Sjarhej Nowikau (Biathlet)|Sjarhej Nowikau]] mit der belarussischen Mixed-Staffel, die auf dem zweiten Platz hinter dem deutschen Quartett ins Ziel kam.
Bei den [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon|Olympischen Spielen]] in [[Sotschi]] wollte Domratschawa ihre Bestleistung abrufen und sich in den Ergebnissen von Vancouver steigern. Dass sie in einer guten Form war, bewies sie bereits mit ihren beiden Weltcupsiegen in [[Oberhof]], wo sie im Sprint und in der Verfolgung vor der späteren Gesamtweltcupsiegerin [[Kaisa Mäkäräinen]] triumphierte. Doch ihr größter Triumph sollten die Olympischen Spiele sein. Der 9. Platz im Sprintrennen war zunächst ernüchternd, angesichts der Tatsache, dass Domratschawa mit nur einem Schießfehler 32 Sekunden hinter der fehlerfreien [[Anastasiya Kuzmina|Kuzmina]] ins Ziel lief. Doch in der anschließenden Verfolgung überholte sie alle und gewann die olympische Goldmedaille. Die zweite Goldmedaille gewann sie im Einzelrennen. Der Massenstart von Sotschi komplettierte ihren Hattrick. Mit 20 Sekunden Vorsprung auf die Tschechin [[Gabriela Koukalová|Koukalová]] sicherte sich Domratschawa ihre dritte Goldmedaille. In ihrem Heimatland feierte man sie als Weltstar, so wurden beispielsweise Briefmarken mit ihrem Kopf und den drei Medaillen gedruckt.


=== Aufstieg in die Weltspitze (2008 bis 2013) ===
2013 verkündete die Biathletin die weißrussischen Punkte beim [[Eurovision Song Contest]]. Nach ihren Olympiasiegen wurde sie als erste Frau überhaupt und als eine von bislang nur elf Trägern mit dem Titel [[Held Weißrusslands]] ausgezeichnet.<ref>[https://sg.sports.yahoo.com/news/domracheva-named-39-hero-belarus-39-third-gold-183025798--spt.html Domracheva named 'Hero of Belarus' after third gold.]</ref> 2015 folgte die Auszeichnung zu [[Europas Sportler des Jahres (UEPS)|Europas Sportlerin des Jahres]] für das Sportjahr 2014.
Vor der [[Biathlon-Weltcup 2008/09|Saison 2008/09]] wurde [[Klaus Siebert]] Teil des belarussischen Trainerteams. Domratschawa bezeichnete Siebert in den folgenden Jahren als Vaterfigur, Beobachter sprachen ihm einen großen Anteil an ihrem Aufstieg in die Weltspitze zu.<ref name="spox">Benedikt Treuer: [https://www.spox.com/de/sport/mehrsport/wintersport/1503/News/darya-domracheva-portrait-lukaschenko-weissrussland.html ''Liebling des Autokraten''] auf spox.com. 10. März 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Unter Sieberts Anleitung verbesserten sich insbesondere Domratschawas Schießleistungen: Ihre Trefferquoten erhöhten sich von Werten zwischen 76 und 78 Prozent auf zwischenzeitlich 85 Prozent.<ref>Wadim Knyrko: [https://by.tribuna.com/tribuna/blogs/editors/936267/ ''Герой и супермен. Памяти Клауса Зиберта''] auf by.tribuna.com. 26. April 2016. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Auf der Strecke gehörte sie in den Jahren ab 2008 stets zu den fünf schnellsten Sportlerinnen im Weltcup. Mit diesen Leistungen stieg Domratschawa zu den weltweit führenden Biathletinnen auf. Im Januar 2009 stand sie als Dritte des Sprints von [[Ruhpolding]] zum ersten Mal in einem Weltcup-Einzelrennen auf dem Podium. Gut ein Jahr später gewann sie bei den [[Olympische Winterspiele 2010/Biathlon|Olympischen Winterspielen 2010]] in Vancouver die Bronzemedaille im [[Olympische Winterspiele 2010/Biathlon – Einzel (Frauen)|15-Kilometer-Rennen]] mit einem Schießfehler und einer knappen halben Minute Rückstand auf die Siegerin [[Tora Berger]]. Ihre ersten Weltcupsiege feierte Domratschawa am 13. und 14. März 2010 bei den Sprint- und Verfolgungswettkämpfen in Kontiolahti. In der [[Biathlon-Weltcup 2010/11|Saison 2010/11]] entschied sie die Weltcupwertung im Massenstart für sich. Zuvor hatte sie in dieser Disziplin die Silbermedaille bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2011|Weltmeisterschaften 2011]] gewonnen, fünf Sekunden hinter der Siegerin [[Magdalena Neuner]].


Im [[Biathlon-Weltcup 2011/12|Winter 2011/12]] konkurrierten Domratschawa und Neuner um den Sieg im Gesamtweltcup. Neuner entschied 10 der 26 Saisonrennen für sich, Domratschawa siegte in sechs Wettkämpfen und hatte am Saisonende im Klassement 28 Punkte Rückstand auf ihre Kontrahentin (1188 gegenüber 1216 Punkte). Bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2012|Weltmeisterschaften 2012]] in [[Ruhpolding]] triumphierte Neuner im Sprint vor Domratschawa, in der Verfolgung drehte sich das Ergebnis um. Über die Saison gesehen war Domratschawa im Vergleich mit Neuner auf der Strecke die schnellere Läuferin und hatte eine ähnliche Trefferquote, verlor aber durch langsamere Schießeinlagen pro Schießen im Schnitt fünf Sekunden auf die Deutsche.<ref>Christoph Nister: [https://www.laola1.at/de/red/archiv/redaktion/wintersport/ski-nordisch/biathlon/hintergrund/domracheva-portrait/ ''Darya Domracheva: Neuners ebenbürtige Rivalin''] auf laola1.at. 7. März 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Das Verhältnis der beiden Athletinnen galt als ausgesprochen respektvoll. Domratschawa erklärte im März 2012 ihr Bedauern über Neuners frühes Karriereende, weil sie gerne noch länger gegen sie angetreten wäre.<ref>Carsten Eberts: [https://www.sueddeutsche.de/sport/magdalena-neuner-verpasst-zweites-wm-gold-ich-war-fuer-ein-paar-sekunden-nervoes-1.1299924-0 ''"Ich war für ein paar Sekunden nervös"''] auf sueddeutsche.de. 4. März 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Nach Neuners Rücktritt wurde Domratschawa für die [[Biathlon-Weltcup 2012/13|Saison 2012/13]] als Favoritin gehandelt,<ref name="spox" /> blieb aber als erneut Zweitplatzierte der Weltcup-Gesamtwertung wegen der schwächeren Schießleistung klar hinter Tora Berger zurück.<ref name="belarus" /> Bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2013|Weltmeisterschaften 2013]] in [[Nové Město na Moravě]] verpasste sie in den ersten drei Einzelwettkämpfen Top-20-Ergebnisse, siegte aber im abschließenden Massenstart vor Berger und gewann damit ihren zweiten Weltmeistertitel.
Bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2015]] im finnischen [[Kontiolahti]] ging sie leer aus. Die beste Chance hatte sie im Massenstart, als sie sich auf der Zielgeraden der Italienerin [[Karin Oberhofer]] um 2,1 Sekunden geschlagen geben musste und den 4. Platz erreichte.
In [[Chanty-Mansijsk]] 2015 beging sie beinahe den gleichen Fehler wie in [[Oberhof]] 2009, wo sie im Massenstart in Führung liegend beim 2. Schießen stehend statt liegend schoss. In der Verfolgung in Chanty-Mansijsk stellte sie sich ebenfalls beim 2. Schießen auf die Schießmatte. Wie sie selbst sagte, sei ihr der Fehler aufgrund des lautstarken Publikums aufgefallen. So legte sie sich anschließend hin und gewann die Verfolgung. Mit dem abschließenden 4.&nbsp;Platz im Massenstart gewann sie zum ersten Mal in ihrer Karriere den [[Biathlon-Weltcup 2014/15|Gesamtweltcup]].


=== Olympiasiege in Sotschi und Pyeongchang und Triumph im Gesamtweltcup (2014 bis 2018) ===
In der [[Biathlon-Weltcup 2015/16|Saison 2015/16]] ging Domratschawa nach einer Erkrankung an [[Pfeiffer-Drüsenfieber|Pfeifferschem Drüsenfieber]] nicht an den Start und legte anschließend wegen einer Schwangerschaft eine Pause ein.<ref>[http://www.biathlon-online.de/24438/darya-domracheva-startet-kommende-saison-nicht/ Startverzicht.]</ref> Im Januar 2017 gab sie beim Weltcup in Oberhof ihr Comeback und gewann nur vier Monate nach der Geburt ihrer Tochter bei der [[Biathlon-WM 2017]] in Hochfilzen die Silbermedaille in der [[Biathlon#Verfolgung|Verfolgung]]. Im Dezember konnte sie an selber Stelle auch ihren ersten Weltcupsieg nach fast drei Jahren feiern.
Bei den [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon|Olympischen Winterspielen 2014]] in [[Sotschi]] gewann Domratschawa drei Goldmedaillen: im [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon – Verfolgung (Frauen)|Verfolgungsrennen]] (nach einem neunten Platz im [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon – Sprint (Frauen)|Sprint]]), im [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon – Einzel (Frauen)|15-Kilometer-Einzelwettkampf]] sowie im [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon – Massenstart (Frauen)|Massenstart]]. Sie hatte bei jedem ihrer Siege einen deutlichen Vorsprung von mehr als 20 Sekunden auf die jeweilige Zweitplatzierte. Journalisten und Kontrahentinnen würdigten besonders die leichtfüßigen, tänzerisch wirkenden Auftritte Domratschawas auf der matschigen, schlecht präparierten Piste,<ref>Carsten Eberts: [https://www.sueddeutsche.de/sport/dreifache-olympiasiegerin-domratschewa-die-den-berg-hinauftanzt-1.1891945 ''Die den Berg hinauftanzt''] auf sueddeutsche.de. 18. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> bei denen sie auch von ihrem geringen Körpergewicht (weniger als 60 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,68 Meter) profitierte.<ref>Julien Pretot: [https://www.reuters.com/article/us-olympics-biathlon-massstart-idUKBREA1G0XK20140217 ''Domracheva wins mass start to take third gold''] auf reuters.com. 17. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Mit der belarussischen [[Olympische Winterspiele 2014/Biathlon – Staffel (Frauen)|Frauenstaffel]] verpasste sie als Vierte um knapp acht Sekunden eine weitere Medaille. Domratschawa gehörte mit drei Olympiasiegen neben dem russischen Shorttracker [[Wiktor Ahn]] und der norwegischen Skilangläuferin [[Marit Bjørgen]] zu den erfolgreichsten Sportlern bei den Winterspielen in Sotschi.<ref>[https://www.morgenpost.de/printarchiv/sport/article125134669/Domratschewa-Bjoergen-und-Ahn-mit-dreimal-Gold-vorn.html ''Domratschewa, Björgen und Ahn mit dreimal Gold vorn''] auf morgenpost.de. 24. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> In der [[Biathlon-Weltcup 2013/14|Gesamtweltcupwertung 2013/14]] belegte sie mit vier Saisonsiegen Rang drei hinter [[Tora Berger]] und [[Kaisa Mäkäräinen]]. Zudem gewann sie – wie zuvor schon 2011 und 2012 – die Disziplinenwertung im Massenstart.


Domratschawas langjähriger Trainer [[Klaus Siebert]] beendete 2014 aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit in Belarus. Ihm folgte der Österreicher [[Alfred Eder]],<ref>[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: [https://www.sueddeutsche.de/sport/biathlon-eder-neuer-trainer-der-weissrussischen-biathletinnen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140904-99-04571 ''Eder neuer Trainer der weißrussischen Biathletinnen''] auf sueddeutsche.de. 4. September 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> unter dessen Anleitung Domratschawa [[Biathlon-Weltcup 2014/15|Gesamtweltcupsiegerin 2014/15]] wurde. Sie entschied neun Rennen der Wettkampfserie für sich und hatte im Gesamtklassement am Saisonende 47 Punkte Vorsprung auf Kaisa Mäkäräinen (1094 gegenüber 1047 Punkte). Die Entscheidung über den Weltcuperfolg fiel im letzten Rennen in [[Chanty-Mansijsk]], in dem Domratschawa den vierten Rang erreichte und Mäkäräinen den dreizehnten Platz belegte.<ref>[[Associated Press|AP]]: [https://apnews.com/15318494197341719be5131149729d4c ''Domracheva wins women’s biathlon World Cup title''] auf apnews.com. 22. März 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>
In der Saison 2017/18 konnte Darja Domratschewa fünf Weltcupsiege feiern und landete auf dem 3. Platz in der Gesamtwertung.
Bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang gewann sie im Massenstart die Silbermedaille und wurde am 22. Februar mit [[Nadseja Skardsina]], [[Iryna Kryuko]] und [[Dsinara Alimbekawa]] Olympiasiegerin mit der Staffel.
Im Juni 2018 beendete sie ihre Karriere im Alter von 31 Jahren.<ref>{{Literatur |Autor=Südwest Presse Online-Dienste GmbH |Titel=Weißrussin hört auf: Schießstand ade: Biathlon-Star Domratschewa beendet Karriere |Sammelwerk=swp.de |Datum=2018-06-25 |Online=https://www.swp.de/sport/wintersport/schiessstand-ade_-biathlon-star-domratschewa-beendet-karriere-27041415.html |Abruf=2018-06-25}}</ref>


[[Datei:Paulina Fialková (SLO) Darya Domracheva (BLR) Anaïs Chevalier (FRA) (42396068540).jpg|mini|Domratschawa (Mitte) siegte bei ihrem letzten Weltcuprennen im März 2018 in [[Tjumen]] vor [[Paulína Bátovská Fialková|Paulína Fialková]] (links) und [[Anaïs Chevalier-Bouchet|Anaïs Chevalier]] (rechts).]]
Darja Domratschawas Laufstil wird als elegant und überaus effizient beschrieben.<ref>{{Internetquelle |autor=Ilka Schweikl |url=http://www.biathlon-online.de/6964/ |titel=Zweite Goldmedaille für Darya Domracheva |hrsg=biathlon-online.de |datum=2014-02-14 |abruf=2017-01-12}}</ref>
Wegen einer im Sommer 2015 diagnostizierten Erkrankung an [[Pfeiffer-Drüsenfieber]] verzichtete Domratschawa auf Wettkampfteilnahmen in der folgenden Saison.<ref>[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: [https://www.sueddeutsche.de/sport/biathlon-erkrankte-domratschewa-sagt-saisonstarts-ab-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150804-99-04133 ''Erkrankte Domratschewa sagt Saisonstarts ab''] auf sueddeutsche.de. 4. August 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Im Frühjahr 2016 machten sie und der mehrfache Biathlon-Olympiasieger [[Ole Einar Bjørndalen]] öffentlich, dass sie ein gemeinsames Kind erwarteten. Das Paar heiratete am 7. Juli 2016, die Tochter wurde im Oktober in Minsk geboren.<ref>Claus Dieterle: [https://www.faz.net/aktuell/sport/wintersport/biathlon-weltcup-oberhof-darja-domratschewa-gibt-ihr-comeback-14606256.html ''Das große Glück der Biathlon-Mama''] auf faz.net. 6. Januar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Drei Monate später trat Domratschawa – nach einer Wettkampfpause von insgesamt 656 Tagen – wieder im Weltcup an: Bei ihrer Rückkehr am 6. Januar 2017 belegte sie den 37. Rang im Sprint von Oberhof.<ref>Saskia Aleythe: [https://www.sueddeutsche.de/sport/darja-domratschewa-zu-dritt-auf-weltcup-tour-1.3322925-0 ''Zu dritt auf Weltcup-Tour''] auf sueddeutsche.de. 7. Januar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Den anfänglichen Trainingsrückstand holte sie nach Übungsplänen von Bjørndalens langjährigem Betreuer [[Roger Grubben]] schnell auf.<ref>Stefanie Wahl: [https://www.wz.de/specials/sport/olympia/domratschewa-und-bjoerndalen-die-glueckspilze_aid-26094347 ''Domratschewa und Björndalen - Die Glückspilze''] auf wz.de. 13. Februar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Im Februar gewann sie nach einem Rennen ohne Schießfehler die Silbermedaille in der Verfolgung bei den [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2017|Weltmeisterschaften]] in Hochfilzen. Am gleichen Ort feierte sie im Sprint im Dezember 2017 den ersten Weltcupsieg seit ihrer Wettkampfpause. Bis zum Ende des [[Biathlon-Weltcup 2017/18|Winters 2017/18]] entschied Domratschawa fünf weitere Einzelrennen für sich, darunter den Massenstart beim Saisonfinale in [[Tjumen]]. Mit 18 Punkten Rückstand auf die Siegerin Kaisa Mäkäräinen belegte sie Rang drei im Gesamtweltcup. Außerdem gewann sie als Schlussläuferin der [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon – Staffel (Frauen)|belarussischen Staffel]] gemeinsam mit ihrer langjährigen Teamkollegin [[Nadseja Skardsina]] sowie mit den jüngeren [[Iryna Leschtschanka|Iryna Kryuko]] und [[Dsinara Alimbekawa]] bei den [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon|Winterspielen 2018]] in [[Pyeongchang]] ihre insgesamt vierte olympische Goldmedaille. Zuvor hatte sie in Pyeongchang im [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon – Massenstart (Frauen)|Massenstart]] bereits olympisches Silber hinter [[Anastasiya Kuzmina]] gewonnen. Domratschawa wurde als erste (weibliche) Biathletin vierfache Olympiasiegerin. Sie löste damit [[Kati Wilhelm]] in dieser Statistik als [[Liste der Olympiasieger im Biathlon#Gesamtliste Frauen|erfolgreichste Teilnehmerin an olympischen Biathlon-Wettbewerben]] ab.<ref>[https://www.fr.de/sport/sport-mix/domratschewa-erfolgreichste-biathletin-olympia-10993727.html ''Domratschewa: Die erfolgreichste Biathletin bei Olympia''] auf fr.de. 22. Februar 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>


=== Rücktritt vom aktiven Sport und Trainertätigkeit (seit 2018) ===
== Privatleben ==
Am 25. Juni 2018 gab Domratschawa im Alter von 31 Jahren ihr Karriereende bekannt. Sie begründete ihren Rückzug vom aktiven Sport damit, dass sie keine Lösung gefunden habe, um langfristig ihr Kind und ihre Laufbahn zu vereinen.<ref name="spiegel">aev/dpa: [https://www.spiegel.de/sport/wintersport/darja-domratschewa-beendet-ihre-biathlon-karriere-a-1214871.html ''Olympias beste Biathletin tritt ab''] auf spiegel.de. 25. Juni 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Ihr letztes internationales Rennen bestritt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann [[Ole Einar Bjørndalen]] bei der [[World Team Challenge 2018]] in der [[Gelsenkirchen]]er [[Veltins-Arena]]. Auf nationaler Ebene wurde Domratschawa zusammen mit [[Nadseja Skardsina]] beim ''Legends Race'' im [[Wintersportkomplex Raubitschy]] im Rahmen der [[Biathlon-Europameisterschaften 2019|Europameisterschaften im Februar 2019]] verabschiedet.<ref>[https://www.belarus.by/en/press-center/photo/queens-of-biathlon-in-raubichi-darya-domracheva-and-nadezhda-skardino-wave-goodbye-to-big-sport_ti_1211_0000023305.html ''Queens of biathlon in Raubichi: Darya Domracheva and Nadezhda Skardino wave goodbye to big sport''] auf belarus.by. Abgerufen am 5. Mai 2023.</ref>
Am 7. Juli 2016 heiratete Domratschawa den norwegischen Biathleten [[Ole Einar Bjørndalen]].<ref>[http://www.laola1.at/de/red/wintersport/biathlon/-biathlon-15-16-domracheva-interview/ Heirat.]</ref> Am 1. Oktober 2016 kam in Minsk die gemeinsame Tochter zur Welt.<ref>[http://www.blick.ch/sport/wintersport/biathlon/norweger-will-bis-olympia-2018-weitemachen-koenig-bjoerndalen-42-setzt-seine-karriere-doch-fort-id4882126.html „«König» Bjørndalen (42) setzt seine Karriere doch fort!“], auf www.blick.ch, abgerufen am 5. April 2016.</ref><ref>[https://rp-online.de/sport/wintersport/biathlon/darja-domratschewa-und-ole-bjoerndalen-freuen-sich-ueber-toechterchen_aid-9690869 „Domratschewa/Björndalen freuen sich über Töchterchen“], auf rp-online.de, abgerufen am 2. Oktober 2016.</ref><ref>[http://euroradio.fm/en/domrachavas-baby-girl-gets-norwegian-fathers-last-name „Domratschawas Baby bekam Familiennamen des Vaters“], Euroradio, 4. November 2016, abgerufen am 9. Dezember 2016.</ref>

Im Herbst 2019 übernahmen Bjørndalen und Domratschawa die Betreuung des chinesischen Biathlonteams in der Vorbereitung auf die [[Olympische Winterspiele 2022|Olympischen Winterspiele 2022]] in [[Peking]]. Domratschawa trug die Verantwortung für das Frauenteam, das seit den [[Olympische Winterspiele 2010|Winterspielen 2010]] (nach den Rücktritten vorheriger Spitzenathletinnen) im Weltcup weitgehend erfolglos war. Sie bezeichnete die Aufgabe in einem Interview im Februar 2021 als „interessante Herausforderung“. Als Schwierigkeit nannte sie vor allem die fehlende Wettkampfpraxis der Sportler wegen der [[COVID-19-Pandemie in der Volksrepublik China|strengen COVID-19-Maßnahmen]]: Im gesamten Winter 2020/21 trat das chinesische Team nicht im Weltcup an.<ref>Lorena Encabo: [https://olympics.com/en/news/exclusive-ole-bjorndalen-darya-domracheva-mission-china ''Ole Einar Bjorndalen and Darya Domracheva on their latest challenge - coaching the Chinese biathlon team ahead of Beijing 2022''] auf olympics.com. 4. Februar 2021. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> In der [[Biathlon-Weltcup 2021/22|Saison 2021/22]] erreichten die von Domratschawa betreuten Sportlerinnen sporadisch die Weltcup-Punkteränge, wobei das beste Ergebnis der 16. Rang von [[Zhang Yan (Biathletin)|Zhang Yan]] im Einzelrennen beim [[1. Biathlon-Weltcup 2021/22 (Östersund)|Saisonauftakt in Östersund]] war. Bei den [[Olympische Winterspiele 2022/Biathlon|olympischen Biathlonwettkämpfen]] in [[Zhangjiakou]] erreichte keine Chinesin ein Top-30-Einzelergebnis, die [[Olympische Winterspiele 2022/Biathlon – Staffel (Frauen)|Staffel]] belegte den zwölften Rang. Mit den Winterspielen endete die Zusammenarbeit von Bjørndalen und Domratschawa mit dem chinesischen Verband.<ref>[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: [https://www.zeit.de/news/2023-02/09/bjoerndalen-kritisiert-chinas-biathlon-fuehrung ''Björndalen kritisiert Chinas Biathlon-Führung''] auf zeit.de. 9. Februar 2023. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Anschließend zog die Familie nach [[Monaco]].<ref>Sergei Kanaschiz: [https://www.sb.by/articles/chempionka-nashikh-serdets.html ''Герой Беларуси Дарья Домрачева — о биатлоне, семье и ситуации в мире''] auf sb.by. 30. Dezember 2022. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

== Leistungen im Laufen und Schießen ==
[[Datei:Darya Domracheva Ostersund 2008.jpg|mini|hochkant|Domratschawa auf der Strecke während der [[Biathlon-Weltmeisterschaften 2008|Weltmeisterschaften 2008]] in Östersund]]
Während ihrer gesamten Biathlonlaufbahn zählte Darja Domratschawa zu den stärksten Läuferinnen im Weltcupfeld. Ihre Laufzeiten waren von 2006 bis 2018 im Schnitt jeweils vier bis sieben Prozent schneller als der [[Median]] des Feldes. In den Saisons [[Biathlon-Weltcup 2011/12|2011/12]] (vor [[Kaisa Mäkäräinen]] und [[Magdalena Neuner]])<ref>[[Internationale Biathlon-Union]]: IBU Biathlon Guide 2012/2013, S. 464.</ref> sowie [[Biathlon-Weltcup 2013/14|2013/14]] (vor Mäkäräinen und [[Tora Berger]])<ref>[[Internationale Biathlon-Union]]: IBU Biathlon Guide 2014/2015, S. 446.</ref> führte sie die von der [[Internationale Biathlon-Union|Internationalen Biathlon-Union]] veröffentlichte Statistik der besten Skileistungen an. Eine zentrale Rolle spielte dabei der von Experten und Konkurrentinnen als „unvergleichlich ästhetisch“ bewertete Laufstil Domratschawas,<ref name="spiegel" /> der sich durch kraftvolle Schritte und lange Gleitphasen auszeichnete.<ref>Mirko Hominal: [https://www.ski-nordique.net/sochi-2014-magistrale-darya-domracheva.5416571.html ''Sochi 2014 : Magistrale Darya Domracheva''] auf ski-nordique.net. 11. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Domratschawa sagte 2012 in einem Interview, dass sie durch ihre Technik eine Menge Energie sparen könne, weil sie weniger zusätzliche Bewegungen machen müsse und ihre Muskeln deswegen langsamer [[Azidose|übersäuerten]]. Sie erklärte ihre Vorteile beim Laufen mit einem von Natur aus guten [[Gleichgewichtssinn]] und ausgeprägter Bewegungskoordination. Schon als sie als Kind die [[Skating-Technik]] erlernte, hätten die Betreuer sie als Vorbild für die Jungen ihrer Gruppe genutzt. In der Folge habe sie das Glück gehabt, dass kein Trainer sie komplett nach seinen Vorstellungen habe formen wollen.<ref name="sport-express" />

Die durchschnittliche Trefferquote Domratschawas lag in den meisten Weltcupsaisons zwischen 80 % und 85 %, wobei sie im liegenden Anschlag teilweise mit mehr als 90 % ihrer Schüsse traf und stehend entsprechend schwächer war.<ref>[https://www.realbiathlon.com/athletes.html?ibuId=BTBLR20308198602&category=statsPerSeason&perRace=rank&perSeason=Shooting%20Percentages Statistiken zu Domratschawas Schießleistungen] auf realbiathlon.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Liegend schoss Domratschawa von links nach rechts, stehend begann sie mit einem Schuss auf die mittlere der fünf Scheiben. 2009 sagte sie, dass ihr diese Reihenfolge helfe, sich auf jeden Schuss zu konzentrieren.<ref>Ruslan Wassiljew: [https://www.skisport.ru/news/biathlon/7489/ ''Дарья Домрачева: "Белорусская команда бегает на драниках!"''] auf skisport.ru (ursprünglich erschienen auf sportpanorama.by). März 2009. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Mit durchschnittlichen Schießzeiten von 33 bis 35 Sekunden gehörte sie unter den Spitzenbiathletinnen zu den langsamen Schützinnen. Auf Athletinnen wie Tora Berger verlor sie teilweise pro Schießen mehr als fünf Sekunden.<ref>[https://www.realbiathlon.com/seasons.html?year=2013&gender=W&type=athletes&period=Season&level=WorldCup&category=shootingTimes ''2012–13 Season statistics''] auf realbiathlon.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

Mehrmals unterliefen Domratschawa am Schießstand Missgeschicke, die breite öffentlich Beachtung fanden. Am 11. Januar 2009 fuhr sie im [[Biathlon#Massenstart|Massenstartrennen]] des [[Wintersport-Weltcups in Oberhof|Weltcups in Oberhof]] in Führung liegend zum zweiten Liegendschießen. Sie schoss jedoch stehend und hatte fünf Fehlschüsse, weil ihre fünf Treffer auf den falschen Scheiben, den Stehendscheiben, einschlugen. Diesen Irrtum bemerkte sie erst beim Verlassen des Schießstandes. Kurz danach gab sie das Rennen auf. Domratschawa war die erste Biathletin, der ein solches Versehen in einem Weltcup-Massenstart unterlief.<ref name="spox" /> Ein Jahr später gab sie – erneut in Führung liegend beim Massenstart in Oberhof – beim dritten Schießen drei Schüsse auf die Scheiben des benachbarten Schießstandes ab („[[Biathlon#Regelwerk|Crossfire]]“). Sie bemerkte ihren Fehler während des Schießens, traf noch eine eigene Scheibe und beendete das Rennen auf dem neunten Rang. Beim Weltcupfinale der Saison 2014/15 in Chanty-Mansijsk stellte sich Domratschawa wie 2009 in Oberhof beim Liegendschießen auf die Matte. Laut ihrer Aussage hörte sie die lauten Hinweise des Publikums und korrigierte daraufhin ihre Schießhaltung, bevor sie ihren ersten Schuss abgab. Sie entschied den Wettkampf später für sich.<ref>Jewgeni Petrow: [https://www.sport-express.ru/biathlon/kubok-mira/reviews/biatlon-kak-darya-domracheva-oshiblas-na-strelbische-legendarnyy-feyl-olimpiyskoy-chempionki-1877911/ ''Перепутала «лежку» и «стойку». Самая обидная ошибка в карьере Дарьи Домрачевой''] auf sport-express.ru. 17. Januar 2022. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

== Öffentliches Bild und Würdigung ==
=== Bedeutung in Belarus ===
<gallery mode="packed" caption="Domratschawa auf belarussischen Briefmarken" class="float-right">
Darja Domracheva.jpg|2010
Stamp of Belarus - 2014 - Colnect 495884 - Darya Domracheva.jpeg|2014
Stamp of Belarus - 2018 - Colnect 793024 - Belarusian Medalists at the 2018 Winter Olympic Games.jpeg|2018
</gallery>
Darja Domratschawa wurde durch ihre Erfolge zu einer der populärsten belarussischen Sportlerinnen in den 2010er-Jahren (neben der Weltranglistenersten im Tennis [[Wiktoryja Asaranka]]). Sowohl [[Presse in Belarus|staatliche als auch unabhängige Medien]] feierten ihre Olympiasiege.<ref>[https://www.welt.de/print/welt_kompakt/print_sport/article124984247/Weissrussland-nutzt-Sotschi-zur-Propaganda.html ''Weißrussland nutzt Sotschi zur Propaganda''] auf welt.de. 19. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Experten wählten sie Anfang 2018 bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur [[BelaPAN]] zur einflussreichsten Frau des Landes vor der Politikerin [[Natallja Katschanawa]] und der Literaturnobelpreisträgerin [[Swetlana Alexandrowna Alexijewitsch|Swetlana Alexijewitsch]].<ref>[[Deutsche Presse-Agentur|dpa]]: [https://rp-online.de/sport/wintersport/biathlon/darja-domratschewa-ist-die-einflussreichste-frau-weissrusslands_aid-19045597 ''Domratschewa ist die einflussreichste Frau Weißrusslands''] auf rp-online.de. 8. März 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Die belarussische Staatsführung um den autoritär regierenden Präsidenten [[Aljaksandr Lukaschenka]] nutzte Domratschawas internationale Bekanntheit, um sie als nationales Idol darzustellen und zu einer Werbeträgerin für den Staat zu machen. Ihr Gesicht wurde, wie auch das anderer einheimischer Olympiasieger, auf Briefmarken abgedruckt.<ref name="rodriguez">Álvaro Rodríguez-Díaz: ''Sport in the political and economic transition in Belarus: State nationalism and mega events.'' In: ''Sport, Statehood and Transition in Europe.'' Routledge, 2020. S.&nbsp;188.</ref> 2013 verkündete sie die belarussischen Punkte beim [[Eurovision Song Contest 2013|Eurovision Song Contest]].<ref name="spox" /> Nach ihren drei Olympiasiegen von Sotschi 2014 verlieh ihr Lukaschenka als erster Frau und erster Sportlerin sowie als insgesamt elfter Person die Auszeichnung [[Held von Belarus]].<ref name="rodriguez" /> Zudem zahlte ihr der Staat pro olympischer Goldmedaille eine Prämie in Höhe von 150.000 US-Dollar.<ref>Anna Rybtschinskaja: [https://www.kp.ru/daily/26200/3086924/ ''За победы на Олимпиаде Дарье Домрачевой полагается два метра денег''] auf kp.ru. 27. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Bis Juni 2014 war Domratschawa beim staatlichen Geheimdienst [[KGB (Belarus)|KGB]] angestellt. Sie erhielt über mehrere Jahre Förderung durch den KGB, erfüllte aber – auch nach Ansicht unabhängiger belarussischer Medien – keine politischen Aufgaben.<ref>Grigory Ioffe: [https://jamestown.org/program/belarus-national-cohesion-political-culture/ ''Belarus: National Cohesion and Political Culture''] auf jamestown.org. 27. Februar 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023. Der britische ''[[The Guardian|Guardian]]'' bezeichnete Domratschawa 2018 als KGB-Agentin, was auch oppositionelle belarussische Medien als fehlerhafte Bezeichnung zurückwiesen.</ref>

Im Rahmen der [[Proteste in Belarus ab 2020|Massenproteste in Belarus]], die sich insbesondere gegen Manipulationen der [[Präsidentschaftswahl in Belarus 2020|Präsidentschaftswahl 2020]] richteten, veröffentlichte Domratschawa Mitte August 2020 einen [[Instagram]]-Post, in dem sie die Polizeieinheit [[OMON (Belarus)|OMON]] zu einem Ende der Gewalt aufrief.<ref>Andreas Rüttenauer: [https://taz.de/Protest-von-SportlerInnen-in-Belarus/!5707147/ ''Eine Angepasste begehrt auf''] auf taz.de. 13. August 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Anders als etwa die Freestyle-Skiing-Olympiasiegerin [[Hanna Huskowa]] unterzeichnete sie aber nicht den offenen Brief, in dem 300 Sportler Lukaschenka zu Neuwahlen aufforderten.<ref>[[Sport-Informations-Dienst|sid]]: ''Sportler fordern Neuwahlen.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 31. August 2020, S. 24. Abgerufen am 7. Mai 2023 via [https://www.faz-biblionet.de/faz-portal/document?uid=FAZ__FD1202008316075308_1 F.A.Z.-Bibliotheksportal].</ref> Im Oktober 2020 wurde Domratschawas Bruder am Rande einer Demonstration von Sicherheitskräften zusammengeschlagen. Domratschawa äußerte sich daraufhin nach zwei Tagen mit einer abwägenden Kritik sowohl an den Protestierenden als auch an der Polizei, erklärte aber auch, ihr „öffentlicher Schmerz würde keines der gesellschaftlichen Probleme lösen“.<ref>Frank Herold: [https://www.tagesspiegel.de/sport/das-schweigen-der-darja-domratschewa-6862687.html ''Belarussische Biathlon-Legende: Das Schweigen der Darja Domratschewa''] auf tagesspiegel.de. 13. Oktober 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

=== Internationale Einschätzungen und Ehrungen ===
Im deutschsprachigen Raum erlangte Domratschawa vor allem als Konkurrentin von [[Magdalena Neuner]] in der [[Biathlon-Weltcup 2011/12|Saison 2011/12]] mediale Beachtung. Ein Porträt der ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]]'' charakterisierte sie im März 2012 als „Biathletin mit Starpotential“: Sie sei offen, mitteilsam und habe „mehr im Kopf als Biathlon“. Der gleiche Artikel zitierte Domratschawas langjährigen deutschen Trainer [[Klaus Siebert]] mit der Ansicht, sie könne sich gut einschätzen und konzentrieren, außerdem nehme sie Kritik an.<ref>Claus Dieterle: ''Die Kunst des Schwebens und Vergessens.'' In: ''Frankfurter Allgemeine Zeitung'', 6. März 2012, S. 26. Abgerufen am 7. Mai 2023 via [https://www.faz-biblionet.de/faz-portal/document?uid=FAZ__FR1201203063423800 F.A.Z.-Bibliotheksportal].</ref> Die deutschsprachige Website [[Spox.com]] schrieb 2015 über Domratschawa, es sei ihr anzumerken, dass sie die große Zuwendung der Medien sicher gerne genießen würde, dass sie sich aber zugleich von der Aufmerksamkeit beengt fühle. Sie wolle als Vorbild für Nachwuchssportler dienen, sich aber nicht in den Vordergrund drängen.<ref name="spox" />

Domratschawa engagierte sich für verschiedene ehrenamtliche Projekte: Unter anderem war sie [[UN-Goodwill-Botschafter]]in für das [[Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen]] und setzte sich für Kinder in der Region um [[Homel]] ein, die an den Spätfolgen der [[Nuklearkatastrophe von Tschernobyl]] litten.<ref>Francesco Paone: [https://www.neveitalia.it/sport/biathlon/news/darya-domracheva-becoming-the-most-winning-biathlete-ever-could-be-a-goal-for-me ''Darya Domracheva: "Becoming the most winning biathlete ever could be a goal for me"''] auf neveitalia.it. 13. November 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Bis 2018 war sie zusammen mit [[Lowell Bailey]], [[Ole Einar Bjørndalen]] und [[Aita Gasparin]] Mitglied des Athletenkomitees der [[Internationale Biathlon-Union|Internationalen Biathlon-Union]].<ref>[https://olympics.com/athlete365/voice/clare-egan-elected-chair-of-ibu-athletes-committee/ ''Clare Egan elected chair of IBU Athletes’ Committee''] auf olympics.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>

Im März 2014 wurde Domratschawa als vierte (weibliche) Biathletin – nach [[Andrea Henkel]], Magdalena Neuner und [[Tora Berger]] – mit der [[Holmenkollen-Medaille]] ausgezeichnet.<ref>[[Norsk Telegrambyrå|NTB]]: [https://www.aftenposten.no/sport/skiskyting/i/Wb6wPL/domratsjeva-fikk-holmenkollmedaljen ''Domratsjeva fikk Holmenkollmedaljen''] auf aftenposten.no. 22. März 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref> Zudem wählten sie die Vereinigung der europäischen Sportjournalisten zu [[Europas Sportler des Jahres (UEPS)|Europas Sportlerin des Jahres]] 2014.<ref>[https://www.aipsmedia.com/index.html?page=artdetail&art=15561 ''Manuel Neuer and Darya Domracheva, AIPS Europe athletes of the 2014''] auf aipsmedia.com. 5. Januar 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.</ref>


== Statistik ==
== Statistik ==
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| Massenstart
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|}
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=== Olympische Winterspiele ===
=== Olympische Winterspiele ===
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:
Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

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| [[Datei:Gold medal.svg|20px|Gold]] '''1.'''
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|-
|-
| [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon|Olympische Winterspiele 2018]] [[Datei:Olympic rings.svg|rahmenlos|28px|Olympische Winterspiele]] | {{KOR|Ziel=Pyeongchang}}
| [[Olympische Winterspiele 2018/Biathlon|Olympische Winterspiele 2018]] [[Datei:Olympic rings.svg|rahmenlos|28px|Olympische Winterspiele]] | {{KOR|Ziel=Pyeongchang}}
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| [[Datei:Gold medal.svg|20px|Gold]] '''1.'''
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=== Biathlon-Weltmeisterschaften ===
Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:
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|- class="hintergrundfarbe5"
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|- class="hintergrundfarbe5"
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| –
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|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2008|2008]] || style="text-align:left" | {{SWE|Ziel=Östersund}}
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| –
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| [[Datei:Silver medal world centered-2.svg|20px|Silber]] 2.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2009|2009]] || style="text-align:left" | {{KOR|Ziel=Pyeongchang}}
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| 5.
| 6.
| 4.
| 9.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Mixed-Staffel-Weltmeisterschaft 2010|2010]] || style="text-align:left" | {{RUS|Ziel=Chanty-Mansijsk}}
| –
| –
| –
| –
| –
| 9.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2011|2011]] || style="text-align:left" | {{RUS|Ziel=Chanty-Mansijsk}}
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| 25.
| 34.
| [[Datei:Silver medal world centered-2.svg|20px|Silber]] 2.
| [[Datei:Bronze medal world centered-2.svg|20px|Bronze]] 3.
| 10.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2012|2012]] || style="text-align:left" | {{DEU|Ziel=Ruhpolding}}
| 25.
| [[Datei:Silver medal world centered-2.svg|20px|Silber]] 2.
| [[Datei:Gold medal world centered-2.svg|20px|Gold]] '''1.'''
| 5.
| 4.
| 6.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2013|2013]] || style="text-align:left" | {{CZE|Nové Město na Moravě|Nové Město}}
| 33.
| 43.
| 25.
| [[Datei:Gold medal world centered-2.svg|20px|Gold]] '''1.'''
| 7.
| 10.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2015|2015]] || style="text-align:left" | {{FIN|Ziel=Kontiolahti}}
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| 25.
| 7.
| 4.
| 6.
| 4.
|-
| style="text-align:left" |[[Biathlon-Weltmeisterschaften 2017|2017]] || style="text-align:left" | {{AUT|Ziel=Hochfilzen}}
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| 27.
| [[Datei:Silver medal world centered-2.svg|20px|Silber]] 2.
| 19.
| 9.
| –
|}
|}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Darya Domracheva|Darja Domratschawa}}
{{Commonscat|Darya Domracheva|Darja Domratschawa}}
* {{Munzinger|01000008320|Darja Domratschewa||in: ''Internationales Sportarchiv'' 29/2017 vom 18. Juli 2017}}
* {{IBU|BTBLR20308198602}}
* {{IBU|BTBLR20308198602}}
* [https://www.realbiathlon.com/athletes.html?ibuId=BTBLR20308198602 Statistische Auswertungen] auf realbiathlon.com (englisch)
* {{Olympedia|118516|2=Darja Domratschawa}}
* {{Olympedia|118516|2=Darja Domratschawa}}
* [http://daryadomracheva.com/biathlon/ Persönliche Website]
* {{Webarchiv |url=http://biathlon.xc-ski.de/portraits/darya-domracheva |text=Darja Domratschawa |archive-is=20130118044358}}
* [http://www.biathlon.com.ua/profile.php?id=453 Website von Darja Domratschawa] (russisch und englisch)
* [http://dadofun.livejournal.com/7762.html Bildgalerie von Darya Domracheva]


== Einzelnachweise ==
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Aktuelle Version vom 12. Januar 2024, 16:55 Uhr

Darja Domratschawa
Darja Domratschawa beim Weltcup in Oberhof 2018
Voller Name Darja Uladsimirauna
Domratschawa
Verband Belarus Belarus
Geburtstag 3. August 1986 (37 Jahre)
Geburtsort MinskSowjetunion
Größe 168[1] cm
Gewicht 57 kg
Karriere
Verein Dinamo Minsk
Debüt im Weltcup 2006
Weltcupsiege 31
Status zurückgetreten
Karriereende 25. Juni 2018
Medaillenspiegel
Olympia-Medaillen 4 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 4 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
EM-Medaillen 2 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze 2010 Vancouver Einzel
Gold 2014 Sotschi Verfolgung
Gold 2014 Sotschi Einzel
Gold 2014 Sotschi Massenstart
Gold 2018 Pyeongchang Staffel
Silber 2018 Pyeongchang Massenstart
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Silber 2008 Östersund Mixed-Staffel
Silber 2011 Chanty-Mansijsk Massenstart
Bronze 2011 Chanty-Mansijsk Staffel
Silber 2012 Ruhpolding Sprint
Gold 2012 Ruhpolding Verfolgung
Gold 2013 Nové Město Massenstart
Silber 2017 Hochfilzen Verfolgung
 Biathlon-Europameisterschaften
Gold 2007 Bansko Sprint
Gold 2007 Bansko Staffel
 Biathlon-Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2005 Kontiolahti Sprint
Gold 2005 Kontiolahti Verfolgung
Bronze 2006 Presque Isle Verfolgung
Silber 2007 Martell Sprint
Silber 2007 Martell Verfolgung
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup 1. (2014/15)
Einzelweltcup 2. (2013/14, 2014/15)
Sprintweltcup 1. (2014/15)
Verfolgungsweltcup 1. (2011/12)
Massenstartweltcup 1. (2010/11, 2011/12, 2013/14)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
Einzel 3 3 2
Sprint 9 11 10
Verfolgung 10 5 8
Massenstart 9 3 4
Staffel 0 4 3
letzte Änderung: Karriereende

Darja „Dascha“ Uladsimirauna Domratschawa (belarussisch Дар’я Уладзіміраўна Домрачава, russisch Дарья Владимировна Домрачева/Darja Wladimirowna Domratschewa, engl. Transkription Darya Domracheva; * 3. August 1986 in Minsk) ist eine ehemalige belarussische Biathletin. Sie gewann 2014 und 2018 insgesamt vier olympische Goldmedaillen und gehört damit zu den historisch erfolgreichsten Vertreterinnen ihrer Sportart. 2014/15 belegte sie den ersten Platz im Gesamtweltcup.

Domratschawa wuchs in Sibirien auf und trat im Nachwuchsbereich zunächst für Russland an. 2004 kehrte sie in ihr Geburtsland Belarus zurück, für das sie fortan international startete. 2006 debütierte sie im Biathlon-Weltcup. Ihre ersten Weltcupsiege feierte sie im März 2010. Insgesamt entschied Domratschawa bis zum Ende ihrer Laufbahn 2018 in der Wettkampfserie 31 Rennen für sich. Im Winter 2011/12 verpasste sie den Gesamtsieg als Zweite mit knappem Rückstand auf Magdalena Neuner. Drei Jahre später siegte sie in der Weltcup-Gesamtwertung vor Kaisa Mäkäräinen. Domratschawa nahm an drei Olympischen Winterspielen teil: 2010 in Vancouver gewann sie die Bronzemedaille im Einzelrennen; 2014 in Sotschi wurde sie dreifache Olympiasiegerin in der Verfolgung, im Einzel sowie im Massenstart; 2018 in Pyeongchang siegte sie bei ihrem letzten olympischen Auftritt mit der Staffel und gewann eine weitere Silbermedaille im Massenstart. Außerdem errang sie 2012 und 2013 insgesamt zwei Weltmeistertitel.

Seit Juli 2016 ist Domratschawa mit dem achtfachen Olympiasieger Ole Einar Bjørndalen verheiratet. Nach dem gemeinsamen Karriereende 2018 trainierte das Paar von 2019 bis 2022 das chinesische Biathlonteam in der Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Während ihrer aktiven Laufbahn genoss Domratschawa große Popularität in Belarus. Nach ihren olympischen Erfolgen 2014 erhielt sie als erste Frau und elfte Person insgesamt die Auszeichnung Held von Belarus.

Werdegang

Kindheit und Jugend in Russland (bis 2003)

Darja Domratschawa wurde 1986 als Tochter eines Architektenpaares in Minsk, der Hauptstadt der Weißrussischen Sozialistischen Sowjetrepublik, geboren. Sie hat einen vier Jahre älteren Bruder.[2] 1990 zog die Familie in die westsibirische Oblast Tjumen. Domratschawas Eltern fanden Arbeit in der Stadt Njagan, die dank der Erdölförderung einen wirtschaftlichen Aufschwung erlebte.[3] Im Alter von sechs Jahren begleitete Domratschawa ihren Bruder zum Skilanglauftraining. Sie wurde jüngstes Mitglied der Trainingsgruppe und erfuhr besondere Förderung durch ihren ersten Skitrainer Andrei Doroschenko,[4] der sie in den folgenden fünfeinhalb Jahren betreute. Doroschenko erinnerte sich später an Domratschawa als lernwillige Schülerin, die sich vor allem durch ihre Intelligenz ausgezeichnet habe: Sie habe bei ihm keine Trainingseinheit verpasst und Hinweise zur Verbesserung ihrer Skitechnik innerhalb kurzer Zeit umgesetzt. Nach wenigen Jahren war sie gemäß Doroschenkos Erinnerung auf der Strecke schneller als die Jungen in ihrem Alter.[5]

Zum Biathlon wechselte Domratschawa mit zwölf Jahren. Ihr Interesse an der Sportart erklärte sie später damit, dass sie unberechenbarer als Skilanglauf sei, weil neben der körperlichen Verfassung auch andere Faktoren eine Rolle spielten. Biathlon erfordere es, mehr nachzudenken und zu analysieren.[6] Unter der Anleitung von Albert Musin trainierte Domratschawa zunächst an der 1998 eröffneten Biathlon-Schule in Njagan, ehe sie 2001 in das Nachwuchsteam des Autonomen Kreises der Chanten und Mansen in Chanty-Mansijsk aufgenommen wurde. Zwei Jahre später gewann sie mit der russischen Mixed-Staffel die Silbermedaille beim Europäischen Olympischen Winter-Jugendfestival im slowenischen Bled.[7] In dieser Zeit war Domratschawa gut mit der gleichaltrigen späteren russischen Spitzenbiathletin Swetlana Slepzowa befreundet,[8] auch zu Anton Schipulin hatte sie engen Kontakt.[9] Noch Jahre später erfuhr sie bei Wettkämpfen in Russland große Unterstützung durch die heimischen Fans.[8][10]

2002 begann Domratschawa ein Sportmanagement-Studium an der Universität Tjumen.[11] Später studierte sie parallel zu ihrer sportlichen Laufbahn in Minsk an der Belarussischen staatlichen Wirtschaftsuniversität: 2009 erlangte sie dort einen Abschluss in Tourismusmanagement, 2015 einen weiteren in Handelsrecht.[12]

Erste internationale Erfolge für Belarus (2004 bis 2008)

Während ihrer Kindheit und Jugend in Russland hatte Domratschawa durchgängig familiäre Beziehungen nach Belarus. Ihre Sommerferien verbrachten sie und ihr Bruder regelmäßig bei ihren Großeltern mütterlicherseits in Minsk.[13] In späteren Interviews sagte Domratschawa, sie habe den Aufenthalt in Sibirien immer nur als vorübergehend betrachtet. Ihre Heimat habe sie stets in Belarus gesehen.[6][14] 2004 zog Domratschawa mit 17 Jahren von Njagan in ihre Geburtsstadt Minsk zurück. Gemäß ihrer Darstellung war der belarussische Frauen-Cheftrainer Nikolai Sacharow nach ihren Erfolgen im Juniorenbereich auf sie aufmerksam geworden und hatte ihr das Angebot unterbreitet, gemeinsam mit dem Nationalkader um die erfahrenen Athletinnen Alena Subrylawa und Wolha Nasarawa zu trainieren. Gleichzeitig mit Domratschawa stieß auch die in etwa gleichaltrige Nadseja Skardsina zum Team,[15] die in späteren Jahren zum festen Bestandteil belarussischer Staffeln wurde.

Anfang 2005 trat Domratschawa zum ersten Mal auf internationaler Ebene für Belarus an. Sie gewann im März zwei Goldmedaillen in Sprint und Verfolgung bei den Jugendweltmeisterschaften in Kontiolahti. Als Juniorin gewann sie 2006 in Presque Isle mit Bronze in der Verfolgung (beim Sieg Magdalena Neuners) sowie 2007 in Martell mit Silber in Sprint und Verfolgung (jeweils hinter ihrer früheren Teamgefährtin Swetlana Slepzowa) weitere WM-Medaillen. Domratschawa debütierte im Dezember 2006 im Biathlon-Weltcup, wo sie bei ihrem ersten Auftritt einen 16. Rang im Sprint von Östersund erreichte. Im weiteren Verlauf der Saison 2006/07 platzierte sie sich in sechs Weltcupeinzelrennen unter den ersten Zehn. Zudem errang sie zwei Titel – im Sprint und mit der Staffel – bei den schwächer besetzten Europameisterschaften im bulgarischen Bansko und triumphierte im Sprint bei der Winter-Universiade 2007 in Turin.[16] Ihre erste Medaille bei Weltmeisterschaften gewann Domratschawa 2008 in Östersund an der Seite von Ljudmila Kalintschyk, Rustam Waliullin sowie Sjarhej Nowikau mit der belarussischen Mixed-Staffel, die auf dem zweiten Platz hinter dem deutschen Quartett ins Ziel kam.

Aufstieg in die Weltspitze (2008 bis 2013)

Vor der Saison 2008/09 wurde Klaus Siebert Teil des belarussischen Trainerteams. Domratschawa bezeichnete Siebert in den folgenden Jahren als Vaterfigur, Beobachter sprachen ihm einen großen Anteil an ihrem Aufstieg in die Weltspitze zu.[17] Unter Sieberts Anleitung verbesserten sich insbesondere Domratschawas Schießleistungen: Ihre Trefferquoten erhöhten sich von Werten zwischen 76 und 78 Prozent auf zwischenzeitlich 85 Prozent.[18] Auf der Strecke gehörte sie in den Jahren ab 2008 stets zu den fünf schnellsten Sportlerinnen im Weltcup. Mit diesen Leistungen stieg Domratschawa zu den weltweit führenden Biathletinnen auf. Im Januar 2009 stand sie als Dritte des Sprints von Ruhpolding zum ersten Mal in einem Weltcup-Einzelrennen auf dem Podium. Gut ein Jahr später gewann sie bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver die Bronzemedaille im 15-Kilometer-Rennen mit einem Schießfehler und einer knappen halben Minute Rückstand auf die Siegerin Tora Berger. Ihre ersten Weltcupsiege feierte Domratschawa am 13. und 14. März 2010 bei den Sprint- und Verfolgungswettkämpfen in Kontiolahti. In der Saison 2010/11 entschied sie die Weltcupwertung im Massenstart für sich. Zuvor hatte sie in dieser Disziplin die Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2011 gewonnen, fünf Sekunden hinter der Siegerin Magdalena Neuner.

Im Winter 2011/12 konkurrierten Domratschawa und Neuner um den Sieg im Gesamtweltcup. Neuner entschied 10 der 26 Saisonrennen für sich, Domratschawa siegte in sechs Wettkämpfen und hatte am Saisonende im Klassement 28 Punkte Rückstand auf ihre Kontrahentin (1188 gegenüber 1216 Punkte). Bei den Weltmeisterschaften 2012 in Ruhpolding triumphierte Neuner im Sprint vor Domratschawa, in der Verfolgung drehte sich das Ergebnis um. Über die Saison gesehen war Domratschawa im Vergleich mit Neuner auf der Strecke die schnellere Läuferin und hatte eine ähnliche Trefferquote, verlor aber durch langsamere Schießeinlagen pro Schießen im Schnitt fünf Sekunden auf die Deutsche.[19] Das Verhältnis der beiden Athletinnen galt als ausgesprochen respektvoll. Domratschawa erklärte im März 2012 ihr Bedauern über Neuners frühes Karriereende, weil sie gerne noch länger gegen sie angetreten wäre.[20] Nach Neuners Rücktritt wurde Domratschawa für die Saison 2012/13 als Favoritin gehandelt,[17] blieb aber als erneut Zweitplatzierte der Weltcup-Gesamtwertung wegen der schwächeren Schießleistung klar hinter Tora Berger zurück.[12] Bei den Weltmeisterschaften 2013 in Nové Město na Moravě verpasste sie in den ersten drei Einzelwettkämpfen Top-20-Ergebnisse, siegte aber im abschließenden Massenstart vor Berger und gewann damit ihren zweiten Weltmeistertitel.

Olympiasiege in Sotschi und Pyeongchang und Triumph im Gesamtweltcup (2014 bis 2018)

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi gewann Domratschawa drei Goldmedaillen: im Verfolgungsrennen (nach einem neunten Platz im Sprint), im 15-Kilometer-Einzelwettkampf sowie im Massenstart. Sie hatte bei jedem ihrer Siege einen deutlichen Vorsprung von mehr als 20 Sekunden auf die jeweilige Zweitplatzierte. Journalisten und Kontrahentinnen würdigten besonders die leichtfüßigen, tänzerisch wirkenden Auftritte Domratschawas auf der matschigen, schlecht präparierten Piste,[21] bei denen sie auch von ihrem geringen Körpergewicht (weniger als 60 Kilogramm bei einer Körpergröße von 1,68 Meter) profitierte.[22] Mit der belarussischen Frauenstaffel verpasste sie als Vierte um knapp acht Sekunden eine weitere Medaille. Domratschawa gehörte mit drei Olympiasiegen neben dem russischen Shorttracker Wiktor Ahn und der norwegischen Skilangläuferin Marit Bjørgen zu den erfolgreichsten Sportlern bei den Winterspielen in Sotschi.[23] In der Gesamtweltcupwertung 2013/14 belegte sie mit vier Saisonsiegen Rang drei hinter Tora Berger und Kaisa Mäkäräinen. Zudem gewann sie – wie zuvor schon 2011 und 2012 – die Disziplinenwertung im Massenstart.

Domratschawas langjähriger Trainer Klaus Siebert beendete 2014 aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit in Belarus. Ihm folgte der Österreicher Alfred Eder,[24] unter dessen Anleitung Domratschawa Gesamtweltcupsiegerin 2014/15 wurde. Sie entschied neun Rennen der Wettkampfserie für sich und hatte im Gesamtklassement am Saisonende 47 Punkte Vorsprung auf Kaisa Mäkäräinen (1094 gegenüber 1047 Punkte). Die Entscheidung über den Weltcuperfolg fiel im letzten Rennen in Chanty-Mansijsk, in dem Domratschawa den vierten Rang erreichte und Mäkäräinen den dreizehnten Platz belegte.[25]

Domratschawa (Mitte) siegte bei ihrem letzten Weltcuprennen im März 2018 in Tjumen vor Paulína Fialková (links) und Anaïs Chevalier (rechts).

Wegen einer im Sommer 2015 diagnostizierten Erkrankung an Pfeiffer-Drüsenfieber verzichtete Domratschawa auf Wettkampfteilnahmen in der folgenden Saison.[26] Im Frühjahr 2016 machten sie und der mehrfache Biathlon-Olympiasieger Ole Einar Bjørndalen öffentlich, dass sie ein gemeinsames Kind erwarteten. Das Paar heiratete am 7. Juli 2016, die Tochter wurde im Oktober in Minsk geboren.[27] Drei Monate später trat Domratschawa – nach einer Wettkampfpause von insgesamt 656 Tagen – wieder im Weltcup an: Bei ihrer Rückkehr am 6. Januar 2017 belegte sie den 37. Rang im Sprint von Oberhof.[28] Den anfänglichen Trainingsrückstand holte sie nach Übungsplänen von Bjørndalens langjährigem Betreuer Roger Grubben schnell auf.[29] Im Februar gewann sie nach einem Rennen ohne Schießfehler die Silbermedaille in der Verfolgung bei den Weltmeisterschaften in Hochfilzen. Am gleichen Ort feierte sie im Sprint im Dezember 2017 den ersten Weltcupsieg seit ihrer Wettkampfpause. Bis zum Ende des Winters 2017/18 entschied Domratschawa fünf weitere Einzelrennen für sich, darunter den Massenstart beim Saisonfinale in Tjumen. Mit 18 Punkten Rückstand auf die Siegerin Kaisa Mäkäräinen belegte sie Rang drei im Gesamtweltcup. Außerdem gewann sie als Schlussläuferin der belarussischen Staffel gemeinsam mit ihrer langjährigen Teamkollegin Nadseja Skardsina sowie mit den jüngeren Iryna Kryuko und Dsinara Alimbekawa bei den Winterspielen 2018 in Pyeongchang ihre insgesamt vierte olympische Goldmedaille. Zuvor hatte sie in Pyeongchang im Massenstart bereits olympisches Silber hinter Anastasiya Kuzmina gewonnen. Domratschawa wurde als erste (weibliche) Biathletin vierfache Olympiasiegerin. Sie löste damit Kati Wilhelm in dieser Statistik als erfolgreichste Teilnehmerin an olympischen Biathlon-Wettbewerben ab.[30]

Rücktritt vom aktiven Sport und Trainertätigkeit (seit 2018)

Am 25. Juni 2018 gab Domratschawa im Alter von 31 Jahren ihr Karriereende bekannt. Sie begründete ihren Rückzug vom aktiven Sport damit, dass sie keine Lösung gefunden habe, um langfristig ihr Kind und ihre Laufbahn zu vereinen.[31] Ihr letztes internationales Rennen bestritt sie gemeinsam mit ihrem Ehemann Ole Einar Bjørndalen bei der World Team Challenge 2018 in der Gelsenkirchener Veltins-Arena. Auf nationaler Ebene wurde Domratschawa zusammen mit Nadseja Skardsina beim Legends Race im Wintersportkomplex Raubitschy im Rahmen der Europameisterschaften im Februar 2019 verabschiedet.[32]

Im Herbst 2019 übernahmen Bjørndalen und Domratschawa die Betreuung des chinesischen Biathlonteams in der Vorbereitung auf die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking. Domratschawa trug die Verantwortung für das Frauenteam, das seit den Winterspielen 2010 (nach den Rücktritten vorheriger Spitzenathletinnen) im Weltcup weitgehend erfolglos war. Sie bezeichnete die Aufgabe in einem Interview im Februar 2021 als „interessante Herausforderung“. Als Schwierigkeit nannte sie vor allem die fehlende Wettkampfpraxis der Sportler wegen der strengen COVID-19-Maßnahmen: Im gesamten Winter 2020/21 trat das chinesische Team nicht im Weltcup an.[33] In der Saison 2021/22 erreichten die von Domratschawa betreuten Sportlerinnen sporadisch die Weltcup-Punkteränge, wobei das beste Ergebnis der 16. Rang von Zhang Yan im Einzelrennen beim Saisonauftakt in Östersund war. Bei den olympischen Biathlonwettkämpfen in Zhangjiakou erreichte keine Chinesin ein Top-30-Einzelergebnis, die Staffel belegte den zwölften Rang. Mit den Winterspielen endete die Zusammenarbeit von Bjørndalen und Domratschawa mit dem chinesischen Verband.[34] Anschließend zog die Familie nach Monaco.[35]

Leistungen im Laufen und Schießen

Domratschawa auf der Strecke während der Weltmeisterschaften 2008 in Östersund

Während ihrer gesamten Biathlonlaufbahn zählte Darja Domratschawa zu den stärksten Läuferinnen im Weltcupfeld. Ihre Laufzeiten waren von 2006 bis 2018 im Schnitt jeweils vier bis sieben Prozent schneller als der Median des Feldes. In den Saisons 2011/12 (vor Kaisa Mäkäräinen und Magdalena Neuner)[36] sowie 2013/14 (vor Mäkäräinen und Tora Berger)[37] führte sie die von der Internationalen Biathlon-Union veröffentlichte Statistik der besten Skileistungen an. Eine zentrale Rolle spielte dabei der von Experten und Konkurrentinnen als „unvergleichlich ästhetisch“ bewertete Laufstil Domratschawas,[31] der sich durch kraftvolle Schritte und lange Gleitphasen auszeichnete.[38] Domratschawa sagte 2012 in einem Interview, dass sie durch ihre Technik eine Menge Energie sparen könne, weil sie weniger zusätzliche Bewegungen machen müsse und ihre Muskeln deswegen langsamer übersäuerten. Sie erklärte ihre Vorteile beim Laufen mit einem von Natur aus guten Gleichgewichtssinn und ausgeprägter Bewegungskoordination. Schon als sie als Kind die Skating-Technik erlernte, hätten die Betreuer sie als Vorbild für die Jungen ihrer Gruppe genutzt. In der Folge habe sie das Glück gehabt, dass kein Trainer sie komplett nach seinen Vorstellungen habe formen wollen.[14]

Die durchschnittliche Trefferquote Domratschawas lag in den meisten Weltcupsaisons zwischen 80 % und 85 %, wobei sie im liegenden Anschlag teilweise mit mehr als 90 % ihrer Schüsse traf und stehend entsprechend schwächer war.[39] Liegend schoss Domratschawa von links nach rechts, stehend begann sie mit einem Schuss auf die mittlere der fünf Scheiben. 2009 sagte sie, dass ihr diese Reihenfolge helfe, sich auf jeden Schuss zu konzentrieren.[40] Mit durchschnittlichen Schießzeiten von 33 bis 35 Sekunden gehörte sie unter den Spitzenbiathletinnen zu den langsamen Schützinnen. Auf Athletinnen wie Tora Berger verlor sie teilweise pro Schießen mehr als fünf Sekunden.[41]

Mehrmals unterliefen Domratschawa am Schießstand Missgeschicke, die breite öffentlich Beachtung fanden. Am 11. Januar 2009 fuhr sie im Massenstartrennen des Weltcups in Oberhof in Führung liegend zum zweiten Liegendschießen. Sie schoss jedoch stehend und hatte fünf Fehlschüsse, weil ihre fünf Treffer auf den falschen Scheiben, den Stehendscheiben, einschlugen. Diesen Irrtum bemerkte sie erst beim Verlassen des Schießstandes. Kurz danach gab sie das Rennen auf. Domratschawa war die erste Biathletin, der ein solches Versehen in einem Weltcup-Massenstart unterlief.[17] Ein Jahr später gab sie – erneut in Führung liegend beim Massenstart in Oberhof – beim dritten Schießen drei Schüsse auf die Scheiben des benachbarten Schießstandes ab („Crossfire“). Sie bemerkte ihren Fehler während des Schießens, traf noch eine eigene Scheibe und beendete das Rennen auf dem neunten Rang. Beim Weltcupfinale der Saison 2014/15 in Chanty-Mansijsk stellte sich Domratschawa wie 2009 in Oberhof beim Liegendschießen auf die Matte. Laut ihrer Aussage hörte sie die lauten Hinweise des Publikums und korrigierte daraufhin ihre Schießhaltung, bevor sie ihren ersten Schuss abgab. Sie entschied den Wettkampf später für sich.[42]

Öffentliches Bild und Würdigung

Bedeutung in Belarus

Darja Domratschawa wurde durch ihre Erfolge zu einer der populärsten belarussischen Sportlerinnen in den 2010er-Jahren (neben der Weltranglistenersten im Tennis Wiktoryja Asaranka). Sowohl staatliche als auch unabhängige Medien feierten ihre Olympiasiege.[43] Experten wählten sie Anfang 2018 bei einer Umfrage der Nachrichtenagentur BelaPAN zur einflussreichsten Frau des Landes vor der Politikerin Natallja Katschanawa und der Literaturnobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch.[44] Die belarussische Staatsführung um den autoritär regierenden Präsidenten Aljaksandr Lukaschenka nutzte Domratschawas internationale Bekanntheit, um sie als nationales Idol darzustellen und zu einer Werbeträgerin für den Staat zu machen. Ihr Gesicht wurde, wie auch das anderer einheimischer Olympiasieger, auf Briefmarken abgedruckt.[45] 2013 verkündete sie die belarussischen Punkte beim Eurovision Song Contest.[17] Nach ihren drei Olympiasiegen von Sotschi 2014 verlieh ihr Lukaschenka als erster Frau und erster Sportlerin sowie als insgesamt elfter Person die Auszeichnung Held von Belarus.[45] Zudem zahlte ihr der Staat pro olympischer Goldmedaille eine Prämie in Höhe von 150.000 US-Dollar.[46] Bis Juni 2014 war Domratschawa beim staatlichen Geheimdienst KGB angestellt. Sie erhielt über mehrere Jahre Förderung durch den KGB, erfüllte aber – auch nach Ansicht unabhängiger belarussischer Medien – keine politischen Aufgaben.[47]

Im Rahmen der Massenproteste in Belarus, die sich insbesondere gegen Manipulationen der Präsidentschaftswahl 2020 richteten, veröffentlichte Domratschawa Mitte August 2020 einen Instagram-Post, in dem sie die Polizeieinheit OMON zu einem Ende der Gewalt aufrief.[48] Anders als etwa die Freestyle-Skiing-Olympiasiegerin Hanna Huskowa unterzeichnete sie aber nicht den offenen Brief, in dem 300 Sportler Lukaschenka zu Neuwahlen aufforderten.[49] Im Oktober 2020 wurde Domratschawas Bruder am Rande einer Demonstration von Sicherheitskräften zusammengeschlagen. Domratschawa äußerte sich daraufhin nach zwei Tagen mit einer abwägenden Kritik sowohl an den Protestierenden als auch an der Polizei, erklärte aber auch, ihr „öffentlicher Schmerz würde keines der gesellschaftlichen Probleme lösen“.[50]

Internationale Einschätzungen und Ehrungen

Im deutschsprachigen Raum erlangte Domratschawa vor allem als Konkurrentin von Magdalena Neuner in der Saison 2011/12 mediale Beachtung. Ein Porträt der Frankfurter Allgemeinen Zeitung charakterisierte sie im März 2012 als „Biathletin mit Starpotential“: Sie sei offen, mitteilsam und habe „mehr im Kopf als Biathlon“. Der gleiche Artikel zitierte Domratschawas langjährigen deutschen Trainer Klaus Siebert mit der Ansicht, sie könne sich gut einschätzen und konzentrieren, außerdem nehme sie Kritik an.[51] Die deutschsprachige Website Spox.com schrieb 2015 über Domratschawa, es sei ihr anzumerken, dass sie die große Zuwendung der Medien sicher gerne genießen würde, dass sie sich aber zugleich von der Aufmerksamkeit beengt fühle. Sie wolle als Vorbild für Nachwuchssportler dienen, sich aber nicht in den Vordergrund drängen.[17]

Domratschawa engagierte sich für verschiedene ehrenamtliche Projekte: Unter anderem war sie UN-Goodwill-Botschafterin für das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen und setzte sich für Kinder in der Region um Homel ein, die an den Spätfolgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl litten.[52] Bis 2018 war sie zusammen mit Lowell Bailey, Ole Einar Bjørndalen und Aita Gasparin Mitglied des Athletenkomitees der Internationalen Biathlon-Union.[53]

Im März 2014 wurde Domratschawa als vierte (weibliche) Biathletin – nach Andrea Henkel, Magdalena Neuner und Tora Berger – mit der Holmenkollen-Medaille ausgezeichnet.[54] Zudem wählten sie die Vereinigung der europäischen Sportjournalisten zu Europas Sportlerin des Jahres 2014.[55]

Statistik

Biathlon-Weltcup-Platzierungen

Die Tabelle zeigt alle Platzierungen (je nach Austragungsjahr einschließlich Olympische Spiele und Weltmeisterschaften).

  • 1.–3. Platz: Anzahl der Podiumsplatzierungen
  • Top 10: Anzahl der Platzierungen unter den ersten zehn (einschließlich Podium)
  • Punkteränge: Anzahl der Platzierungen innerhalb der Punkteränge (einschließlich Podium und Top 10)
  • Starts: Anzahl gelaufener Rennen in der jeweiligen Disziplin
  • Staffel: inklusive Mixed- und Single-Mixed-Staffeln
Platzierung Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Staffel Gesamt
1. Platz 3 9 10 9 31
2. Platz 3 11 5 3 4 26
3. Platz 2 10 8 4 3 27
Top 10 12 58 47 31 54 202
Punkteränge 24 91 69 40 62 286
Starts 25 98 71 43 62 299

Weltcupsiege in Einzelrennen

Nr. Datum Ort Disziplin
1. 13. März 2010 Finnland Kontiolahti Sprint
2. 14. März 2010 Finnland Kontiolahti Verfolgung
3. 20. März 2011 Norwegen Oslo Massenstart
4. 1. Dez. 2011 Schweden Östersund Einzel
5. 10. Dez. 2011 Osterreich Hochfilzen Verfolgung
6. 22. Jan. 2012 Italien Antholz Massenstart
7. 4. März 2012 Deutschland Ruhpolding (WM) Verfolgung
8. 17. März 2012 Russland Chanty-Mansijsk Verfolgung
9. 18. März 2012 Russland Chanty-Mansijsk Massenstart
10. 7. Dez. 2012 Osterreich Hochfilzen Sprint
11. 17. Feb. 2013 Tschechien Nové Město (WM) Massenstart
12. 7. März 2013 Russland Sotschi Einzel
13. 3. Jan. 2014 Deutschland Oberhof Sprint
14. 4. Jan. 2014 Deutschland Oberhof Verfolgung
15. 9. März 2014 Slowenien Pokljuka Massenstart
16. 20. März 2014 Norwegen Oslo Sprint
17. 4. Dez. 2014 Schweden Östersund Einzel
18. 20. Dez. 2014 Slowenien Pokljuka Verfolgung
19. 11. Jan. 2015 Deutschland Oberhof Massenstart
20. 18. Jan. 2015 Deutschland Ruhpolding Massenstart
21. 23. Jan. 2015 Italien Antholz Sprint
22. 24. Jan. 2015 Italien Antholz Verfolgung
23. 8. Feb. 2015 Tschechien Nové Město Verfolgung
24. 14. Feb. 2015 Norwegen Oslo Sprint
25. 21. März 2015 Russland Chanty-Mansijsk Verfolgung
26. 8. Dez. 2017 Osterreich Hochfilzen Sprint
27. 21. Jan. 2018 Italien Antholz Massenstart
28. 9. März 2018 Finnland Kontiolahti Sprint
29. 18. März 2018 Norwegen Oslo Verfolgung
30. 23. März 2018 Russland Tjumen Sprint
31. 25. März 2018 Russland Tjumen Massenstart

Olympische Winterspiele

Ergebnisse bei Olympischen Winterspielen:

Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Sprint Verfolgung Einzel Massenstart Damenstaffel Mixedstaffel
Olympische Winterspiele 2010 Olympische Winterspiele | Kanada Vancouver 8. 14. Bronze 3. 5. 7.
Olympische Winterspiele 2014 Olympische Winterspiele | Russland Sotschi 9. Gold 1. Gold 1. Gold 1. 4.
Olympische Winterspiele 2018 Olympische Winterspiele | Korea Sud Pyeongchang 9. 37. 27. Silber 2. Gold 1. 5.

Biathlon-Weltmeisterschaften

Ergebnisse bei Weltmeisterschaften:

Weltmeisterschaften Einzelwettbewerbe Staffelwettbewerbe
Jahr Ort Einzel Sprint Verfolgung Massenstart Frauenstaffel Mixedstaffel
2007 Italien Antholz 13. 22. DNF 5. 13.
2008 Schweden Östersund 46. 25. 5. Silber 2.
2009 Korea Sud Pyeongchang 11. 53. 5. 6. 4. 9.
2010 Russland Chanty-Mansijsk 9.
2011 Russland Chanty-Mansijsk 19. 25. 34. Silber 2. Bronze 3. 10.
2012 Deutschland Ruhpolding 25. Silber 2. Gold 1. 5. 4. 6.
2013 Tschechien Nové Město 33. 43. 25. Gold 1. 7. 10.
2015 Finnland Kontiolahti 16. 25. 7. 4. 6. 4.
2017 Osterreich Hochfilzen 13. 27. Silber 2. 19. 9.
Commons: Darja Domratschawa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Darya Domracheva. Eurosport, abgerufen am 23. Februar 2020.
  2. Grigori Trofimenkow: Проектировал дом для сестры, которую в детстве носил на руках. Чем известен Никита Домрачев? auf pressball.by. 12. Oktober 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023. „Дарья появилась на свет через четыре года — такова их разница в возрасте со старшим братом.“
  3. Smiter Pankowez: Почему Домрачева выбрала Беларусь, а не Россию, в чем секрет ее побед и как удалось построить семью с легендой auf nashaniva.com. 21. März 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  4. Juri Michalewitsch: "В Нягани нас заселили в избушку для геологов". Десять фактов из детства Даши Домрачевой (Memento vom 22. April 2021 im Internet Archive) auf sport.tut.by. 24. März 2015.
  5. Juri Michalewitsch: "Дашина техника бега является эталонной". Десять вопросов первому тренеру Домрачевой (Memento vom 3. August 2020 im Internet Archive) auf sport.tut.by. 24. März 2015.
  6. a b Большое интервью Дарьи Домрачевой российским СМИ auf pressball.by. 19. Oktober 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  7. Results of EYOWF 2003 – Bled, Slovenia auf eyowf2011.cz. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  8. a b Дарья Домрачева: «Раньше на сборах со Слепцовой изображали хип-хоп» auf sports.ru. 2. April 2009. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  9. Swetlana Assejewa: «Сестра» Шипулина, сообщница Слепцовой. По Домрачевой будут скучать auf sportbox.ru. 28. Juni 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  10. Claus Dieterle: Vorfahrt für die falschen Russinnen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Februar 2014, S. 27. Abgerufen am 7. Mai 2023 via F.A.Z.-Bibliotheksportal.
  11. Tom Klein: Domracheva-Interview: "Sports - rather than hanging around" (Memento vom 18. Februar 2009 im Internet Archive) auf biathlonworld3.de. 22. Januar 2009.
  12. a b Profil von Darja Domratschawa auf belarus.by. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  13. Juri Michalewitsch: "Даша спросила: "Где лыжи?" А их украли". Как с Домрачевой боролись на детских соревнованиях (Memento vom 6. März 2021 im Internet Archive) auf sport.tut.by. 6. August 2015.
  14. a b Jelena Waizechowskaja: Дарья Домрачева: "Всегда знала, что, когда вырасту, буду выступать именно за Беларусь" auf sport-express.ru. 11. April 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  15. Tatjana Pastuschenko: Дарья Домрачева — о прошлом, настоящем и будущем auf sb.by. 25. Juli 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  16. Organising Committee of the Winter Universiade Torino 2007: ResultsBook: Biathlonn auf fisu.net. Abgerufen am 8. Mai 2023.
  17. a b c d e Benedikt Treuer: Liebling des Autokraten auf spox.com. 10. März 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  18. Wadim Knyrko: Герой и супермен. Памяти Клауса Зиберта auf by.tribuna.com. 26. April 2016. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  19. Christoph Nister: Darya Domracheva: Neuners ebenbürtige Rivalin auf laola1.at. 7. März 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  20. Carsten Eberts: "Ich war für ein paar Sekunden nervös" auf sueddeutsche.de. 4. März 2012. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  21. Carsten Eberts: Die den Berg hinauftanzt auf sueddeutsche.de. 18. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  22. Julien Pretot: Domracheva wins mass start to take third gold auf reuters.com. 17. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  23. Domratschewa, Björgen und Ahn mit dreimal Gold vorn auf morgenpost.de. 24. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  24. dpa: Eder neuer Trainer der weißrussischen Biathletinnen auf sueddeutsche.de. 4. September 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  25. AP: Domracheva wins women’s biathlon World Cup title auf apnews.com. 22. März 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  26. dpa: Erkrankte Domratschewa sagt Saisonstarts ab auf sueddeutsche.de. 4. August 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  27. Claus Dieterle: Das große Glück der Biathlon-Mama auf faz.net. 6. Januar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  28. Saskia Aleythe: Zu dritt auf Weltcup-Tour auf sueddeutsche.de. 7. Januar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  29. Stefanie Wahl: Domratschewa und Björndalen - Die Glückspilze auf wz.de. 13. Februar 2017. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  30. Domratschewa: Die erfolgreichste Biathletin bei Olympia auf fr.de. 22. Februar 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  31. a b aev/dpa: Olympias beste Biathletin tritt ab auf spiegel.de. 25. Juni 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  32. Queens of biathlon in Raubichi: Darya Domracheva and Nadezhda Skardino wave goodbye to big sport auf belarus.by. Abgerufen am 5. Mai 2023.
  33. Lorena Encabo: Ole Einar Bjorndalen and Darya Domracheva on their latest challenge - coaching the Chinese biathlon team ahead of Beijing 2022 auf olympics.com. 4. Februar 2021. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  34. dpa: Björndalen kritisiert Chinas Biathlon-Führung auf zeit.de. 9. Februar 2023. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  35. Sergei Kanaschiz: Герой Беларуси Дарья Домрачева — о биатлоне, семье и ситуации в мире auf sb.by. 30. Dezember 2022. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  36. Internationale Biathlon-Union: IBU Biathlon Guide 2012/2013, S. 464.
  37. Internationale Biathlon-Union: IBU Biathlon Guide 2014/2015, S. 446.
  38. Mirko Hominal: Sochi 2014 : Magistrale Darya Domracheva auf ski-nordique.net. 11. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  39. Statistiken zu Domratschawas Schießleistungen auf realbiathlon.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  40. Ruslan Wassiljew: Дарья Домрачева: "Белорусская команда бегает на драниках!" auf skisport.ru (ursprünglich erschienen auf sportpanorama.by). März 2009. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  41. 2012–13 Season statistics auf realbiathlon.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  42. Jewgeni Petrow: Перепутала «лежку» и «стойку». Самая обидная ошибка в карьере Дарьи Домрачевой auf sport-express.ru. 17. Januar 2022. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  43. Weißrussland nutzt Sotschi zur Propaganda auf welt.de. 19. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  44. dpa: Domratschewa ist die einflussreichste Frau Weißrusslands auf rp-online.de. 8. März 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  45. a b Álvaro Rodríguez-Díaz: Sport in the political and economic transition in Belarus: State nationalism and mega events. In: Sport, Statehood and Transition in Europe. Routledge, 2020. S. 188.
  46. Anna Rybtschinskaja: За победы на Олимпиаде Дарье Домрачевой полагается два метра денег auf kp.ru. 27. Februar 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  47. Grigory Ioffe: Belarus: National Cohesion and Political Culture auf jamestown.org. 27. Februar 2018. Abgerufen am 7. Mai 2023. Der britische Guardian bezeichnete Domratschawa 2018 als KGB-Agentin, was auch oppositionelle belarussische Medien als fehlerhafte Bezeichnung zurückwiesen.
  48. Andreas Rüttenauer: Eine Angepasste begehrt auf auf taz.de. 13. August 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  49. sid: Sportler fordern Neuwahlen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. August 2020, S. 24. Abgerufen am 7. Mai 2023 via F.A.Z.-Bibliotheksportal.
  50. Frank Herold: Belarussische Biathlon-Legende: Das Schweigen der Darja Domratschewa auf tagesspiegel.de. 13. Oktober 2020. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  51. Claus Dieterle: Die Kunst des Schwebens und Vergessens. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 6. März 2012, S. 26. Abgerufen am 7. Mai 2023 via F.A.Z.-Bibliotheksportal.
  52. Francesco Paone: Darya Domracheva: "Becoming the most winning biathlete ever could be a goal for me" auf neveitalia.it. 13. November 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  53. Clare Egan elected chair of IBU Athletes’ Committee auf olympics.com. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  54. NTB: Domratsjeva fikk Holmenkollmedaljen auf aftenposten.no. 22. März 2014. Abgerufen am 7. Mai 2023.
  55. Manuel Neuer and Darya Domracheva, AIPS Europe athletes of the 2014 auf aipsmedia.com. 5. Januar 2015. Abgerufen am 7. Mai 2023.